DE10048880C2 - Mikroschalter und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Mikroschalter und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen hybriden Mikroschalter mit einem Gehäuse, in dem mindestens zwei elektrisch leitfähige, mit externen Schalteinheiten verbindbare Kontaktelemente angeordnet sind, deren relative Position zueinander durch eine eingeprägte Magnetkraft veränderbar ist, wobei mindestens ein magnetisierbares Kontaktelement beweglich gelagert ist, so daß mindestens zwei Schaltzustände einstellbar sind. Erfindungsgemäß besteht das Gehäuse des Mikroschalters aus zwei zueinander komplementären Gehäuseschalen (1, 2), in deren Rändern (6) zueinander vertikal versetzte Lageraussparungen (9) angeordnet sind, wobei die Kontaktelemente (3) in den Lageraussparungen zwischen den Gehäuseschalen vertikal versetzt eingeklemmt sind. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen hybriden Mikroschalters.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen sog. hybriden Mikroschal
ter mit einem Gehäuse und mit zwei im Gehäuse angeordneten,
elektrisch leitfähigen, mit externen Schalteinheiten verbind
baren Kontaktelementen, mit jeweils einem fest eingespannten
Ende und einem freien Ende zur elektrischen Kontaktierung,
wobei die relative Position der freien Enden zueinander durch
eine eingeprägte Magnetkraft zur Einstellung von einem geöff
neten und einem geschlossenen Schaltzustand veränderbar ist.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstel
lung eines Mikroschalters.
Mit fortschreitender Miniaturisierung in verschiedensten
Bereichen der Technik besteht seit langem ein erhöhter Bedarf
an elektromechanischen Schaltern, die einerseits sichere
Schaltfunktionen bereitstellen und andererseits eine mehr und
mehr reduzierte Baugröße besitzen. Häufig werden Relais
eingesetzt oder auch sogenannte Reed-Kontakte, bei denen
mindestens zwei elektrische Kontaktelemente durch eine
Magnetkraft zueinander bewegt werden, um eine elektrische
Verbindung herzustellen bzw. diese zu trennen. Auf die Art
der Bereitstellung der magnetischen Betätigungskraft kommt es
an sich nicht an. Die Magnetkraft kann das Ergebnis eines
erzeugten elektromagnetischen Feldes sein oder von einem
geeignet positionierten Permanentmagneten bereitgestellt
werden. Entscheidend ist immer die Lage und Verteilung des
magnetischen Feldes relativ zu den Kontaktelementen. Daher
können Reed-Kontakte auch als auf Magnetfeldänderungen
reagierende Sensoren mit Schaltfunktionen angesehen werden.
Um höhere elektrische Leistungen schalten zu können und die
Lebensdauer der Schaltflächen zu erhöhen, werden die Kontakt
elemente häufig in einer Schutzgasatmosphäre betrieben.
Die DE 693 21 052 T2 betrifft eine oberflächenmontierte
Hybrid-Mikroschaltung. In dieser Druckschrift sind allgemeine
Möglichkeiten der Kombination unterschiedlicher elektrischer
Bauelemente in einem hybriden Bauteil beschrieben.
Ein magnetisch betätigter elektrischer Schalter, bei welchem
der Kontaktdruck mit Hilfe eines permanentmagnetischen
Kontaktteils fest eingestellt werden kann, ist aus der DE 19 23 972 U1
bekannt.
Die generelle Vorgehensweise zur Kombination von Metallteilen
mit Kunststoffelementen bei der Herstellung elektrischer
Schalteinheiten ist in TAUBITZ, G. "Kunststoffumspritze
Metallteile für Elektrotechnik und Elektronik", elektro
anzeiger 1985, Nr. 4, S. 50-54 erläutert.
