DE10108312A1 - Verstellbare Sitzschale - Google Patents
Verstellbare SitzschaleInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sitzschale, welche insbesondere zur Befestigung auf dem Fahrgestell 15 eines Rollstuhls oder Kinderwagens bestimmt ist, mit einer Rückenlehne 1, einer Sitzfläche 2 und einer Fußstütze 3. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sitzschale zu schaffen, die besonders flexibel und auf verschiedene Größen einstellbar ist. DOLLAR A Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an beiden Seiten der Sitzfläche 2 in deren Längsrichtung verlaufende längliche Aussparungen, insbesondere Nuten 5, zur Aufnahme von Befestigungselementen angeordnet sind. Vorzugsweise sind auch an beiden Seiten der Rückenlehne 1 in deren Längsrichtung verlaufende längliche Aussparungen, insbesondere Nuten 5, zur Aufnahme von Befestigungselementen angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sitzschale, welche insbesondere zur Befestigung
auf dem Fahrgestell eines Rollstuhls oder Kinderwagens bestimmt ist, mit
einer Rückenlehne, einer Sitzfläche und einer Fußstütze.
Eine Vielzahl derartiger Sitzschalen, die entweder fest oder lösbar mit einem
Fahrgestell verbunden sind, sind aus dem Stand der Technik bekannt.
So zeigt beispielsweise das US-Patent 4,039,223 einen Rollstuhl, bei dem
die Fußstütze und die Rückenlehne in verschiedenen Schwenkpositionen
bezüglich der Sitzfläche arretierbar sind.
Die EP 0 911 008 A2 der Anmelderin zeigt eine Sitzschale, bei der die
Rückenlehne und die Fußstütze frei schwenkbar an der Sitzfläche angelenkt
sind. Die Rückenlehne stützt sich ferner gegen einen vertikalen Abschnitt
des Rahmens des Rollstuhls ab. Die Sitzfläche ist an einer Schiebeführung
gelenkig gehalten, welche zum einen das Verschieben der Sitzfläche nach
vorne und zum anderen das Hochschwenken der Sitzfläche ermöglicht. Eine
Spannvorrichtung zieht die Sitzfläche zurück in ihre flache, auf dem Roll
stuhlgestell aufliegende Position, wobei die Rückenlehne zur Sitzfläche die
abgewinkelte Sitzposition einnimmt. Eine weitere Spannvorrichtung spannt
die Fußstütze über ihren gesamten Verschwenkbereich derart gegenüber der
Sitzfläche vor, daß sie ebenfalls in die abgewinkelte Position geschwenkt
wird. Die in dieser Anmeldung beschriebene fahrbare Sitzanordnung bildet
eine äußerst innovative und vorteilhafte Aufnahme für körperbehinderte
Patienten, die unter spastischen Streckkrämpfen leiden. Bei derartigen
Patienten führen spastische Muskelkrämpfe zu unkontrollierten Streckbewe
gungen. Vor der Einführung des Gegenstandes der genannten europäischen
Patentanmeldung wurden diese Streckbewegungen von starren Rollstühlen
aufgefangen. Die in der genannten europäischen Patentanmeldung beschrie
bene Vorrichtung ermöglicht es, daß die Bestandteile des Rollstuhls den
Streckbewegungen kontrolliert unter Aufbringung einer elastischen Rück
stellkraft folgen. Die Schwenkachsen der Bestandteile dieser Sitzschale sind
in den physiologisch optimalen Drehpunkten angeordnet, d. h. die Rücken
die Fußstütze ist im Bereich des Kniegelenks drehbar an der Sitzfläche
angelenkt.
Schließlich ist eine weitere Sitzschale zur Befestigung auf dem Fahrgestell
eines Rollstuhls aus der DE 199 30 103 C1 bekannt. Diese Sitzschale hat die
verschwenkbare Verbindung zwischen der Rückenlehne und den im vorlie
genden Fall am Fahrgestell des Rollstuhls befestigten Fußstützen übernom
men. Zusätzlich weist sie Toraxpelotten, d. h. Stützkissen für den Brustkorb
auf, welche quer verschwenkbar an der Rückenlehne befestigt sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sitzschale zu schaffen, die
besonders flexibel und auf verschiedene Größen einstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den beiden
Seiten der Sitzfläche in deren Längsrichtung verlaufende längliche Ausspa
rungen, insbesondere Nuten, zur Aufnahme von Befestigungselementen
angeordnet sind.
