DE10043549C1 - Mikroschalter und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Mikroschalter und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Mikroschalter mit mindestens zwei elektrisch leitfähigen, mit externen Schaltungseinheiten verbindbaren Kontaktelementen (6), deren relative Position zueinander durch eine eingeprägte Magnetkraft veränderbar ist, wobei mindestens ein magnetisierbares Kontaktelement beweglich gelagert ist, so daß mindestens zwei Schaltzustände einstellbar sind, und wobei zumindest das magnetisierbare Kontaktelement als dünne Platte (7) ausgebildet ist, die im wesentlichen parallel zu einem Trägersubstrat (1) beweglich ist, und daß beide Kontaktelemente in einer Ebene parallel zum Trägersubstrat angeordnet sind, wobei jeweils eine Seitenfläche der Kontaktelemente als Schaltfläche dient. DOLLAR A Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Mikroschalters.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mikroschalter mit
einem Trägersubstrat und zwei elektrisch leitfähigen, paral
lel zum Trägersubstrat angeordneten, mit externen Schaltungs
einheiten verbindbaren Kontaktelementen, deren relative Posi
tion zueinander durch eine eingeprägte Magnetkraft veränder
bar ist, wobei mindestens eines der beiden Kontaktelemente
magnetisierbar ist, als dünne Platte ausgebildet ist und
beweglich gelagert ist, so daß mindestens zwei Schaltzustände
einstellbar sind.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Mikroschalters.
Mit fortschreitender Miniaturisierung in verschiedensten
Bereichen der Technik besteht seit langem ein erhöhter Bedarf
an elektromechanischen Schaltern, die einerseits sichere
Schaltfunktionen bereitstellen und andererseits eine mehr und
mehr reduzierte Baugröße besitzen. Häufig werden Relais
eingesetzt oder auch sogenannte Reed-Kontakte, bei denen
mindestens zwei elektrische Kontaktelemente durch eine
Magnetkraft zueinander bewegt werden, um eine elektrische
Verbindung herzustellen bzw. diese zu trennen. Auf die Art
der Bereitstellung der magnetischen Betätigungskraft kommt es
an sich nicht an. Die Magnetkraft kann das Ergebnis eines
erzeugten elektromagnetischen Feldes sein oder von einem
geeignet positionierten Permanentmagneten bereitgestellt
werden. Entscheidend ist immer die Lage und Verteilung des
magnetischen Feldes relativ zu den Kontaktelementen. Daher
können Reed-Kontakte auch als auf Magnetfeldänderungen
reagierende Sensoren mit Schaltfunktionen angesehen werden.
Um höhere elektrische Leistungen schalten zu können und die
Lebensdauer der Schaltflächen zu erhöhen, werden die Kontakt
elemente häufig in einer Schutzgasatmosphäre betrieben.
Die DE 198 00 189 A1 zeigt einen mikromechanischen Schalter,
bei dem versucht wurde, die Schaltelemente zu miniaturisie
ren, um die Baugröße des Schalters zu reduzieren. Dieser
Schalter soll unter Anwendung von aus der Halbleitertechnik
bekannten Herstellungsverfahren herstellbar sein. Ein Haupt
problem dieses bekannten mikromechanischen Schalters besteht
in seinem relativ komplizierten Aufbau, so daß eine Vielzahl
von Verfahrensschritten notwendig werden, wodurch die
Herstellungskosten steigen.
Auch aus der DE 196 46 667 C2 ist ein Verfahren zur Herstel
lung eines mikromechanischen Relais bekannt. Das Verfahren
ist ebenfalls aufwendig und damit kostenintensiv, da die
auszubildenden Strukturen des Relais kompliziert sind.
In der EP 0 874 379 A1 ist ein magnetisch zu betätigender
Mikroschalter und ein Herstellungsverfahren für diesen
beschrieben. Der gezeigte Mikroschalter besitzt zwei Kontakt
elemente, die parallel zu einer Substratoberfläche angeordnet
sind. Diese Kontaktelemente sind jedoch in unterschiedlichen
Ebenen ausgebildet, so daß relativ viele Herstellungsschritte
ausgeführt werden müssen. Beim Einwirken der Magnetkraft muß
das bewegliche Kontaktelement senkrecht zur Substratoberflä
che bewegt werden.
