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Kombinierte Schleuderschutz-, Hebe-, Wende-, Brems- und Blockiervorrichtung
für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine kombinierte Schleuderschutz-, Hebe-,
Wende-, Brems- und Blockiervorrichtung für Kraftfahrzeuge mit zwei ausfahrbaren
Kufen und mehreren seitlich mit schwenkbaren Rädchen versehenen Ständern.
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Zweck dieser Vorrichtung ist, die Fahrsicherheit bei Kraftfahrzeugen
den zunehmenden Verkehrsverhältnissen durch völliges Ausschalten der allzuhäufig
auftretenden Verkehrsunfälle, verursacht durch Glatteis, Schleudern, unvollkommenes
bzw. ungeeignetes Bremsen usw., anzupassen und außerdem die Bequemlichkeit der Kraftfahrer
durch Erleichterungen bei der Beseitigung diverser schwieriger oder unangehmer Situationen
zu steigern.
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Erfindungsgemäß ist die eine der beiden kurzen skiartigen Kufen zwischen
den Hinterrädern., die zweite mit der Fahrzeuglenkung gekuppelt zwischen den Vorderrädern
des Fahrzeuges angeordnet, wobei die ausfahrbaren Kufen in an sich bekannter Weise
durch eine: Flüssigkeitsdruckpumpe ausgefahren und von den Ständern nach Ausfahren
der Kufen einige oder alle ausgeklappt werden können.
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Die vordere Kufe ist lenkbar, da sie mit dem Lenkgestänge der Vorderräder
gekuppelt ist; sie muß sowohl in ihrer Ruhe- als auch in ihrer Arbeitsstellung die
Lenkschwenkungen der Vorderräder in. gleicher Art und gleicher Weise mitmachen.
Die rückwärtige Kufe ist unlenkbar. Die Kufen sind in bekannter Weise mit in Fahrtrichtung
verlaufenden Rippen versehen, vorn und hinten aufgebogen, im Ausfahrgestänge kippbar
und leicht auswechselbar gelagert. Beide Kufen sind unter dem Fahrgestell angebracht
und werden durch eine Flüssigkeitsdruckpumpe bekannter Art gleichzeitig in ihre
Arbeitsstellung gebracht, d. h., sie werden nach unten gegen die Fahrbahn gedrückt.
Die Flüssigkeitsdruckpumpe muß so eingerichtet sein, daß sie nicht, wie üblich,
durch einen einzigen Kolbenhub, sondern durch mehrere Kolbenhübe hintereinander
die beiden ausfahrbaren Kufen stufenweise nach unten drückt, und muß kraftmäßig
so übersetzt sein, daß sie durch das Hinunterdrücken der Kufen das Fahrzeug anzuheben
imstande ist. Die Rückführung der Kufen in ihre Ruhestellung erfolgt durch Auslösen
der Flüssigkeitsdruckpumpe auf eine bekannte Art und durch Federkraft.
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Hierdurch soll mit einer einzigen Vorrichtung folgendes erreicht werden:
1. Ausschalten des Schleuderns auf winterlichen Straßen bei Glatteis und Schneeglätte.
Durch wenige Fußhebeldrücke der Flüssigkeitsdruckpumpe werden die beiden Kufen bis
in die Bodennähe ausgefahren. Beginnen die Fahrzeugräder auf Glatteis zu rutschen
und gerät das Fahrzeug ins Schleudern, werden durch einen weiteren Fußhebeldruck
die beiden Kufen fest auf die glatte Fahrbahn hinuntergedrückt, die Rippen der Kufen
schneiden in das Glatteis ein und übernehmen die Führung des Fahrzeuges. Die Wirkungsweise
ist die gleiche wie z. B. bei Eisseglern: die lenkbare Kufe übernimmt die Führung
in beabsichtigter Richtung, die andere Kufe verhindert das seitliche Wegrutschen
der Hinterräder; die Weiterfahrt mit unverminderter Geschwindigkeit ist erleichtert.
Nach überwundener Schleudergefahr werden die Kufen durch Auslösung der Flüssigkeitsdruckpumpe
und durch Federkraft teilweise oder ganz, je nach Belieben, in Ruhestellung zurückgefahren,
um gegebenenfalls wieder eingesetzt zu werden.
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2. Zusätzliches, wirkungsvolles Abbremsen eines Fahrzeuges a) bei
hoher Geschwindigkeit und Herannahen. einer Gefahr, wenn der normale Bremsweg nicht
mehr ausreicht, das Unglück abzuwenden, b) bei Reifenschaden während der Fahrt mit
hoher Geschwindigkeit, wenn die Radbremsen nicht eingesetzt werden dürfen, c) beim
Versagen der normalen Bremsen.
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3. Schonung der Bremsen bei langen Talfahrten. Heißgelaufene Bremsen
können durch den Einsatz der Vorrichtung zeitweise entlastet werden.
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4. Sichern und Abstützen haltender Fahrzeuge auf abschüssigen Straßen.
Der Einsatz der Vorrichtung in den Absätzen 2 bis 4 erfolgt in der gleichen Weise
wie in Absatz 1.
