DE10039322A1 - Hochdruck-Fluidkanone - Google Patents
Hochdruck-FluidkanoneInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Hochdruck-Fluidkanone (1), insbesondere zum Ausstoß eines Fluids zum Löschen von Bränden, mit einer Fluidkammer (16) zur Aufnahme des Fluids, einer Treibgaskammer (24) zur Aufnahme eines Treibgases, einem Ventilmittel (11) zum Öffnen einer Verbindung zwischen der Treibgaskammer (24) und der Fluidkammer (16), wobei das in der Treibgaskammer (24) befindliche Treibgas in die Fluidkammer (16) dringt und das Fluid schlagartig ausbläst, sowie einer Schaltkammer (26), die zur Betätigung des Ventilmittels (11) mit einem notwendigen Schaltdruck beaufschlagbar ist. Erfindungsgemäß ist ein mit dem Ventilmittel (11) gekoppelter Druckkompensator (35) zur Reduktion des in der Schaltkammer (26) notwendigen Schaltdruckes vorgesehen, der die Kraft, die durch den in der Treibgaskammer (24) herrschenden Druck auf das Ventilmittel (11) ausgeübt wird, zumindest teilweise kompensiert. Auf diese Weise kann der für die Öffnung des Hauptventilverschlusses (11) erforderliche Schaltdruck reduziert und die Effizienz der Hochdruck-Fluidkanone (1) gesteigert werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Hochdruck-Fluidkanone, insbeson
dere zum Löschen von Bränden, nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Bei den meisten Feuerlöschgeräten wird das Löschmittel
durch ein Treibgas aus einem Vorratsbehälter ausgeblasen,
wobei der Löschmittelverbrauch sehr hoch ist und der groß
teil des Löschmittels seine Wirkung nicht entfalten kann,
sondern ungenutzt verloren geht.
In der DE 195 09 322 A1 wir daher eine Hochdruck-Feuer
löschkanone vorgeschlagen, die eine Löschmittelkammer, eine
Löschmittelzuleitung zum Füllen der Löschmittelkammer, eine
Druckgaskammer und eine Druckgaszuleitung, über die die
Druckgaskammer befüllbar ist. Ein zwischen der Druckgas-
und der Löschmittelkammer angeordnetes Ventil wird in
gefülltem Zustand durch den darin herrschenden Druck in
geschlossener Stellung gehalten. Mittels einer zu betätigen
den Auslöseeinrichtung wird ein Teil des Gases so umgelei
tet, daß eine auf das Ventil wirkende Kraft erzeugt wird,
die das Ventil öffnet. Dabei wird das Löschmittel schlagar
tig ausgeblasen und schlägt sich in extrem feiner Vertei
lung auf dem Brandherd nieder.
Nachteilig an der in der DE 195 09 322 A1 vorgeschlagenen
Lösung ist, daß ein hoher Anteil an Gas aus der Druckgaskam
mer zur Auslösung des Ventils benötigt wird, um die Kanone
auszulösen. Dies ist zum einen mit einer hohen Verlustener
gie verbunden, zum anderen steht nicht mehr der volle
Fülldruck zum Schießen zur Verfügung, so daß deren Leistung
nachläßt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Hochdruck-Fluidkanone zu schaffen, die eine geringere
Verlustenergie aufweist und einfach und preiswert herstell
bar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Hochdruck-Fluidkanone mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Hochdruck-Fluidkanone wird nur
ein geringer Anteil des in der Treibgaskammer herrschenden
Druckes nötig, um die Kanone auszulösen.
