DE1009741B - Lacke, insbesondere lufttrocknende Lacke - Google Patents
Lacke, insbesondere lufttrocknende LackeInfo
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- C08G59/50—Amines
- C08G59/504—Amines containing an atom other than nitrogen belonging to the amine group, carbon and hydrogen
Description
Die sogenannten Epoxy-Harze stellen eine jüngere
und für Anstrichmittel gut geeignete Harzgruppe dar. Diese Harze werden üblicherweise hergestellt, indem
Phenole mit Ketonen zu Bisphenolen kondensiert und die Bisphenole anschließend mit einem Epichlorhydrin
zu einem niedermolekularen Harz umgesetzt werden. Dieses niedermolekulare Harz wird dann polymerisiert,
wobei ein! basischer Katalysator, beispielsweise in Form eines Amins, benutzt wird; es entsteht
hierbei ein linearer polymerer Körper, dessen Formel aus dem sich wiederholenden Strukturelement
besteht und bei der η üblicherweise die Zahl 3 oder 4
bedeutet und die beiden R-Gruppen aus den verwen^ deten Ketonen stammen. Dieses teilweise polymerisierte
Epoxy-Harz kann für Lacke oder andere Anstrichmittel zusammen mit geeigneten trocknenden
Ölen, Verdünnern od. dgl. verwendet werden. In der üblichen Lacktechnik wird wenigstens ein Teil der
sekundären Hydroxylgruppen obiger Formel mit Fettsäuren aus geeigneten trocknenden ölen verestert,
wobei ölmodifizierte Epoxy-Harze entstehen, die durch Lufttrocknung teilweise gehärtet werden
können, wobei der aus trocknendem öl stammende Molekülanteil oxydiert wird; erforderlichenfalls kann
eine weitere Härtung durch Erhöhung des Grades der linearen Polymerisation, d. h. durch Erhöhung des
Wertes η der obigen Formel, erfolgen. Diese zusätzliche lineare Polymerisation kann bewirkt werden
durch Zugabe sogenannter Umwandlungsmittel, beispielsweise Diäthylentriamin und butanolmodifiziertem
Harnstoff-Formaldehyd-Harz. Diese Umwandlungsmittel erfordern jedoch eine hohe Härtetemperatur,
beispielsweise zwischen 375 und 450°, oder führen, wenn sie in ausreichend großen Mengen
zwecks Durchführung der Trocknung bei Raumtemperatur zugegeben sind, zu matten und trüben Filmen.
Diese bekannten Umwandlungsmittel besitzen noch einen anderen, wesentlichen Nachteil, der darin besteht,
daß der Härtevorgang nicht kontrolliert werden kann; wenn auch hohe Temperaturen für eine
vollkommene Härtung erforderlich sind, tritt eine teilweise Polymerisation fast unmittelbar nach Zugabe
des Härtemittels bereits bei Raumtemperatur auf, wodurch die Anwendung dieser Mittel auf Zwecke
beschränkt wird, die die Zugabe von Umwandlungsmitteln unmittelbar vor der Verwendung gestatten.
Diese und weitere Nachteile bei den bekannten Ver-Lacke, insbesondere lufttrocknende Lacke
Anmelder:
Titangesellschaft m. b. H.,
Leverkusen-Bayerwerk
Leverkusen-Bayerwerk
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 3. März 1953
V. St. v. Amerika vom 3. März 1953
Harry Hoyt Beacham, Plainfield, N. J.,
und Kenneth Malcolm Merz, New Brunswick, N. J.
und Kenneth Malcolm Merz, New Brunswick, N. J.
(V. St. A.)r
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
fahren zur Härtung ölmodifizierter Epoxy-Harze werden vermieden, wenn Alkyltitanate als Härtemittel
erfindungsgemäß benutzt werden.
Bei der Herstellung filmbildender Anstrichmittel ist man auch bereits von dem Gesichtspunkt ausgegangen,
titanhaltige Harzverbindungen zu verwenden, die nach Lufttrocknung, d. h. also ohne Oxydation
mit oder ohne Unterstützung von besonderen Trocknern
harte Filme bilden. Diese Titanharzverbindungen werden hergestellt, indem Alkydharz, Ricinusöl
oder ein Triglycerid mit Butyltitanat unter längerer Erhitzung bei erhöhter Temperatur miteinander
reagieren, um ein Anstrichmittel zu erhalten, das dann auf den zu behandelnden Gegenstand aufgetragen
und danach getrocknet wird.
