DE1005512B - Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen- 11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison) und 4-Pregnen-11ª‡, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (11-epi-Hydrocortison) - Google Patents

Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen- 11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison) und 4-Pregnen-11ª‡, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (11-epi-Hydrocortison)

Info

Publication number
DE1005512B
DE1005512B DEF17828A DEF0017828A DE1005512B DE 1005512 B DE1005512 B DE 1005512B DE F17828 A DEF17828 A DE F17828A DE F0017828 A DEF0017828 A DE F0017828A DE 1005512 B DE1005512 B DE 1005512B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrocortisone
epi
mixture
acetate
acylate
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF17828A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Fritz Lindner
Dr Josef Schmidt-Thome
Dr Rudolf Junk
Dr Georg Nesemann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF17828A priority Critical patent/DE1005512B/de
Publication of DE1005512B publication Critical patent/DE1005512B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J5/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen-
    11ß, 1'7a, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison)
    und 4-Pregnen-11a, 17a, 21-triol-3,20-dion
    (11-epi-Hydrocortison)
    Bei der biochemischen Oxydation von Reichsteins
    Substanz S (4-Pregnen-17a, 21-diol-3, 20-dion) mit
    Schimmelpilzen kann sowohl Hydrocortison (Kendalls
    Verbindung F = 4-Pregnen-11ß-17a, 21-triol-3, 20-dion)
    als auch 11-epi-Hydrocortison (epi-Verbindung F =
    4-Pregnen-11 a, 17a-21-triol-3, 20-dion) entstehen (vgl.
    Experientia, Bd. 10, 1954, S.397, Journ. Amer. Chem.
    Soc., Bd. 76, 1954, S. 4050). Es können aber auch beide
    Verbindungen gleichzeitig gebildet werden.
    Hydrocortison ist ein Nebennierenrindenhormon, das
    große therapeutische Bedeutung besitzt. 11-epi-Hydro-
    cortison besitzt keine physiologische Wirkung; es läßt
    sich aber z. B. über sein 21-Monoacetat, durch Oxydation
    der 11 a-ständigen Oxygruppe in bekannter Weise z. B.
    in Cortisonacetat überführen, das seinerseits ebenfalls
    als Nebennierenrindenhormon therapeutisch verwendet
    wird. Die Trennung eines Gemisches aus Hydrocortison
    und 11-epi-Hydrocortison besitzt daher eine große
    Bedeutung und sollte so verlaufen, daß man sowohl das
    Hydrocortison gewinnt als auch aus dem übrigbleibenden
    11-epi-Hydrocortison Cortison herstellen kann.
    Die direkte Trennung eines Gemisches von Hydro-
    cortison und 11-epi-Hydrocortison ist schwierig. Sowohl
    bei fraktionierter Kristallisation als auch bei der Chroma-
    tographie sind die Ausbeuten an reinen Komponenten
    gering. Günstiger liegen die Verhältnisse bei Acylaten der
    beiden Verbindungen.
    Es wurde nun gefunden, daß man ein Gemisch von
    Hydrocortison und 11-epi-Hydrocortison dadurch trennen
    kann, daß man diese Verbindungen durch Acylierung in
    an sich bekannter Weise in ein Gemisch aus Hydro-
    cortison-21-acylat und 11-epi-Hydrocortison-11, 21-di-
    acylat überführt und dieses Gemisch der Acylate durch
    fraktionierte Kristallisation trennt.
    Hydrocortison und 11-epi-Hydrocortison verhalten
    sich gegenüber Acylierungsmitteln verschieden. Dies
    beruht auf der unterschiedlichen Reaktionsfähigkeit der
    llständigen Hydroxylgruppen. Unter den üblichen
    Bedingungen wird die 11 a-ständige Oxygruppe leicht
    acyliert, die 11 a-ständige Oxygruppe nicht (vgl. z. B.
