DE10044582A1 - Vorrichtung zum Eindringen in Gehörgänge - Google Patents
Vorrichtung zum Eindringen in GehörgängeInfo
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Abstract
Um eine Vorrichtung (1) zum Eindringen in Gehörgänge (2), bestehend aus einem länglich dünnen Stab (3), dessen Querschnitt (4) wesentlich kleiner ist als ein Gehörgangsquerschnitt (5) und der im Bereich der Stabenden (6) mit einer saugfähigen Schicht versehen ist, so zu verbessern, daß eine verbesserte Vorrichtung zum Eindringen in Gehörgänge bereitgestellt wird, welche bei gleichzeitig guter Reinigungswirkung eine verbesserte Aufnahmefähigkeit für Flüssigkeiten im Gehörgang aufweist, muß im Bereich der Stabenden (6) die Vorrichtung (1) nach Art eines Wischmops von je einem dichten Büschel (7) freibeweglicher, saugfähiger und einseitig an dem Stab (3) befestigter Langobjekte (8) umgeben sein, deren andere Enden (9) im wesentlichen frei beweglich sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eindringen
in Gehörgänge, bestehend aus einem länglich dünnen Stab, des
sen Querschnitt kleiner ist als ein Gehörgangsquerschnitt.
Der Stab ist im Bereich der Stabenden mit einer saugfähigen
Schicht versehen.
Die EP 0 089 271 beschreibt eine Vorrichtung zum Ein
dringen in Gehörgänge. Die besteht aus einem länglich dünnen
Stab, der verdünnte stumpfe Enden aufweist. Auf diese Enden
ist ein saugfähiges Material aufgebracht. Das saugfähige Ma
terial soll zum Beispiel aus Baumwolle bestehen. Das saugfä
hige Material besteht aus vielen einzelnen Fäden. Diese bil
den ein Gespinst beziehungsweise einen Bausch. Dieser Bausch
ist fest um das stumpfe Ende gewickelt. Auf der Kontaktseite
mit dem Stab ist der Bausch mit einer Schicht fest an das
stumpfe Ende geklebt. Um die geklebte Schicht wickeln sich
dicht und formstabil die anderen Schichten des Bausches.
Dabei weist der gewickelte Bausch spiralförmige Nuten auf.
Diese Nuten sind formstabil.
Die Reinigung des Gehörganges erfolgt, indem die Vor
richtung in den Gehörgang eingeführt wird. Dieses Einführen
kann mit oder ohne Drehbewegung erfolgen. Zur Reinigung be
rührt der Bausch die Innenwand. Die Kanten der Nuten sollen
nun den gegebenenfalls vorhandenen Ohrenschmalz von der In
nenwand abschaben. Durch die Nuten soll im Gehörgang befind
licher Ohrenschmalz verbessert abtragbar sein. Der abgetrage
ne Ohrenschmalz soll in die Nuten gepreßt werden. Die Nuten
bleiben dabei formstabil. Dies soll verhindern, daß der Oh
renschmalz bei direktem Kontakt mit dem Bausch weiter in den
Gehörgang hineingeschoben wird.
Zusätzlich soll sich auf dem Stab hinter dem Bausch ein
sogenanntes Schutzschild befinden. Dieses Schutzschild weist
einen Durchmesser auf, der größer ist als der Querschnitt des
Gehörganges. Es soll verhindern, daß der Bausch der Vorrich
tung zu weit in den Gehörgang hineingeschoben wird. Es dient
somit quasi als Anschlaghilfe. Es soll den Kontakt des fest
gewickelten Bausches mit dem Trommelfell verhindern.