In der DE 42 02 309 C2 ist ein Mikroschalter beschrieben, der
ein Gehäuse und zwei im Gehäuse angeordnete Kontaktelemente
besitzt, die elektrisch mit externen Schalteinheiten verbind
bar sind. Dieser vorbekannte Mikroschalter ermöglicht eine
Kombination mehrerer gleichartiger Mikroschalter. Dazu werden
die Schaltergehäuse unmittelbar miteinander verbunden. Die
Festkontakte des Schalters sind innerhalb des Gehäuses gela
gert und mit separaten streifenförmigen Kontaktzuführungslei
tern verbunden, die aus dem Schaltergehäuse herausgeführt
werden. Der bewegliche Kontakt ist innerhalb des Gehäuses in
einem separat ausgebildeten Schneidlager gelagert und mit
einem angepassten Kontaktzuführungsleiter verbunden. Dieser
bekannte Mikroschalter wird durch eine mechanische Schalt
kraft betätigt.
Die DE 198 00 189 A1 zeigt einen mikromechanischen Schalter,
bei dem versucht wurde, die Schaltelemente zu miniaturisie
ren, um die Baugröße des Schalters zu reduzieren. Dieser
Schalter soll unter Anwendung von aus der Halbleitertechnik
bekannten Herstellungsverfahren herstellbar sein. Ein Haupt
problem dieses bekannten mikromechanischen Schalters besteht
in seinem relativ komplizierten Aufbau, so daß eine Vielzahl
von Verfahrensschritten notwendig werden, wodurch die
Herstellungskosten steigen.
Auch aus der DE 196 46 667 C2 ist ein Verfahren zur Herstel
lung eines mikromechanischen Relais bekannt. Das Verfahren
ist ebenfalls aufwendig und damit kostenintensiv, da die
auszubildenden Strukturen des Relais kompliziert sind.
In der EP 0 874 379 A1 ist ein magnetisch zu betätigender
Mikroschalter und ein Herstellungsverfahren für diesen
beschrieben. Der gezeigte Mikroschalter besitzt zwei Kontakt
elemente, die parallel zu einer Substratoberfläche angeordnet
sind. Diese Kontaktelemente werden durch relativ viele
Herstellungsschritte erzeugt. Außerdem ist eine zusätzliche
Einhausung der Kontaktelemente erforderlich, wobei die herme
tische Versiegelung des Gehäuses und dessen Befüllung mit
einem Schutzgas besondere Schwierigkeiten bereitet.
Wenn magnetisch zu betätigende Mikroschalter weiter miniatu
risiert werden sollen, ergibt sich eine besondere Problematik
bei der Dimensionierung der Kontaktelemente, da bei verklei
nerten Kontaktelementen die resultierenden Magnetkräfte eben
falls sehr klein sind. Um die notwendige Kontaktkraft
aufrechtzuerhalten, müssen besondere Maßnahmen getroffen
werden, durch welche in der Regel die der Magnetkraft entge
genwirkende Rückstellfederkraft ebenfalls reduziert wird.
Verschiedene Möglichkeiten der vorteilhaften Gestaltung der
Rückstellfedern sind beispielsweise in der DE 100 43 549.1
"Mikroschalter und Verfahren zu dessen Herstellung" beschrie
ben, die vom gleichen Anmelder am 01. September 2000 einge
reicht wurde. Auf die Zusammenhänge zwischen der speziellen
Formgebung der Rückstellfedern und den sich daraus ergebenden
Kräfteverhältnissen wird in dieser Patentanmeldung ausführ
lich eingegangen, so daß detailliertere Erläuterungen an
dieser Stelle unterbleiben können.
Aus der DE 42 05 340 C1 ist ein mikromechanisches, elektro
statisches Relais mit Parallel-Elektroden bekannt. Bei diesem
Relais ist eine flächenhafte Basiselektrode auf einem Basis
substrat angeordnet. Weiterhin ist ein rahmenförmiges Anker
substrat mit einem plattenförmigen Anker vorgesehen, wobei
der Anker über elastische Lagerbänder befestigt ist. Um
dieses Relais herzustellen, müssen mehrere technologische
Herstellungsschritte durchlaufen werden, wodurch der Herstel
lungsprozeß teuer wird. Die gleichzeitige Herstellung einer
großen Anzahl solcher Relais in einem einzigen Verfahrens
schritt ist nicht ohne weiteres möglich.
