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Die
Erfindung betrifft eine mechanische Verriegelungseinrichtung an
einer Fahrzeugtür
oder -klappe, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmalen.
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Eine
derartige Verriegelungseinrichtung weist in der
DE 36 11 883 A1 an der Fensterbrüstung einer
seitlichen Fahrzeugtür
einen höhenverstellbaren
Sicherungsknopf auf, der beim manuellen Verstellen in eine Sicherungslage über eine
Stellstange ein Übertragungsteil
zwischen einem Türaußengriff und
einem an dieser Fahrzeugtür
angeordneten Türschloss
in eine Sicherungslage verlagert, in der das Türschloss nicht über einen
Türaußengriff
geöffnet werden
kann. Sollte wenigstens eine Tür
des Fahrzeugs mit einer elektrischen und/oder elektronischen beispielsweise
fernsteuerbaren Verriegelungseinrichtung versehen sein und ein elektrischer
und/oder elektronischer Teil der Verriegelungseinrichtung ausfallen,
dürfte
das Türschloss
nach einer manuellen Verlagerung des Sicherungsknopfes in die Sicherungslage
bei geschlossener Fahrzeugtür
gesichert und damit die Fahrzeugtür nicht zu öffnen sein. Nach einem unerlaubten
Einbruch in das Fahrzeug, bei dem beispielsweise die Fensterscheibe
an dieser Fahrzeugtür
zerstört
wird, ist der Sicherungsknopf zugänglich und kann eventuell mit
einem Werkzeug in seine Entsicherungslage verstellt werden, in der das
Türschloss
und danach die Fahrzeugtür über den Türaußengriff
zu öffnen
ist und einen unerlaubten Einstieg in das Fahrzeug durch die geöffnete Fahrzeugtür ermöglicht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine mechanische Verriegelungseinrichtung
mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben,
die nach einem Ausfall einer Hauptverriegelungseinrichtung eine
zuverlässige
Notverriegelung der Fahrzeugtür
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Nachdem
das Verriegelungsteil an der bei geöffneter Fahrzeugtür zugänglichen
Stirnfläche
der Fahrzeugtür
etwa senkrecht zu dieser Stirnfläche verstellbar
angeordnet ist, wird die manuelle Verstellbewegung des Verriegelungsteiles
direkt auf das Übertragungsteil
oder ein dazwischen angeordnetes Zwischenelement übertragen,
ohne dass hierfür
ein wesentlicher Freiraum an der Innenseite der Stirnfläche erforderlich
ist. Da ein Freiraum an der Innenseite dieser Stirnfläche nicht
erforderlich ist, kann dieser Raum für die Anordnung von Schlossteilen
oder anderen Bauteilen genutzt werden. Auch nach einem Einbruch
in das Fahrzeug, bei dem eine Fensterscheibe zerstört wurde,
kann das Türschloss
nicht ohne einen passenden Schlüssel
oder bei einem über
eine Fernsteuerungseinrichtung ver- und entriegelbaren Türschloss
nicht ohne die vorgesehene Fernsteuerung geöffnet werden, wodurch die Fahrzeugtür von dem
Türschloss
verriegelt und von dem Verriegelungsteil gesichert bleibt. Ein bei
zerstörter Fensterscheibe
unerlaubter Einstieg durch die Fensteröffnung erhöht das Risiko entdeckt zu werden
und erschwert einen unerlaubten Ausbau von Fahrzeugteilen. Außerdem besteht
die Gefahr von Verletzungen an den Bruchkanten der Fensterscheibe.