    Fieser und Fieser, Natural Products Related to
    Phenanthrene, 3. Auflage, New York, 1949, S.408). So
    entsteht z. B. mit einem hberschuß von Essigsäure-
    anhydrid unter den üblichen Bedingungen aus 11-epi-
    Hydrocortison das 11a, 21-Diacetat, aus Hydrocortison
    dagegen nur das 21-Monoacetat, die beide bekannt sind
    (vgl. z. B. USA.-Patentschrift 2 602 769; Experientia,
    Bd.8, 1952, S.424; Journ. biol. Chem., Bd.203, 1953,
    S. 807). Setzt man 11-epi-Hydrocortison mit nur 1 Mol
    eines Acylierungsmittels, z. B. Essigsäureanhydrid um,
    so reagiert bevorzugt die 21 ständige Oxygruppe, und man
    erhält z. B. das 11-epi-Hy drocortison-21-monoacetat (vgl.
    die vorstehend genannte Literatur). Es wurde nun
    gefunden, daß diese partielle Acylierung besonders gut
    verläuft, wenn man bei tiefer Temperatur, vorzugsweise
    zwischen 0 und - 20° arbeitet. Man erhält so aus 11-epi-
    Hydrocortison das 21-Monoacetat in praktisch quanti-
    tativer Ausbeute.
    Zur Trennung von Hydrocortison und 11-epi-Hydro-
    cortison kann man erfindungsgemäß so vorgehen, daß
    man auf das Gemisch ein Acylierungsmittel im Über-
    schuß einwirken läßt. Wie das Trennungsschema zeigt,
    erhält man dann ein Gemisch aus Hydrocortison-21-acylat
    (Verbindung 1) und 11-epi-Hydrocortison-11, 21-diacylat
    (Verbindung II). Da letzteres leichter löslich ist als
    ersteres, lassen sich beide durch fraktionierte Kristalli-
    sation voneinander trennen.
    Die Unterschiede in der Kristallisationsfähigkeit und
    Löslichkeit der Verbindungen (I) und (II) sind nicht
    immer so groß, daß eine vollständige Trennung durch
    eine einzige Kristallisation erreicht wird, sondern es muß
    gegebenenfalls mehrmals kristallisiert werden. Günstiger
    liegen die Verhältnisse, wenn man die Acylierung so
    durchführt, daß im 11-epi-Hydrocortisondiacylat zwei
    verschiedene Acylreste vorliegen.
    Hierzu muß das Gemisch von Hydrocortison und
    11-epi-Hydrocortisonzunächst irrein solches der 21-Mono-
    acylate (Verbindungen I, IV) übergeführt werden. Es
    war nicht vorauszusehen, wie die Reaktion mit 1 Mol
    eines Acylierungsmittels verlaufen würde, zumal aus der
    USA.-Patentschrift 2 602 769 hervorgeht, daß bei Um-
    setzung von 11-epi-Hydrocortison und 1 Mol Essigsäure-
    anhydrid bei Zimmertemperatur eine Mischung aus
    11-epi-Hydrocortison-11, 21-diacetat und -21-monoacetat
    entsteht. Es war daher zu erwarten, daß bei Einwirkung
    von z. B. 1 Mol Essigsäureanhydrid auf ein Gemisch aus
    Hydrocortison und 11-epi-Hydrocortison ein Gemisch aus
    Hydrocortison, Hydrocortison-21-acetat, 11-epi-Hydro-
    cortison, 11-epi-Hydrocortison-21-acetat und 11-epi-
    Hydrocortison-11, 21-diacetat entstehen könnte. Es wurde
    jedoch gefunden, daß die Monoacylierung bei tiefer Tem-
    peratur, vorzugsweise bei 0 bis - 20', praktisch quanti-
    tativ so verläuft, daß nur Hydrocortison-21-acylat und
    11-epi-Hydrocortison-21-acylat entstehen. Dieses Ge-
    misch läßt sich nun, auch ohne Abtrennung der Mono-
    acylate, mit einem anderen Acylierungsmittel zu dem
    gewünschten Gemisch aus Hydrocortison-21-acylat (Ver-
    bindung I) und einem gemischten 11-epi-Hydrocortison-
    11, 21-diacylat (Verbindung III) direkt iveiteracylieren.