Die DE-OS 37 09 496 offenbart eine Vorrichtung zum Ein
dringen in Gehörgänge. Der Stab weist an seinem stumpfen Ende
ein Polsterelement auf. Über dem Polsterelement ist ein dicht
gewickelter Wattebausch befestigt. Der Wattebausch soll aus
saugfähigem Material bestehen. Das Polsterelement soll vor
zugsweise ein Heißklebermaterial sein. Es dient dem Zweck,
das Durchdringen des Stäbchens durch die Wattebauschauflage
zu verhindern oder zu verringern.
Die Polsterauflage besteht in sämtlichen offenbarten
Ausführungsbeispielen aus einem elastischen Kunststoffmateri
al. Vorzugsweise soll es aus einem Polymer bestehen. Dieses
Polymer soll zusätzlich Klebeeigenschaften aufweisen. Dadurch
soll in einem weiteren Verarbeitungsschritt der Wattebausch
auf dieses Polsterelement aufgeklebt werden, ohne vorher eine
zusätzliche Klebeschicht aufbringen zu müssen.
Alle hier aufgezeigten Vorrichtungen zum Eindringen in
Gehörgänge beziehen sich darauf, diese mittels Wattebäuschen
zu reinigen. Dazu wird dieser auf ein stumpfes Ende eines
Stabes aufgebracht. Die aufgetragenen Wattebäusche zeichnen
sich durch eine dichte Wicklung aus. Der aus der EP 0 089 271
weist zusätzlich formstabile Nuten in dem Bausch auf. Diese
sind nur durch Einprägen und somit einem Verdichten des saug
fähigen Materials machbar. Diese Verdichtung verzögert die
Flüssigkeitsaufnahme durch den Bausch.
Meistens ist die im Ohr befindliche Flüssigkeit Wasser
oder eine auf Wasser basierende Lösung (zum Beispiel Seifen
lauge). Diese dringt zum Beispiel beim Haarewaschen, Schwim
men, Duschen, und/oder Baden in den Gehörgang ein. Es löst
dabei ein Unwohlgefühl aus. Die Betroffenen wünschen im all
gemeinen eine rasche Entfernung der Flüssigkeit aus dem Ohr.
Bei zu schneller hastiger und nicht kontrollierter Ein
führung einer derartigen Vorrichtung in den Gehörgang kann
dies zu einer Beschädigung des Trommelfells führen. Dies
trifft vor allen Dingen dann zu, wenn die Vorrichtung von
Dritten in den Gehörgang eingeführt wird.
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine verbesserte Vor
richtung zum Eindringen in Gehörgänge bereit zu stellen, wel
che bei gleichzeitig guter Reinigungswirkung eine verbesserte
Aufnahmefähigkeit für Flüssigkeiten im Gehörgang aufweist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung
nach Art eines Wischmops im Bereich der Stabenden von je ei
nem dichten Büschel freibeweglicher saugfähiger und einseitig
an dem Stab befestigten Langobjekten umgeben ist, deren ande
re Enden im wesentlichen freibeweglich sind.
Wasser besitzt eine hohe Oberflächenspannung. Aufgrund
der dichten freibeweglichen Langobjekte vermeidet die Erfindung
das Phänomen, daß sich mit der Wicklung des saugfähigen
Materials eine praktisch feste Oberfläche ausbildet, die ge
genüber einer im Gehörgang befindlichen Flüssigkeit kaum
saugfähig ist. Die Erfindung löst das Problem, daß aufgrund
der Oberflächenspannung und der engen Wicklung der einzelnen
Fasern bei den Wattebäuschen die Flüssigkeitsaufnahme erst
mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung möglich ist, indem
die lockere Struktur der Enden der Langobjekte die Oberfläche
der Flüssigkeit berührt. Durch die lockere Struktur des
Büschels kann der Weitertransport der Flüssigkeit in das
Innere des Büschels ungehindert erfolgen.
Die Büschelform hat den weiteren Vorteil, daß die Lang
objekte eine Polsterung des stumpfen Endes des Stabes gewähr
leisten. Weiterhin weist aufgrund der lockeren Struktur jedes
Langobjekt eine relativ große Oberfläche auf. Durch eine ent
sprechende Materialauswahl läßt sich sicherstellen, daß die
Langobjekte schnell mit Flüssigkeit benetzbar ist.