Herkömmliche Reed-Kontakte, bei denen zwei Metallzungen in
einem gasgefüllten Glasröhrchen eingeschmolzen sind, können
zum Schalten relativ hoher elektrischer Leistungen verwendet
werden. Problematisch ist die Herstellung dieser Reed-Kon
takte, da nur eine Einzelfertigung in Betracht kommt. Die
Metallzungen müssen in dem Glasröhrchen exakt positioniert
werden (sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Rich
tung), um reproduzierbare Kontaktkräfte bei vorbestimmten,
einwirkenden Magnetkräften zu erzeugen. Eine geringfügige
Verschiebung der Metallzungen zueinander führt zu unter
schiedlichen Rückstellkräften und damit zu veränderten
Kontaktkräften zwischen den Kontaktflächen. Die Herstellung
dieser herkömmlichen Reed-Kontakte ist daher relativ teuer
und fehleranfällig.
Der Bedarf an möglichst kleinen Mikroschaltern steigt trotz
dem stetig, da immer neue Anwendungsfelder erschlossen
werden. Mikroschalter werden beispielsweise zur Überwachung
des Zustands von Gehäuseklappen, Tastaturabdeckungen u. ä.
verwendet. Außerdem können Mikroschalter bei Füllstandsanzei
gen, zur Überwachung der Endlage von bewegten Elementen in
der Automatisierungstechnik und als Sensoren in der Sicher
heitstechnik eingesetzt werden, wobei hier nur einige mögli
che Anwendungsfelder genannt wurden.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin,
einen Mikroschalter bereitzustellen, der aufgrund einer
speziellen konstruktiven Gestaltung sowohl eine weitere
Verkleinerung des Mikroschalters ermöglicht als auch relativ
große elektrische Leistungen schalten kann. Eine besondere
Aufgabe der Erfindung besteht weiterhin darin, einen
magnetbetätigten Mikroschalter derart zu gestalten, daß er
mit nur vier Bauteilen auskommt.
Diese und weitere Aufgaben werden durch einen Mikroschalter
gelöst, bei welchem das Gehäuse aus zwei zueinander komple
mentären Gehäuseschalen besteht, in deren Rändern zueinander
versetzte Lageaussparungen angeordnet sind, wobei die zwei
Kontaktelemente als identische Zungen gestaltet, die mit
ihrem festen Ende federnd in den Lageraussparungen zwischen
den Gehäuseschalen eingeklemmt sind und deren freie Enden
sich überlappen, und wobei die zwischen den Gehäuseschalen
eingeklemmten Enden der Kontaktelemente die Ränder der Gehäu
seschalen durchstoßen, so daß sie von außen kontaktierbar
sind.
Ein derart aufgebauter Mikroschalter besitzt lediglich vier
Bestandteile, die einfach herstellbar und mit geringem Monta
geaufwand zusammensetzbar sind. Da die Lagerung der Kontakte
lemente unmittelbar in den Gehäuseschalen erfolgt, sind bei
der Montage des Mikroschalters keine aufwendigen Justagear
beiten erforderlich, um die Kontaktelemente in die gewünschte
Position zu bringen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Gehäu
seschalen an ihren Rändern gasdicht miteinander verbunden.
