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Die
Erfindung betrifft einen Grillspieß gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 und ein Grillgerät, insbesondere
Backofen.
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Die
DE 36 20 962 A1 zeigt
einen Grillspieß dieser
Art im Backraum eines Backofens. Zur Bestimmung der Kerntemperatur
des Bratgutes ist ein Temperatur-Meßfühler in einer axialen Sackbohrung
einer Spießstange
nicht-mitdrehend auf der Rotationsachse angeordnet. Der Meßfühler ist
außerhalb
der Spießstange
ortsfest und drehfest mit einer Bratschale verbunden, an welcher
der Grillspieß drehbar gelagert
ist. Der Meßfühler ragt
von einem Ende her in die Spießstange
hinein. Der Meßfühler benötigt, um
ausreichend weit in die Spießstange
hineinreichen zu können,
eine stabile Trägerkonstruktion. Dies
ist schwierig zu erreichen, weil der Drehspieß nur einen verhältnismäßig kleinen
Durchmesser hat. Aus diesem Grunde kann der Meßfühler nur innerhalb eines verhältnismäßig kurzen
Anfangsabschnittes in dem Grillspieß untergebracht werden. Auf
dem verbleibenen größeren Längsabschnitt
der Spießstange
ist auf diese Weise kein Meßfühler in
der Spießstange
unterbringbar.
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Die
CH 677 724 A5 zeigt
einen Grillspieß, welcher
von einem Motor abwechselnd ein oder maximal zwei Umläufe vorwärts und
dann in entgegengesetzter Richtung rückwärts antreibbar ist. Ein Temperaturfühler, der
in das Gargut einsteckbar ist, ist über eine biegbare Leitung mit
einem nicht-rotierbar angeordneten Thermostatgerät verbunden. Wegen dieser Leitung
ist es nicht möglich,
das Grillgut mit dem Temperaturfühler
fortlaufend in gleicher Drehrichtung zu drehen.
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Aus
der
DE 38 16 474 C1 ist
ein Durchlaufgrill bekannt, der drei um eine Achse drehbar gelagerte
Walzen umfasst, deren Walzenmantel über eine Heizeinrichtung aufheizbar
ist. Die Temperatur des Walzenmantels wird durch Temperaturfühlermittel
detektiert und geregelt. Die Temperaturfühlermittel umfassen den Walzenmantel
selbst und einen innerhalb des Walzenmantels angeordneten Referenzstab,
wobei der Walzenmantel einen größeren Längenausdehnungskoeffizienten
aufweist als der Referenzstab.
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Durch
die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, auf einfache und
preiswerte Art und Weise die Kerntemperatur (Zentrumstemperatur)
von Gargut genauer zu messen und Änderungen der Kerntemperatur
schneller zu erkennen, um darauf schnell reagieren zu können.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
einen Grillspieß mit
den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Die
Erfindung hat insbesondere folgende Vorteile:
Der mindestens
eine Temperatur-Meßfühler kann
auf beliebigem Abstand von den Spießenden in der Spießstange
angeordnet werden in einem Bereich, wo sich üblicher Weise die halbe Länge des
Grillgutes befindet, z. B. auf halber Länge der Spießstange. Ferner
können über die
ganze Länge
der Grillstange verteilt zwei oder mehr Temperatur-Meßfühler angeordnet
werden. Diese können
einzeln oder in Kombination, z. B. zur Bildung eines Temperatur-Durchschnittswertes,
zur Steuerung der Grillheizung und/oder zum Ein- und Ausschalten
der Grillspießrotation
oder zur Drehzahleneinstellung des Grillspießes an eine Steuereinrichtung
angeschlossen sein, z. B. an die Steuereinrichtung eines Backofens.
Der mindestens eine Temperatur-Meßfühler benötigt keine in der Spießstange
nicht-rotierende Tragkonstruktion, so dass auch deren Temperatur-Abschirmwirkung entfällt und
dadurch der Meßfühler schneller
auf Temperaturänderungen
reagieren kann. Im Falle der Erfindung kann der Temperatur-Meßfühler von
der Innenwand der hohlen Spießstange
radialen Abstand haben oder an dieser Innenwand direkt anliegen
und dadurch besonders schnell und genau auf die Temperatur der Spießstange,
was im wesentlichen der Kerntemperatur des Grillgutes entspricht,
reagieren.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die
Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand
einer bevorzugten Ausführungsform
als Beispiel beschrieben.