Die Reaktion zwischen höhermolekularen organischen PolyhydrO'xyl-Verbindungen und Alkyltitanaten
erfolgt so schnell, daß eine Gelbildung fast augenblicklich stattfindet, bevor die Möglichkeit besteht, die
Mischung in Form eines Filmes aufzubringen. Es ist daher notwendig, besondere Schritte zu unternehmen,
um eine vorzeitige Reaktion der das filmbildende Mittel darstellenden Verbindungen in den Lagerbehältern
zu unterbinden und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, daß das Anstrichmittel nach Aufbringung
als Film schnell zu einem klaren, transparenten, gleichmäßigen und biegsamen Film trocknet.
Es ist auch bekanntgeworden, hydroxylgruppenhaltige Polyester, Cellulosederivate, Harze, Kunststoffe,
Lacke usw. mit Alkyltitanaten zu vernetzen, wobei die Alkyltitanate mittels solcher flüchtiger
organischer Verbindungen stabilisiert werden, die zur
709 547/402
Komplexbildung mit Titan befähigte Gruppen, wie beispielsweise die Carbonylgruppe oder Nitrogruppe
enthalten.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein nicht modifiziertes, sehr schnell mit Alkyltitanat zu einem
Gel reagierendes Epoxy-Harz verwendet und ein Alkyltitanat benutzt, dessen Reaktionsfähigkeit durch
Zugabe eines komplexbildenden Amins herabgesetzt ist. Die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen dem
• ■ einem klaren Film gehärtet werden können; die erfindungsgemäße
Epoxy-Harz-Verbindung kann in gebrauchsfertigem Zustand transportiert und gelagert
werden; sie besitzt eine erhöhte Biegsamkeit, Härte,
5 Adhäsionskraft und Lösungsmittel-Beständigkeit der Überzüge und ergibt einen klaren und transparenten
Film. Die erfindungsgemäße Epoxy-Harz-Verbindung weist eine erhöhte dielektrische Festigkeit auf.
Der Lack besteht aus einem Epoxy-Harz, welches
-0-v
C-
-0-CH9-CH-CH5,-
OX
wobei R und R' aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffgruppen
darstellen und wenigstens die
Epoxy-Harz und dem Amin-Alkyltitanat-Komplex io nicht mehr als die Hälfte der Hydroxylgruppen mit
wird weiter herabgesetzt durch die Anwesenheit von Fettsäuren trocknender Öle verestert enthält, einem
Alkohol, der bei der Kondensation von dem Epoxy- Alkyltitanat und einem komplexbildenden Mittel in
Harz und Alkyltitanat freigesetzt wird. Form eines Amins. Besonders vorteilhaft ist ein
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem film- Epoxy-Harz, dessen Formel die folgende, sich wiederbildenden
Anstrichmittel gemäß den Vorveröffent- 15 holende Struktureinheit zeigt:
lichungen und der Erfindung beruht auf der Tatsache,
daß in den. Vorveröffentlichungen die Filme zufolge
eines Oxydationsvorganges erhalten werden und daß
daher hier die Anwesenheit von Sauerstoff erforderlich ist, während die Filme bei der vorliegenden Er- 20
findung bei Abwesenheit von Sauerstoff gebildet werden, wenn nämlich der bei der Reaktion entstandene
Alkohol entfernt wird.
daß in den. Vorveröffentlichungen die Filme zufolge
eines Oxydationsvorganges erhalten werden und daß
daher hier die Anwesenheit von Sauerstoff erforderlich ist, während die Filme bei der vorliegenden Er- 20
findung bei Abwesenheit von Sauerstoff gebildet werden, wenn nämlich der bei der Reaktion entstandene
Alkohol entfernt wird.
