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Zahnärztlicher Geräteständer mit einer schwenkbaren Handstück-Halterung
Die Erfindung betrifft einen zahnärztlichen Geräte ständer mit einer um eine lotrechte
Achse schwenkbaren Halterung für die Spritzenhandstücke u. dgl.
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Bei derartigen Geräteständern ist es üblich, die Handstücke in rohrförmigen
Halterungen griffbereit aufzubewahren, die zu einer Einheit zusammengefaßt und mit
den übrigen Geräten auf übereinander angeordneten Ringführungen um eine in der mittleren
Längsachse des Geräteständers angeordnete rohrförmige Achse gelagert sind.
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Bei dieser Anordnung der Schwenkachse der Halterungen ist es nachteilig,
daß die Schlauchleitungen zu den Handstücken beim Eintritt in den Geräteständer
durch einen waagerechten Schlitz in das Innere der rohrförmigen Schwenkachse und
gleich nach Eintritt in den Geräteständer über mehrere Umlenkrollen bis zu den Seitenwänden
geführt werden müssen, ehe sie dort von bekannten Schlauchführungsvorrichtungen
gespannt werden können. Die Tragfähigkeit der Achse für die höher angeordneten Geräte
(Bohrmaschine, Röntgeneinrichtung, Operationsleuchte u. a. m.) wird durch einen
großen Schlitz erheblich gemindert. Aus diesem Grunde und weil bei Verschwenkung
über mehr als 450 von der Mittellage aus bereits die Gefahr besteht, daß die Schläuche
von den Umlenkrollen abspringen, ist der Schwenkhereich der Halterungen begrenzt
und bei den bekannten Geräteständern durch mechanische Anschläge fixiert.
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Die Geräteständer müssen mit ihrer Frontebene auf die Mitte des Patientenstuhles
ausgerichtet sein, damit einerseits die in den Halterungen abgelagerten Handstücke
gegen das Speibecken hin abgeschwenkt werden können, um einen ungehinderten Patientenzu-
und -abgang zu gestatten, und sie andererseits nach der anderen Seite abgeschwenkt
dem behandelnden Arzt griffgerecht zugewandt sind. Hierbei besteht die Gefahr, daß
der Patient beim Ausspeien von den zurückgeschwenkten H andstücken behindert wird.
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Nachteilig ist es auch, daß der Geräteständer dicht neben dem Patientenstuhl
aufgestellt werden muß, um die Handstücke dem Arzt möglichst nahe zu bringen, denn
dadurch wird dem Arzt und seiner Assistenz der Zutritt zum Patientenstuhl versperrt,
und die Reinigung des Geräteständers und des zwischen diesem und dem Patientenstuhl
liegenden Raumes wird sehr erschwert. Es ist zwar grundsätzlich möglich, den Geräteständer
in einem größeren Abstand vom Patientenstuhl aufzustellen und eine Handstückhalterung
mit größerer Ausladung gegenüber der Schwenkachse zu benutzen, doch wird durch die
weiter ausladende Handstückhalterung die Zugänglichkeit zum Patientenstuhl gleichfalls
eingeengt und somit kein Fortschritt erzielt.
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Diese Nachteile sind beim Gegenstand der Erfin-
dung dadurch behoben,
daß die Schwenkachse der Halterung aus der Längsachse des Geräteständers in Richtung
auf die Frontfläche hin herausgelagert ist.
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Hierbei wird der Vorteil erzielt, daß eine Halterung üblicher Ausladung
gegenüber der Schwenkachse die Handstücke bedeutend näher an den Patientenstuhl
heranführt als bei der bekannten Lagerung der Schwenkache in der Längsachse des
Geräteständers.