Erfindungsgemäß wir unter der wirksam mit Druck beaufschlag
ten Fläche die Projektion der Fläche auf die Ebene senk
recht zur Wirkichtung, zum Beispiel in Verschieberichtung,
verstanden. In den bevorzugten Ausführungen stellt die
wirksam mit Druck beaufschlagte Fläche die Projektion der
Fläche auf die Ebene senkrecht zur Bewegungsrichtung von
Steuerkolben, Druckkompensator bzw. Ventilmittel dar.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine Schemazeichnung einer ersten Ausführungsform
Hochdruck-Löschmittel-Kanone mit wechselbarer
Treibgas-Patrone;
Fig. 2 Eine Detailansicht einer Druckgaspatrone;
Fig. 3 Eine Detailansicht einer Plasmapatrone;
Fig. 4 Einen Schnitt durch ein Steuerventils und ein
Pulsfrequenzregelventil sowie einen Schnitt durch
den Steuerkolben des Pulsfrequenzregelventils;
Fig. 5 Eine Detailansicht einer Ausführungsform eines Ka
nonenausgangsventils;
Fig. 6 Eine Schemazeichnung einer zweiten Ausführungs
form einer Hochdruck-Löschmittel-Kanone mit fest
integrierter Druckgaskammer;
Fig. 7 Eine Detailansicht einer fest integrierter Druck
gaskammer;
Fig. 8 Einen Schnitt durch ein Steuerventil und ein Puls
frequenzregelventil zur Verwendung mit fest inte
grierter Druckgaskammer nach Fig. 7;
Fig. 9 Eine Detailansicht einer weiteren fest integrier
ten Druckgaskammer;
Fig. 10 Schnitt durch ein Steuerventil zur Verwendung mit
fest integrierter Druckgaskammer nach Fig. 9.
Fig. 11 Schemazeichnung einer dritten Ausführungsform
einer Hochdruck-Löschmittel-Kanone zur
Verwendung in der Abgas- oder Luftreinigung und
-temperierung;
Fig. 12 Schnitt durch eine Arbeitskammer mit einer
Fluidkanone gemäß Fig. 11
Fig. 13 Aufbau eines Reinigungs- und Temperieraggregates
zur Aufbereitung von Abluft.
Fig. 14 Aufbau eines Reinigungs- und Temperieraggregates
zur Behandlung von Rauchgasen und anderen Prozeß
abgasen.
Fig. 1 zeigt eine im wesentlichen zylinderförmige Hoch
druck-Fluidkanone, die zur Brandbekämpfung vorgesehen ist
und mit einem Löschmittel als Fluid betrieben wird. Sie wir
daher im Folgenden als Hochdruck-Löschmittelkanone 1 be
zeichnet. Die Hochdruck-Löschmittelkanone 1 weist einen
vorderen Löschmittelteil mit einer fest integrierten Fluid
bzw. Löschmittelkammer 16 und einem hinteren Druckgasteil,
in den je nach Anwendung eine Druckgaspatrone 2 bzw. eine
Plasmapatrone 3 mit einer Druckgaskammer 24 zur Erzeugung
der Treibenergie eingesetzt werden kann, auf. Natürlich ist
es auch möglich, die Druckgaskammer 24 fest in die Hoch
druck-Löschmittelkanone 1 zu integrieren.
Die Löschmittelkammer 24 ist mit einem Löschmittelanschluß
13 und einer Löschmittelzuleitung 14 versehen, über die die
Löschmittelkammer 24 mit Löschmittel befüllbar ist. Als
Löschmittel wird bevorzugt Wasser verwendet, die
Hochdruck-Löschmittelkanone 1 kann jedoch prinzipiell mit
jedem Fluid, also nicht nur mit Flüssigkeiten, sondern auch
mit Gasen, Emulsionen, Dispersionen usw., betrieben werden,
die über ein Treibgas ausgetrieben werden können. Dies gilt
in gleicher Weise auch für alle anderen in dieser Anmeldung
beschriebenen Ausführungsformen. In der Löschmittelzulei
tung 14 ist ein Löschmittelrückschlagventil 17 vorgesehen,
das die Löschmittelzuleitung 14 während eines Schusses ver
schließt.