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Drei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden an Hand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
in einer perspektivischen Ansicht auf die mit einem Türschloss
versehene Stirnseite einer Fahrzeugtür, in der sich das Verriegelungsteil
in seiner Entriegelungslage befindet,
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2 eine 1 entsprechende
Ansicht mit in der Verriegelungslage befindlichem Verriegelungsteil,
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
in einer 1 entsprechenden Lage des Verriegelungsteiles,
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4 das
in 3 dargestellte Verriegelungsteil in einer 2 entsprechenden
Lage des Verriegelungsteiles und
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5 ein
drittes Ausführungsbeispiel
in einer 1 entsprechenden Ansicht, mit
im Bereich eines Einführungstrichters
des Türschlosses
angeordnetem Verriegelungsteil.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel einer
mechanischen Verriegelungseinrichtung lediglich teilweise und vereinfacht
dargestellt, die an einer seitlichen Fahrzeugtür 1 eines Kraftfahrzeugs
vorgesehen ist. Die Verriegelungseinrichtung ist zusätzlich zu
einer Hauptverriegelungseinrichtung vorgesehen, mit der die Fahrzeugtür 1 elektrisch
und/oder elektronisch beispielsweise über eine Funkfernsteuerung verriegelt
und/oder entriegelt und/oder gesichert und/oder entsichert werden
kann, wenn die Fahrzeugtür 1 geschlossen
und von einem geschlossenen Türschloss
festgehalten ist. In der Figur ist die Fahrzeugtür 1 in einer geöffneten
Schwenklage dargestellt, in der die von der etwa vertikalen Schwenkachse
der Fahrzeugtür 1 abgewandte
Stirnfläche 2 der
Fahrzeugtür 1 zugänglich ist.
An der Innenseite der Stirnfläche 2 ist
eine Baueinheit eines Türschlosses
befestigt, die eine schwenkbare Drehfalle 3 aufweist.
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Beim
Schließen
der Fahrzeugtür 1 wird
die Drehfalle 3 mit einem nicht dargestellten Schließbolzen
zusammenwirkend in eine Vorrastwinkellage und danach in eine Hauptrastwinkellage
geschwenkt. Dabei fällt
eine ebenfalls nicht dargestellte schwenkbare, von einer Feder zur
Drehfalle 3 belastete Sperrklinke in der Vorrastwinkellage
vor eine Vorrast und in der Hauptrastwinkellage vor eine Hauptrast
jeweils an der Drehfalle 3 ein und verhindert dadurch jeweils ein Öffnen der
Fahrzeugtür 1.
In der Hauptrastwinkellage der Drehfalle 3 ist die Fahrzeugtür 1 vollständig geschlossen.
Damit beim Schließen
der Fahrzeugtür 1 der
am Türrahmen
befestigte Schließbolzen
mit einem Anlageschenkel der Drehfalle 3 zusammenwirken
kann, ist im Übergangsbereich
von der Stirnfläche 2 zur
Innenfläche 4 der
Fahrzeugtür 1 ein
zum Schließbolzen
offener Einführungstrichter 5 ausgebildet.
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Ist
die geschlossene Fahrzeugtür 1 nicht
von der Hauptverriegelungseinrichtung verriegelt oder gesichert,
kann jeweils durch eine Betätigung
eines Türaußengriffes
und eines Türinnengriffes
die Sperrklinke von der Drehfalle 3 weg verstellt werden,
wodurch das Türschloss
offen ist und die Fahrzeugtür 1 geöffnet werden
kann.
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Falls
die elektrische und/oder elektronische Hauptverriegelungseinrichtung
ausfällt,
kann über die
nachfolgend beschriebene mechanische Verriegelungseinrichtung die
Fahrzeugtür
dennoch verriegelt werden. Hierzu weist die mechanische Verriegelungseinrichtung
ein Verriegelungsteil 6 auf, das in einer Öffnung 7 in
der Stirnfläche 2 der
Fahrzeugtür 1 etwa
senkrecht zur Stirnfläche 2 manuell
verstellbar ist.
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Das
Verriegelungsteil 6 ist fest oder gelenkig mit einer Stellstange 8 verbunden,
die von der Stirnfläche 2 entfernt
an einem Hebelarm 9 eines durch einen Schwenkhebel gebildeten Übertragungsteiles 10 angelenkt
ist, das um eine Achse 11 der Baueinheit des Türschlosses
zwischen einer Verriegelungslage und einer Entriegelungslage schwenkbar
ist. Das Übertragungsteil 10 ist
von einer nicht dargestellten Übertotpunktfeder
abhängig
von der Winkelstellung des Übertragungsteiles 10 entweder
in die Entriegelungslage oder in die Verriegelungslage belastet,
wodurch das Übertragungsteil 10 entweder
seine Entriegelungslage oder seine Verriegelungslage einnimmt. In
der Entriegelungslage des Übertragungsteiles 10 kann
durch eine Betätigung
des Türaußengriffes
oder des Türinnengriffes
das Türschloss
geöffnet
werden, wobei die Sperrklinke aus dem Öffnungsverstellbereich der
Drehfalle 3 verstellt wird. Ein manuelles Verstellen des
Verriegelungsteiles 6 in die Verriegelungslage kann erreicht
werden, wenn in der Entriegelungslage des Verriegelungsteiles 6 der nach
außen
gewandte Stirnbereich des Verriegelungsteiles 6 entweder
bereichsweise von der Öffnung 7 hervor
steht oder mit der Stirnfläche 2 der Fahrzeugtür 1 etwa
bündig
verläuft
oder etwas in die Öffnung 7 versenkt
ist. Nach dem Verstellen des Verriegelungsteiles 6 in die
Verriegelungslage ist das Verriegelungsteil 6 um einen
erforderlichen Verstellweg weiter in die Öffnung 7 hinein oder
hindurch verstellt.
