DE10114465B4 - Kontaktsensor und Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors - Google Patents
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Abstract
Kontaktsensor zur Sensierung der Berührung eines Gegenstands mit einem anderen Objekt, mit einem schlauchförmigen Körper (1), und wobei der schlauchförmige Körper (1) mit einem Fluid gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei den in dem Fluid jeweils vorliegenden Druck (p1, p2) erfassende Sensoren (2, 3) an den beiden Enden des schlauchförmigen Körpers (1) angeordnet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kontaktsensor zur Sensierung der Berührung eines Gegenstands mit einem anderen Objekt gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors gemäß dem Patentanspruch 4.
- Die
DE 92 15 380 U1 beschreibt ein flüssigkeitsgefülltes dichtes Rohr, welches einen Drucksensor enthält, der den Flüssigkeitsdruck überwacht. - Die
DE 198 50 851 C1 betrifft einen druckempfindlichen Sensor, welcher sich innerhalb eines flüssigkeitsbasierten Fahrzeugkühlsystems zum Aufnehmen des im Fahrzeugkühlsystems vorherrschenden Innendrucks angeordnet ist. - Die
DE 1 944 289 A offenbart einen Unfalldetektor, wobei in einem mit einem Medium gefüllten Rohr bei einer plötzlichen Verformung ein die Betätigungskraft zur Auslösung der die Unfallgefahren mindernden Funktionen auslösender Druckstoff entsteht. - Die
DE 84 33 405 U1 beschreibt eine Stoßstange mit integriertem Stoßfänger, welcher in Form eines elastischen Kissens ausgebildet ist. Dabei wird auch ein Drucksensor offenbart. - Ein gattungsgemäßer Kontaktsensor ist aus der
US 5,441,301 bekannt. - Der bekannte Kontaktsensor besteht aus einem schlauchförmigen Teil, in dem in Längsrichtung elektrische Kontaktstreifen konzentrisch zueinander angeordnet sind, die bei Ausübung einer Kraft auf den schlauchförmigen Körper gegeneinander gedrückt werden und hierdurch einen elektrischen Kontakt auslösen. Der bekannte Sensor wird vorzugsweise im Frontbereich eines Kraftfahrzeuges angeordnet, um einen Aufprall des Kraftfahrzeuges auf ein Hindernis zu detektieren. Bei einem solchen Aufprall werden dann in Abhängigkeit von dem Signal des Sensors Insassenschutzeinrichtungen, wie z. B. Airbags, ausgelöst.
- Der bekannte Sensor hat den Nachteil, daß er relativ präzise gefertigt werden muß, um die Konzentrizität der elektrischen Kontakte zu gewährleisten. Insbesondere bei gekrümmter Verlegung kann es leicht zu unerwünschten Kontaktstellen kommen, wenn die Verlegung nicht sorgfältig durchgeführt wird. Desweiteren ist der bekannte Sensor anfällig gegen Umwelteinflüsse, da die elektrischen Kontakte korrodieren können und somit im Falle eines Aufpralles unter Umständen kein sicherer elektrischer Kontakt gegeben werden kann.
- Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Kontaktsensor mit vereinfachtem Aufbau bzw. ein Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors anzugeben, der eine sichere Sensierung der Berührung eines Gegenstands mit einem anderen Objekt ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 4 angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung hat den Vorteil, mit einer einfachen und kostengünstigen Anordnung die Erfassung unterschiedlicher Parameter der Berührung bzw. des Aufpralls, z. B. Aufprallort, Heftigkeit des Aufpralls oder Aufprallgeschwindigkeit, zu erlauben und zudem Aussagen über das aufprallende Objekt zu machen, etwa über dessen Breite oder Elastizität. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß sie aus recyclingfähigen Materialien herstellbar ist. Ein vorteilhaftes Verfahren zur Auslösung der Signale des erfindungsgemäßen Kontaktsensors kann ebenfalls relativ einfach ausgeführt sein und benötigt bei Ausführung auf einer Computereinrichtung eine relativ geringe Rechenzeit.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Verwendung von Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kontaktsensors mit daran angeschlossener Auswerteeinrichtung und -
2 die Frontpartie eines Kraftfahrzeuges und -
3 beispielhafte Signalverläufe des Kontaktsensors gemäß1 . - In den Figuren werden gleiche Bezugszeichen für einander entsprechende Teile und Signale verwendet.