Die Verwendung von Epoxy-Harzen in nicht modifizierter Form ist für gewisse Anwendungszwecke der 25 Hälfte bis zu praktisch allen X-Gruppen obiger
Epoxy-Harze insbesondere dann, wenn eine maxi- Formel Wasserstoffatome und die restlichen X-Grupmale
Härte, eine chemische Passivität und eine di- pen Acylgruppen vom Fettsäuren trocknender Öle
elektrische Festigkeit gefordert werden, wünschens- sind. Praktisch kann jedes Epoxy-Harz, ob es nun in
wert; hierbei handelt es sich um solche Epoxy-Harze, hohem Grade ölmodifiziert, in geringem Umfange ölbei
denen höchstens die Hälfte der sekundären 30 modifiziert oder überhaupt nicht ölmodifiziert ist, für
Hydroxylgruppen mit trocknenden ölen verestert ist, den erfindungsgemäßen Zweck verwendet werden; bei
und in vielen Fällen sogar um solche, die überhaupt hoch ölmodifizierten Epoxy-Harzen ist jedoch kein
kein trocknendes Öl besitzen. Der Ausdruck »nicht besonderer Vorteil durch das als komplexbildendes
modifiziert« bezieht sich in diesem Zusammenhang Mittel dienende Amin gegeben, da diese Harze mit
sowohl auf Harze, die überhaupt nicht ölmodifiziert 35 Alkyltitanaten allein gehärtet werden können. Vorsind,
und auf Harze, die in einem geringen Umfange zuziehen ist, als Alkyltitanat ein Titanat eines
modifiziert sind, d. h. solche, bei denen beispielsweise Alkohols mit 'höchstens 20 und vorzugsweise nicht
die Hälfte ihrer sekundären Hydroxylgruppen oder mehr als 12 Kohlenstoffatomen zu verwenden. Die
weniger mit Fettsäuren trocknender Öle verestert ist. zwischen dem Alkyltitanat und dem Epoxy-Harz ab-Die
Brauchbarkeit der Alkvltitanate zur Härtung von 40 laufende und zur Härtung des Epoxy-Harzes führende
Epoxy-Harzen beschränkt sich im allgemeinen auf Reaktion besteht offenbar in einem Esteraustausch,
solche Harze, bei denen wenigstens die Hälfte ihrer der den Alkohol entsprechend dem verwendeten
sekundären Hydroxylgruppen in obiger Weise ver- Titanat freisetzt.
estert ist. Nicht modifizierte Epoxy-Harze oder Wenn höhere Alkohole mit mehr als 20 Kohlen-
solche Epoxy-Harze, die eine geringere Veresterung +5 stoffatomen benutzt werden, bleiben sie in dem Film
als 50% aufweisen, neigen zu einer zu schnellen dispergiert; und wenn Titanate von Alkoholen mit
Reaktion mit den meisten Alkyl titanate*!; dies führt mehr als 12 Kohlenstoffatomen benutzt werden, verzu
einer vorzeitigen Gelbildung und zu einer Ver- bleiben sie in dem Film, bis sie durch verlängerte
ringerung der Lagerstabilität. Ofentrocknung entfernt werden. Wenn auch die An-
Die vorerwähnten Nachteile, die den ölmodifizier- 50 Wesenheit von Alkohol in dem Film nicht notwenten
Epoxy-Harzen bei Härtung mit üblichen Härte- digerweise unerwünscht ist und sogar in einigen
mitteln, wie Diäthylentriamin und butanolmodifizier- Fällen nützlich sein kann bei der Plastifizierung des
tem Harnstoff-Formaldehyd-Harz anhaften, treffen in Filmes, so ist es im allgemeinen doch vorzuziehen,
gleicher Weise auf die letztere Klasse der Epoxy- daß der fertige Film keinen Alkohol enthält, da ins-Harze
zu, also auf solche, die überhaupt nicht ölmodi- 55 besondere die Gegenwart von Alkohol die Polymerifiziert
sind oder die eine \'"eresterung unterhalb 50% sation der Epoxykette verzögert. Aus diesem Grunde
der sekundären Hydroxylgruppen aufweisen. Die sind im allgemeinen die Titanate niedriger Alkohole
nicht modifizierten Epoxy-Harze erfordern ebenso brauchbar. Die Wirkung des Alkohols auf die Verwie
die in hohem Umfange ölmodifizierten Epoxy- zögerung der Polymerisation ist am meisten wahr-Harze
'hohe Härtetemperaturen bei Verwendung 60 nehmbar bei Lacken, die die Titanate aktiver Alkoüblicher
Härtemittel oder machen andererseits außer- hole mit niedrigem Molekulargewicht enthalten. Ein
solcher Lack kann lange Zeit hindurch in einem abgedeckten
Behälter gelagert werden, ohne durch diese Lagerung nennenswert beeinflußt zu werden. Sobald
65 man den Alkohol entweichen läßt, 'schreitet die Polymerisation fort, und es wird ein Film oder ein Gel
erzielt, das in Alkohol und anderen üblichen organischen Lösungsmitteln unlöslich ist. Für Anwendungszwecke, bei denen eine Lufttrocknung erwünscht und
ordentlich hohe Anteile dieser Härtemittel erforderlich; dies führt zu einer Verschlechterung des Filmes
und außerdem zu einer wesentlichen Verringerung der Lagerstabilität.