Vorzugsweise sind auch an beiden Seiten der Rückenlehne in deren Längs
richtung verlaufende längliche Aussparungen, insbesondere Nuten, zur
Aufnahme von Befestigungselementen angeordnet.
Nachfolgend werden die in Längsrichtung verlaufenden länglichen Ausspa
rungen meist als Nuten bezeichnet, obwohl es selbstverständlich auch
möglich ist, andere Aussparungen wie Langlöcher oder Schlitze zur aufnah
me der Befestigungselemente vorzusehen.
Die in Längsrichtung der Sitzfläche verlaufenden Nuten erlauben das
Verschieben der Befestigungselemente, mit denen beispielsweise die Fuß
stütze oder die Rückenlehne an der Sitzfläche befestigt sind. Somit kann die
Sitzschale stufenlos auf die Größe des in ihr aufgenommenen Patienten
eingestellt werden. Diese stufenlose Verstellbarkeit ist insbesondere für
junge Patienten, d. h. Kinder oder Jugendliche, hilfreich, welche noch sehr
stark wachsen. Aufgrund der im wesentlichen in Längsrichtung der
Sitzschale und/oder der Rückenlehne verschiebbaren Befestigungselemente
ist eine nahezu beliebige Größenverstellung möglich.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein metalli
sches Strangpreßprofil an jeder Seite der Sitzfläche befestigt. Auch die
Rückenlehne kann an jeder Seite mit einem metallischen Strangpreßprofil
versehen sein. Derartige Strangpreßprofile werden in der Regel aus Alumi
nium hergestellt und weisen einen im wesentlichen quadratischen Quer
schnitt auf. Jede Seitenfläche des Strangpreßprofils ist in aller Regel mit
einer durchgehenden Nut versehen, welche Hinterschneidungen aufweist. In
die Nut können Befestigungselemente eingefügt werden, welche die Hinter
schneidungen formschlüssig hintergreifen. Ferner ist im Inneren des Strang
preßprofils eine weitere längliche Aussparung, nämlich ein längs verlaufen
der mittiger Kanal bzw. eine längs verlaufende mittige Bohrung angeordnet.
Derartige Strangpreßprofile werden zur Herstellung provisorischer Bauwer
ke z. B. im Messebau in großen Mengen hergestellt. Sie sind recht kosten
günstig zu beschaffen. Durch die Befestigung des Strangpreßprofils zu
beiden Seiten der die Sitzfläche bildenden Platte oder der die Rückenlehne
bildenden Platte kann auf einfache Weise zu beiden Seiten der jeweiligen
Platten eine Mehrzahl von in Längsrichtung verlaufender Nuten definiert
werden, in denen Befestigungselemente angebracht werden können.
Selbstverständlich sind die Platten und die Strangpreßprofile nach dem
Zusammenbau des Rollstuhls durch Anbringung aller Befestigungselemente
mit einer Polsterung und mit einem meist textilen Schutzüberzug zu verse
hen, damit die Flächen, auf denen sich der Körper des in der Sitzschale
sitzenden Patienten abstützt, weich sind und den Patienten nicht verletzen
können.
An den Längsnuten der Rückenlehne können Halteelemente befestigt wer
den, mit denen die Rückenlehne gelenkig mit dem Fahrwerk des Rollstuhls
verbunden wird. Etwa im oberen Drittel der Rückenlehne ist bei einer
bevorzugten Ausführungsform ein Halteelement angeordnet, welches
schwenkbar mit einem vertikalen Rahmen des Fahrgestells verbunden ist. An
jedem der beiden seitlich der Rückenlehne angeordneten Strangpreßprofile
ist ein derartiges Halteelement befestigt. Die Schwenkbarkeit sorgt bei der
bevorzugten Ausführungsform dafür, daß die Rückenlehne in bezug auf die
Sitzfläche der Sitzschale gegen eine elastische Rückstellkraft frei ver
schwenkbar ist und bei der Aufnahme spastisch behinderter Personen in der
Sitzschale den Streckbewegungen aufgrund spastischer Krämpfe folgen kann.