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5. Müheloses Anheben des Fahrzeuges vom Fahrersitz aus zwecks Ausführung
diverser Reparaturen, je nach Notwendigkeit wahlweises Anheben des seitlichen Räderpaares
links oder rechts, der Vorderräder, der Hinterräder oder aller vier Räder gleichzeitig.
Bei einem Reifendefekt entfällt das unangenehme, beschwerliche und umständliche
Hochwinden des Fahrzeuges nach alter Art. Durch mehrmaliges Betätigen
des
Fußhebels wird leicht und bequem vom Fahrersitz aus das Fahrzeug durch die nach
unten ausfahrenden Kufen auf einer Seite hochgehoben., bis die beiden Räder auf
einer Seite bodenfrei werden. Ist es zufällig nicht die richtige Seite, welche hochgehoben
wurde, braucht man nur mühelos das Fahrzeug nach der anderen Seite zu kippen und
mit einem der ausklappbaren Ständer abzustützen. Sollen gleichzeitig beide Vorder-
oder beide Hinterräder bodenfrei gemacht werden zwecks Anlegen von Schneeketten,
Überprüfen der Lenkung, der Bremsen, des Differentials usw., dann wird das Fahrzeug
durch einen weiteren Fußhebeldruck noch weiter angehoben und durch den anderen seitlichen
ausklappbaren Ständer unterstützt, die Kufen eingefahren, und das Fahrzeug wippt
um seine Querachse. Durch Abstützen mit dem vorderen oder hinteren ausklappbaren
Ständer werden die Vorder- bzw. Hinterräder bodenfrei gemacht.
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6. Aufbocken des Fahrzeuges zur Schonung der Reifen, bei Reparaturen
usw. Ruht das Fahrzeug bereits auf drei seiner ausklappbaren Ständer und wird es
mit Hilfe der Flüssigkeitsdruckpumpe noch weiter angehoben, kann auch der vierte
Ständer ausgeklappt werden, worauf sich das Fahrzeug nach Einfahren der Kufen auf
seine vier Ständer aufstützt und somit vollkommen aufgebockt ist, zur Schonung der
Reifen, zur Kontrolle der Vierradbremsen usw.
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7. Enges Einreihen von Fahrzeugen zur Raumeinsparung in Garagen. Nachdem
die vier ausklappbaren Ständer mit schwenkbaren Rädern, ähnlich den Klavierfußrädchen,
ausgestattet sind und fallweise blokkiert oder frei laufend eingestellt werden können,
wird das aufgebockte Fahrzeug durch sie so. beweglich, daß es in Garagen durch Schieben
von Hand aus ganz eng eingereiht werden kann, wodurch sehr viel Platz eingespart
wird.
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B. Wenden des Fahrzeuges um die eigene Achse, ermöglicht durch die
schwenkbaren Räder im aufgebockten Zustand; sehr vorteilhaft in verschiedenen Situationen,
nicht zuletzt für die Erfüllung der verkehrspolizeilichen Vorschrift, daß Ein- und
Ausfahrt in bzw. aus Privatgrundstücken stets nur in Vorwärtsfahrt zu erfolgen hat.
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9. Leichtes seitliches Herausschieben des am Straßenrand abgestellten,
von anderen Fahrzeugen zu eng eingeschlossenen Fahrzeuges, ebenso ermöglicht durch
die schwenkbaren Räder im aufgebockten Zustand, von großem Nutzen dann, wenn eine
Befreiung selbst durch umständliches Manövrieren nicht mehr möglich ist.
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10-. Diebstahlsicherung. Eine wirksame Sicherung gegen Diebstahl ist
gegeben, wenn die Kufen so. weit ausgefahren werden, daß sich das Fahrzeug auf diese
aufstützt, vorausgesetzt, daß die Auslösevorrichtung der Flüssigkeitsdruckpumpe
durch ein Sicherheitsschloß gesichert ist, oder durch Aufbocken bei gesicherter
Auslösevorrichtung der Flüssigkeitsdruckpumpe. 11. Leichtes Flottmachen eines Fahrzeuges
mit in weichem Boden eingesunkenen Rädern., wie es auf Campingplätzen oder bei Frostaufbrüchen
oft vorkommt, wird durch Einsatz der kombinierten Vorrichtung mit eigener Kraft,
ohne weitere andere Hilfe ermöglicht.
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12. Leichtes und sicheres Wechseln aus tief eingefahrenen Spuren auf
winterlichen Straßen beim Ausweichen entgegenkommender Fahrzeuge. Ein Aufsitzen
des Fahrzeuges auf dem Schneegrat zwischen den tief ausgefahrenen Radspuren wird
durch die kombinierte Vorrichtung verhindert. Ein Spurwechsel wird dadurch leicht
gemacht, daß die Fahrzeuglenkung in dieser Situation nicht von den an den Spurwänden
abgleitenden Vorderrädern, sondern von der vorderen Kufe erfolgt.
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Bekanntlich gibt es schon Vorrichtungen, welche einzeln und kombiniert
als Schleuderschutz, als Hebe-, Wende- oder Bremsvorrichtung dienen. Ein wesentlicher
Unterschied zwischen diesen und dem Gegenstand der Erfindung liegt darin, daß die
bekannten Vorrichtungen nicht in gleichem Maße für vielseitige Verwendung wie der
Gegenstand der Erfindung geeignet sind.