Aus der nachveröffentlichten DE 100 31 569 A1 ist ein inte
grierter Mikroschalter und ein Verfahren zu seiner Herstel
lung bekannt. Dieser Mikroschalter besitzt eine parallel zu
einem Trägersubstrat gelagerte Platte als Kontaktelement, die
für den Schaltvorgang eine Wippbewegung ausführt, bei welcher
die Platte im wesentlichen senkrecht zum Trägersubstrat
bewegt wird. Das erforderliche Kippgelenk ist schwierig
herstellbar und störungsanfällig.
Die EP 0 688 033 B1 zeigt einen magnetischen Mikroschalter
und sein Herstellungsverfahren. Die bewegliche Kontaktplatte
dieses Schalters ist einseitig fest eingespannt und führt
ebenfalls eine im wesentlichen senkrecht zum Trägersubstrat
gerichtete Schaltbewegung aus. Die Schaltflächen erfahren
dabei eine winklige Anlage aneinander, wodurch die wirksame
Kontaktfläche relativ klein und der sich damit ergebende
Kontaktwiderstand relativ groß sind.
Der Bedarf an möglichst kleinen Mikroschaltern steigt stetig,
da immer neue Anwendungsfelder erschlossen werden. Mikro
schalter werden beispielsweise zur Überwachung des Zustands
von Gehäuseklappen, Tastaturabdeckungen u. ä. verwendet.
Außerdem können Mikroschalter bei Füllstandsanzeigen, zur
Überwachung der Endlage von bewegten Elementen in der Automa
tisierungstechnik und als Sensoren in der Sicherheitstechnik
eingesetzt werden, wobei hier nur einige mögliche Anwendungs
felder genannt wurden.
Es besteht insbesondere ein Bedarf an einem Mikroschalter,
der besonders klein gestaltet ist. Bisher schien das Miniatu
risierungspotential ausgeschöpft zu sein, da zur Bereitstel
lung eines elektrischen Kontakts mit ausreichend geringem
Übergangswiderstand eine Mindestkontaktkraft erforderlich
ist, die bei zu kleinen Kontaktelementen nicht mehr aufge
bracht werden kann oder zu starke Magnetfelder erfordern
würde. Zum Verständnis der Grenzen der Miniaturisierung
werden nachfolgend einige mathematischen Grundbeziehungen
erläutert.
Die auf die Kontaktelemente einwirkende Magnetkraft ist bei
einem gegebenen Magnetfeld näherungsweise direkt quadratisch
von der Dicke der jeweiligen Kontaktelemente abhängig.
Betrachtet man das Kontaktelement gleichzeitig als Blattfe
der, so steigt die sich aus der Verformung der Blattfeder
ergebende Rückstellkraft in etwa kubisch mit der Dicke der
Feder an und fällt etwa kubisch mit der Länge der Blattfeder.
Die Magnetkraft FM und die Rückstellkraft FR sind entgegenge
setzt gerichtet. Die Differenz aus Magnetkraft und Rückstell
kraft ergibt die Konktaktkraft FK, die einen vorgegebenen
Wert nicht unterschreiten darf, um einen entsprechenden nied
rigen elektrischen Übergangswiderstand zwischen den Kontakte
lementen herzustellen. Sofern eine Verkürzung der Kontaktele
mente angestrebt wird, muß die Dicke der Kontaktelemente
entsprechend verringert werden, damit die Rückstellkraft
nicht zu groß wird. Dadurch verkleinert sich jedoch auch die
Magnetkraft und damit die sich ergebende Konktaktkraft.
Allgemein geht man davon aus, daß die Kontaktkraft FK einen
Wert von 1 mN nicht unterschreiten sollte. Auch die Größe des
zwischen den Kontaktelementen verbleibenden Luftspaltes kann
nicht unter ein bestimmtes Maß reduziert werden, wenn eine
gegebene Spannungsfestigkeit aufrechterhalten werden soll.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin,
einen Mikroschalter bereitzustellen, der aufgrund einer
speziellen konstruktiven Gestaltung eine weitere bauliche Verkleine
rung ermöglicht, wobei
dieser Mikroschalter so zu gestalten ist, daß
eine einfache Herstellung unter Anwendung lithographischer
Verfahren möglich ist. Schließlich soll durch die Erfindung
ein Verfahren angegeben werden, mit dem ein solcher Mikro
schalter zweckmäßig herstellbar ist. Dabei wird eine Reduzie
rung der notwendigen Verfahrensschritte angestrebt.