    Die Trennung solcher Gemische (Verbindungen I, III)
    mit verschiedenen Acylresten durch Kristallisation ver-
    läuft noch besser als die von solchen mit gleichen Acyl-
    resten (Verbindungen I, II), da die Kristallisationstendenz
    der gemischten Diacylate (Verbindung III) geringer ist.
    Man erhält so in der Regel durch eine einzige Umkristal-
    lisation des Gemisches (Verbindungen I, III) in praktisch
    quantitativer Ausbeute ein fast analysenreines Hydro-
    cortison-21-acylat (Verbindung I).
    Nach den beiden vorstehend beschriebenen Arbeits-
    weisen gewinnt man kristallisiertes Hydrocortison-21-
    monoacylat (Verbindung I), während sich aus der Mutter-
    lauge 11-epi-Hydrocortison-11, 21-diacylat (Verbindung
    II bzw. III) abtrennen läßt. Um das letztere nutzbringend
    zu verwerten, beispielsweise es in ein Cortisonacylat über-
    zuführen, müßte man die 11 a-ständige Acyloxygruppe
    zur freien 11a-ständigen Oxygruppe hydrolysieren. Dies
    ist aber bei empfindlichen Verbindungen von der Art des
    Hydrocortisons, die eine Dioxyacetonseitenkette tragen,
    sehr schwierig. Es wäre daher erwünscht, wenn man aus
    dem Gemisch von Hydrocortison und 11-epi-Hydro-
    cortison wenigstens den Hauptteil des 11-epi-Hydro-
    cortisons vor seiner Überführung in das 11, 21-Diacylat
    abtrennen könnte.
    Eine Anreicherung an Hydrocortison läßt sich in der
    Tat erreichen, wenn man das bei der vorstehend beschrie-
    benen stufenweisen Acylierung zunächst anfallende Ge-
    misch der 21-Monoacylate des Hydrocortisons und 11-epi-
    Hydrocortisons vor der weiteren Acylierung fraktioniert
    kristallisiert. Man erzielt allerdings hierdurch keine voll-
    ständige Trennung. Zwar kristallisiert z. B. Hydro-
    cortison-21-acetat sehr gut und ist schwer löslich, während
    11-epi-Hydrocortison-21-acetat amorph anfällt (vgl.
    USA.-Patentschrift 2 602 769, Experientia, Bd. 8, 1952,
    S.424) und leicht löslich ist. Beim Umkristallisieren
    eines Gemisches beider Monoacetate erhält man aber
    Mischkristalle, deren Gehalt an Hydrocortison-21-acetat
    je nach den Bedingungen der Kristallisation zwischen
    z. B. 60 und 99 °/o liegen kann. Eine vollständige Tren-
    nung ist nicht immer reproduzierbar möglich. Es zeigte
    sich, daß für diesen Zweck als Lösungsmittel Methanol,
    Äthanol und Aceton besonders geeignet sind. Geht man
    z. B. von einem Gemisch aus Hydrocortison und 11-epi-
    Hydrocortison im Verhältnis 1 : 1 aus und führt es in ein
    Gemisch der 21-Monoacetate über, so kann man aus
    letzterem durch Umkristallisieren aus Aceton in der
    Regel zu Produkten gelangen, die zu 80 bis 90 °/o aus
    Hydrocortison-21-acetat bestehen, während der Haupt-
    teil des 11-epi-Hydrocortisonacetats in der Mutterlauge
    verbleibt und für andere Zwecke, z. B. zur Gewinnung
    von Cortisonacetat, nutzbar gemacht werden kann. Das
    durch die Fraktionierung angereicherte Hydrocortison-
    21-acetat kann nun, wie vorstehend beschrieben, rein
    erhalten werden, indem man den noch verbliebenen Rest
    an 11-epi-Hydrocortison-21-acetat nach weiterer Acy-
    lierung als Diacylat abtrennt.