Die Erfindung betrifft Epoxy-Harz enthaltende Lacke, bei denen nicht mehr als die Hälfte der sekundären
Hydroxylgruppen des Harzes mit Fettsäuren trocknender öle verestert sind und die bei Raum
temperatur oder bei niedriger Einbrenntemperatur zu 70 die Anwesenheit eines Alkohols' in dem Film uner-
wünscht ist, ist es vorzuziehen, Titanate von Alkoholen zu verwenden, die nicht mehr als 5 Kohlenstoffatome
enthalten, da diese Alkohole leicht während der Trocknung bei Raumtemperatur aus dem Film ausgetrieben
werden. Andererseits ist es zweckmäßig, Titanate von Alkoholen zu benutzen, die wenigstens
2 Kohlenstoffatome enthalten; obwohl Methyltitanate in vollem Umfange verwendbar sind, sind sie weniger
stabil als die Titanate der höheren Alkohole und sind daher weniger bequem in der Anwendung.
Der exakte Reaktionsmechanismus, der bei der Härtung des Filmes abläuft, ist nicht genau bekannt;
es kann jedoch angenommen werden, daß das Alkyltitanat
mit den sekundären Hydroxylgruppen reagiert, und zwar wahrscheinlich mit den Endgruppen
der teilweise polymerisieren Harzkette zwecks Abspaltung des dem benutzten Titanat entsprechenden
Alkohols, während die entsprechenden Hydroxylgruppen in R—O—Ti—O—R-Bindungen umgewandelt
werden. Um den Ablauf dieser Reaktion, der bei Verwendung nicht modifizierter Epoxy-Harze sehr
leicht vor sich geht und zu einer vorzeitigen Gelbildung führt, zu mildern, ist es erforderlich, das erfindungsgemäße
komplexbildende Mittel in Form eines Amins zuzugeben. Diese komplexbildenden Mittel bestehen' im allgemeinen aus einer Äthylengruppe
oder einer alkylsubstituierten Äthylengruppe
/— CH- CH- \
bei der der eine Kohlenstoff der Äthylengruppe eine Aminogruppe als Substituenten trägt, während der
andere Kohlenstoff an Titan gebunden ist, entweder durch eine Ti—O—C-Bindung oder durch eine andere
als Substituenten dienende Aminogruppe, die sich mit dem Titanatom zu einem Komplex koordinieren
kann, und bei der die R-Gruppen obiger Formel Wasserstoff, Alkylgruppen mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen
oder aminsubstituierte Alkylgruppen mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen sind. Derartige komplexbildende Mittel sind beispielsweise Äthylendiamin,
Propylendiamin, /?-Aminoäthyläthanolamin und analoge Polyäthylenamine, die sämtlich 5gliedrige Ringstrukturen
bilden durch Koordinierung von zwei Aminogruppen mit einem Titanatom zu einer
Ti: NH2 — CH2 — CH
2 — NH — R-Ringstruktur.
Ein weiteres Beispiel sind Äthanolamintitanate, bei denen das Titanatmolekül durch Koordinierung der
Grenzaminogruppe mit dem Titanatom zu einer 5gliedrigen
Ti— 0 — CH2- CH2-NH-R-Ringstruktur
55
gebildet ist. Diese aufgezeigten Strukturen und Mechanismen liegen nicht absolut eindeutig fest; sie
sollen nur eine Erklärung für die beobachteten Tat-Sachen sein, daß nämlich Verbindungen, die
Ti —0 —CH,-CH-
-NH2-Strukturen
NH-CH-
-CH-N H2-Strukturen
enthalten, vorteilhaft sind zur Verhinderung einer schnellen Reaktion und einer Gelbildung, die abläuft,
wenn nicht modifizierte Epoxy-Harze und Alkyltitanate bei Abwesenheit dieser Verbindungen kombiniert
werden.
