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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Bauteile, auf denen ein Harz geformt
ist, und spezieller Bauteile, welche vorzugsweise auf einen Schulteranker oder
Schultergurtanker, eine Zunge oder Gurtschloßzunge, wodurch ein Sitzgurt
festgemacht und hindurchgeführt
ist, anwendbar sind, oder welche vorzugsweise als ein Schulteranker
oder Schultergurtanker, eine Zunge oder Gurtschloßzunge,
wodurch ein Sitzgurt festgemacht und/oder hindurchgeführt ist,
geeignet oder als Bauteil(e) hierfür geeignet sind.
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BESCHREIBUNG DER VERWANDTEN TECHNIK
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Bisher
ist in Bauteilen für
einen Sitzgurt oder eine Sitzgurteinrichtung, wie beispielsweise
einen Schulteranker oder einen Schultergurtanker und eine Zunge
oder eine Gurtschloßzunge,
der Teil der äußeren Oberflächen einer
Metallplatte, welcher mit der Hand einer Person berührt wird,
mit einem Kunstharz geformt oder überformt worden.
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Die 6(a) und (b) sind schematische Schnittansichten,
welche ein Verfahren des Formens eines Kunstharzes auf den äußeren Oberflächen einer
Metallplatte durch ein konventionelles Formverarbeitungs- oder Überformungsverfahren
zeigt. Wie in 6(a) veranschaulicht
ist, wird eine Metallplatte 3 in einen durch Metallformen 1 und 2 umgebenen Hohlraum 4 eingefügt, und
ein Kunstharz wird durch eine Einspritzmaschi ne in den Hohlraum 4 eingefüllt. Wenn
die Metallformen, nachdem das Kunstharz gehärtet ist, entfernt werden,
wird, wie in 6(b) gezeigt ist, ein
Bauteil erhalten, das eine Metallplatte (3) aufweist, deren äußere Oberflächen teilweise
mit einem Kunstharzformkörper 5 bedeckt
sind.
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PROBLEME, DIE DURCH DIE ERFINDUNG GELÖST WERDEN
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Gemäß dem vorstehend
erwähnten
konventionellen Formverarbeitungs- oder Überformungsverfahren besteht
die Neigung, daß eine
relativ große Preß- oder
Formungsnaht 6 erzeugt wird, weil das Kunstharz entlang
den äußeren Oberflächen der Platte 3 fließt. Die
Preß-
oder Formungsnaht 6 beeinträchtigt nicht nur das ästhetische
Aussehen des Bauteils, sondern es besteht außerdem die Möglichkeit,
daß sie
dadurch, daß sie
in Kontakt mit einem Sitzgurt kommt, Reibungskräfte erzeugt und die glatte,
sanfte und stoßfreie
Bewegung des Sitzgurts behindert oder zunichte macht.
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Die
DE 196 80 170 T1 offenbart
ein Sicherheitsgurtaufhängungs-
und -halteteil zum gleitenden Aufhängen eines Sicherheitsgurts
mit einem Grundbauteil aus Metallblech mit einem Schlitz und einem Überzugsbauteil
aus Kunstharz, das die Umgebung des Schlitzes überdeckt. An äußeren Umfangsrändern des
Grundbauteils sind an der Grenzstelle zwischen den äußeren Umfangsrändern und
dem Überzugsbauteil
Stufenteile vorgesehen, die um eine Stufe abgesenkt sind, um die
Ausbildung von Graten an der Grenzstelle zu verhindern. Der Stufenteil
ist an einem von dem Schlitz beabstandeten Außenrand des Grundbauteils vorgesehen.
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Die
DE 33 18 849 A1 offenbart
eine Vorrichtung zur Führung
eines Gurtbandes mit einem Schlitz, die mit einer Kunststoffhülle umgeben
ist. Ein Kantenfutter ist als separates Element vorgesehen und auf
die Kunststoffhülle
aufgeschnappt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Bauteil zur Verfügung zu
stellen, in dem die Preß- oder
Formungsnähte
eines Kunstharzformkörpers nicht
ins Auge fallen und/oder auffällig
sind und welches in seinem ästhetischen
Aussehen ausgezeichnet ist sowie eine hervorragende Gleitfähigkeit
für einen
Sitzgurt sicherstellt, so daß dieser
jederzeit sehr glatt, sanft und stoßfrei gleiten kann.