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Demzufolge ist eine größere Auswahl von Stellungen für den Patientenstuhl
in bezug auf den Geräteständer möglich, bei denen die Handstücke dem behandelnden
Arzt näher zugeführt werden als bei den vorbekannten Anordnungen. Gleichzeitig wird
die Schlauchführung einfacher als bei Geräteständern mit um die mittlere Längsachse
schwenkbaren Handstückhalterungen; denn die Schläuche können an der Vorderwand des
Geräteständers entlang nach unten geführt und gespannt werden, ohne mit den im Innern
des Geräteständers eingebauten Geräten in Berührung zu kommen oder diese mit Hilfe
komplizierter Umlenkvorrichtungen umgehen zu müssen. Es ergibt sich ein größerer
Schwenkbereich für die Halterungen, so daß die Halterungen nun auch in einer entgegen
der bisher üblichen, nämlich auch in einer vom Speibecken abgewandten Richtung abgeschwenkt
werden können.
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Dadurch ist die Gefahr beseitigt, daß der Patient beim Ausspeien durch
die abgeschwenkten Spritzenmundstücke behindert wird, und der Patientenstuhl ist
bequemer zugänglich.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind aus den beiliegenden Zeichnungen
zu ersehen.
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Fig. 1 veranschaulicht schaubildlich einen erfindungsgemäßen zahnärztlichen
Geräteständer mit davorstehendem Behandlungsstuhl; in Fig. 2, die eine Draufsicht
auf die Anordnung nach Fig. 1 veranschaulicht, ist der Schwenkbereich der Handstückhalterungen
sowie die Aufstellung des Patientenstuhles in bezug auf den Geräteständer im Vergleich
zu einem bekannten Geräteständer mit um seine mittlere Längsachse schwenkbaren Handstückhalterungen
schematisch dargestellt; aus Fig. 3, die eine Seitenansicht eines teilweise aufgebrochenen
zahnärztlichen Geräteständers ohne Bohrmaschine und Anbauteile darstellt, ist eine
vorteilhafte 5 chlauchführung bei herausgelagerter Schwenkachse der Handstückhalterungen
ersichtlich.
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Der zahnärztliche Geräteständerl ist mit der um seine mittlere Längsachse
2 schwenkbaren Bohreinrichtung 3, dem schwenkbaren Schwebetisch 4 und dem schwenkbaren
Speibecken 5 mit dem Mundspülglas 6, dem Speichelzieher 7 und den Wasserventilen
8 bestückt. Die Frontseite des Geräteständers 1 ist im oberen Teil durch die aus
gegossenem Material hergestellte Baueinheit 9 abgeschlossen, die aus dem vorstehenden
senkrechten Teil 10 (Fig. 3) mit dem nasenartig vorspringenden oberen Lagerteil
11, aus dem zurückliegenden senkrechten Teil 12 und dem horizontal vorstehenden
unteren Lagerteil 13 besteht und durch Schrauben 14 mit den Stirnseiten der U-förmigen
Seitenwände des Geräteständers 1 abnehmbar verbunden ist. Hierdurch ist es leicht
möglich, das Bauteil 9 im Austausch gegen ein anderes Frontstück auch nachträglich
noch auszutauschen. In der durch die Lagerteile 11, 13 und den zurückliegenden Teil
12 gebildeten nischenartigen Vertiefung des 13bauteiles 9 ist die Halterungseinheit
15 mit Hilfe des herausnehmbaren Bolzens 16 und des angegossenen rohrförmigen Zapfens
17 um die senkrechte Achse 18, die dem senkrechten Teil 12 der Baueinheit 9 vorgelagert
ist, über einen großen Winkelbereich 33 (Fig. 2) schwenkbar gelagert. Damit ist
die Front des Geräteständers 1 staubdicht abgeschlossen, und die Lager der Halterungseinheit
15 sind durch die nischenartige Anordnung gegen Verschmutzung und unbefugtes Berühren
geschützt. In der Halterungseinheit 15 sind die Spritzenhandstücke bzw. Niederspannungsgeräteanschlußstücke
19 abgelegt, an deren unteren Enden die Schläuche bzw. Kabel 20 angeschlossen sind.