Es wurde eine Harzlösung hergestellt aus gleichen Teilen von einem Epichlorhydrin-Harz, das unter der
Handelsbezeichnung »Epikote 1007« bekannt und das nicht mit Fettsäuren verestert ist, Diacetonalkohol
und Äthylenglycolmonoäthyläther. Für diese Harzlösungen wurde ein Härtemittel hergestellt durch
Mischung von 340 Teilen Tetrabutyltitanat und 60 Teilen Äthylendiamin und durch Lösung der entstehenden
festen komplexen Verbindung in 2400 Teilen Isobutanol. 50 Teile der Harzlösung und 12 Teile der
Härtemittellösung wurden unter leichter Erhitzung zwecks Lösung der komplexen Verbindung gemischt.
Während der Mischung wurde mäßig gerührt, um eine durch stellenweise Überschüsse des Härtemittels
verursachte vorzeitige Gelbildung zu verhindern. Die gebildete Lösung wurde auf eine Stahlplatte in einer
Filmstärke von 76 μ aufgebracht und mehrere Tage bei Raumtemperatur trocknen gelassen. Der gebildete
Film war klar, transparent und gleichmäßig; er besaß eine Sward-Rocker-Härte von 47 und war von
einer Biegsamkeit, die einer 30%igen Dehnung über konische Stahlrollen widerstand.
Ein anderer Teil der gleichen Lösung wurde 3 Monate lang in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt
und dann in oben beschriebener Weise auf eine Stahlplatte aufgebracht. Das Aussehen und die
Viskosität des Lackes, die Trockeneigenschaften und die Qualität des Filmes wurden durch die Lagerung
praktisch nicht verändert.
Eine Harzlösung wurde ähnlich derjenigen gemäß Beispiel 1 mit einem Epoxy-Harz, das unter der
Handelsbezeichnung »Epikote 1001« bekannt und nicht mit Fettsäuren modifiziert ist, hergestellt. Es
wurde ein Härtemittel hergestellt durch Vermischung von 340 Teilen Tetrabutyltitanat und 265 Teilen
/5-Aminoäthyläthanolamin. Diese Mischung bildete
eine viskose Flüssigkeit, die in 3600 Teilen Äthylenglycolmonoäthyläther gelöst wurde. 10 Teile dieser
Härtemittellösung wurden in 50 Teilen der Harzlösung unter leichter Erwärmung und unter leichtem
Rühren wie im Beispiel 1 gelöst. Die entstehende Mischung wurde auf eine Stahlplatte aufgebracht und
45 Minuten lang bei 150° gebrannt. Der entstehende Film war wiederum klar, hell in der Färbung, hart
und biegsam bei guter Adhäsion und ohne Flecken und Risse.
Es wurde eine andere Harzlösung aus gleichen Teilen eines dritten Epichlorhydrin-Harzes, das unter
der Bezeichnung »Epikote 1009« bekannt und nicht mit Fettsäuren modifiziert ist, Diacetonalkohol und
Äthylenglycolmonoäthyläther hergestellt. Das in diesem Falle benutzte Härtemittel bestand aus einem
Triäthanolamintitanat, das durch Mischung von Butyltitanat und Triäthanolamin in äquimolekularen
Verhältnissen hergestellt worden war. 7 Teile (5 °/o) dieses, auch das freigesetzte Butanol enthaltenden
Triäthanolamintitanates wurden zu 300 Teilen Harzlösung zugegeben und danach auf eine Stahlplatte auf-
gestrichen. Der Film wurde 1 Stunde lang bei 150° gebrannt; der gebrannte Film entsprach denjenigen
der Beispiele 1 und 2.
Es wurde ein ölmodifiziertes Harz hergestellt, indem
60 Teile eines unter der Bezeichnung »Epikote 1004« bekannten Epichlorhydrin-Harzes und 40 Teile
Ricinenölfettsäure in einem geschlossenen Kessel gekocht wurden, wobei ein inerter Gasstrom aus Stickstoff
und eine mechanische Rühreinrichtung zwecks Erzielung einer guten Vermischung verwendet wurden.