Aufgrund der sofortigen Benetzung der Oberflächen der
Langobjekte wird bei einem Eindringen der Vorrichtung im Ge
hörgang kein nennenswerter Druck auf die Flüssigkeit aus
geübt. Durch gegebenenfalls hydrophile Oberflächenmerkmale
der Langobjekte wird eine rasche Flüssigkeitsaufnahme er
zielt. Die Oberflächenspannung der Flüssigkeit wird durch die
hydrophile Oberflächenstruktur des Langobjektes herabgesetzt.
Dies ermöglicht es, daß die Flüssigkeit die Langobjekte di
rekt mit der Kontaktaufnahme benetzt.
Dadurch löst die Erfindung das Problem herkömmlicher
Wattebäusche, die beim Kontakt des Wattebausches mit der
Flüssigkeitsoberfläche durch die Fasern erst einmal die Ober
flächenspannung der Flüssigkeit aufbrechen müssen. Erfin
dungsgemäß werden die Langobjekte sofort benetzt. Die Benet
zung erfolgt u. a. aufgrund der Kapilarwirkung der Langobjek
te. Aufgrund ihrer lockeren Struktur saugen sie sich mit der
Flüssigkeit voll ohne das Saugvermögen der einzelnen Kapil
laren gegenseitig zu behindern. Durch die lockere Struktur
der Langobjekte bleibt auch in gequollenem Zustand der aus
einanderliegenden Fasern gewährleistet, daß die zwischen den
Fasern wirkende Kapillarwirkung erhalten bleibt und die in
nenliegenden Fasern sich mit der Flüssigkeit vollsaugen bzw.
Flüssigkeit zwischen sich einlagern können.
Durch die zwar lockere, trotzdem dichte Anordnung der
Langobjekte in Gehörgang ergibt sich neben der Benetzung der
einzelnen Langobjekte noch ein zusätzlicher Kapillareffekt.
Dieser Kapillareffekt wirkt sofort. Dies ergibt sich aus der
nicht gepreßten Struktur der Langobjekte. Dies erhöht die
Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit und -geschwindigkeit des Bü
schels.
Die lockere Struktur ermöglicht es der Erfindung, daß
die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsaufnahme unabhängig von
der Diffusionsgeschwindigkeit innerhalb der Fasern wird. Die
Erfindung entkoppelt somit die Flüssigkeitsaufnahmemenge von
der Quellfähigkeit der Langobjekte, indem sie zusätzlich den
Kapillareffekt zwischen den Langobjekten ausnutzt. Zwischen
diesen Langobjekten läßt sich durch die Kapillarwirkung eine
weitere Flüssigkeitsmenge speichern. Dies geschieht, indem
ein Teil der Flüssigkeit in Form eines Flüssigkeitsfilms
zwischen einzelnen Langobjekten aufgenommen wird. Die Flüs
sigkeit wird aus dem Gehörgang in das Büschel gezogen. Die
rasche Flüssigkeitsaufnahme vermeidet eine Flüssigkeitsverla
gerung weiter in das Innere des Gehörganges.
Weiterhin ist kennzeichnend, daß Langobjekte im wesent
lichen von den Stabenden nach außen weisen.
Dies hat den Vorteil, daß das Büschel der Langobjekte
mit seinen freien Enden zuerst in den Gehörgang eingeführt
wird. In dem Gehörgang breitet sich diese aus. Dabei wird das
Büschel der Langobjekte durch den nachfolgenden Stab weiter
in den Gehörgang geschoben. Die Langobjekte füllen den Gehör
gang in diesem Augenblick relativ dicht und vollständig aus.