    Die Acylierungen werden in an sich bekannter «'eise
    vorgenommen, am besten mit einem Säureanhydrid oder
    einem Säurechlorid in Lösung einer organischen tertiären
    Base wie Pyridin, Chinolin oder Dimethylanilin. Als
    Acylierungsmittel kommen Anhydride und Chloride ali-
    phatischer oder aromatischer Säuren in Frage, z. B.
    Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhydrid, Buttersäure-
    anhydrid oder Benzoesäureanhydrid, ebenso die ent-
    sprechenden Säurechloride.
    Die erhaltenen Hydrocortison-21-acylate finden direkt
    als Heilmittel Anwendung oder können durch vorsichtige
    Hydrolyse in freies Hydrocortison übergeführt werden,
    das seinerseits ein Nebennierenrindenhormon ist. Die
    11-epi-Hydrocortison-21-acylate können als Zwischen-
    produkte zur Herstellung von Cortison und anderen
    Nebennierenrindenhormonen dienen.
    Beispiel 1
    500 mg eines Gemisches mit einem Gehalt von 70°;o
    Hydrocortison (= 350 mg) und 300/, 11-epi-Hydro-
    cortison (= 150 mg) werden in 3 ccm trockenem Pyridin
    gelöst, und es werden 2 ccm Essigsäureanhydrid zugefügt.
    Man läßt die Lösung über Nacht bei - 20' stehen, dampft
    dann im Vakuum zur Trockne ein, nimmt den Rückstand
    in Aceton auf, engt bis zur beginnenden Kristallisation
    ein, saugt die Kristalle nach einigen Stunden ab und
    wäscht mit Äther aus.
    Ausbeute: 260 mg Hydrocortison-21-acetat mit einem
    Gehalt von 94"/, Hydrocortison-21-acetat und 611j,
    11-epi-Hydrocortison-11, 21-diacetat.
    Aus der Mutterlauge kristallisiert nach weiterem Ein-
    engen eine zweite Fraktion von 140 mg aus, die zu 82 °/o
    aus Hydrocortison-91-acetat und zu 180/, aus 11-epi-
    Hydrocortison-11, 21-diacetat besteht. Durch erneutes
    Umkristallisieren aus Aceton-Äther erhält man 70 mg
    Hydrocortison-21-acetat mit einem Reinheitsgrad von
    960/,. Sie werden mit den obengenannten 260 mg ver-
    einigt; durch nochmaliges Umkristallisieren aus Aceton
    erhält man dann völlig reines Hydrocortison-21-acetat.
    Aus den vereinigten Mutterlaugen kristallisiert 11-epi-
    Hydrocortison-11-21-diacetat aus.
    Beispiel 2
    500 mg eines Gemisches mit 24"/, Hydrocortison
    (= 120 mg) und 68 °/0 11-epi-Hydrocortison (= 340 mg)
    werden in 2 ccm wasserfreiem Pyridin gelöst. Man kühlt
    die Lösung auf -20' ab und gibt 0,14 ccm (1 Mol)
    Essigsäureanhydrid hinzu, läßt dann die Lösung 18 bis
    24 Stunden bei - 20' stehen. Dann fügt man 0,5 ccm
    Propionsäure zu und erwärmt die Mischung 6 Stunden auf
    etwa 40'. Das entstandene Gemisch aus Hydrocortison-
    21-acetat und 11-epi-Hydrocortison-11-propionat-21-ace-
    tat wird analog Beispiel 1 aufgearbeitet. Durch Um-
    kristallisieren aus Aceton erhält man 95 mg Hydrocorti-
    sonacetat.