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MITTEL ZUM LÖSEN DER PROBLEME
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst durch
ein Bauteil nach Anspruch 1 oder ein Bauteil nach Anspruch 6. Die
abhängigen
Ansprüche
definieren vorteilhafte oder bevorzugte Ausführungsbeispiele.
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Bei
dem in den Ansprüchen
definierten Bauteil wird, da die abgestuften oder abgesetzten Oberflächen den
Fluß oder
das weitere Fließen
des Kunstharzes verhindern, das Auftreten einer großen Preß- oder
Formnaht sowie das Auftreten einer Preß- oder Formnaht, welche das
glatte, sanfte und stoßfreie Gleiten
eines Sitzgurts behindern oder zunichte machen kann, verhindert.
Weiter ist es so, daß dann, wenn
das Metallbauteil in die Metallformen eingefügt ist und ein Harz oder Kunstharz
eingespritzt wird, die abgestuften oder abgesetzten Oberflächen, wenn das
Einspritzen durch Halten der abgestuften oder abgesetzten Oberflächen des
Metallbauteils ausgeführt
wird, während
es gegen die inneren Oberflächen
der Metallform oder -formen zur Anlage gebracht ist, die abgestuften
oder abgesetzten Oberflächen
durch den Druck des eingespritzten Harzes gegen die Metallform oder
-formen gedrückt
werden. Demgemäß wird kein
Spalt zwischen den abgestuften oder abgesetzten Oberflächen und
den inneren Oberflächen
der Metallform oder -formen ausgebildet, und es wird keine Preß- oder Formungsnaht
oder keine signifikante Preß-
oder Formungsnaht erzeugt.
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BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorstehenden Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend
unter Bezugnahme auf die 1 bis 5 und 7 bis 9 der Zeichnung
anhand von besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
näher beschrieben und
erläutert;
es zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf einen Schultergurtanker gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine
Schnittansicht, ausgeführt
längs der
Linie II-II der 1;
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3 eine
vergrößerte Ansicht
des bei III in 1 gezeigten rückwärtigen Teils
des Schultergurtankers;
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4 eine
Schnittansicht, ausgeführt
längs der
Linie IV-IV der 3;
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5 eine
vergrößerte Ansicht
des Bereichs V der 2;
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6 eine
Schnittansicht, die ein Beispiel für ein Umformen einer Metallplatte
mit Kunstharz oder einer mit Kunstharz umformten Metallplatte nach dem
Stand der Technik veranschaulicht;
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7 eine
Schnittansicht, die eine Ausführungsform
des Umformens eines Teils einer Metallplatte mit Kunstharz oder
einer mit Kunstharz teilweise umformten Metallplatte gemäß der Erfindung
veranschaulicht;
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8 eine
Schnittansicht, die eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt; und
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9 eine
Schnittansicht, welche eine noch andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht.
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Wie
in 7(a) gezeigt ist, ist eine Metallplatte 3A in
einen Hohlraum 4A eingefügt oder teilweise eingefügt, wobei
der Hohlraum 4A durch Metallformen 1A und 1B gebildet
ist. Ein Kunstharz wird durch eine Einspritzmaschine oder Spritzgießmaschine
in den Hohlraum 4A gefüllt.
Durch Entfernen der Formen 1A und 1B, nachdem
das Kunstharz gehärtet
ist, wird, wie in 7(b) gezeigt ist,
ein Bauteil erhalten, das einen Kunstharzformkörper 5A hat, der auf
den äußeren Oberflächen oder
einem Teil der äußeren Oberflächen des
Bauteils oder der Metallplatte 3A geformt ist. Die Metallplatte 3A umfaßt sich
außen befindende
abgestufte oder abgesetzte Oberflächen 7 an Teilen oder
in Bereichen, die sehr nahe einem Ende des Kunstharzformkörpers 5A sind.
