DE10039839A1 - Lenkradschlosseinheiten - Google Patents

Abstract

Gegenstand der Erfindung ist eine Lenkradschlosseinheit, mit einer Antriebseinheit (9, 12) für eine drehbare Spindel (1). Ferner ist eine von der Spindel (1) beaufschlagbare Schlossmutter (4) vorgesehen, die bei rotierender Spindel (1) eine Rastscheibe (5) mitnimmt. Dabei wird die Rastscheibe (5) bei Überführung in die Verriegelungsposition gedreht, so dass ein angeschlossener Verriegelungsbolzen (16) ein Lenkrad blockiert.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Lenkrad­ schlosseinheit. Derartige Einheiten sind aus der Praxis be­ kannt. Daneben gibt es Stellantriebe, wie sie in der DE 86 21 592 U1 und der DE 195 35 437 A1 beschrieben werden.

Bei Lenkradschlosseinheiten besteht ein ständiges Problem darin, dass die Reaktionszeiten bis zu deren Entriegelung zumeist zu lang sind.

Zu diesem Zweck bezieht sich die Erfindung auf eine Lenk­ radschlosseinheit, die in den Fig. 1 bis 3 dargestellt ist. Danach ist der Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Lenkradschlosseinheit gezeigt, während die Fig. 2 nach dem Gegenstand nach Fig. 1 im schematischen Längsschnitt dar­ stellt, und zwar in Verriegelungsstellung. Im Rahmen der Fig. 3 wird die Entriegelungsstellung deutlich.

Nach dem Aktivieren einer in Fig. 1 nicht dargestellten An­ triebseinheit 9, vorzugsweise Bestromen eines Elektromotors 9, beispielsweise ausgelöst durch Einbringen des Zünd­ schlüssels in die Verriegelungsstellung des Zündschloss­ schließzylinders oder gar durch Abziehen des Zündschlüssels aus dem Zündschlossschließzylinder oder bei sogenannten keyless entry-Systemen durch Abschalten des Motors mittels eines Betätigungsknopfs, ggf. unter Zwischenschaltung einer elektronischen Steuereinheit, werden die Lenkradschloss­ spindel 1 des Lenkradschlosses über ein mit Federrückwir­ kung (Spannen einer (Spiral-)Feder bei Drehung; Shuttle­ prinzip) ausgestattetes Getrieberad 12 (nicht dargestellt in Fig. 1) und das Antriebszahnrad 2 vorzugsweise im Uhr­ zeigersinn verdreht, wodurch die an dem Führungskäfig 3 in Entriegelungsstellung an der zum Antriebszahnrad 2 weisen­ den Platte anliegende Schlossmutter (4) und die auf dieser in Entriegelungsstellung durch Federkraft aufliegende, in Richtung Antriebszahnrad 2 federbelastete Druckfeder 6, Rastscheibe 5 zunächst translatorisch in Richtung von dem Antriebszahnrad 2 weg in dem Führungskäfig bewegt werden. Die Bewegung erfolgt zunächst zwangsweise translatorisch innerhalb der in einem Gehäuse (in Fig. 1 nicht darge­ stellt) angeordneten Führungsschienen 7, in denen die Rast­ scheibe 5 über bolzenartige Auskragungen geführt wird. Bei weiterem Fortschreiten der Bewegung wird über das Einfahren der Rastscheibe 5 in den abgebogenen Teil der Führungs­ schienen 7 der verdrehbar auf der Spindel 1 gelagerte Füh­ rungskäfig 3 über die Streben 3a, 3b um ca. 30° verdreht und die Rastscheibe 5 über die Schlossmutter 4 in die Ver­ riegelungsposition am Ende der Führungsschienen fest ver­ krallt. Mit der Rastscheibe 5 ist fest verbunden ein über das Spindelende hinausragendes Rohrstück (noch ohne Bezugs­ zeichen). An dem Rohrstück ist der in der Fig. 1 nicht ge­ zeigte Verriegelungsbolzen 16 zum formschlüssigen Ein­ schnappen in eine dazu komplementäre Ausnehmung im Lenk­ system angebracht.

Nach dem Entstromen wird die Schlossmutter 4 über die durch Entspannen der in dem Geriebezahnrad 12 angeordneten Spann­ feder rücklaufenden Spindel 1 in die Anfangsstellung zu­ rückverbracht (liegt an der Käfigscheibe an). Rastscheibe 5 und der in dem Schlossgehäuse verdrehte Führungskäfig 3 bleiben in der Verriegelungsstellung bis zur Einleitung des Entriegelungsvorganges zurück.