In der Bohrung in der Mitte der Strangpreßprofile können stabförmige
Befestigungselemente eingefügt werden. So können die Längsbohrungen der
Strangpreßprofile an der Rückenlehne beispielsweise Tragstangen für eine
Kopfstütze aufnehmen. In den Längsbohrungen der Strangpreßprofile an der
Sitzfläche können Befestigungselemente angeordnet sein, die verstellbare
seitliche Stützflächen an der Sitzschale befestigen und arretieren, welche
gegen das Gesäß und die Oberschenkel des aufgenommenen Patienten
anliegen.
Selbstverständlich können die in Längsrichtung verlaufenden Nuten an der
Sitzfläche und an der Rückenlehne zu beiden Seiten dieser Bauteile Verbin
dungselemente aufnehmen, welche die Rückenlehne mit der Sitzfläche
verbinden. Diese Verbindungselemente können bei einem starren Rollstuhl
aus einfachen starren Verbindungsplatten bestehen, welche zu beiden Seiten
der Sitzfläche an der Rückenlehne und der Sitzfläche befestigt sind. Bei der
bereits erwähnten bevorzugten Ausführungsform, in der die Rückenlehne
frei bezüglich der Sitzfläche in einem bestimmten Winkelbereich ver
schwenkbar ist, sind die Verbindungselemente gelenkig ausgebildet.
Selbstverständlich können an den Längsnuten der Sitzfläche auch Verbin
dungselemente befestigt werden, die die Fußstütze tragen.
Die gelenkigen Verbindungselemente bestehen in der Regel aus zwei
Tragplatten. Die erste Tragplatte ist mit zwei Befestigungsschrauben an der
Längsnut auf einer Seite der Sitzfläche befestigt. An der Längsnut auf der
gegenüberliegenden Seite der Sitzfläche befindet sich eine entsprechende
Tragplatte. Auf beiden Seiten der Rückenlehne ist jeweils eine ähnliche
Tragplatte an der dort verlaufenden Längsnut befestigt. Beide Tragplatten
weisen an ihren freien Enden je eine Bohrung auf, welche von einer gemein
samen Drehachse durchragt werden.
Ähnlich sind die Verbindungselemente für die Fußstütze ausgebildet, wobei
jeweils ein derartiges Verbindungselement auf jeder Seite der Sitzfläche im
vorderen Bereich der dort längs verlaufenden Nut befestigt ist. An dieser
Tragplatte ist eine schmale Tragplatte schwenkbar angelenkt, mit der die
Fußstütze starr verbunden ist. Die Fußstütze kann bei einer bevorzugten
Ausführungsform teleskopisch längenverstellbar ausgebildet sein.
Die Verbindungselemente sind vorzugsweise mittels Klemmschrauben an den
Längsnuten befestigt. Entweder sind Schraubköpfe der Klemmschrauben
formschlüssig in die Längsnuten eingeschoben und hintergreifen dort
befindliche Hinterschneidungen. Alternativ können die Schrauben von außen
in ein Innengewinde eingeschraubt werden, das in einem Kulissenstein
innerhalb der Längsnut angebracht ist. Durch Festschrauben dieser Schrau
ben wird der Kulissenstein gegen die Hinterschneidung in der Nut des
Strangpreßprofils gezogen.
Die Klemmschrauben sind insbesondere bei den plattenförmigen Verbin
dungselementen vorzugsweise in Langlöchern aufgenommen, die quer zur
Erstreckung der Nuten verlaufen. Dies ermöglicht ein Verschieben der
Verbindungselemente in Richtung quer zur Nut an der Sitzfläche und/oder
an der Rückenlehne.
Die bevorzugte Ausführungsform der Sitzschale ist in weiten Bereichen
beliebig verstellbar. Zum einen können die Befestigungselemente in den
Nuten oder in den Längsbohrungen an den Seiten der Sitzfläche oder der
Rückenlehne verschoben werden. Zusätzlich können die Befestigungsschrau
ben in den Langlöchern an den Verbindungselementen quer zur Erstreckung
der Nuten verschoben werden.
Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Sitzschale auf einem Fahrgestell
befestigt, welches selbst verstellbar ausgebildet ist. Auf diese Weise kann
das Fahrgestell der Größenveränderung der Sitzschale folgen. In der Regel
umfaßt das Fahrgestell eines Rollstuhls eine waagerechte Traganordnung,
auf die die Sitzfläche aufgelegt ist, sowie einen senkrechten Tragrahmen,
gegen den sich die Rückenlehne abstützt und der Handgriffe zum Schieben
des Rollstuhls aufweist. Wenn die Sitzschale in einem weiten Bereich
größenverstellbar ist, ist es sinnvoll, den vertikalen Rahmen verstellbar an
der waagerechten Anordnung anzulenken. Hierzu weist das Fahrgestell
vorzugsweise mindestens ein Aufnahmerohr und einen in dieses Aufnah
merohr eingesteckten Klemmkörper auf, der innerhalb dieses Aufnahmerohrs
in einem bestimmten Verschiebebereich verschiebbar und arretierbar ist. Die
Klemmkörper sind vorzugsweise an horizontalen Streben befestigt, welche
den sich vertikal und quer zur Längsrichtung der Sitzfläche erstreckenden
Rahmen tragen. Auf diese Weise kann der Rahmen in der Längsrichtung der
Sitzfläche verschoben und in beliebiger Position an dem Fahrgestell befestigt
werden. Das Fahrgestell kann damit der Größenveränderung der Sitzschale
folgen.
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sitzschale auf dem
Fahrgestell eines Rollstuhls,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Teils einer alternativen Verbindungs
vorrichtung, die die Rückenlehne mit der Sitzfläche der
Sitzschale verbindet,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Rollstuhls aus Fig. 1 mit verschwenkter
Rückenlehne und Sitzfläche,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Teils eines der Ausführungsform aus
Fig. 1 entsprechenden Rollstuhls mit einer alternativen Verbin
dungsvorrichtung,
Fig. 5 eine entlang der Schnittlinie V-V aus Fig. 1 geschnittene
Darstellung eines Strangpreßprofils und eines Verbindungsele
mentes,
Fig. 6 eine gemäß der Schnittlinie VI-VI geschnittene Darstellung
einer den vertikalen Rahmen des Fahrgestells tragenden Dop
pelstrebe,
Fig. 7 eine teilgeschnittene Seitenansicht der Doppelstrebe aus Fig. 6,
Fig. 8 eine Vorderansicht von an der Sitzfläche befestigten ver
schwenkbaren seitlichen Stützkissen,
Fig. 9 eine vergrößerte Darstellung eines Tragarms für das Stütz
kissen aus Fig. 8,
Fig. 10 eine Seitenansicht des Stützkissens aus Fig. 8 mit geschnittener
Befestigungsvorrichtung,
Fig. 11 eine entlang der Schnittlinie XI-XI aus Fig. 10 geschnittene
Darstellung der Stützfläche.
Die in Fig. 1 dargestellte Sitzschale besteht im wesentlichen aus einer
Rückenlehne 1, einer Sitzfläche 2 und einer Fußstütze 3. Rückenlehne 1 und
Sitzfläche 2 sind in der Fig. 1 ohne die textile Schutzhülle dargestellt, von
der sie in der Regel umhüllt werden. Vor der Benutzung durch einen
Patienten werden die Auflageflächen für die Körperteile mit Polsterauflagen
versehen und mit der Schutzhülle bezogen. Hierdurch ist ein weicher
Berührungskontakt der in der Sitzschale aufgenommenen Person mit der
Oberfläche der Sitzschale gewährleistet. Zur Erhöhung der Übersichtlichkeit
sind die Polster und Schutzhüllen in den Zeichnungen weitgehend ausgelas
sen.
Sowohl die Rückenlehne 1 als auch die Sitzfläche 2 weisen an ihren beiden
Seitenrändern verlaufende Profile 4 auf. Es handelt sich um Alumini
um-Strangpreßprofile 4, deren Querschnitt insbesondere in Fig. 5 zu
erkennen ist. Die Fig. 8 zeigt, daß auf jeder Seite der Sitzfläche 2 ein längs
verlaufendes Profil 4 befestigt ist. Auch die Rückenlehne 1 weist ein
Profil 4 auf jeder ihrer Seiten auf.
In den Fig. 5 und 9 ist zu erkennen, daß die Profile 4 einen im wesentlichen
quadratischen Querschnitt aufweisen. Auf jeder Seite des Profils 4 ist eine
Nut S angeordnet. Jede Nut 5 hat seitliche Hinterschneidungen 6, so daß
entweder Schraubenköpfe oder verschiebbare Kulissensteine formschlüssig
in die Nut 5 eingeschoben werden können. In der Mitte weist das Profil 4
eine Längsbohrung 7 auf.