    Aus der Mutterlauge kristallisieren 135 mg eines Sub-
    stanz in großen Platten aus, die zu 881)/, aus 11-epi-
    Hydrocortison-11-propionat-21-acetat besteht und noch
    121)/, Hydrocortison-21-acetat enthält.
    Durch Umkristallisieren läßt sich hieraus reines 11-epi-
    Hydrocortison-ll-propionat-21-acetat erhalten, das bei
    168' schmilzt.
    Beispiel 3
    Ein Gemisch aus 100 mg Hydrocortison-21-acetat und
    100 mg 11-epi-Hydrocortison-21-acetat wird in 2 ccm
    trockenem Pyridin gelöst, und man fügt 0,5 ccm Buttersäureanhydrid hinzu. Nach dem Stehen bei Zimmertemperatur über Nacht gießt man das Gemisch in 25 ccm Wasser, schüttelt kräftig um und läßt 1 Stunde bei Zimmertemperatur stehen, bis das Buttersäureanhydrid zersetzt ist. Man extrahiert viermal mit 50 ccm Methylenchlorid, wäscht mit 2 n-H Cl, Natriumbicarbonat und Wasser, trocknet über Natriumsulfat und destilliert das Lösungsmittel ab. Der Rückstand wird in Methanol aufgenommen und eingeengt, bis Kristallisation eintritt. Nach 1 bis 2 Stunden werden die Kristalle abgesaugt. Ausbeute: 100 mg Hydrocortison-21-acetat.
  • Aus der verbleibenden Mutterlauge kristallisieren auf Anspritzen mit etwas Wasser 100 mg 11-epi-Hydrocortison-11-butyrat-21-acetat aus, das nach Umkristallisieren aus Aceton bei 170° schmilzt.
  • Sinngemäß kann man auch wie im Beispiel 2 von einem Gemisch aus Hydrocortison und 11-epi-Hydrocortison ausgehen und die Acetylierung und Umsetzung mit Buttersäureanhydrid hintereinander in der gleichen Lösung durchführen. Beispiel 4 Eine Mischung aus 100 mg Hydrocortison-21-acetat und 100 mg 11-epi-Hydrocortison-21-acetat wird in 5 ccm trockenem Pyridin gelöst. Man fügt 0,3 g Benzoesäureanhydrid hinzu und erwärmt die Mischung 1 Stunde auf 70 bis 80°. Dann gießt man die Lösung in 20 ccm Wasser, läßt 1 Stunde bei Zimmertemperatur stehen und extrahiert viermal mit 50 ccm Methylenchlorid. Nach dem Waschen mit 2 n-H Cl, Natriumbicarbonatlösung und Wasser und nach dem Trocknen mit Natriumsulfat destilliert man das Methylenchlorid im Vakuum ab. Der Rückstand wird in Aceton aufgenommen und liefert nach Einengen bis zur Kristallisation, Absaugen der Kristalle und Waschen mit Äther 80 mg Hydrocortison-21-acetat mit einem Reinheitsgrad von 96 %. In der Mutterlauge befindet sich das 11-epi-Hydrocortison-11-benzoat-21-acetat. Beispiel 5 a) 900 mg eines Gemisches aus Hydrocortison und I 1-epi-Hydrocortison mit einem Gehalt von 20 °/o (= 180 mg) des ersteren und 72 °/o (= 650 mg) des letzteren löst man in 4 ccm wasserfreiem Pyridin. Man kühlt die Lösung auf - 20° ab und gibt 0,255 ccm Essigsäureanhydrid (1,1 Mol) hinzu, läßt dann die Lösung 18 bis 24 Stunden bei - 20° stehen. Nun fügt man 20 bis 30 ccm Wasser hinzu und läßt 30 Minuten bei Zimmertemperatur stehen. Man extrahiert die wäßrige Lösung dreimal mit 100 ccm Methylenchlorid, wäscht den Extrakt mit 2 n-H Cl, 10°/oiger Natriumbicarbonatlösung, Wasser und trocknet über Natriumsulfat. Nach dem Einengen auf ein kleines Volumen erfolgt Kristallisation. Die Kristalle werden abgesaugt, mit Äther gewaschen und getrocknet. Man erhält 405 mg eines Produktes mit einem Gehalt von 50 °/o Hydrocortison-21-acetat und 50 °/a 11-epi-Hydrocortison-21-acetat. Die verbleibende Mutterlauge enthält nur 11-epi-Hydrocortison-21-acetat. Durch Umkristallisieren aus Aceton erreicht man eine weitere Anreicherung an Hydrocortison-acetat auf einen Reinheitsgrad von 840/,. Ausbeute: 217 mg.