Dadurch ist es möglich, den Hohlraum, in dem die Kontaktele
mente angeordnet sind, mit einem Schutzgas zu befüllen, wie
dies auch bei herkömmlichen Reed-Kontakte üblich ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich
dadurch aus, daß zwei magnetisierbare Kontaktelemente federnd
in den Lageraussparungen gelagert sind, wobei die gelagerten
Enden die Gehäuseschalen durchstoßen. Dadurch ist eine
Kontaktierung von außen möglich. Die Verbindung zwischen den
Kontaktelementen und den Rändern der Gehäuseschalen ist dabei
wiederum vorzugsweise gasdicht ausgestaltet, was jedoch
aufgrund der einfachen Konturen keine Schwierigkeiten berei
tet.
Die o. g. Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden auch
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Mikroschalters
gelöst, dessen Verfahrensschritte im angefügten Anspruch 6
angegeben sind.
Bei einer besonders zu bevorzugenden Abwandlung des Verfah
rens werden jeweils eine Vielzahl von Gehäuseschalen und eine
Vielzahl von Kontaktelementen gleichzeitig in Matrizen
erzeugt. Das Einlegen der Kontaktelemente und das Verbinden
der Gehäuseschalen geschieht unter Verwendung dieser Matri
zen, wobei die gebildeten Mikroschalter erst nach dem Verbin
den der Gehäuseschalenmatrizen vereinzelt werden. Damit ist
es möglich, in wenigen Verfahrensschritten eine große Zahl
von Mikroschaltern gleichzeitig zu erzeugen. Die Matrizen
lassen sich gut handhaben, so daß das Einlegen der Kontakte
lemente in die Gehäuseschalen besonders einfach ist und gut
automatisiert werden kann. Die Justage einzelner Kontaktele
mente in den Gehäusehalbschalen beschränkt sich auf die
Ausrichtung der Matrizen untereinander.
Vorzugsweise werden in einem abschließenden Verfahrensschritt
Umkontakte an den Rändern der erzeugten Mikroschalter ange
bracht, wo die äußeren Enden der Kontaktelemente von außen
zugänglich sind. Dazu kann beispielsweise ein galvanisches
Beschichtungsverfahren verwendet werden, welches in einer
Trommelgalvanikanlage ausgeführt wird.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausfüh
rungsformen der Erfindung, unter Bezugnahme auf die Zeich
nung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Explosionszeichnung eines Mikroschalter gemäß
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht
des zusammengebauten Mikroschalters;
Fig. 3 eine Draufsicht eines Kontaktelements gemäß einer
ersten Ausführungsform;
Fig. 4 eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsform des
Kontaktelements;
Fig. 5 eine Längsschnittansicht des Kontaktelements gemäß
Fig. 4;
Fig. 6 eine Draufsicht einer dritten Ausführungsform des
Kontaktelements;
Fig. 7 eine Explosionsdarstellung von Kontaktelementen und
Gehäuseschalen in Matrixanordnung.
In Fig. 1 ist eine Explosionsdarstellung eines hybriden
Mikroschalters gezeigt. Der hybride Mikroschalter besteht
mindestens aus einer unteren Gehäuseschale 1, einer oberen
Gehäuseschale 2 und zwei zwischen den Gehäuseschalen angeord
neten Kontaktelementen 3. Bei der dargestellten Ausführungs
form besitzen die beiden Kontaktelemente 3 eine weitgehend
identische Form, jedoch können bei abgewandelten Ausführungs
formen auch unterschiedlich gestaltete Kontaktelemente einge
setzt werden. An dem nach außen gewandten Ende des Kontakte
lements 3 ist jeweils ein Lagerabschnitt 5 ausgebildet. Die
Gehäuseschalen 1, 2 besitzen jeweils einen überhöhten Rand 6,
wobei die Ränder 6 der sich gegenüberliegenden Gehäuseschalen
komplementär zueinander ausgebildet sind, so daß die Gehäuse
schalen 1, 2 unter Ausbildung eines abgeschlossenen Hohlraums
7 zusammengesetzt werden können. Der Hohlraum 7 nimmt die
beiden Kontaktelemente 3 auf.