Die Erhitzung wurde annähernd IV2 Stunden
lang durchgeführt, bis eine Temperatur von 250° erreicht war. Die Masse wurde annähernd 2 Stunden
lang auf dieser Temperatur gehalten und die Säurezahl
von Zeit zu Zeit bestimmt. Als die Säurezahl auf den Wert 5,0 gesunken war, wurde die Erhitzung
unterbrochen, und nach Abkühlung auf 200° wurde die Mischung mit ihrem Gewicht an Xylol verdünnt,
Die Viskosität der verdünnten Lösung zeigte den Wert Y nach der Gardner-Skala. Ein Härtemittel für
diesen Lack wurde hergestellt durch Mischung von 55 Teilen Monoabiäthyltributyltitanat und 10 Teilen
1,3-Diamino-2-propanol. Die Mischung wurde mit 65 Teilen Benzylalkohol verdünnt. 10 Teile dieser
Härtemittellösung wurden in 90 Teilen des oben hergestellten verdünnten Lackes gelöst; die Mischung
wurde auf eine Stahlplatte aufgezogen und über Nacht an der Luft getrocknet. Der erzielte Film entsprach
praktisch denjenigen der vorhergehenden Beispiele.
Die Methode gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt,
indem an Stelle des Butyltitanat-Äthylendiamin-Komplexes nach Beispiel 1 eine komplexe Verbindung
hergestellt wurde durch Vermischung von 45 Teilen Dioctyldibutyltitanat mit 7,4 Teilen Propylendiamin.
An Stelle der Lufttrocknung wurde diese Verbindung 1 Stunde lang bei 150° im Ofen getrocknet; die Ergebnisse
waren identisch mit denjenigen des Beispiels 1.
Die obigen Beispiele zeigen die Verwendung von Epichlorhydrin-Harzen bestimmter Art, nämlich der
sogenannten »Epikote«, wie sie von der Firma Deutsche Shell AG verkauft werden. Diese Harze
sind typische Vertreter der Epoxy-Harze, auf die sich die Erfindung bezieht; sie sind ausführlich beschrieben
in der Broschüre der deutschen Shell AG unter dem Titel »Epikote. SHELL Epoxyd-Harze«.
Selbstverständlich kann die Erfindung auch Anwendung finden auf alle Epoxy-Harze anderer Herstellung.
Claims (7)
1. Lacke, insbesondere- lufttrocknende Lacke auf Basis von Epoxy-Harzen, enthaltend ein Epoxy-Harz
von einer Formel mit folgendem, sich wiederholendem Strukturelement:
._C- ,-0-CH2-CH-CH2-
R' O
I
X
wobei R und R' einwertige Kohlenwasserstoffradikale und wenigstens die Hälfte der X-Gruppen
der obigen Formel Wasserstoffatome sind, sowie als Härter ein Alkyltitanat, verbunden mit einem
komplexbildenden Mittel in Form eines Amins.
2. Lacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die restlichen X-Gruppen der Formel
Acylgruppen von Säuren trocknender Öle sind.
3. Lacke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Alkylrest des Alkyltitanates 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 12 und insbesondere
2 bis 5 Kohlenstoffatome enthält.
4. Lacke nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das komplexbildende Mittel eine
als Substituent dienende Aminogruppe in dem Alkylteil des Alkyltitanates ist.
5. Lacke nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkyltitanat in Form eines
Äthanolamintitanates vorliegt.
6. Lacke nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkyltitanat in Form eines
/^Aminoäthyläthanolamintitanates vorliegt.
7. Lacke nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das komplexbildende Mittel ein
Mitglied der Gruppe der Äthylendiamine, alkylsubstituierten
Äthylendiamine und N-Alkylsubstituierten Äthylendiamine ist, z. B. Äthylendiamin
oder Propylendiamin.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Angewandte Chemie, 1952, S. 538;
Chemisch Weekblad, 1949, S. 190;
Farbe und Lack, 1952, S. 352;
Chemisches Zentralblatt, 1952, S. 139.
Angewandte Chemie, 1952, S. 538;
Chemisch Weekblad, 1949, S. 190;
Farbe und Lack, 1952, S. 352;
Chemisches Zentralblatt, 1952, S. 139.
© 709 »T/402 5.57
Applications Claiming Priority (2)
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