    Die verbleibende Mutterlauge, die noch 11-epi-Hydro-
    cortison-21-acetat enthält, wird mit der ersten vereinigt.
    Man kann hieraus durch Oxydation mit Chromsäure-
    anhydrid in bekannter Weise Cortisonacetat gewinnen.
    b) Die nach a) erhaltenen 216 mg Hydrocortison-21-
    acetat, die noch 160/, 11-epi-Hydrocortison-21-acetat
    enthalten, werden in 1,5 ccm trockenem Pyridin gelöst,
    und man setzt 0,15 ccm Propionsäureanhydrid zur Lösung
    hinzu. Man erwärmt die Mischung 4 bis 6 Stunden auf
    etwa 40°. Die Aufarbeitung erfolgt wie unter a) beschrie-
    ben. Man erhält nach Umkristallisieren aus Aceton 175 mg
    Hydrocortison-21-acetat mit einem papierchromatogra-
    phisch gemessenen Reinheitsgrad von 991)/,.
    Schmelzpunkt 223°; [a] = + 160 (c = 0,3 in Äthanol).
    Beispiel 6
    Ausführung wie im Beispiel 5 mit einem Gemisch aus
    1,7 g, das zu 35 °/o aus Hydrocortison (--- 0,595 g) und zu
    65 °/o aus 11-epi-Hydrocortison (= 1,105 g) besteht.
    Ausbeute: 0,520 g Hydrocortison-21-acetat.
    Beispiel 7
    Ausführung wie im Beispiel 5 mit einem Gemisch aus
    3,3 g, das zu 47 °/o aus Hydrocortison (- 1,55 g) und zu
    50 °/o aus 11-epi-Hydrocortison (= 1,65 g) besteht.
    Ausbeute: 1,39 g Hydrocortison-acetat.
    Trennungsschema siehe Seite 4

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    1. Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen-llß-17a, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison) und 4-Pregnen-11a, 17a, 21-triol-3, 20-dion (11-epi-Hydrocortison), dadurch gekennzeichnet, daß man die in dem Gemisch enthaltenen beiden Verbindungen in an sich bekannter Weise zu einem Gemisch aus einem Hydrocortison-21-acylat und einem 11-epi-Hydrocortison-11, 21-diacylat acyliert und dieses durch fraktionierte Kristallisation trennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Acylierung fraktioniert vornimmt, indem man zunächst mit 1 Mol eines Acylierungsmittels ein Gemisch aus Hydrocortison-21-acylat und 11-epi-Hydrocortison-21-acylat herstellt und anschließend mit einem anderen Acylierungsmittel weiteracyliert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur fraktionierten Acylierung 1 Mol eines Acylierungsmittels bei tiefer Temperatur, vorzugsweise bei 0 bis - 20°, einwirken läßt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das nach Umsetzung mit 1 Mol eines Acylierungsmittels erhaltene Gemisch aus einem Hydrocortison-21-acylat und einem 11-epi-Hydrocortison-21-acylat durch fraktionierte Kristallisation weitgehend trennt, die erhaltene, an dem entsprechenden Hydrocortison-21-acylat angereicherte Fraktion mit dem gleichen oder einem anderen Acylierungsmittel weiteracyliert und fraktioniert kristallisiert.