Die Fig. 1 zeigt die bevorzugte Ausführungsform, bei der die Sitzfläche 2
und die Rückenlehne 1 schwenkbar miteinander verbunden sind. In der
Längsnut 5 an dem Profil 4 an der Seite der Rückenlehne 1 ist eine erste
Tragplatte 12 mittels Klemmschrauben 9 befestigt. Der Schraubenkopf 10
(siehe Fig. 5) der Klemmschraube 9 ist dabei formschlüssig in der Nut 5
aufgenommen. Auf das Gewinde der Klemmschraube 9 ist eine Hutmutter 11
aufgeschraubt. Auf gleiche Weise ist die zweite Tragplatte 8 an dem Profil 4
an der Seite der Sitzfläche 2 befestigt.
Die Tragplatten 8 und 12 sind mit einem Gelenkbolzen 13 schwenkbar
miteinander verbunden. An der anderen, in Fig. 1 nicht sichtbaren Seite der
Sitzanordnung ist eine entsprechende Verbindungsanordnung an den dort
befindlichen Profilen 4 der Rückenlehne 1 und der Sitzfläche 2 befestigt.
Die Unterseite der Sitzfläche 2 ist über einen verschiebbaren Schlitten 14 in
Längsrichtung der Sitzschale 2 verschiebbar auf dem Fahrgestell 15 eines
Rollstuhls gehalten, welches auf beiden Seiten je ein großes Hinterrad 47
und ein lenkbares Vorderrad 48 aufweist. Zusätzlich ist die Sitzfläche 2 an
dem Schlitten 14 schwenkbar angelenkt. An den beiden seitlichen Profilen 4
der Rückenlehne 1 sind ferner im oberen Drittel gelenkige Halteelemente 16
befestigt, die um einen Gelenkbolzen 17 schwenkbar die Rückenlehne 1 mit
dem vertikalen Rahmen 18 des Fahrgestells 15 verbinden.
Wie die Fig. 3 zeigt, wird im Falle einer Streckbewegung einer in der
Sitzschale aufgenommenen Person die Rückenlehne 1 bezüglich der Sitzflä
che 2 nach hinten geschwenkt und bewegt sich dabei um den Gelenkbolzen
17 des Halteelements 16. Da die Rückenlehne 1 durch das Halteelement 16
am vertikalen Rahmen 18 des Fahrgestells 15 befestigt ist, muß die Sitzflä
che 2 dabei nach vorne verschoben werden und nach oben schwenken, was
durch den Schlitten 14, an den die Sitzfläche 2 gelenkig angelenkt ist,
ermöglicht wird.
Der Gelenkbolzen 13, der das Verschwenken der Rückenlehne 1 zur Sitzflä
che 2 ermöglicht, befindet sich durch die vorzugsweise verwendeten Trag
platten 8,12 genau auf der Höhe des Hüftgelenks. Bei einer wachsenden
Person kann die Position des Gelenkbolzens 13 kontinuierlich verstellt
werden, da die Klemmschrauben 9, welche die Tragplatten 8,12 halten, in
Langlöchern 19, 20 der Tragplatten 8,12 aufgenommen sind, die sich quer zu
den Nuten 5 in den Profilen 4 erstrecken.
Gleiches gilt für die Fußstütze 3, welche von seitlichen Tragplatten 21
getragen wird, die zu beiden Seiten der Sitzfläche 2 in der Längsnut 5
befestigt sind. Die seitlichen Tragplatten 21 sind über Gelenkbolzen 22 mit
Tragelementen 23 der Fußstütze 3 verbunden. Auch hier kann die Position
des Gelenkbolzens 22 zum einen durch Verschieben der Klemmschrauben 9
entlang der Nut 5 und zum anderen durch Verschieben der Langlöcher 24,
welche von den Klemmschrauben 9 durchragt werden, verstellt werden.