Da das Vorsehen der abgestuften oder abgesetzten Oberflächen 7 den
Fluß oder
das Weiterfließen
des Kunstharzes verhindert, breitet sich keine Preß- oder
Formungsnaht in einem übermäßig breiten
Bereich aus. Selbst wenn eine Preß- oder Formungsnaht erzeugt wird,
ist es, da dieselbe durch die abgestuften oder abgesetzten Oberflächen 7 verdeckt
und/oder tiefergelegt ist, so, daß keine Möglichkeit besteht, daß ein Sitzgurt
gegen die Preß- oder Formungsnaht
zur Anlage kommen kann, so daß der
Sitzgurt jederzeit glatt, sanft und stoßfrei auf dem Bauteil gleitet.
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In
der vorliegenden Erfindung können
die abgestuften oder abgesetzten Oberflächen 8 durch begrenzende
Nuten oder Vertiefungen ausgebildet sein, wie das bei der Metallplatte 3B der 8 der Fall
ist, oder es können
abgestufte oder abgesetzte Oberflächen 9 dadurch ausgebildet
sein, daß Vorsprünge vorgesehen
sind, wie in der Metallplatte 3C der 9.
Hierbei ist es so, daß,
wie beispielsweise die 9 zeigt, die Abstufung(en) oder
die abgesetzte(n) Oberflächen
nicht notwendigerweise durch eine oder mehrere eckige Stufen gebildet
sein muß,
sondern daß derartige
Stufen oder Absetzungen beispielsweise auch gerundet sein können. Weiter
kann die Abstufung oder Absetzung, wie die 7 zeigt, beispielsweise
durch eine einzige Stufe oder Absetzung gebildet sein, oder, wie
die 8 und 9 zeigen, durch mehrere Stufen
oder Absetzungen, die zusammen beispielsweise eine nutartige Vertiefung bilden
können,
wie die 8 zeigt, oder die zusammen z.
B. einen Vorsprung bilden können,
wie die 9 veranschaulicht.
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Die 1 bis 5 zeigen
die Anordnung oder Ausbildung eines Schultergurtankers gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der Schultergurtanker 10 umfaßt eine
Metallplatte 11, eine Sitzgurtführung 12, die auf
der Metallplatte 11 angebracht ist und einen C-förmigen Querschnitt hat,
sowie Kunstharzformkörper 13,
die so geformt sind, daß sie
an der Platte 11 und der Sitzgurtführung 12 anhaften
oder daran verankert sind.
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Ein
Schraubeneinführungsloch 14 ist
durch den vorderen Teil 11A der Platte 11 ausgebildet
und dient dazu, den Schultergurtanker 10 an dem Pfosten eines
Kraftfahrzeugs zu befestigen. Weiter ist eine Öffnung 15 (vorliegend
ein Schlitz) in dem rückwärtigen Teil 11B der
Platte 11 begrenzt, damit ein Sitzgurt 20 durch
dieselbe (oder denselben) hindurchgeführt werden kann. Eine Sitzgurtführung 12 ist
auf dem rückwärtigen Randteil
(rechter Rand in der 2) des inneren Umfangsrands
der Öffnung 15 angebracht.
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Einer
der Kunstharzformkörper 13 ist
unter Verwendung von Metallformen auf dem rückwärtigen Teil der Platte 11 geformt.
Der Kunstharzformkörper 13 ist
so geformt, daß die
gekrümmte
Oberfläche
der Sitzgurtführung 12 auf
der Seite der Öffnung 15 derselben
freiliegt. Weiter bedeckt der Kunstharzformkör per 13 die rückwärtige Endoberfläche (rechte Endoberfläche in 2)
der Sitzgurtführung 12.
Wie detaillierter in den 3, 4 und 5 veranschaulicht
ist, ist ein vertiefter abgestufter oder abgesetzer Teil 16,
der eine abgestufte oder abgesetzte Oberfläche 17 hat, auf dem
vorstehenden vierkantigen oder rechteckigen oder quadratischen Teil
(der gerundete Ecken aufweist) der Sitzgurtführung 12 ausgebildet.