Die Enden der Langobjekte sind vorzugsweise in Richtung
zum Inneren des Gehörgangs ausgerichtet. Dies bewirkt, das
eine im Gehörgang befindliche Flüssigkeitsansammlung relativ
gleichzeitig von einer Vielzahl von Enden der Langobjekte
kontaktiert wird. Das hat den Vorteil, daß die Flüssigkeits
oberfläche an vielen Stellen kontaktiert und durchstoßen
wird.
Hierbei ist die hydrophile Oberfläche der Langobjekte
von Vorteil. Diese senkt sofort im Bereich der Kontaktstellen
die Oberflächenspannung. Das führt dazu, daß sich in Kombina
tion mit der saugfähigen Struktur der Langobjekte eine Viel
zahl von Mikrokanälen ausbilden. Durch diese wird eine rela
tive große Flüssigkeitsmenge schnell in das Innere der Lang
objekte aufgenommen. Dies hat den Vorteil, daß in diesem Au
genblick die Flüssigkeit aus dem Gehörgang in das Büschel ge
saugt wird.
Die Erfindung erreicht durch die lockere Struktur der
Langobjekte, daß auch bei einer relativ dichten Zusammenpres
sung und durch eine Rotation ausgeübte Verwicklung der Lang
objekte eine im Gehörgang vorhandene Flüssigkeitsmenge sofort
bei Kontakt von den Langobjekten in das Büschel aufgesaugt
wird. Dies gewährleistet es, daß die Flüssigkeitsmenge nicht
weiter im Gehörgang weiter in Richtung des Trommelfells ver
schoben wird, sondern sofort aus dem Gehörgang vom Trommel
fell weg entfernt wird.
Dadurch erreicht es die Erfindung, daß die Entfernung
von Flüssigkeiten aus dem Ohr für den Betroffenen als ange
nehm empfunden wird. Durch die schnelle Entfernung der
Flüssigkeit vom Trommelfell weg, werden Schmerzzustände im
Ohr vermieden. Das Unwohlgefühl bedingt durch die Flüssig
keitsansammlung im Ohr und die dadurch bedingten Hörirri
tationen werden zügig beseitigt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
liegt darin, daß die Stabenden stumpf und mit einer Polster
auflage versehen sind. Die stumpfen Enden des Stabes führen
dazu, daß ein Durchdringen des Büschels im Inneren des Gehör
gangs erschwert wird. Die Polsterauflage vergrößert die
stumpfe Oberfläche des Stabendes. Dies vermindert noch einmal
die Fähigkeit des Stabendes das Büschel zu durchdringen. Dies
führt zu einer Reduzierung der Verletzungsgefahr.
Bei einer eventuell doch stattfindenden Durchdringung
des Büschels durch das Stabende führt die Polsterauflage da
zu, daß die Innenhaut des Gehörganges vor Verletzungen ge
schützt ist.
Zusätzlich kann die Polsterauflage auch ein Naturschwamm
sein. Dies hat den Vorteil, daß ein Teil der von den Langob
jekten aufgenommenen Flüssigkeit von dem Naturschwamm aufge
saugt wird. Die Flüssigkeitsaufnahme ist somit nicht allein
durch die Aufnahmefähigkeit der in dichter Büschelform vor
liegenden Langobjekte bestimmt. Sie wird gesteigert, da die
Polsterauflage einen Teil der Flüssigkeit mit aufnehmen kann.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin,
daß die Langobjekte Streifen oder Fäden sind. Dabei ist kenn
zeichnend, daß die Langobjekte zum Beispiel aus Vliesstoff,
Zellstoff und/oder Wollvlies bestehen. Diese Materialien
zeichnen sich dadurch aus, daß sie eine gute Flüssigkeitsauf
nahmefähigkeit aufweisen. Gleichzeitig kann in ihnen eine re
lative große Flüssigkeitsmenge gespeichert werden. Dies hat
den Vorteil, daß durch die große Oberfläche der faden- bzw.
streifenförmigen Langobjekte die Flüssigkeitsansammlung im
Gehörgang sehr schnell von dem Büschel aufgenommen wird.