DEF17828A 1955-06-30 1955-06-30 Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen- 11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison) und 4-Pregnen-11ª‡, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (11-epi-Hydrocortison) Pending DE1005512B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF17828A DE1005512B (de) 1955-06-30 1955-06-30 Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen- 11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison) und 4-Pregnen-11ª‡, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (11-epi-Hydrocortison)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF17828A DE1005512B (de) 1955-06-30 1955-06-30 Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen- 11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison) und 4-Pregnen-11ª‡, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (11-epi-Hydrocortison)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1005512B true DE1005512B (de) 1957-04-04

Family

ID=7088717

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF17828A Pending DE1005512B (de) 1955-06-30 1955-06-30 Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen- 11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison) und 4-Pregnen-11ª‡, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (11-epi-Hydrocortison)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1005512B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1005512B (de) Verfahren zur Trennung von 4-Pregnen- 11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydrocortison) und 4-Pregnen-11ª‡, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (11-epi-Hydrocortison)
DE2004280B2 (de) Verfahren zur Kristallisation von Vitamin D tief 3
DE937349C (de) Verfahren zur Abtrennung und Reinigung von Ketosteroiden
DE957661C (de) Verfahren zur Herstellung von 17-Oxy-20-keto-21acyl-oxypregnanen
DE871759C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxyketonen der Pregnanreihe
DE843411C (de) Verfahren zur Gewinnung in 21-Stellung substituierter Pregnanderivate
DE1134670B (de) Verfahren zur katalytischen Acylierung von Oxyverbindungen
DE1097986B (de) Verfahren zur Herstellung von 6ª‡-Methyl-17ª‡-oxyprogesteron sowie von dessen Estern
AT241706B (de) Verfahren zur Herstellung von 18, 20-Laktonen der Pregnanreihe
DE1041042B (de) Verfahren zur Herstellung von in 4-Stellung substituierten Steroiden
DE681868C (de) Verfahren zur Darstellung von Pregnanolon und Allopregnanolon oder ihren Derivaten
DE1807585B2 (de) 14,15beta-Epoxy cardenolide, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Mittel
DE1042580B (de) Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen der Cyclopentanpoly-hydrophenanthrenreihe
DE1087127B (de) Verfahren zur Herstellung neuer progestativ wirksamer Ester von 2-Methyl-Steroiden
DE1030340B (de) Verfahren zur Herstellung von in 2-Oxy-3-ketosteroiden
DE1026313B (de) Verfahren zur Herstellung von 9ª‡-Halogen- 11ª‰-oxy- (oder -keto-) Verbindungen der Pregnan- oder Pregnenreihe
DE1095827B (de) Verfahren zur Herstellung von 11ª‡-Bromverbindungen der Pregnanreihe
DE1157221B (de) Verfahren zur Herstellung von 20ª‰-Formyloxy-11ª‰, 18-Oxidosteroiden der Pregnanreihe
DE1169928B (de) Verfahren zur Herstellung von 21-Brom-5ª‡- oder -5ª‰-pregnan-20-onen
DE1101415B (de) Verfahren zur Herstellung von 6ª‡-Methyl-17ª‡-acetoxy-4-pregnen-3, 20-dion
CH364776A (de) Verfahren zur Herstellung von 16-20-Keto-steroiden
DE1022224B (de) Verfahren zur Herstellung von in 1- und 4-Stellung ungesaettigten Steroid-3-ketonen
DE1068257B (de) Verfahren zur Herstellung von Pnegnatrientrionen
DE2204366A1 (de) Steroid-abkoemmlinge
DE1005065B (de) Verfahren zur Herstellung von 1,4,17 (20)-Pregnatrien-3-on-21-carbonsaeuren und deren Estern