Im Rand 6 der Gehäuseschalen 1, 2 sind weiterhin Lagerausspa
rungen 9 vorhanden, die hinsichtlich ihrer Profilierung an
die Lagerabschnitte 5 angepaßt sind. Die Lageraussparungen 9
können jeweils in den sich gegenüberliegenden Gehäuseschalen
oder im Rand einer einzigen Gehäuseschale vorgesehen sein.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist je eine Lageraus
sparung 9 in den sich gegenüberliegenden Rändern 6 der kurzen
Seiten der Gehäuseschalen angeordnet. Entscheidend für die
Positionierung der Lageraussparungen ist jedoch, daß sie in
Lage und größenmäßiger Auslegung derart an die Lagerab
schnitte 5 angepaßt sind, daß die beiden Kontaktelemente in
unterschiedlichen Ebenen in diesen Lageraussparungen befe
stigt bzw. eingeklemmt werden können. Die Lagerabschnitte 5
können zusätzlich mit Klebemitteln in den Lageraussparungen 9
fixiert werden.
Die Ränder 6, einschließlich der Lageraussparungen 9, sind
vorzugsweise so dimensioniert, daß das Gehäuse, welches aus
den beiden Gehäuseschalen 1, 2 gebildet wird, gasdicht abge
schlossen werden kann. Außerdem können die Ränder eine
Verzahnung aufweisen, durch welche das korrekte Zusammenfügen
der Gehäuseschalen bei der Montage vereinfacht wird.
Fig. 2 zeigt den Mikroschalter im zusammengebauten Zustand,
wobei ein Teilschnitt gezeichnet ist, um die Anordnung der
Kontaktelemente 3 im Innern des Mikroschalters zu verdeutli
chen. Es ist erkennbar, daß eine allseits abgedichtete
Verbindung zwischen den Gehäuseschalen 1, 2 hergestellt
wurde. Der Hohlraum 7 ist vorzugsweise mit einem Schutzgas
gefüllt, um unerwünschte Funkenbildungen beim Schaltvorgang
zu unterdrücken. Durch geeignete Dimensionierung der Ränder 6
ist die Höhe des Hohlraums 7 auf das notwendige Maß begrenzt,
so daß die Wandung der Gehäuseschalen gleichzeitig als
Anschlag für die beweglichen Kontaktelemente 3 dient. Damit
sind die Kontaktelemente 3 vor unzulässig großen Auslenkungen
geschützt.
In Fig. 2 ist weiterhin erkennbar, daß die freien Enden 11
der beiden Kontaktelemente 3 sich in ihrer Längsrichtung
geringfügig überlappen und durch die unterschiedliche Höhen
lage der Kontaktelemente einen vertikalen Abstand voneinander
aufweisen, wenn auf die Kontaktelemente keine Kraft einwirkt.
Sobald auf die Kontaktelemente die Magnetkraft gezielt
einwirkt, kommt es zu einer Verbiegung der Kontaktelemente,
so daß die freien Enden 11 einander berühren und damit den
elektrischen Kontakt herstellen. Die freien Enden 11 können
zur Verbesserung des Übergangswiderstands mit einem speziel
len Kontaktmaterial beschichtet sein.
Ebenso ist in Fig. 2 erkennbar, daß die Lagerabschnitte 5
maßlich an die Größe der Lageraussparungen 9 angepaßt sind,
wobei die äußere Stirnseite der Kontaktelemente 3 an den
Rändern des Mikroschalters zugänglich ist. Über diese Stirn
seite der Kontaktelemente erfolgt dann die elektrische
Kontaktierung des Mikroschalters mit den zugeordneten exter
nen Schaltungseinheiten.
Die Gehäuseschalen 1, 2 können beispielsweise durch Warmprä
gen von hochtemperaturfestem Polyimid auf einem Keramiksub
strat oder aus Keramik (z. B. Grünfolie) hergestellt werden.