Durch eine entsprechende Materialzusammenstellung kann die
Flüssigkeitsmenge bezüglich der Büschelform relativ groß
sein.
Durch die Ausgestaltung der Langobjekte in Form eines
einseitig fest angelenkten Büschels gewährleistet es die Er
findung, daß auch nach dem Quellen und der Flüssigkeitsumman
telung der Fasern die Struktur des Büschels erhalten bleibt.
Die einseitige feste Anlenkung eines jeden Langobjektes ge
währleistet es dabei, daß die Langobjekte zwar gegenseitig
verschiebbar sind, sich jedoch nicht aus dem Büschel lösen.
Dadurch ist die Erfindung durch ihren Aufbau voll ohr
trocknungstauglich und durch ihre Formstabilität auch in be
netztem Zustand noch ohrreinigungstauglich.
Weiter ist von Vorteil, daß die Langobjekte angeklebt
sind. Dadurch ist es möglich, kostengünstig zu fertigen. Es
bietet sich dabei nebenbei an, die Langobjekte in Form eines
Gewebeabschnitts aufzubringen. In dem Gewebe weisen die Lang
objekte eine Vorzugsausrichtung auf. Diese Vorzugsausrichtung
ist so gewählt, daß nach dem Aufkleben des Gewebeabschnitts
die Langobjekte in Längsrichtung des Stabes von den Stabenden
nach außen weisen.
Die einseitige Befestigung und die begrenzte Länge der
Langobjekte führt dazu, daß die Langobjekte auch in Flüssig
keits gefülltem Zustand formstabil bleiben. Die Erfindung ge
währleistet es, daß durch die feste Anlenkung der Langobjekte
auch bei viel Flüssigkeit im Gehörgang und dem Quellvorgang
der einzelnen Fasern bei einer durchgeführten Dreh- und Reib
bewegung alle Langobjekte am Stab angelenkt bleiben. Das
Büschel behält seine Form bei. Es kann sich nicht abwickeln.
Die Langobjekte benötigen keinen durch äußere Wicklung aufge
prägten Ineinandergriff um eine Formstabilität zu behalten.
Die Langobjekte lösen sich nicht von der Klebeschicht. Durch
diese Formstabilität gewährleistet es die Erfindung, daß nach
dem Ohrtrockungs- und Reinigungsvorgang keinerlei Langobjekte
im Gehörgang zurückbleiben.
Zur weiteren Unterstützung der Einführung der Vorrich
tung in den Gehörgang ist es von Vorteil, daß der Stab aus
einem elastischen Kunststoffmaterial besteht. Dies ermöglicht
es, daß das Stabende sich im Umfang der Elastizität des Mate
rials bei der Einführung in den Gehörgang der Form des Gehör
gangs anpassen kann. Dies hat den Vorteil, daß eine Durch
dringung des das Stabende umhüllenden Büschels vermindert
wird. Weiterhin erleichtert die Elastizität die Reinigung des
Gehörgangs.
Bei dem Andrücken des Stabes an die Innenwand des Gehör
ganges wird ein Teil der Anpreßkraft in eine elastische Ver
biegung des Stabes umgesetzt. Durch eine entsprechende Mate
rialauswahl und Formgebung läßt sich so eine Sollverbiegung
einstellen, die eine zu starke Druckübertragung auf die In
nenwand im Gehörgang vermeidet.
Zur Führung der Vorrichtung ist es von Vorteil, daß die
Oberfläche des Stabes vor dem mit Langobjekten versehenen
Ende geriffelt ist. Dabei ist der Stab mit einer Komponente
in Längsrichtung des Stabes geriffelt. Dies führt dazu, daß
der Stab zwischen den Fingern besser geführt werden kann,
sowie im Innenohr kontrolliert vorsichtig in Drehung versetzt
werden kann.