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In
den Zeichnungen zeigen
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1 schematisch
einen Längsschnitt
durch ein Grillgerät
mit einem Grillspieß nach
der Erfindung,
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2 eine
Ansicht auf die linke Stirnseite des Grillspießes von 1,
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3 schematisch
einen Längsschnitt
durch eine weitere Ausführungsform
eines Grillspießes nach
der Erfindung.
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Der
Grillspieß 2 nach
den 1 und 2 hat eine drehbar-lagerbare
Spießstange 4 aus
Metall, vorzugsweise ein Rohr, zum Tragen und Drehen von auf sie
aufgespießtem
Grillgut 6 während
des Grillbetriebes, und mindestens einen Temperatur-Meßfühler 8 in
einem axialen Hohlraum 10 in der Spießstange 4 in dem Bereich,
in welchem sich das Grillgut 12 befindet. Der Temperatur-Meßfühler 8 kann
ein temperaturabhängiger
elektrischer Widerstand, ein Thermoelement oder eine andere Art
sein.
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Der
mindestens eine Temperatur-Meßfühler 8 ist
in der Spießstange 4 mit
ihr mitdrehend angeordnet. Ferner sind Meßsignal-Übertragungsmittel 14 vorgesehen
zur Übertragung
von Meßsignalen
von dem mindestens einen mit der Spießstange 4 mitdrehenden
Temperatur-Meßfühler 8 zu
einem nicht-mitdrehenden Geräteteil 16.
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Der
mindestens eine Temperatur-Meßfühler 8 kann,
da er eine ihn tragende nicht-rotierend
Aufnahmevorrichtung nicht benötigt,
an beliebiger Stelle auf der gesamten Länge der Spießstange 4 an
einer optimalen Stelle zur verzögerungsfreien
Erfassung der Grillguttemperatur angeordnet werden. Der Meßfühler 8 kann
im axialen Hohlraum 10 der Spießstange 4 mit radialem
Abstand von der Spießstangenwand
oder vorzugsweise in direkten Kontakt mit dieser angeordnet werden.
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Vorzugsweise
sind in der Spießstange 4 zwei oder
mehr Temperatur-Meßfühler 8 angeordnet,
wobei 1 als Beispiel drei solche Meßfühler 8 zeigt, die
je mit axialem Abstand voneinander angeordnet sind. Diese können durch
den nicht-drehenden Geräteteil 16 einzeln
oder in Kombination (Parallel- oder Reihenschaltung), z. B. zur
Temperaturanzeige, und/oder zur Bildung eines Temperatur-Durchschnittswertes
und/oder zum Ein- und Ausschalten und/oder zur Drehzahleinstellung
des Grillspießes 2 an
eine extern von diesem nicht-rotierend angeordnete elektronische
Steuereinrichtung 18 angeschlossen werden. Ferner können die
Durchschnittstemperatur und/oder vorzugsweise die Einzeltemperaturen in
einem Display angezeigt werden. Als Beispiel sind in der gleichen
axialen Anordnung wie die Meßfühler 8 in
einem Display 20 deren jeweils aktuelle Istwerte von z.
B. 75°C,
30°C, 45°C angezeigt.
Zusätzlich
ist die Durchschnittstemperatur dieser drei Meßfühler 8 mit 50°C angezeigt.
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Die
einzelnen Meßwerte
der Meßfühler 8 können von
der Steuereinrichtung 18 dazu verwendet werden, über die
Länge des
Grillstabes 2 verschieden hohe Temperaturen zu erzeugen,
wenn das Grillgerät,
beispielsweise ein Backofen in seinem Backraum 22, mindestens
zwei getrennt ansteuerbare elektrische Heizelemente 24 und 25 hat.
Beispielsweise ist Geflügel
normalerweise im mittleren Bereich dicker als in den Endbereichen.
Dadurch kann durch einen elektrischen Heizkörper 25, der sich
nur über
den mittleren Längsabschnitt
des Grillspießes 2 erstreckt,
im Gegensatz zu dem sich im wesentlichen über die gesamte Länge des
Grillspießes 2 erstreckenden
anderen elektrischen Heizkörper 24,
im axialen Mittelbereich länger
geheizt werden und/oder eine größere Hitze
als in den Endbereichen erzeugt werden, falls dies von einer Bedienungsperson
an der Steuereinrichtung 18 gewählt wird oder dies durch ein
Programm der Steuereinrichtung 18 automatisch durchgeführt wird.