Diese Aufgabe wird durch einen Mikroschalter gemäß Patentanspruch 1
gelöst, bei dem die Bewegungsrichtung des magnetisierbaren
Kontaktelements parallel zum Trägersubstrat liegt, und daß
beide Kontaktelemente in einer gemeinsamen Ebene liegen,
wobei jeweils eine senkrecht zum Trägersubstrat stehende
Seitenfläche der Kontaktelemente als Schaltfläche dient.
Dieser Aufbau des Mikroschalters ermöglicht eine weitere
Verkleinerung der äußeren Abmaße, da es durch die spezielle
Konstruktion der Kontaktelemente gelingt, ausreichend hohe
Kontaktkräfte bereitzustellen, obwohl die Magnetkraft relativ
klein ist. Außerdem ermöglicht der vorgeschlagene Aufbau die
Herstellung des Mikroschalters unter Anwendung von in der
Halbleitertechnik bzw. Mikrosystemtechnik üblichen Verfahren
stechnologien bei Einsparung von Verfahrensschritte, da die
Kontaktelemente in einer Ebene angeordnet sind und dadurch im
gleichen Zyklus hergestellt werden können. Abweichend von
bekannten Lösungen werden die Kontaktelemente nicht senkrecht
sondern parallel zur Substratoberfläche bewegt.
Eine besonders zu bevorzugende Ausführungsform des Mikro
schalters zeichnet sich dadurch aus, daß beide Kontaktelemen
te als magnetisierbare beweglich gelagerte Platten ausgebil
det sind, die in einer Ebene parallel zum Trägersubstrat
liegen und über Distanzstücke mit den Durchgangskontakten
verbunden sind. Vorzugsweise sind die beiden Kontaktelemente
weitgehend identisch aufgebaut, wodurch auch die Herstellung
des Mikroschalters vereinfacht wird. Bei diesen Ausführungs
formen werden die Vorteile bezüglich der Bereitstellung einer
ausreichend hohen Kontaktkraft besonders wirksam, da auf
beide Kontaktelemente die Magnetkraft einwirkt und bei beiden
Kontaktelementen nur eine relativ geringe Rückstellkraft
(bezogen auf die Größe der Kontaktelemente) kompensiert
werden muß.
Zur Vereinfachung des Herstellungsprozesses ist es besonders
vorteilhaft, wenn die magnetisierbaren Platten über Federele
mente mit Lagern verbunden sind, die ihrerseits an den
Distanzstücken befestigt sind, wobei Platten, Federelemente
und Lager einstückig aus einem elektrisch leitfähigen Mate
rial gebildet sind. Die Kontaktelemente bestehen vorzugsweise
aus dünnen metallischen Schichten mit weichmagnetischen
Eigenschaften.
Für die Ausgestaltung der Federelemente kommen verschiedene
Gestaltungen in Frage. Die Federelemente können mäanderförmig
ausgebildet sein, wobei jeweils eine oder mehrere Mäander
vorgesehen werden, in Abhängigkeit von der gewünschten Feder
wirkung. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß
die Rückstellkraft nicht zu klein sein darf, um ein Anhaften
der Schaltflächen zu verhindern. Die Federelemente können
auch als Parallelfedern ausgebildet sein oder mit einem
Gelenk kombiniert werden, wenn die Kontaktelemente zum
Schaltvorgang eine Winkel- bzw. Drehbewegung ausführen
sollen.
Die o. g. Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein
Herstellungsverfahren für einen Mikroschalter gelöst, welches
die folgenden Schritte umfaßt:
- - Bereitstellen eines elektrisch nicht leitfähigen Träger substrats;
- - Einbringen von Durchgangslöchern in das Trägersubstrat;
- - Anordnen von Durchgangskontakten in den Durchgangslöchern;
- - Erzeugen von elektrisch leitenden Distanzstücken auf den Durchgangskontakten, die über das Trägersubstrat hinausra gen;
- - Herstellen von zwei in einer gemeinsamen Ebene liegenden, parallel zum Trägersubstrat verschiebbaren Kontaktelemen ten mit Platten, Federelementen, Lagern an den Distanz stücken und sich gegenüberstehenden, senkrecht zum Träger substrat stehenden Schaltflächen.