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Beim
manuellen Verstellen des Verriegelungsteiles 6 in die Verriegelungslage
wird entweder ein Sperrteil in den Öffnungsverstellbereich eines Gestängeelements
zwischen der Sperrklinke des Türschlosses
und dem Türaußengriff
verstellt oder das Gestängeelement
in eine Entkopplungslage verstellt, in der ein Verstellen des Gestängeelements kein Öffnen des
Türschlosses
bewirken kann.
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Wie
an Hand von 2 erkennbar ist, bleibt das
zur Notverriegelung des Türschlosses
bei geöffneter
Fahrzeugtür 1 in
die Öffnung 7 eingedrückte Verriegelungsteil 6 in
dieser der Verriegelungslage des Übertragungsteiles 10 entsprechenden
Lage. Nach dem Schließen
der Fahrzeugtür 1 ist
das Türschloss
durch die vor die Hauptrast der Drehfalle 3 eingefallene
Sperrklinke verriegelt. Das Fahrzeug kann später mit einem passenden Schlüssel geöffnet werden,
der beispielsweise in einen von außen zugänglichen Schließzylinder
an der Fahrzeugtür 1 einzustecken
ist und durch Verdrehen des Schließzylinders ein Entriegeln sowie
gegebenenfalls gleichzeitig ein Entsichern des Türschlosses ermöglicht.
Das Türschloss
kann dann wie üblich
durch eine Betätigung
des Türaußengriffes
oder des Türinnengriffes geöffnet werden,
beispielsweise um die ausgefallene elektrische und/oder elektronische
Hauptverriegelungseinrichtung zu reparieren.
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Das
in den 3 und 4 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel
ist ähnlich
wie das erste Ausführungsbeispiel
gebildet. Zur Vermeidung einer wiederholten Beschreibung sind beim
zweiten Ausführungsbeispiel
die mit dem ersten Ausführungsbeispiel
vergleichbaren Teile mit einer gleichen Bezugszahl und zu Unterscheidung
mit einem hochgestellten Zeichen versehen. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel
ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
das an der Stirnfläche 2' der Fahrzeugtür 1' in einer Öffnung 7' in der Fahrzeugtür 1' verstellbar
angeordnete Verriegelungsteil 6' nicht fest oder gelenkig sondern über eine
Schubführung 12 mit
der Stellstange 8' verbunden.
Hierzu ist beispielsweise an der Innenseite der Stirnfläche 2' eine Führungsbuchse 13 angeordnet,
die beispielsweise an der Innenseite der Stirnfläche der Fahrzeugtür oder an
der Baueinheit des Türschlosses
befestigt ist. In einer beispielsweise inneren zylindrischen Ausnehmung
der Führungsbuchse 13 ist
das Verriegelungsteil 6' axial
verstellbar, wobei eine zwischen einer axialen Stützschulter
der Führungsbuchse 13 und
einer axialen Gegenstützschulter
angeordnete vorgespannte Schraubenfeder 14 das Verriegelungsteil 6' von dem Übertragungsteil 10' weg zur Öffnung 7' oder teilweise
aus der Öffnung 7' heraus belastet.
In dem Verriegelungsteil 6' ist
eine zentrale Führungsöffnung 15 ausgebildet,
in der die Stellstange 8' axial verstellbar
ist.