Die in Büschelform am Stabende angebrachten Langobjekte
werden durch die Zwangskopplung der Klebestelle ebenfalls in
Drehung versetzt. Dies führt dazu, daß die Langobjekte neben
der Flüssigkeitsaufnahme jetzt zusätzlich eine Reinigungswir
kung auf das Innenohr ausüben können. Dabei ist es von Vor
teil, daß die Langobjekte in Form eines Wischmops vorliegen.
Durch die Drehbewegung wird den Langobjekten eine spiralför
mige Struktur aufgeprägt. Diese führt an der Innenwand des
Gehörgangs eine schraubenförmige Bewegung aus. Dies bewirkt
eine vorsichtige Abtragung des anhaftenden Ohrenschmalzes.
Die an der Innenwand des Gehörgangs abgetragene Menge an
Ohrenschmalz kann durch die Bewegung der einzelnen Langobjek
te zwischen diese in das Innere des Büschels gebracht werden.
Dadurch werden die Langobjekte frei, die direkt an der Gehör
wandinnenseite anliegen, um weiteren Ohrenschmalz an der Inn
enwand des Gehörgangs abzutragen.
Hierbei kann es von besonderem Vorteil sein, wenn die
Langobjekte auch eine Oberflächenstruktur aufweisen, die li
pophilen Charakter hat. Die lipophilen Bereiche erleichtern
dann die Abtragung des Ohrenschmalzes von der Innenwand des
Gehörgangs, sowie den weiteren Transport des Ohrenschmalzes
in das Innere des Büschels.
Hierbei ist es von besonderem Vorteil, daß die Langob
jekte in Längsrichtung in dem Gehörgang eingeführt werden und
dabei in lockerer Büschelform vorliegen. Die lockere Büschel
form hat den Vorteil, daß sich kein steifer Wulst ausbildet.
Vielmehr schiebt sich das Büschel mit wenigstens einigen
Langobjekten am Ohrenschmalz vorbei. Dadurch wird bei dem
direkten Kontakt des Büschels mit dem Ohrenschmalz dieser
nicht weiter in den Gehörgang bis gegebenfalls vor das
Trommelfell geschoben.
Durch leichte Drehbewegungen wird der Ohrenschmalz von
der Innenwand des Gehörgangs gelöst. Er kann direkt in das
Innere des Büschels zwischen die Langobjekte transportiert
werden. Dies ist aufgrund der lockeren Gewebestruktur der
Langobjekte möglich. Unterstützend ist hierbei eine lipophile
Oberflächenstruktur auf wenigstens einigen Langobjekten.
Dadurch, daß als erstes die Langobjekte in den Gehörgang
eindringen und ein den Innenraum des Gehörgangs dicht ausfül
lendes Büschelgemenge bilden, wird auch durch das Nachdringen
des Stabendes keine Schubwirkung auf dem Ohrenschmalz ausgeübt.
Im Gegenteil, daß eingeführte Stabende kann jetzt dazu
benutzt werden, eine vorsichtig seitwärts gerichtete Druckbe
wegung auf die Innenwand des Gehörganges auszuüben. Diese
Druckwirkung wird unter anderem durch die Elastizität des
Stabes gemildert.
Die an der Innenwand anliegenden Langobjekte können bei
einer zusätzlichen Drehbewegung nun eine etwas verstärkte
Reibwirkung auf die Innenwand des Gehörganges ausüben. Auf
grund der Elastizität des Stabes ist der auf die Innenwand
wirkende Druck vermindert. Ein Teil des Druckes wird in eine
Verformung des Stabes umgesetzt. Das hat den Vorteil, daß die
Reinigung ohne nennenswerte Reizung der Innenwand des Ge
hörganges durchgeführt werden kann.