Vorzugsweise werden die genannten Verfahrensschritte unter
Anwendung von aus der Halbleitertechnik bekannten Technolo
gien durchgeführt. Für eine dauerhafte Anwendung des Mikro
schalters und zum Schutz der Schaltflächen vor Abbrand und
Korrosion ist es zweckmäßig, den Mikroschalter in einem
Gehäuse zu kapseln, welches mit Schutzgas gefüllt ist. Außer
dem kann es zweckmäßig sein, die Schalflächen mit einem
speziellen Kontaktmaterial (z. B. Gold, Palladium-Nickel) zu
beschichten.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausfüh
rungsformen der Erfindung, unter Bezugnahme auf die Zeich
nung. Es zeigen:
Fig. 1 ein Trägersubstrat eines Mikroschalters;
Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht einen Mikroschal
ter mit Kontaktelementen, jedoch ohne Gehäuse;
Fig. 3 in einer vereinfachten Ansicht von oben die Kontak
telemente gemäß einer abgewandelten Ausführungsform
mit einem Filmgelenk;
Fig. 4 die Kontaktelemente aus Fig. 3 in einer Position
mit kontaktierten Schaltflächen;
Fig. 5 in einer vereinfachten Ansicht von oben eine abge
wandelte Ausführungsform der Kontaktelemente mit
Doppelmäanderfeder;
Fig. 6 die Kontaktelemente aus Fig. 5 in einer Position
mit kontaktierten Schaltflächen;
Fig. 7 in einer vereinfachten Ansicht von oben eine noch
mals abgewandelte Ausführungsform von Kontaktele
menten mit Parallelfedern;
Fig. 8 die Kontaktelemente aus Fig. 7 in einer Position
mit kontaktierten Schaltflächen;
Fig. 9 Schnittansichten mehrerer Stufen in einem Herstel
lungsprozeß zur Ausbildung von Mikroschaltern auf
dem Trägersubstrat.
Fig. 1 zeigt in einer vereinfachten perspektivischen Ansicht
ein Trägersubstrat 1, welches die Grundplatte eines Mikro
schalters bildet. Das Trägersubstrat 1 besteht aus elektrisch
nicht leitendem Material, beispielsweise Siliziumdioxyd, wenn
der Mikroschalter auf einem Abschnitt eines herkömmlichen
Wafer hergestellt wird.
Bei den nachfolgenden Erläuterungen wird angenommen, daß der
Mikroschalter lediglich zwei Kontaktelemente besitzt. Es sind
jedoch auch Ausführungsformen möglich, bei denen mehrere
Kontaktelemente eingesetzt werden.
Das Trägersubstrat 1 besitzt in dem in Fig. 1 dargestellten
Beispiel zwei Durchgangsbohrungen, in denen jeweils ein
Durchgangskontakt 2 positioniert ist, der aus elektrisch
leitfähigem Material, zumeist eine spezielle Metallegierung,
besteht. An der Unterseite des Trägersubstrats 1 sind
Anschlußpunkte 3 vorgesehen, die elektrisch mit den Durch
gangskontakten 2 verbunden sind. Die Anschlußpunkte 3 dienen
der späteren Kontaktierung des Mikroschalters mit externen
Bauelementen bzw. Schaltungseinheiten. Beispielsweise können
die Anschlußpunkte 3 als Lötpunkte ausgebildet sein, wenn der
Mikroschalter als SMD-Bauelement auf Leiterplatten eingesetzt
wird.
Bei der Herstellung des Mikroschalters können die Durchgangs
bohrungen durch Ätzen oder durch Laserbearbeitung in das
Trägersubstrat 1 eingebracht werden. Die Durchgangskontakte 2
werden in einem weiteren Verfahrensschritt in den Durchgangs
bohrungen angeordnet. An der Oberseite des Trägersubstrats 1
werden über den Durchgangskontakten 2 Distanzstücke 5 ausge
bildet, die aus elektrisch leitfähigem Material bestehen und
elektrisch mit den Durchgangskontakten 2 verbunden sind. Die
Distanzstücke 5 erheben sich nach der Fertigstellung des
Mikroschalters über das Trägersubstrat 1, um einen Luftspalt
zwischen den Kontaktelementen und dem Trägersubstrat 1
bereitzustellen. Dieser Luftspalt dient vor allem der unge
hinderten Bewegung der Kontaktelemente. Die Erzeugung der
Distanzstücke und der Kontaktelemente auf dem Trägersubstrat
wird unten noch ausführlicher beschrieben.
Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den komplet
tierten Mikroschalter, wobei ein zweckmäßigerweise vorzuse
hendes Gehäuse nicht dargestellt ist. Oberhalb der Distanz
stücke 5 sind zwei Kontaktelemente 6 angeordnet, die aus
elektrisch leitfähigem Material bestehen, welches zusätzlich
gute magnetische Eigenschaften aufweisen soll, da der Mikro
schalter durch eine von außen einwirkende Magnetkraft betä
tigt wird. Vorzugsweise wird für die Herstellung der Kontakt
elemente ein weichmagnetischer Werkstoff verwendet, d. h. hohe
Permeabilität µ, geringe Remanenz und geringe Koerzitivfeld
stärke. Jedes Kontaktelement 6 besteht aus einer Platte 7,
wobei hier im nicht betätigten Zustand ein Luftspalt 8
zwischen den beiden Platten 7 besteht, der groß genug sein
muß, um Spannungsüberschläge zu verhindern. Die Stirnseiten
der Platten 7 bilden damit die Schaltflächen der Kontaktele
mente. Jede Platte 7 ist über ein Federelement 10 an einem
Lager 11 befestigt.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Beispiel ist das Feder
element 10 eine zweiseitig mäanderförmig geführte Feder, die
eine Bewegung der daran anschließenden Platte 7 in Längsrich
tung ermöglicht. Wie oben erwähnt, besteht zwischen der
Platte 7 und dem Trägersubstrat 1 ebenfalls ein Luftspalt,
der eine freie Bewegung der Platte 7 ermöglicht. Das Lager 11
ist auf dem Distanzstück befestigt, wodurch eine gute elek
trische Verbindung sichergestellt ist. Die Struktur des
Kontaktelements, also die Unterteilung in Platte 7, Federele
ment 10 und Lager 11, kann wiederum durch Verfahrensschritte
erfolgen, die allgemein aus der Mikrosystemtechnik bzw. der
Halbleitertechnik bekannt sind. Die überschüssigen Material
bereiche können geätzt oder durch Laserbearbeitung ausge
schnitten werden. Bei anderen Verfahren werden die benötigten
Materialbereiche bzw. Strukturen durch auftragende Verfahren
erzeugt.
Wenn auf die Kontaktelemente 6 ein Magnetfeld mit einer
geeigneten Feldausrichtung einwirkt, bewegen sich die Platten
7 aufeinander zu, wie dies durch den mittig angeordneten
Pfeil dargestellt ist. Die Bewegung erfolgt dabei parallel
zur Oberfläche des Trägersubstrats. Der Luftspalt 8 wird
dadurch geschlossen und die beiden Schaltflächen an den
Stirnseiten der Platten 7 stellen einen elektrischen Kontakt
her. Wenn die Magnetkraft nicht mehr einwirkt, bewirken die
von den Federelementen 10 bereitgestellten Rückstellkräfte
eine rückwärts gerichtete Bewegung, so daß die Schaltflächen
der Platten 7 voneinander getrennt werden. Die besondere
Gestaltung der Federelemente 10 ermöglicht relativ geringe
Rückstellkräfte, so daß die in den Platten 7 induzierte
Magnetkraft ausreichend groß ist, um die benötigte Kontakt
kraft an den Schaltflächen bereitzustellen.
Fig. 3 zeigt in einer vereinfachten Ansicht von oben eine
abgewandelte Ausführungsform der Kontaktelemente, wobei das
Trägersubstrat 1 nicht dargestellt ist. Die Kontaktelemente
bestehen wiederum jeweils aus Platten 7, an deren Stirnseite
die Schaltflächen ausgebildet sind, jeweils einem Federele
ment 10, welches als Doppelmäanderfeder gestaltet ist, und
zugeordneten Lagern 11. Die Besonderheit besteht bei dieser
Ausführungsform darin, daß das Federelement 10 nur auf einer
Seite positioniert ist und auf der anderen Seite des Kontak
telements jeweils ein Filmgelenk 15 vorgesehen ist. Die
Schaltflächen der Platten 7 liegen sich wiederum gegenüber,
jedoch verlaufen sie schräg zur Längserstreckung der Kontak
telemente. Der Luftspalt 8 ist damit ebenfalls schräg ange
ordnet.