Die Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform der Tragplatten 8', 12'
und 21', bei denen anstelle von Langlöchern mehrere nebeneinander ange
ordnete Einzelbohrungen in Bohrungsreihen 49 angeordnet sind. Auch diese
Ausbildung ermöglicht es, die Befestigung der Tragplatten 8', 12' und 21'
an den Profilen 4 quer zu deren Nuten 5 verstellen. Die in den Fig. 1
und 4 zu erkennenden seitlichen Stützkissen 50 an der Rückenlehne 1 sind
sogenannte Rumpfpelotten, die den Oberkörper des in dem Rollstuhl aufge
nommenen Patienten abstützen.
In den Fig. 1 und 3 sind schematisch die Spannfedern 25 und 26 zu
erkennen. Die Spannfeder 25 zieht den Schlitten 14 nach hinten, so daß die
Sitzfläche 2 nach hinten und die Rückenlehne 1 in die vertikale, aufgerich
tete Position vorgespannt sind. Diese Vorspannkraft wirkt über den gesam
ten Schwenkbereich zwischen Rückenlehne 1 und Sitzfläche 2, sowie über
den gesamten Verschiebeweg der Sitzfläche 2. Die Spannfeder 26 zieht die
Fußstütze 3 in die abgewinkelte Position bezüglich der Sitzfläche 2, und
zwar ebenfalls über den gesamten Verschwenkbereich der Fußstütze 3.
Wenn die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung zur starren Befestigung
einer Rückenlehne 1 an einer Sitzfläche 2 ausgebildet werden soll, kann auf
jeder Seite der Sitzfläche 2 eine einzige starre Tragplatte 27 über Klemm
schrauben 9 an den Nuten 5 der Profile 4 befestigt werden (siehe Fig. 2).
In die Längsbohrungen 7 der Profile 4 sind ebenfalls Befestigungselemente
einfügbar. Beispielsweise ist in Fig. 1 zu erkennen, daß der obere Abschnitt
der Längsbohrungen 7 der vertikalen Profile 4 an der Rückenlehne 1
Tragstreben 28 für eine verstellbare Haltevorrichtung 29 für eine Kopfstütze
(nicht dargestellt) aufnimmt. Wiederum sind zu beiden Seiten der Rücken
lehne 1 jeweils eine Tragstrebe 28 in dem dort angebrachten Profil ange
bracht.
Ein weiteres Befestigungselement für eine verstellbares seitliches Stützele
ment, welches in der Längsbohrung des Profils 4 aufgenommen ist, wird
weiter unten in Verbindung mit den Fig. 8 bis 11 beschrieben.
Die Fig. 6 und 7 zeigen zunächst die in Fig. 1 erkennbare Verstellbarkeit
des Fahrgestells 15 des Rollstuhls. Der vertikale Rahmen 18 ist in Längs
richtung der Sitzfläche 2 größenverstellbar. Aus diesem Grund weist der
vertikale Rahmen 18 an seinen unteren Enden zwei Doppelstreben 31 auf,
die in jeweils ein Doppelrohr 30 des Fahrgestells 15 einschiebbar sind. Jede
Strebe der Doppelstrebe 31 ist hohl und weist an ihrem Ende einen über eine
Schrägfläche gegen ein schräges Ende der Strebe 31 anliegenden Klemmkör
per 32 auf. Mittels zweier Spannschrauben 33 können die Klemmkörper 32
gegen die Enden der Doppelstreben 31 gezogen werden, so daß ein Ver
klemmen innerhalb des Doppelrohrs 30 stattfindet und der vertikale Rahmen
18 an dem Fahrwerk 15 arretiert ist. Wie erwähnt, befinden sich auf beiden
Seiten der Sitzfläche 2 derartige Doppelrohre 30, in denen eine Doppelstre
be 31 des vertikalen Rahmens 18 aufgenommen ist.