Dies alles bewirkt eine wesentlich verbesserte Entfer
nung von Flüssigkeitsansammlungen im Gehörgang, wie sie zum
Beispiel beim Schwimmen oder beim Frisör/Haarewaschen auftre
ten können, ohne daß dabei die Gefahr auftritt, daß bei un
sachgemäßes hantieren wie mit dicht verwickelten Wattebäu
schen eine Flüssigkeitsansammlung gegen das Trommelfell ge
preßt wird, was zu erheblichen Schmerzzuständen führen würde.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung 1 nach dieser Erfindung;
Fig. 2 eine Vorrichtung 1 nach dieser Erfindung mit einer
Polsterauflage und Langobjekten in Fadenform
Fig. 3 eine Vorrichtung 1 mit Polsterauflage und Langob
jekten in Streifenform.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 nach dieser Erfindung.
Diese besteht im wesentlichen aus einem länglich dünnen Stab
3, dessen Querschnitt 4 wesentlich kleiner ist als ein Gehör
gangsquerschnitt 5 und der im Bereich der Stabenden 6 nach
Art eines Wischmops von je einem dichten Büschel 7 freibeweg
licher, saugfähiger und einseitig an dem Stab 3 befestigter
Langobjekte 8 umgeben ist, deren andere Enden 9 im wesentli
chen freibeweglich sind. In Fig. 1 weist die Vorrichtung 1 an
beiden Stabenden 6 ein solches dichtes Büschel 7 auf. Bei
beiden Büscheln 7 weisen die Langobjekte 8 im wesentlichen
von den Stabenden 6 weg nach außen.
Der Durchmesser der Büschel 7 korrespondiert im wesent
lichen mit dem Querschnitt 5 des Gehörgangs 2. Die Länge der
Langobjekte 8 ist so bemessen, daß diese Langobjekte 8 im
lockeren ausgestreckten Zustand bei vorsichtiger Einführung
in den Gehörgang 2 das Trommelfell 17 allenfalls eben kontak
tieren. Da Büschel 7 in seinem Durchmesser mit dem Quer
schnitt 5 des Gehörganges 2 im Ohr 15 korrespondiert, füllen
die Langobjekte 8 den Gehörgang 2 nach dem Einführen dicht
aus. Dies gewährleistet den direkten Kontakt der Enden 9 der
Langobjekte 8 mit einer gegebenenfalls im Gehörgang 2 vorhan
denen Flüssigkeit. Durch die große Anzahl der Kontaktpunkte
und der gegebenenfalls hydrophilen Oberflächenstruktur ist
gewährleistet, daß die Flüssigkeit sehr schnell von den Lang
objekten 8 aufgenommen und aus dem Gehörgang 2 entfernt wird.
Dadurch, daß die Vorrichtung 1 an beiden Enden 6 des
Stabes 3 mit Büscheln 7 versehen ist, besteht die Möglich
keit, Restflüssigkeitsmengen, die trotz guter Saugwirkung des
ersten Büschels 7 im Ohr verblieben sein könnten, mit dem
zweiten Büschel zu entfernen. Andererseits kann das zweite
Büschel benutzt werden, eine eventuell im anderen Gehörgang
vorhandene Flüssigkeit zu entfernen. Selbstverständlich sind
auch Modelle vorstellbar, bei denen die Langobjekte 8 in Bü
schelform nur an einem Ende 6 des Stabes 3 einseitig ange
lenkt sind.
Fig. 2 zeigt einen Endbereich 6 einer Vorrichtung 1,
wobei auf dem stumpfseitigen Ende des Stabes 3 ein Polster 10
aufgesetzt ist. Das Polster 10 ist saugfähig. In einer bevor
zugten Ausgestaltung der Erfindung besteht das Polster 10 aus
Naturschwamm. Die Saugfähigkeit des Polsters 10 erhöht die
Aufnahmefähigkeit für Flüssigkeit.