- Ein Kontaktsensor kann in seiner einfachsten Ausführungsform nur einen einzigen Drucksensor aufweisen. In diesem Fall sind ebenfalls sämtliche nachfolgend beschriebenen Auswertemöglichkeiten des Signals gegeben, mit Ausnahme der Bestimmung des Aufprallorts des Objekts auf den Gegenstand, da hierbei die zeitliche Differenz zwischen den Signalen zweier Drucksensoren benötigt wird. Im Folgenden wird jedoch anhand der
1 der Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform des Kontaktsensors mit zwei Drucksensoren beschrieben. Für eine vereinfachte Ausführungsform kann einfach einer der Drucksensoren entfallen. Die in der bevorzugten Ausführungsform vorgesehenen zwei Drucksensoren können im Prinzip an jeder beliebigen Stelle mit dem in dem Schlauch vorhandenen Fluid druckseitig verbunden sein. Vorteilhaft ist es jedoch, diese möglichst weit voneinander entfernt mit dem schlauchförmigen Körper zu verbinden, da hierdurch eine besonders hohe Meßgenauigkeit bei der Bestimmung der Position des Aufpralls erzielt werden kann. - Der in der
1 dargestellte Kontaktsensor weist einen schlauchförmigen Körper1 auf, an dessen beiden Enden jeweils Drucksensoren2 ,3 angeordnet sind. Die Drucksensoren2 ,3 erfassen den in dem schlauchförmigen Körper1 jeweils vorliegenden Druck des darin vorhandenen Fluids. Als Fluid wird vorzugsweise ein bei Raumtemperatur gasförmiger Stoff verwendet, insbesondere Luft. - Die Drucksensoren
2 ,3 sind über Leitungen5 ,6 mit einer Auswerteeinrichtung7 verbunden. Die Auswerteeinrichtung7 ist vorzugsweise mit einer ein Auswerteprogramm ausführenden Computereinrichtung ausgestattet, welche ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors ausführt. Die Auswerteeinrichtung7 ist ihrerseits über eine Leitung8 mit einer Anzeigeeinrichtung9 verbunden, auf der die Ergebnisse der Auswertung darstellbar sind. Es ist auch möglich, an die Leitung8 weitere Sicherheitseinrichtungen eines Kraftfahrzeuges anzuschließen, z. B. Steuergeräte für Gassackeinrichtungen oder Gurtstraffer oder auch Einrichtungen zur Auslösung von Fußgängerschutzmaßnahmen, wie z. B. Aufstellen der Motorhaube oder Airbag auf der Außenseite der Frontscheibe. Die Steuergeräte und/oder Sicherheitseinrichtungen können auch mit der Auswerteeinrichtung7 zu einem Gerät baulich zusammengefaßt sein. - Der schlauchförmige Körper
1 weist in der Ausführung gemäß1 eine Länge L auf, wobei für die nachfolgend beschriebene Auswertung der Sensorsignale eine von dem Drucksensor2 laufende Koordinate x definiert wird, die somit einen Wertebereich zwischen 0 und L annehmen kann. Für die nachfolgend beschriebene Signalauswertung sei außerdem angenommen, daß an der durch den Pfeil4 gekennzeichneten Stelle des schlauchförmigen Körpers1 ein Objekt auf den schlauchförmigen Körper1 auftreffe. - Für die erfindungsgemäße Bestimmung der Position der Aufprallstelle
4 ist es notwendig, die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Druckwellen in dem im schlauchförmigen Körper1 vorhandenen Fluid zu kennen. Da im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Fluid Luft verwendet wird, breiten sich Druckwellen mit der Schallgeschwindigkeit aus. Diese hängt jedoch in gewissem Umfang von der Lufttemperatur ab. Daher ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein mit dem schlauchförmigen Körper1 verbundener Temperatursensor10 vorgesehen, der vorzugsweise an einer zentralen Stelle des schlauchförmigen Körpers1 die Temperatur des darin befindlichen Fluids erfaßt und über eine Leitung11 an die Auswerteeinrichtung7 abgibt. Die Auswerteeinrichtung7 berücksichtigt die erfaßten Temperaturwerte, wodurch eine verbesserte Meßgenauigkeit des Kontaktsensors erzielt werden kann. - Es ist des weiteren vorteilhaft, den Kontaktsensor mit einer Ausgleichsöffnung zu versehen, über die ein Druckausgleich zwischen dem im schlauchförmigen Körper
1 vorhandenen Fluid im Ruhezustand vorliegenden Druck (p1, p2), d. h. ohne durch einen Aufprall ausgelöste Druckwellen, und dem Umgebungsdruck, in der Regel der Atmosphärendruck, herstellbar ist. Bei der Ausgleichsöffnung kann es sich z. B. um eine im Verhältnis zu den übrigen Abmessungen des schlauchförmigen Körpers1 kleine Öffnung handeln, die z. B. im schlauchförmigen Körper1 oder in den Drucksensoren2 ,3 vorgesehen ist. Es ist auch vorteilhaft, die Ausgleichsöffnung über ein Ventil, z. B. ein elektromagnetisch von der Auswerteeinrichtung7 ansteuerbares 2/2-Wegeventil, schließbar zu gestalten. In diesem Fall kann die Ausgleichsöffnung auch einen größeren Querschnitt haben, da der Öffnungszeitpunkt derart festlegbar ist, daß daraus keine unerwünschten Beeinträchtigungen der Funktion des Kontaktsensors resultieren, z. B. Stillstand des Kraftfahrzeugs12 . - In der