Die Fig. 8 bis 11 zeigen eine neuartige Befestigungsvorrichtung für verstell
bare seitliche Stützelemente 34. Jedes Stützelement 34 besteht aus einem
abgewinkelten Metallblech 35, an dem ein Polster 36 befestigt ist. Jedes
Stützelement 34 ist mit zwei Tragarmen 37 an einem Profil 4 an einer Seite
der Sitzfläche 2 befestigt. Wie insbesondere in Fig. 10 erkennbar, verläuft
in jedem Profil 4 innerhalb der Längsbohrung 7 mit geringem Spiel eine in
der Mitte schräg geteilte Verbindungshülse 38, an deren beiden Teile
drehfest die beiden Tragarme 37 befestigt sind. Innerhalb der Verbindungs
hülse 38 verläuft eine Gewindestange 40, deren mit Gewinde versehenes
vorderes Ende in einen Klemmkörper 39 eingeschraubt ist. Das nach außen
ragende Ende der Gewindestange 40 trägt einen Schraubkopf 41, der mit
einem Schraubenschlüssel formschlüssig ergriffen werden kann. Der
Schraubkopf liegt befindet sich an dem vorderen Rand der Sitzfläche 2 nahe
der Fußstütze 3 (siehe Fig. 1). Durch Verdrehen der Gewindestange 40 wird
der Klemmkörper 39 in axialer Richtung zur Verbindungshülse 38 verscho
ben. Über die Schrägfläche des Klemmkörpers 39 wird dieser auch radial
nach außen verschoben. Ebenfalls werden beide Verbindungshülsen 38
zueinander über ihre Schrägfläche zueinander radial verschoben und ver
klemmen sich innerhalb der Längsbohrung 7 in dem Profil 4 an der Sitzflä
che 2. Nach dem Festspannen der Gewindestange 40 sind die Tragarme 37
im wesentlichen starr an dem Profil 4 festgeklemmt.
Auf ähnliche Weise kann das Stützelement 34 an dem oberen Ende der
Tragarme 37 arretiert werden. Wie Fig. 11 zeigt, ist eine Spannschraube 42
innerhalb von Distanzhülsen 43, 44 angeordnet. Am vorderen Ende der
Spannschraube 42 ist wiederum ein Schraubenkopf 45 angeordnet. Beim
Anziehen der Spannschraube 42 werden die abgekanteten Bereiche 46 des
Metallblechs 35 in Schlitzen 47 innerhalb der Tragarme 37 eingeklemmt.
Sowohl der Schraubenkopf 45 der Spannschraube 42 als auch der Schrau
benkopf 41 der Gewindestange 42 befinden sich an der vorderen Stirnfläche
einerseits des Stützelements 34 und andererseits des Profils 4 an der Sitzflä
che 2. Jedes Stützelement 34 kann somit sowohl in seiner Neigung als auch
in seiner Position in Querrichtung der Sitzfläche 2 beliebig verstellt werden.
Wie in Fig. 8 erkennbar, können die Stützelemente 34 über einen großen
Verstellbereich auf verschiedene Körperbreiten eingestellt werden. Ebenfalls
können die Polster 36 der Stützelemente 34 schräg zueinander gestellt
werden, so daß sie beispielsweise einen trapezförmig sich nach unten
aufweitenden Raum einfassen. Die Stützelemente, welche auch Adduktions
führungen genannt werden, verleihen in dieser Position nicht nur eine
seitliche Stützkraft, sondern auch eine das Herausrutschen nach oben
verhindernde Haltekraft auf Hüfte und Beine des in dem Rollstuhl aufge
nommenen Patienten.
Die Strangpressprofile 4 sind an der Rückenlehne 1 und der Sitzfläche 2 auf
beliebige geeignete Art befestigt. Sie können beispielsweise unmittelbar an
Metallplatten, welche die Rückenlehne 1 und die Sitzfläche 2 bilden,
angeschweißt sein. Es ist aber auch eine lösbare Verbindung möglich. Die
Fig. 9 zeigt beispielsweise eine Schraubverbindung, bei der eine Verbin
dungsschraube 51 durch die die Sitzfläche 2 bildende Metallplatte hindurch
in ein Innengewinde eines Kulissensteins 52 eingeschraubt ist, der in einer
Längsnut des Profils 4 aufgenommen ist. Derartige Verschraubungen können
an mehreren Stellen entlang der Länge des Profils 4 angeordnet sein.