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Vorzugsweise
wird die axiale Position der Temperatur-Meßfühler 8 auf der Außenfläche der Spießstange 4 durch
eine Markierung 26 angezeigt. Diese Markierungen können eine
Ringnut oder eine andere Oberflächenvertiefung
oder eine geringe Oberflächenerhöhung oder
eine Beschriftung sein. Dies ermöglicht
es z. B. kleine Grillgutstücke 12,
die sich nur über
einen kurzen Längsbereich
der Spießstange 4 erstrecken,
im Bereich eines Meßfühlers 8 anzuordnen
und nicht versehentlich daneben. Dadurch ist auch bei kleineren
Grillgutstücken 12 eine korrekte
und schnelle Erfassung der aktuellen Isttemperatur des Grillgutes 12 möglich.
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Die
Spießstange 4 ist
mindestens im Bereich des mindestens einen Temperatur-Meßfühlers 8 ein Rohr,
vorzugsweise jedoch über
die gesamte Länge. Zweckmäßigerweise
wird hierfür
ein Mehrkantrohr, vorzugsweise ein Vierkantrohr verwendet, da dieses auf
einfache Weise eine drehfeste Verbindung mit einer Antriebsvorrichtung,
vorzugsweise einem Elektromotor 28 ermöglicht, welcher von der Steuereinrichtung 18 angesteuert
wird. 1 zeigt eine einfache Ausführungsform, bei welcher die
Spießspitze 30 in
einen Innenvierkant einer Nabe 32 des Elektromotors 28 einsteckbar
ist. Der Elektromotor 28 kann ein Untersetzungsgetriebe
enthalten und/oder ein Schrittmotor sein.
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Die
Meßsignale
der Meßfühler 8 können durch
drahtlose Fernübertragungsmittel
zur Steuereinrichtung 18 übertragen werden, was jedoch
hitzebeständige
Sender von kleiner Baugröße an oder
in der Spießstange 4 erforderlich
macht zum Senden von beispielsweise elektromagnetischen Signalen
zu einem Empfänger
in der Steuereinrichtung 18. Wenn die Meßfühler 8 über elektrische
Drähte
mit der Steuereinrichtung 18 verbunden sind, ist der Drehwinkel der
Spießstange 4 auf
eine oder zwei Umdrehungen begrenzt, weil die elektrischen Drähte, selbst
wenn sie schlaufenförmig
gewickelt werden, nur eine oder wenige Umdrehungen erlauben. In
diesem Fall muss die Spießstange 4 von
dem Motor 28 wechselweise vor und zurück gedreht werden.
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Um
eine kontinunierliche oder intermittierende Drehbewegung der Spießstange 4 durch
den Motor 28 stets in gleicher Drehrichtung für unbegrenzte Anzahlen
von Umdrehungen zu ermöglichen,
haben die Meßsignal-Übertragungsmittel 14 für alle Meßfühler 8 gemeinsam
oder vorzugsweise entsprechend 1 für jeden
Meßfühler 8 separat
einen Schleifkontakt 34-1, 34-2 bzw. 34-3 und
beispielsweise einen gemeinsamen Masse- oder Nullleiter-Schleifkontakt 36,
welche mit den Meßfühlern 8 durch
interne Leitungen 38 elektrisch verbunden sind. Die Schleifkontakte 34 und 36 sitzen
auf der Außenfläche eines
entsprechend der Spießstange 4 mehrkantigen
Rohres 40 aus elektrisch isolierendem Material, welches
drehfest und damit mitdrehend in das vom Motor 28 abgewandte
Ende der Spießstange 4 eingesteckt
ist. Mit den Schleifkontakten 34 und 36 sind elektrische
Schleifkontakte 44-1, 44-2, 44-3 bzw. 46 in
Kontakt, welche an dem nicht-drehenden Geräteteil 16 befestigt
sind und mit der Steuereinrichtung 18 elektrisch verbunden
sind.