Durch die spezielle Formgebung bilden die Gehäuseschalen
sowohl die Einspannlager für die Kontaktelemente als auch das
komplette Gehäuse. Eine zusätzliche Einhausung der Kontakt
elemente, wie dies bei herkömmlichen Reed-Kontakten notwendig
ist, kann daher entfallen.
Die Kontaktelemente 3 lassen sich ebenfalls unter Nutzung
herkömmlicher Halbleitertechnologien herstellen. Beispiels
weise können die Kontaktelemente durch Photoätzen erzeugt
werden. Die Kontaktelemente bestehen entweder durchgängig aus
einem elektrisch leitfähigem Material oder aus einem z. B.
Weicheisen-Trägersubstrat, welches mit einem leitfähigen
Material, beispielsweise mit einer speziellen Legierung,
beschichtet wird, um sowohl gute elektrische als auch gute
magnetische Eigenschaften zu gewährleisten.
An die aus dem Mikroschalter herausragenden Enden der
Kontaktelemente können in bekannter Weise äußere Umkontakte
abgebracht werden.
Beim Zusammenbau des Mikroschalters werden die Kontaktele
mente ohne zusätzlichen Justageaufwand mit den Lagerabschnit
ten 5 in die Lageraussparungen 9 eingelegt, wobei sie durch
das Zusammenfügen der Gehäuseschalen verankert werden. Die
beiden Gehäuseschalen 1, 2 können durch einen Schweißvorgang,
durch einen Klebeprozeß oder in anderer geeigneter Weise
miteinander verbunden werden.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht eines speziell geformten Kontak
telements 3. Um das Verhältnis zwischen induzierbarer Magnet
kraft und der Rückstellkraft zu verbessern, ist der Lagerab
schnitt 5 nicht vollflächig mit einer Zunge 12 des Kontakte
lements verbunden, sondern vermittelt über einen Torsionsfe
derabschnitt 13. Die zu überwindende Federkraft ist daher
geringer.
Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Kontakt
elements 3 in einer Draufsicht. Zur Verringerung der Feder
kraft ist die Verbindung zwischen dem Lagerabschnitt 5 und
der Zunge 12 durch einen dünnen Blattfederabschnitt 14 gebil
det.
Aus dem in Fig. 5 gezeigten Längsschnitt der in Fig. 4 darge
stellten Ausführungsform des Kontaktelements 3 ist erkennbar,
daß der Blattfederabschnitt 14 einen gegenüber der Zunge 12
reduzierten Querschnitt hat. Auf diese Weise steht zwar die
gesamte Fläche des Blattfederabschnitts 14 für die Ausbildung
der eine Verbiegung des Kontaktelements 3 bewirkenden Magnet
kraft zur Verfügung, jedoch reduziert sich die Federkraft im
Vergleich zu einem unverminderten Querschnitt.
Fig. 6 zeigt eine dritte Ausführungsform des Kontaktelements
3. Die Verbindung zwischen dem Lagerabschnitt 5 und der Zunge
12 wird hierbei durch einen in der Mitte ausgesparten Blatt
federabschnitt 15 gebildet. Der wirksame Querschnitt der
Blattfeder ist damit wiederum reduziert.
Fig. 7 zeigt eine Explosionsdarstellung von Matrizen, welche
die Elemente von mehreren Mikroschaltern enthalten. Im
gezeigten Beispiel besteht jede Matrix aus 4 × 2 gleicharti
gen Elementen. Eine untere Gehäusematrix 20 besitzt somit
4 × 2 untere Gehäuseschalen 1. Während der Montage werden
komplementäre Kontaktelementmatrizen 21 und 22 auf die untere
Gehäusematrix 20 aufgelegt. Abschließend wird eine obere
Gehäusematrix 23 aufgesetzt und mit der unteren Gehäusematrix
20 verbunden. Die obere Gehäusematrix 23 umfaßt 4 × 2 obere
Gehäuseschalen 2, die an den Rändern zu den unteren Gehäuse
schalen 1 komplementär sind. Die Montage erfolgt üblicher
weise in einer Schutzgasatmosphäre, damit die sich zwischen
den Gehäuseschalen ausbildenden Hohlräume mit dem Schutzgas
gefüllt sind.