2 ist die Frontpartie eines Kraftfahrzeugs12 dargestellt, an der an einem Stoßfänger13 der erfindungsgemäße Kontaktsensor angebracht ist. In der Darstellung gemäß2 wird dieser durch den schlauchförmigen Körper1 symbolisiert. Es ist auch vorteilhaft, zur Erkennung von seitlichen oder heckseitigen Aufprallvorgängen den Kontaktsensor an anderen außenliegenden Partien des Kraftfahrzeugs12 anzuordnen. - In der
3 sind beispielhaft Signalverläufe der von den Drucksensoren2 ,3 abgegebenen Signale im Falle eines Aufpralls an der Stelle4 dargestellt. Anhand dieser Signalverläufe soll im folgenden ein bevorzugtes Verfahren zur Auswertung dieser Signale angegeben werden. - In der
3 sind Druckverläufe über die Zeit dargestellt. Der Druckverlauf p1 wird dabei von dem Drucksensor3 abgegeben, der Druckverlauf p2 wird von dem Drucksensor2 abgegeben. Die Druckverläufe p1, p2 überschreiten zu Zeitpunkten t1, t2 eine für die Auswertung der Signale notwendige Ansprechschwelle p0. Unterhalb dieser Ansprechwelle liegende Signale werden für die Auswertung nicht berücksichtigt. Zu Zeitpunkten t1,max bzw. t2,max erreichen die Druckverläufe p1, p2 ihre jeweiligen Maximalwerte p1,max bzw. p2,max. Hiernach fallen die Druckverläufe p1, p2 wieder ab. Die jeweils maximal vorliegenden Anstiegsgeschwindigkeiten der Druckverläufe p1, p2 sind in der3 durch geradenförmige Tangenten g1, g2 dargestellt, die Steigungen s1, s2 aufweisen. Aus diesen Größen lassen sich nun die folgenden Werte bestimmen:x = 0.5·(c·(t1 – t2) + L) [1] - Hierbei stellt die Größe c die Schallgeschwindigkeit dar. Die Schallgeschwindigkeit hängt, wie bereits erwähnt, von der Temperatur des den Schall übertragenden Gases ab. Die von dem Temperatursensor
10 ermittelten Temperaturwerte ϑ werden daher in der Größe c wie folgt berücksichtigt:c = c0 + c1·(ϑ – ϑ0) [2] - Hierbei wurde vereinfachend angenommen, daß sich die Temperatur im Bereich der für den Betrieb von Kraftfahrzeugen üblichen Temperaturen befindet, d. h. im Bereich einer Temperatur ϑ0 von 25°C (Grad Celsius). In diesem Temperaturbereich kann vereinfachend angenommen werden, daß die Schallgeschwindigkeit c um 6 m/s pro Grad Lufttemperatur ansteigt. Die in der zuvor beschriebenen Gleichung erwähnten Konstanten werden daher vorzugsweise wie folgt festgelegt:
c0 = 306 m/s c1 = 6 m/s°C ϑ0 = 25°C
Claims (9)
- Kontaktsensor zur Sensierung der Berührung eines Gegenstands mit einem anderen Objekt, mit einem schlauchförmigen Körper (
1 ), und wobei der schlauchförmige Körper (1 ) mit einem Fluid gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei den in dem Fluid jeweils vorliegenden Druck (p1, p2) erfassende Sensoren (2 ,3 ) an den beiden Enden des schlauchförmigen Körpers (1 ) angeordnet sind. - Kontaktsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei den in dem Fluid jeweils vorliegenden Druck (p1, p2) erfassenden Sensoren (
2 ,3 ) in einem bestimmten Abstand (L) voneinander druckseitig mit dem Fluid verbunden sind. - Kontaktsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ausgleichsöffnung zur Herstellung eines Druckausgleichs zwischen dem in dem Fluid im Ruhezustand vorliegenden Druck (p1, p2) und dem Umgebungsdruck herstellbar ist.
- Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Anstiegsgeschwindigkeit (s1, s2) des Signals des Drucksensors (p1, p2) ein Maß für die Aufprallgeschwindigkeit (v) des auf den Gegenstand auftreffenden Objektes bestimmt wird.
- Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Amplitude (p1,max, p2,max) des Signals des Drucksensors (
2 ,3 ) ein Maß für die Breite (B) des auf den Gegenstand auftreffenden Objektes bestimmt wird. - Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Anstiegsgeschwindigkeit (s1, s2) des Signals des Drucksensors (
2 ,3 ) ein Maß für die Elastizität (E) des auf den Gegenstand auftreffenden Objektes bestimmt wird. - Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Schwingungsverhalten des Signals des Drucksensors (
2 ,3 ) ein Maß für die Elastizität (E) des auf den Gegenstand auftreffenden Objektes bestimmt wird. - Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der zeitlichen Abfolge (t1, t2) der Signale der Drucksensoren (
2 ,3 ) ein Maß für die Position (x) des Aufpralls zwischen dem Objekt und dem Gegenstand relativ zur Längserstreckung des schlauchförmigen Körpers (1 ) bestimmt wird. - Fahrzeug (
12 ) mit einem frontseitigen Stoßfänger (13 ), dadurch gekennzeichnet, daß in oder an dem Stoßfänger (13 ) ein Kontaktsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche angeordnet ist.
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