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Diese
ortsfesten Schleifkontakte 44-1, 44-2, 44-3 und 46 können Schleifbürsten sein,
sind jedoch vorzugsweise entsprechend 1 und 2 Federbügel, die
zusammen mit den rotierenden Schleifkontakten 34-1, 34-2, 34-3 und 36 eine
Steckverbindung bilden, durch welche die Kontaktverbindung beim Einsetzen
des Grillspießes 2 in
Geräteteile 50-1 und 50-2,
die Teil einer Drehlageranordnung sind, automatisch geschlossen
und beim Herausnehmen des Grillspießes 2 aus diesen Geräteteilen
automatisch geöffnet
wird. Bei der Ausführungsform
der 1 und 2 kann der Grillspieß 2 zuerst
durch das Grillgut 12 hindurch gesteckt werden, dann mit
seiner Spießspitze 30 in
die Motornabe 32 eingesetzt werden, und anschließend am
gegenüberliegenden Ende
mit seinem dort angebrachten Lagerring 52 in Spießstangen-Radialrichtung
in das dortige Geräteteil 50-1 eingesetzt
werden, wobei gleichzeitig die Schleifkontakte 34, 36 einerseits
und 44, 46 andererseits miteinander in Berührung gebracht
werden. Die Schleifkontakte können
entsprechend 1 und 2 derart
ausgebildet sein, dass sie den Grillspieß 2 radial in das
Drehlager 50-1 drängen
und darin federelastisch in Position halten.
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Das
Grillgerät,
vorzugsweise ein Backofen, kann ein Bedienfeld 56 haben,
an welchem an Bedienelementen 58, 59, 60 ein
gewünschter
Grillbetrieb oder Backbetrieb oder Gargut-Warmhaltebetrieb und dergleichen einschaltbar
ist.
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Die
in 3 gezeigte weitere Ausführungsform eines Grillspieß 102 nach
der Erfindung enthält in
einer Vierkantrohr-Spießstange 104 einen
Temperatur-Meßfühler 8,
welcher einerseits an eine Kontaktspitze 134 aus Metall
am einen Ende und andererseits an eine Führungsnabe 160 am
anderen Ende der Spießstange 104 je
durch eine elektrisch isolierte Leitung 162 bzw. 164 elektrisch
angeschlossen ist. Die Führungsnabe 160 der
Spießstange 104 liegt
in einem Grillgerät
in einem Auflagebügel 166,
der ein Lager für
die Spießstange
ist und in eine Klinkensteckerbuchse 168 eingesteckt und
dort an Massenpotential angeschlossen ist. Als Klinkensteckerbuchse 168 kann
bei einem Backofen die Klinkensteckerbuchse im Backraum verwendet
werden, welche dort häufig
standardmäßig zum
Anstecken eines Thermometers vorgesehen ist, welcher die Innentemperatur des
Backraumes mißt.
Die Spießstange 104,
die Führungsnabe 160 und
der Auflagebügel 166 bestehen
aus Metall und sind elektrisch leitend miteinander in Kontakt. Die
Kontaktspitze 134 drückt
gegen einen nicht-rotierbar angeordneten und durch eine Druckfeder 170 gegen
sie vorbelasteten elektrisch leitenden Kontaktstab 172 aus
Metall in einem Elektromotor 28 zum Drehantrieb des Grillspießes 102. Der
nicht-rotierende
Kontaktstab 172 kann zur Steuerung des Grillbetriebes an
die elektronische Steuereinrichtung 18 von 1 angeschlossen
sein, um beispielsweise ebenfalls durch ein Display 20 die
jeweils aktuelle Isttemperatur des Grillspießes und damit die Kerntemperatur
des Grillgutes anzuzeigen und/oder den Grillbetrieb (Heizung, Motor)
zu steuern oder zu regeln. Die Kontaktspitze 134 ist durch ein
hitzebeständiges
elektrisch isolierendes Material 176, z. B. Teflon, wasserdicht
in die Spießstange 104 eingegossen.
Die Spießspitze
besteht somit aus der elektrischen Kontaktspitze 134 und
diesem elektrisch isolierenden Material 176. Die Spießspitze
ist mit dem Anfangsabschnitt der Metall-Vierkantrohr-Spießstange 104 in
eine Vierkantnabe 180 des Elektromotors 28 einsteckbar
und wird von dieser drehfest aufgenommen. Das Gehäuse des
Elektromotors 174 ist nicht-rotierend an einem Geräteteil 50-2 befestigt.