Der beispielsweise durch Einstecken eines Zündschlüssels in den Schließzylinder des Zündschlosses eingeleitete Entrie­ gelungsvorgang des vorschlagsgemäßen Lenkradschlosses gestaltet sich wie folgt: Nach dem Bestromen des Antriebs­ motors wird durch Verdrehen der Spindel 1 in Gegenuhr­ zeigersinn über die Schlossmutter 4 der Führungskäfig 3 und folglich die über die Führungsstreben 3a, 3b mit diesem verbundene Rastscheibe 5 aus der Fixierung in den Führungs­ schienenenden entfernt und durch die Federbelastung (Druck­ feder 6) unmittelbar in Richtung auf die am Führungskäfig anliegende Schlossmutter 4 gedrückt. Es wird deutlich, dass durch die vorschlagsgemäße Ausführung des Lenkradschlosses ein besonders schnelles Entriegeln erzielt werden kann über die spezielle Ausgestaltung des Schlosses mit auf der Spin­ del 1 frei gelagerter Rastscheibe 5 sowie die in dem Ge­ triebezahnrad angeordnete Spannfeder.

Das vorschlagsgemäße Lenkradschloss weist darüber hinaus noch aus Sicherheitsgründen eine redundante Sicherungsein­ richtung auf, wobei ein über einen zusätzlichen Elektro­ motor 8 translatorisch antreibbarer Sicherungsstift das Lenkradschloss durch formschlüssiges Eingreifen des Siche­ rungsstiftes in die Spindel 1 während des Fahrbetriebes des Fahrzeugs gegen unbeabsichtigtes Einfallen in die Verriege­ lungsposition gesichert wird. Hierdurch sind Fehlfunktionen ausgeschlossen.

Immer sorgt ein endseitig der dargestellten Lenkradschloss­ einheit vorgesehener Verriegelungsbolzen 16 dafür, dass ein mit der Lenkradschlosseinheit ausgerüstetes Lenkrad zuver­ lässig verriegelt wird. Zu diesem Zweck vollführt der Ver­ riegelungsbolzen 16 im Rahmen der vorliegenden Erfindung zunächst eine translatorische und dann rotatorische Bewe­ gung. Die translatorische Bewegung wird erzeugt durch die Linearbewegung der Schlossmutter 4 bzw. der hiermit zu­ sammenwirkenden Rastscheibe 5. Eine rotative Bewegung des Verriegelungsbolzens 16 im Anschluss an die Translationsbe­ wegung erfolgt dadurch, dass sich nach Einfahren der Rast­ scheibe 5 in den abgebogenen Teil der Führungsschienen 7 der Führungskäfig 3 um die angegebenen ca. 30° verdreht. In gleicher Weise folgt der Verriegelungsbolzen 16, so dass nach Beendigung dieser rotativen Bewegung das hiermit be­ aufschlagte Lenkrad verriegelt ist.

Zu erkennen sind neben einem Mikroschalter 10 für den Sperrantrieb auf Basis des zusätzlichen Elektromotors 8 noch ein Mikroschalter 11 für den beschriebenen Rückzugsan­ trieb. Das Zahnrad 12 ist mit einer nicht ausdrücklich dar­ gestellten Rückzugsfeder ausgerüstet. Der zusätzliche Elektromotor 8 ist ferner mit einer Druckfeder 13 für den dort realisierten Sperrantriebsschieber 15 versehen.

Schließlich findet sich eine Druckfeder 14, die mit dem Verriegelungsbolzen 16 zusammenwirkt, welcher über einen Verbindungsstift 17 an die Spindel 1 angeschlossen ist.

Claims (4)

1. Lenkradschlosseinheit, mit einer Antriebseinheit (9, 12) für eine drehbare Spindel (1), ferner mit einer von der Spindel (1) beaufschlagbaren Schlossmutter (4), die bei rotierender Spindel (1) eine Rastscheibe (5) mitnimmt, wo­ bei die Rastscheibe (5) bei Überführung in die Verriege­ lungsposition gedreht wird, so dass ein angeschlossener Verriegelungsbolzen (16) ein Lenkrad blockiert.

2. Lenkradschlosseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Schlossmutter (4) bei in Verriegelungs­ position befindlicher Rastscheibe (5) federunterstützt in ihre Ausgangsstellung unter Rückdrehung der Spindel (1) zu­ rückfährt.

3. Lenkradschlosseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastscheibe (5) mit randseitigen Verlängerungsstegen in wenigstens eine Führungsschiene (7) zur Überführung der Rastscheibe (5) in die Verriegelungs­ position einfährt.

4. Lenkradschlosseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Sperrantrieb mit Sperrantriebsschieber (15) vorgesehen ist, welcher die Spindel (1) blockiert.