Nachdem die Matrizen angeordnet und miteinander fest verbun
den wurden, können die erzeugten Mikroschalter in bekannter
Weise vereinzelt werden. Abschließend erfolgt die Anbringung
von Umkontakten, um den Anschluß der Mikroschalter an externe
Schaltungseinheiten zu vereinfachen. Durch die Nutzung der
Matrixanordnung der einzelnen Grundelemente des Mikroschal
ters können mehrere Mikroschalter gleichzeitig in einem
einzigen Verfahrensablauf hergestellt werden. Die in Fig. 7
schematisch dargestellte Montage der einzelnen Matrizen würde
acht Mikroschalter liefern. Bei der Verwendung größerer
Matrizen erhöht sich die Montageeffektivität weiter.
Bei abgewandelten Ausführungsformen könnte eine zusätzliche
Dichtungsschicht zwischen den Gehäuseschalen angeordnet
werden. Üblicherweise werden geringfügige Unebenheiten jedoch
unschädlich sein, da sie beim Verkleben der Gehäuseschalen
ausgeglichen werden.
Dem Fachmann wird verständlich sein, daß abweichende Formge
staltungen der Gehäuseschalen und/oder der Kontaktelemente
ohne weiters möglich sind. Ebenso kann bei abgewandelten
Ausführungsformen die Anordnung der Kontaktelemente verändert
sein, so daß beispielsweise ein in der Ruhestellung geschlos
sener Kontakt bereitgestellt wird. Es ist auch denkbar, daß
ein drittes Kontaktelement vorgesehen ist, um einen Wechsel
schalter zu realisieren.
1
untere Gehäuseschale
2
obere Gehäuseschale
3
Kontaktelement
5
Lagerabschnitt
6
Rand
7
Hohlraum
9
Lagerausspannungen
11
freies Ende des Kontaktelements
12
Zunge
13
Torsionsfederabschnitt
14
dünner Blattfederabschnitt
15
ausgesparter Blattfederabschnitt
20
untere Gehäusematrix
21
,
22
Kontaktelementmatrizen
23
obere Gehäusematrix
Claims (12)
1. Mikroschalter mit
einem Gehäuse,
zwei im Gehäuse angeordneten, elektrisch leitfähigen, mit externen Schalteinheiten verbindbaren Kontaktelemen ten, mit jeweils einem fest eingespannten Ende und einem freien Ende zur elektrischen Kontaktierung, wobei die relative Position der freien Enden zueinander durch eine eingeprägte Magnetkraft zur Einstellung von einem geöff neten und einem geschlossenen Schaltzustand veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse aus zwei zueinander komplementären Gehäuse schalen (1, 2) besteht, in deren Rändern (6) zueinander versetzte Lageraussparungen (9) angeordnet sind,
die zwei Kontaktelemente (3) als identische Zungen (11) gestaltet, die mit ihrem festen Ende, federnd in den Lageraussparungen zwischen den Gehäuseschalen einge klemmt sind und deren freie Enden (11) sich überlappen,
die zwischen den Gehäuseschalen eingeklemmten Enden der Kontaktelemente die Ränder (6) der Gehäuseschalen (1, 2) durchstoßen, so daß sie von außen kontaktierbar sind.