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In 3 ist
das Verriegelungsteil 6' in
seiner Ausgangsstellung und das Übertragungsteil 10 befindet
sich in seiner Entriegelungslage. Die Stellstange 8' ist beispielsweise
bis zum Boden der Führungsöffnung 15 im
Verriegelungsteil 6' eingeschoben.
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Ist
die elektrische und/oder elektronische Hauptverriegelungseinrichtung
ausgefallen, kann durch einen manuellen Druck auf die äußere Stirnfläche 17 das
Verriegelungsteil 6' axial
in die Ausnehmung in der Führungsbuchse 13 eingeschoben
werden, wodurch die Stellstange 8' in die in 4 dargestellte
Lage verstellt wird und sich dann das Übertragungsteil 10' in seiner Verriegelungslage
befindet. Durch die an dem Übertragungsteil 10' wirkende Übertotpunktfeder
verbleibt das Übertragungsteil 10' in dieser Verriegelungslage,
wenn das Verriegelungsteil 6' losgelassen
wird und durch die Kraft der vorgespannten Schraubenfeder 14 in
seine dargestellte Ausgangslage zurückkehrt. Um ein Verzwängen der
einerseits in der Führungsöffnung 15 verstellbaren
und andererseits an einem Hebelarm des Übertragungsteiles 10' angelenkten
Stellstange 8' in der
Führungsöffnung 15 zu
vermeiden, ist die Führungsbuchse 13 entweder
kinematisch oder elastisch zumindest etwas winkeleinstellbar angeordnet
bzw. ausgebildet und/oder die Stellstange 8' zumindest bereichsweise elastisch
biegsam.
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Das
dritte, in 5 dargestellte Ausführungsbeispiel
ist ähnlich
wie das erste Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 und 2 gebildet.
Zur Vermeidung einer wiederholten Beschreibung sind zwischen diesen
Ausführungsbeispielen
vergleichbare Bauteile mit einer gleichen Bezugszahl und zur Unterscheidung
in 5 mit einem hochgestellten Zeichen versehen. Bei
dem dritten Ausführungsbeispiel
ist das Verriegelungsteil 6'' in einer Öffnung 7'' in der Stirnfläche 2'' der
Fahrzeugtür 1'' verstellbar angeordnet, die sich
im Bereich des Einführungstrichters 5'' befindet und durch diesen hindurch
zu betätigen
ist.
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Die
Erfindung kann von den Ausführungsbeispielen
abweichend realisiert werden. Die mechanische Verriegelungseinrichtung
kann an einer Fahrzeugtür
oder an einer Fahrzeugklappe vorgesehen sein. Es ist möglich, dass
das Verriegelungsteil erst dann in die Öffnung in der Stirnseite der
Fahrzeugtür etwa
axial verstellbar ist, wenn zuvor eine das Verriegelungsteil arretierende
oder unwirksam setzende Sperreinrichtung das Verriegelungsteil entweder
für eine
Verstellbewegung frei gibt oder derart wirksam setzt, dass eine
axiale Verstellbewegung des Verriegelungsteiles das Türschloss
verriegelt oder zusätzlich
sichert. Beispielsweise kann die Sperreinrichtung einen drehbaren
oder axial verstellbaren Schließzylinder
aufweisen, der nach dem Einstecken eines passenden Schlüssel verdreht
oder axial verstellt werden kann. Ist der Schließzylinder axial verstellbar, kann
beim axialen Verstellen des Schließzylinders sofort oder nach
einem vorgegebenen axialen Verstellweg das Verriegelungsteil mit
verstellt werden. An Stelle eines Schließzylinders kann auch lediglich eine
Schlüsselaufnahme
vorgesehen sein, die ortsfest oder in beliebiger Weise verstellbar
angeordnet ist. Das Verriegelungsteil kann auch von der Schlüsselaufnahme
gebildet sein, die in der Entriegelungslage entweder von der Stirnfläche der
Fahrzeugtür oder
von einem an der Stirnfläche
befestigten Aufnahmenteil hervor steht oder etwa bündig mit
der Stirnfläche
oder mit dem Aufnahmeteil verläuft
oder in einer Öffnung
in der Stirnfläche
oder in einem an der Stirnfläche
befestigten oder abgestützten
Aufnahmeteil versenkt angeordnet sein kann. Das Türschloss
kann auch auf andere Weise, beispielsweise ohne eine Drehfalle die
geschlossene Fahrzeugtür festhalten.