Fig. 4 zeigt die beiden Kontaktelemente aus Fig. 3 in einem
Zustand, in dem die Schaltflächen einen elektrischen Kontakt
hergestellt haben, also eine Magnetkraft auf die Kontaktele
mente einwirkt. Wenn diese Kraft vorhanden ist, werden die
beiden Federelemente 10 deformiert, so daß eine Drehbewegung
um die Filmgelenke 15 erfolgt. Die beiden Schaltflächen bewe
gen sich aufeinander zu, bis sie mit der gewünschten Kontakt
kraft aneinander gepreßt werden.
Eine nochmals abgewandelte Ausführungsform der Kontaktele
mente ist in einer vereinfachten Ansicht von oben in Fig. 5
dargestellt. Die hier ausgebildeten Kontaktelemente entspre
chen weitgehend der Ausführungsform gemäß Fig. 2, jedoch sind
die Federelemente 10 als Doppelmäanderfedern gestaltet. Durch
diese veränderten Federelemente ändert sich die resultierende
Federkonstante, die für die Kraft-Weg-Kennlinie des Federele
ments kennzeichnend ist.
Fig. 6 zeigt die Kontaktelemente aus Fig. 5 in einer Posi
tion, in welcher die stirnseitigen Schaltflächen der Platten
7 elektrisch kontaktiert sind, d. h. die Magnetkraft wirkt auf
die Kontaktelemente ein. Zur besseren Verdeutlichung der
Bewegung der Platten und der Federelemente sind in Fig. 6
beide Schaltpositionen der Kontaktelemente gezeichnet.
Fig. 7 zeigt in einer vereinfachten Ansicht von oben eine
vierte Ausführungsform der Kontaktelemente. Als Federelemente
10 kommen hier jeweils zwei Parallelfedern zum Einsatz, die
an den Außenseiten der Platten 7 die Verbindung zu den Lagern
11 herstellen. Da die beiden Kontaktelemente zumindest
abschnittsweise nebeneinander angeordnet sind, würde sich bei
gleicher Gehäusegröße des Mikroschalters eine Verkleinerung
der magnetisch wirksamen Fläche der Platten 7 ergeben, so daß
auch die wirksame Magnetkraft reduziert wird. Um die Verklei
nerung der Fläche zumindest teilweise zu kompensieren
erstreckt sich zwischen den Parallelfedern 10 jeweils eine
zungenförmige Verlängerung 18 der Platten 7. Auf die Rück
stellkraft hat die zungenförmige Verlängerung 18 keinen
Einfluß, da sie nicht Bestandteil der Parallelfedern 10 ist.
Jedoch erhöht sie die resultierende Magnetkraft, woraus sich
letztlich eine höhere Kontaktkraft an den Schaltflächen
ergibt. Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform
bildet jeweils ein Abschnitt der Seitenflächen der Platten 7
die Schaltfläche, so daß der Luftspalt 8 parallel zur Längs
erstreckung der Kontaktelemente verläuft.
In Fig. 8 sind die Kontaktelemente aus Fig. 7 in einer Posi
tion dargestellt, in welcher die Schaltflächen der Platten 7
aneinander anliegen und den elektrischen Kontakt herstellen.
Der Fachmann wird erkennen, daß bei dieser Ausführungsform
das magnetischen Kraftfeld in einer anderen Richtung wirken
muß, als dies bei den vorgenannten Ausführungsformen der Fall
war.
Es sind weitere Gestaltungsformen der Kontaktelemente
möglich. Zu beachten ist dabei immer, daß die Federelemente
so ausgebildet sind, daß eine ausreichend hohe Kontaktkraft
resultiert.
Fig. 9 zeigt mehrere Schnittansichten von verschiedenen
Stufen in einem Herstellungsprozeß zur Ausbildung von mehre
ren Mikroschaltern auf dem Trägersubstrat. Anhand dieser
Schnittansichten wird eine bevorzugte Variante des Verfahrens
zur Herstellung der Mikroschalter beschrieben.