einem Gehäuse,
zwei im Gehäuse angeordneten, elektrisch leitfähigen, mit externen Schalteinheiten verbindbaren Kontaktelemen ten, mit jeweils einem fest eingespannten Ende und einem freien Ende zur elektrischen Kontaktierung, wobei die relative Position der freien Enden zueinander durch eine eingeprägte Magnetkraft zur Einstellung von einem geöff neten und einem geschlossenen Schaltzustand veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse aus zwei zueinander komplementären Gehäuse schalen (1, 2) besteht, in deren Rändern (6) zueinander versetzte Lageraussparungen (9) angeordnet sind,
die zwei Kontaktelemente (3) als identische Zungen (11) gestaltet, die mit ihrem festen Ende, federnd in den Lageraussparungen zwischen den Gehäuseschalen einge klemmt sind und deren freie Enden (11) sich überlappen,
die zwischen den Gehäuseschalen eingeklemmten Enden der Kontaktelemente die Ränder (6) der Gehäuseschalen (1, 2) durchstoßen, so daß sie von außen kontaktierbar sind.
2. Mikroschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Gehäuseschalen (1, 2) an ihren Rändern (6)
gasdicht miteinander verbunden sind und der von den Gehäu
seschalen (1, 2) eingeschlossene Hohlraum (7) mit einem
Schutzgas gefüllt ist.
3. Mikroschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Kontaktelemente (3), aus Weicheisenma
terial bestehen und im Überlappungsbereich mit einem den
Kontaktwiderstand verringernden Material beschichtet sind.
4. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lageraussparungen (9) an gegen
überliegenden Rändern (6) der Gehäuseschalen (1, 2) ange
ordnet sind.
5. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gehäuseschalen aus Keramik, Glas
oder polyimid-beschichteter Keramik bestehen.
6. Verfahren zur Herstellung eines Mikroschalters, die
folgenden Schritte umfassend:
- - Erzeugen einer Vielzahl von Gehäuseschalen (1, 2), die paarweise zueinander komplementär sind und in ihren Rändern (6) höhenmäßig versetzte Lageraussparungen (9) besitzen, wobei gleichartige Gehäuseschalen in unteren Gehäusematrix (20) und einer oberen Gehäusematrix (23) miteinander verbunden sind;
- - Erzeugen einer Vielzahl von zungenförmigen elektrisch leitfähigen Kontaktelementen (3) mit mikrotechnischen Bearbeitungstechniken, die in Kontaktelementmatrizen (21, 22) miteinander verbunden sind, wobei jedes Kontaktelement einen Lagerabschnitt (5) und ein freies Ende (11) besitzt;
- - Einlegen von zwei einander gegenüberliegenden Kontaktelementmatrizen (21, 22) zwischen die Gehäusematrizen (20, 23), wobei jeder Lagerabschnitt in eine der Lageraussparungen (9) eingreift und von der Außenseite der jeweiligen Gehäuseschale zugänglich bleibt, und wobei sich jeweils zwei freie Enden (11) der Kontaktelemente (3) gegenüberliegen;
- - Verbinden der oberen und unteren Gehäusematrizen (20, 23) und der darin angeordneten Gehäuseschalen (1, 2), wobei die Kontaktelemente (3) im Bereich der Lageraus sparungen (9) zwischen den jeweiligen Gehäuseschalen eingeklemmt werden;
- - Vereinzeln der dadurch gebildeten Mikroschalter.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbinden der Gehäuseschalen (1, 2) unter Schutzgasatmo
sphäre erfolgt, wobei die Gehäuseschalen gasdicht verbun
den werden, so daß der gebildete Mikroschalter mit Schutz
gas gefüllt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Rändern (6) der gebildeten Mikroschalter, an
denen die äußeren Enden (5) der Kontaktelemente (3)
zugänglich sind, Umkontakte aufgebracht werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umkontakte durch galvanische Abscheidung aufgebracht
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gehäuseschalen (1, 2) durch Warm
prägen von hochtemperaturfesten Polyimid auf einem Kera
miksubstrat erzeugt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente (3) durch Photo
ätzen erzeugt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gehäuseschalen (1, 2) durch
verkleben oder verschweißen verbunden werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000148880 DE10048880C2 (de) | 2000-09-29 | 2000-09-29 | Mikroschalter und Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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