Der Endbereich 6 weist eine Klebeschicht 16 auf. An die
ser sind die Langobjekte in Form von Fäden 12 angeklebt. Die
Oberfläche 13 des Stabes 3 ist in Längsrichtung 14 geriffelt.
Diese Riffellung kann alledings auch spiralförmig angeordnet
sein, solange sie eine Komponente in Längsrichtung 14 beibe
hält. Diese Riffelung hat den Vorteil, daß der Stab 3 zwi
schen den Fingern leichter drehbar ist. Er kann griff- und
dadurch rutschfest sowie zudem effektiver in eine Drehbewe
gung im Gehörgang 2 versetzt werden.
Die Klebstoffschicht 16 ermöglicht es, die Langobjekte
zum Beispiel in Form eines Gewebestückes aufzubringen. Hier
bei wird darauf geachtet, daß das Gewebestück so aufgeklebt
wird, daß die Fäden 12 nach dem Aufkleben ihre Vorzugsrich
tung vom Stabende 6 nach außen beibehalten. Das Polster 10
ist im hier vorliegenden Fall ein Naturschwamm. Dies hat den
Vorteil, daß durch die Fäden 12 aufgenommene Flüssigkeit zu
sätzlich vom Polster 10 aufgenommen werden kann. So kann eine
größere Menge Flüssigkeit von der Kombination Fäden 12 und
Polster 10 aus dem Gehörgang entfernt werden.
Fig. 3 zeigt einen gleichartigen Aufbau zu Fig. 2, wobei
hierbei die Langobjekte 8 in Form von Streifen 11 ausgeführt
sind, ansonsten gilt das zu Fig. 2 gesagte.
1
Vorrichtung
2
Gehörgang
3
Stab
4
Querschnitt
5
Gehörgangsquerschnitt
6
Stabende
7
Büschel
8
Langobjekt
9
anderes Ende
10
Polsterauflage
11
Streifen
12
Fäden
13
Oberfläche
14
Längsrichtung
15
Ohr
16
Klebeschicht
17
Trommelfell
Claims (12)
1. Vorrichtung (1) zum Eindringen in Gehörgänge (2), beste
hend aus einem länglich dünnen Stab (3), dessen Quer
schnitt (4) wesentlich kleiner ist als ein Gehörgangs
querschnitt (5), und der im Bereich der Stabenden (6)
mit einer saugfähigen Schicht versehen ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Bereich der Stabenden (6) die
Vorrichtung (1) nach Art eines Wischmops von je einem
dichten Büschel (7) freibeweglicher, saugfähiger und
einseitig an dem Stab (3) befestigter Langobjekte (8)
umgeben ist, deren andere Enden (9) im wesentlichen frei
beweglich sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Langobjekte (8) im wesentlichen von dem jeweili
gen Stabende (6) nach außen weisen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stabenden (6) stumpf mit einer
Polsterauflage (10) versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material für die Polsterauflage (10) ein Natur
schwamm ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Langobjekte (8) Streifen (11)
oder Fäden (12) sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Langobjekte (8) aus
Vliesstoff, Zellstoff und/oder Wollvlies bestehen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Langobjekte (8) angeklebt
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Langobjekte (8) eine
hydrophile Oberfläche haben.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Langobjekte (8) eine lipophile
Oberfläche haben.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß einzelne Langobjekte (8) eine
hydrophile und andere Langobjekte (8) eine lipophile
Oberfläche haben.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stab (3) aus einem elastischen
Kunststoffmaterial besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche (13) des Stabes (3)
vor dem Wischmop mit einer Komponente in Längsrichtung
(14) des Stabes (3) geriffelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000144582 DE10044582C2 (de) | 2000-09-08 | 2000-09-08 | Vorrichtung zum Eindringen in Gehörgänge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000144582 DE10044582C2 (de) | 2000-09-08 | 2000-09-08 | Vorrichtung zum Eindringen in Gehörgänge |
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