Im ersten Verfahrensabschnitt 20 werden in das elektrisch
nicht leitfähige Trägersubstrat 1 Durchgangslöcher einge
bracht, in denen die Durchgangskontakte 2 angeordnet werden.
Im zweiten Verfahrensabschnitt 21 wird eine Opferschicht 22
vollflächig aufgebracht, die in den Bereichen der Durchgangs
kontakte 2 selektiv entfernt wird. Als Opferschicht 22 dient
beispielsweise Aluminium. Zur Strukturierung der Opferschicht
können Fotoätztechniken eingesetzt werden. Nachfolgend wird
in einem dritten Verfahrensabschnitt 23 eine nicht weiter zu
strukturierende Startschicht 24 aufgebracht. Die Startschicht
24 besteht ihrerseits aus elektrisch leitfähigem Material, so
daß eine elektrische Verbindung zu den Durchgangskontakten 2
aufrechterhalten wird. In einem vierten Verfahrensabschnitt
25 wird auf die Startschicht 24 eine Fotolackschicht 26
aufgetragen, entsprechend den gewünschten Strukturen der
Kontaktelemente belichtet und durch Entwicklung der Fotolack
schicht 26 strukturiert. Dadurch entstehen in der Fotolack
schicht 26 Hohlräume 27, die einen Zugang zur Startschicht 24
ermöglichen. In einem fünften Verfahrensabschnitt 28 werden
die Hohlräume 27 durch mikrogalvanische Abscheidungstechniken
mit einem metallischen Material aufgefüllt, welches die
Kontaktelemente 6 ausbildet. Das Material der Startschicht 24
ist auf das Material der Kontaktelemente 6 abgestimmt, um
dieses galvanische Abscheiden zu ermöglichen. Die Kontaktele
mente 6 können beispielsweise aus Nickel oder Nickel-Eisen-
Legierungen bestehen. Schließlich wird in einem sechsten
Verfahrensabschnitt 29 der überschüssige Fotolack entfernt.
Anschließend werden die freiliegenden Bereiche der Start
schicht 24 entfernt. Ebenso können durch selektive Ätzpro
zesse die dann frei zugänglichen Bereiche der Opferschicht 22
entfernt werden. Damit verbleiben die Kontaktelemente 6, die
in der bereits oben beschriebenen Weise strukturiert sind.
Zwischen den Durchgangskontakten 2 und den Kontaktelementen 6
bleiben Abschnitte der Startschicht zurück, die damit die
Distanzstücke 5 darstellen.
1
Trägersubstrat
2
Durchgangskontakt
3
Anschlußpunkt
5
Distanzstück
6
Kontaktelement
7
Platte
8
Luftspalt
10
Federelement
11
Lager
15
Filmgelenk
18
zungenförmige Verlängerung
20
erster Verfahrensabschnitt
21
zweiter Verfahrensabschnitt
22
Opferschicht
23
dritter Verfahrensabschnitt
24
Startschicht
25
vierter Verfahrensabschnitt
26
Fotolackschicht
27
Hohlräume
28
fünfter Verfahrensabschnitt
29
sechster Verfahrensabschnitt
Claims (16)
1. Mikroschalter mit einem Trägersubstrat (1) und zwei elek
trisch leitfähigen, parallel zum Trägersubstrat (1) ange
ordneten, mit externen Schaltungseinheiten verbindbaren
Kontaktelementen (6), deren relative Position zueinander
durch eine eingeprägte Magnetkraft veränderbar ist, wobei
mindestens eines der beiden Kontaktelemente magnetisierbar
ist, als dünne Platte (7) ausgebildet ist und beweglich
gelagert ist, so daß mindestens zwei Schaltzustände
einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewe
gungsrichtung des magnetisierbaren Kontaktelements paral
lel zum Trägersubstrat (1) liegt, und daß beide Kontakt
elemente in einer gemeinsamen Ebene liegen, wobei jeweils
eine senkrecht zum Trägersubstrat stehende Seitenfläche
der Kontaktelemente als Schaltfläche dient.
2. Mikroschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Kontaktelemente als magnetisierbare, parallel zum
Trägersubstrat beweglich gelagerte Platten (7) ausgebildet
sind.
3. Mikroschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem magnetisierbaren Kontaktelement (6)
und dem Trägersubstrat (1) ein Distanzstück (5) angeordnet
ist, welches gleichzeitig die elektrische Verbindung zu
einem Durchgangskontakt (2) herstellt, der sich durch das
Trägersubstrat zu einem äußeren Anschlußpunkt (3)
erstreckt.
4. Mikroschalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die magnetisierbaren Platten (7) über Federele
mente (10) mit an den Distanzstücken (5) befestigten
Lagern (11) verbunden sind, wobei Platten (7), Federele
mente (10) und Lager (11) einstückig aus einem elektrisch
leitfähigen Material gebildet sind.
5. Mikroschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federelemente (10) mäanderförmig gebildet sind.
6. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die sich gegenüberliegenden Stirnsei
ten der Kontaktelemente (6) als Schaltflächen dienen.
7. Mikroschalter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß zusätzlich ein nicht symmetrisch angeordnetes
Filmgelenk (15) in die Kontaktelemente (6) integriert ist,
welches eine Winkelbewegung der Kontaktelemente ermög
licht.
8. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente (6) schräg
zur Längserstreckung verlaufende, sich im wesentlichen
parallel gegenüberliegende Stirnflächen besitzen, die als
Schaltflächen dienen.
9. Mikroschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktelemente (6) über Parallelfedern mit den Lagern
(11) verbunden sind, so daß eine Bewegung quer zur Längs
erstreckung der Kontaktelemente möglich ist, wobei zwei
sich gegenüberliegende Seitenflächen der Platten als
Schaltflächen dienen.
10. Mikroschalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sich jeweils eine zungenförmige Verlängerung (18)
jeder Platte zwischen zwei seitlichen Parallelfedern
erstreckt, um die magnetisch wirksame Fläche der Platte
zu vergrößern.
11. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß er in einem mit Schutzgas gefüllten
Gehäuse gekapselt ist.
12. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß er in mehreren lithographischen
Verfahrensschritten herstellbar ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Mikroschalters, die
folgenden Schritte umfassend:
- - Bereitstellen (20) eines elektrisch nicht leitfähigen Trägersubstrats (1);
- - Einbringen von Durchgangslöchern in das Trägersubstrat;
- - Anordnen von Durchgangskontakten (2) in den Durchgangs löchern;
- - Erzeugen von elektrisch leitenden Distanzstücken (5) auf den Durchgangskontakten, die über das Trägersub strat hinausragen;
- - Herstellen von zwei in einer gemeinsamen Ebene liegen den, parallel zum Trägersubstrat verschiebbaren Kontaktelementen (6) mit Platten (7), Federelementen (10), Lagern (11) an den Distanzstücken und sich gege nüberstehenden, senkrecht zum Trägersubstrat stehenden Schaltflächen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schritte des Erzeugens der Distanzstücke und des
Herstellens der Kontaktelemente die folgenden Teil
schritte umfassen:
- - Ausbilden einer Opferschicht auf dem Trägersubstrat;
- - selektives Entfernen der Opferschicht im Bereich der Durchgangskontakte;
- - vollflächiges Ausbilden einer Startschicht (24) aus elektrisch leitendem Material;
- - Aufbringen einer Photolackschicht (26), selektive Belichtung und Entwicklung dieser Photolackschicht, um die Strukturen der Kontaktelemente frei zu legen;
- - galvanisches Verfüllen der freigelegten Strukturen mit einem elektrisch leitfähigem Material, um die Kontakt elemente (6) auszubilden;
- - Entfernen der verbliebenen Bereiche der Photolack schicht;
- - Entfernen der nicht von den Kontaktelementen überdeck ten Bereiche der Startschicht, so daß die abgedeckten Bereiche der Startschicht die Distanzstücke (5) bilden;
- - Entfernen der nicht abgedeckten Bereiche der Opfer schicht.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich
net, daß der erzeugte Mikroschalter abschließend in einem
Gehäuse gekapselt und dieses Gehäuse mit Schutzgas
gefüllt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Trägersubstrats
Anschlußpunkte (3) angeordnet werden, die elektrisch mit
den Durchgangskontakten (2) verbunden sind.
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