Der Kunstharzformkörper 13 ist
so geformt, daß er
in den vertieften abgestuften oder abgesetzten Teil 16 kommt
oder dort seine nach außen freiliegende
Grenzlinie mit der Sitzgurtführung 12 bildet.
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Der
Sitzgurt 20 wird durch die Öffnung 15 des Schultergurtankers 10,
der in der obigen Art und Weise angeordnet oder ausgebildet ist,
hindurchgeführt
und erstreckt sich längs
der Sitzgurtführung 12 oder
läuft über die
Sitzgurtführung 12.
Bei dem Schultergurtanker 10 steht, da die abgestufte oder abgesetzte
Oberfläche 17 auf
dem vorstehenden quadratischen oder rechteckigen oder vierkantigen Teil
der Sitzgurtführung 12 begrenzt
oder gebildet ist, der Kunstharzformkörper 13 oder dessen
Preß-
oder Formungsnahm nicht bis zu der äußeren Umfangsoberfläche (der
Oberfläche
für das
Führen
des Sitzgurts) der Sitzgurtführung 12 vor.
Infolgedessen wird keinerlei Preß- oder Formungsnaht, welche
das glatte, sanfte und stoßfreie
Gleiten des Sitzgurts behindern würde, erzeugt oder mit dem Sitzgurt
in Kontakt gebracht, so daß infolgedessen
der Sitzgurt 20 immer glatt, sanft und stoßfrei durch
die Sitzgurtführung 12 gleitet.
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Obwohl
sich die 1 bis 5 auf einen Schultergurtanker
beziehen, kann die erfindungsgemäße Ausgestaltung
auch bei anderen Bauteilen, insbesondere für einen Sitzgurt, wie einer
Zunge oder einer Gurtschloßzunge,
eingesetzt werden.
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Wie
oben beschrieben, ist es bei dem Bauteil der vorliegenden Erfindung,
auf welchem Harz oder Kunstharz geformt ist, so, daß das Bauteil
im ästhetischen
Aussehen ausgezeichnet ist, da die Preß- oder Formungsnaht des Kunstharzformkörpers nicht
ins Auge fällt.
Weiter kann, wenn das Bauteil auf eine Komponente für einen
Sitzgurt angewandt wird oder ein Bauteil für einen Sitzgurt ist, der Sitzgurt
jederzeit sehr glatt, sanft und stoßfrei gleiten.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
wird eine Metallplatte 3A in einen Hohlraum 4A eingefügt, der durch
Metallformen 1A und 1B gebildet ist, und ein Kunstharz
wird durch eine Einspritzmaschine oder Spritzgießmaschine in den Hohlraum 4A gefüllt wird. Nach
Entfernen der Formen, nachdem das Kunstharz ausgehärtet ist,
wird ein Bauteil erhalten, das einen auf äußeren Oberflächen desselben
geformten Kunstharzformkörper 5A hat.
Die Metallplatte 3A weist sich außen befindende abgestufte oder
abgesetzte Oberflächen 7 an
Teilen oder in Bereichen auf, die sehr nahe einem Ende des Kunstharzformkörpers 5A sind.
Da das Vorsehen der abgestuften oder abgesetzten Oberflächen 7 den
Fluß oder
das Weiterfließen
des Kunstharzes verhindert, breitet sich nicht irgendeine Preß- oder
Formungsnaht in einem übermäßig weiten
Bereich aus. Selbst wenn eine Preß- oder Formungsnaht erzeugt
wird, ist es, da dieselbe durch die abgestuften oder abgesetzten
Oberflächen 7 verdeckt
oder abgeschirmt oder tiefergelegt ist, so, daß keine Möglichkeit besteht, daß ein Sitzgurt
gegen die Preß-
oder Formungsnaht anliegt, so daß der Sitzgurt jederzeit glatt,
sanft und stoßfrei
auf dem Bauteil gleitet.