1
Rückenlehne
2
Sitzfläche
3
Fußstütze
4
Profil
5
Nut
6
Hinterschneidung
7
Längsbohrung
8
Tragplatte
9
Klemmschraube
10
Schraubenkopf
11
Hutmutter
12
Tragplatte
13
Gelenkbolzen
14
Schlitten
15
Fahrgestell
16
Halteelement
17
Gelenkbolzen
18
vertikaler Rahmen
19
Langloch
20
Langloch
21
Tragplatte
22
Gelenkbolzen
23
Tragelement
24
Langloch
25
Spannfeder
26
Spannfeder
27
starre Tragplatte
28
Tragstrebe
29
Tragvorrichtung für Kopfstütze
30
Doppelrohr
31
Doppelstrebe
32
Klemmkörper
33
Spannschraube
34
Stützelement
35
Metallblech
36
Polster
37
Tragarm
38
Verbindungshülse
39
Klemmkörper
40
Gewindestange
41
Schraubkopf
42
Spannschraube
43
Distanzhülsen
44
Distanzhülsen
45
Schraubenkopf
46
abgekanteter Bereich
47
Hinterrad
48
Vorderrad
49
Bohrungsreihe
50
Stützkissen
51
Verbindungsschraube
52
Kulissenstein
Claims (19)
1. Sitzschale, welche insbesondere zur Befestigung auf dem Fahrgestell (15)
eines Rollstuhls oder Kinderwagens bestimmt ist, mit einer Rückenlehne (1),
einer Sitzfläche (2) und einer Fußstütze (3), dadurch gekennzeichnet, daß
an beiden Seiten der Sitzfläche (2) in deren Längsrichtung verlaufende
längliche Aussparungen, insbesondere Nuten (5), zur Aufnahme von Befesti
gungselementen angeordnet sind.
2. Sitzschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden
Seiten der Rückenlehne (1) in deren Längsrichtung verlaufende längliche
Aussparungen, insbesondere Nuten (5), zur Aufnahme von Befestigungsele
menten angeordnet sind.
3. Sitzschale nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an
jeder Seite der Sitzfläche (2) und/oder der Rückenlehne (1) ein metallisches
Strangpreßprofil (4) befestigt ist, welches zumindest eine Längsnut (5)
aufweist.
4. Sitzschale nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Strang
preßprofil (4) einen rechteckigen Querschnitt aufweist und an allen vier
Seiten eine durchgehende Nut (5) aufweist.
5. Sitzschale nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Längsnuten (5) der Rückenlehne (1) Halteelemente (16) befestigt
sind, welche die Rückenlehne (1) mit dem Fahrwerk (15) verbinden.
6. Sitzschale nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strangpreßprofile (4) in ihrer Mitte eine in Längsrichtung verlaufen
de Bohrung (7) aufweisen.
7. Sitzschale nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung
(7) der Aufnahme von Befestigungselementen dient.
8. Sitzschale nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befesti
gungselemente eine Kopfstütze tragen.
9. Sitzschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Sitzfläche (2) seitliche Stützelemente (34) verstellbar
angebracht sind und daß die Befestigungselemente (38-41) der Arretierung
der Stützelemente (34) in ihrer Verstellposition dienen.
10. Sitzschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß an den Längsnuten (5) der Sitzfläche (2) Verbindungselemente
(8, 12; 27) befestigt sind, welche die Rückenlehne (1) mit der Sitzfläche (2)
verbinden.
11. Sitzschale nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungselemente (8, 12; 27) an den Längsnuten (5) der Rückenlehne (1) befe
stigt sind.
12. Sitzschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß an den Längsnuten (5) der Sitzfläche (2) Verbindungselemente
(21) befestigt sind, welche die Fußstütze (3) mit der Sitzfläche (2) verbin
den.
13. Sitzschale nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbindungselemente (8, 12; 21) gelenkig ausgebildet sind.
14. Sitzschale nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungselemente aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Tragplatten
(8, 12) bestehen.
15. Sitzschale nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbindungselemente (8, 12; 21; 27) mittels Klemmschrauben (9)
an den Längsnuten (5) befestigt sind.
16. Sitzschale nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungselemente (8, 12) Langlöcher (19, 20) zur Aufnahme der Klemmschrau
ben (9) aufweisen.
17. Sitzschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrge
stell (15), auf dem die Sitzschale befestigt ist, verstellbar ausgebildet ist.
18. Sitzschale nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrge
stell (15) zumindest ein Aufnahmerohr (30) und einen in dieses Aufnah
merohr (30) eingesteckten Klemmkörper (32) aufweist, welcher in einem
bestimmten Verschiebebereich arretierbar ist.
19. Sitzschale nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Klemmkörper (32) an einem sich vertikal und quer zur Längsrichtung der
Sitzfläche (2) erstreckenden Rahmen (18) befestigt ist.
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