Die Schläuche 20 laufen über die Umlenkrollen 21 im Innern der Halterungseinheit
15 und verlassen diese durch die Öffnung des rohrförmigen Zapfens 17. Sie werden
nahezu in Richtung der senkrechten Schwenkachsel8 nach unten in den Geräteständer
1 geführt, so daß sie beim Verschwenken der Halterungseinheit 15 auf diese nur ein
geringes Rückstellmoment ausiiben und damit keine Gefahr besteht, daß die Schläuche
20 von den Umlenkrollen 21 abspringen können. An den vorderen Stirnseiten der U-förmigen
Seitenwände des Geräteständers 1 ist innen mit Hilfe der Schrauben 22 die Schläuche
führungseinrichtung 23 angebracht, die aus dem Rahmen 24 aus Winkeleisen und den
senkrechten Führungsstangen 25 besteht, längs denen die Gewichte 26 mit den Rollen27
verschiebbar sind. Am oberen Teil des Rahmens 24 sind die Schlauch- und lLabe!-zwischenstücke
28 befestigt, an die die Schläuche bzw.
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Kabel 20 einerseits und die zu den nicht dargestellten Luft- und Wasserversorgungseinrichtungen
und zur elektrischen Stromversorgung führenden Schläuche bzw. Kabel 29 andererseits
angeschlossen sind. Die Schläuche 20 sind über die Rollen 27 geführt und
werden durch
die Gewichte 26 gespannt. Unterhalb der Baueinheit 9 ist die Frontseite des Geräteständers
1 durch ein Abdeckblech 30 verschlossen, das außen an den vorderen Stirnseiten der
U-förmigen Seitenwände des Geräteständers 1 mit den Schrauben 31 befestigt ist und
nach unten hin stetig auf die mittlere Längsachse 2 des Geräteständers 1 zurückweicht.
Nach Abnehmen des Abdeckbleches 30 ist die Schlauchführungseinrichtung 23 bequem
zur Wartung und zur Störungssuche zugänglich. Infolge der zurückweichenden Form
des Abdeckbleches 30 kann die Grundfläche des Geräteständers 1 klein gehalten werden,
und die Zugänglichkeit des Raumes zwischen dem Geräteständer 1 und dem seitlich
davorstehenden Patientenstuhl 32 (Fig. 2) wird nicht verringert. Durch die Herauslagerung
der Schwenkachse 18 ist auch die Gefahr beseitigt, daß beim Schwenken der Halterungseinheit
15 die Schläuche 20 beschädigt werden können. Es ist ein wesentlich größerer Schwenkbereich
33 (Fig. 2) der Halterungseinheit 15 möglich als bei den bekannten Geräteständern,
nämlich 1300 Winkelgrad, während jene einen Schwenkbereich 34 von höchstens 900
Winkelgrad aufweisen. Gleichzeitig werden durch die Herauslagerung der Schwenkachse
18 die Handstücke 15 bedeutend näher an den meist auf der anderen Seite des Patientenstuhles
32 stehenden Arzt herangeführt. Der Geräteständer 1 steht mit seiner Frontseite
parallel zum Patientenstuhl 32, so daß die Frontseite des Geräteständers 1 bequemer
zugänglich ist. Die Halterungseinheit 15 kann auch nach rechts abgeschwenkt werden,
so daß ein gefahrloser Zu- und Abgang der Patienten möglich ist. Gleichzeitig wird
damit die Gefahr beseitigt, daß der Patient beim Ausspeien durch die abgeschwenkten
Handstücke 19 behindert wird. Es ist nunmehr auch möglich, den Abstand des Patientenstuhles
32 vom Geräteständer 1, der üblicherweise nach vorn und zur Seite je 0,50 m beträgt,
zu vergrößern, beispielsweise durch Zurücksetzen des Patientenstuhles 32. Wie in
Fig. 2 durch unterbrochene Kreise dargestellt ist, lassen sich mehrere Stellungen
des Patientenstuhles 32 auswählen, bei denen der jeweilige Abstand zwischen dem
Patientenstuhl 32 und dem Geräteständer 1 größer ist als bei den bekannten Geräteständern
und bei dem die Handstücke 19 trotzdem bequemer erreichbar sind als bei jenen.