An der Hochdruck-Löschmittelkanone 1 sind weiterhin ein
Griff 96 mit einem Auslöseschalter 12b, mit dem ein Auslöse
ventil 12 betätigbar ist, und zur leichteren Handhabbarkeit
ein zweiter Griff 60 vorgesehen.
Das vordere Ende der Hochdruck-Löschmittelkanone 1 ist mit
einer Kanonenausgangsdüse 20 versehen, die zur Erzielung
eines geeigneten Löschstrahlprofils dient und sich nach
vorn aufweitet. Die Kanonenausgangsdüse 20 ist über ein
Gewinde 21 mit dem Kanonenkörper verbunden, so daß je nach
Anwendung ein Kanonenausgangsdüse 20 mit größerem oder
kleinerem Öffnungswinkel eingesetzt werden kann. Bei kleine
rem Öffnungswinkel, bevorzugt 3°, ergibt sich ein weiterrei
chender, stark gebündelter Strahl mit erhöhter Geschwindig
keit, mit Hilfe dessen der Sicherheitsabstand zum Brandherd
vergrößert werden kann. Bei größerem Öffnungswinkel, bevor
zugt 7° erfolgt ein breitere Auffächerung des Strahles.
Eine Kanonenausgangsventil 19 verhindert in geschlossenem
Zustand ein Auslaufen des Löschmittels und ist im geöffne
ten Zustand so aerodynamisch geformt, daß der Löschmittel
strahl kaum beeinflußt wird. Zwischen Löschmittelkammer 16
und Kanonenausgangsdüse 20 ist weiterhin eine Löschmittel
kammerentlüftung 18 vorgesehen.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform einer Druckgaspatrone 2
mit einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuse 34. In das
Gehäuse 34 ist eine zentrale Ventilanordnung integriert,
deren Teile teils fest mit dem Gehäuse 34 verbunden ist,
teils verschieblich gegenüber dem Gehäuse 34 gelagert ist.
Die in dem Gehäuse angeordnete Treibgaskammer in Form einer
Druckgaskammer 25 verengt sich in Richtung der Löschmittel
kammer 16 (nach vorn) und mündet in eine ebenfalls zylin
drisch geformte Patronendüse 25 geringeren Durchmessers,
der am vorderen Ende mit einer Wandverstärkung 33 versehen
ist. Nach Einschub der Druckgaspatrone 2 in die
Hochdruck-Löschmittel-Kanone 1 über den Patronenlauf 8 und
den Patronendüsenlauf 10 sind die Löschmittelkammer 16 und
die Druckgaskammer 24 der Druckgaspatrone durch den Haupt
ventilverschluß 11 voneinander getrennt und miteinander ver
bindbar.
Zur Verringerung des bei der Auslösung der
Hochdruck-Fluidkanone 1 auftretenden Rückschlages ist in
die Druckgaspatrone 2 federnd in der Hochdruck-Löschmittel
kanone 1 abgestützt.
Beim Schießen bewegt sich die Druckgaspatrone 2 in dem Pa
tronenlauf 8 und Patronendüsenlauf 10 nach hinten. Die
Wandverstärkung 33 dient dazu, auch bei nach hinten verscho
bener Druckgaspatrone einen ausreichenden Kanal zwischen
Hauptventilverschluß 11 und Patronendüsenlauf 10 zu schaf
fen.
Das Hauptventil weist ein zylinderförmiges Hauptventilgehäu
se 29 auf, dessen Außendurchmesser sich nach vorn hin
weitet. Weiterhin einen in dem Hauptventilgehäuse 29 gas
dicht geführten Hauptventilsteuerkolben 36, der die in dem
Gehäuse befindliche Schaltkammer 26 von der Druckgaskammer
24 trennt. An seiner der Druckgaskammer 24 zugewandten, vor
deren Seite ist der Hauptventilsteuerkolben 36 mit einer
Druckscheibe 35 versehen, deren Durchmesser deutlich größer
ist als der des Hauptventilsteuerkolbens. Die druckgaskam
merabgewandte äußere Fläche der Druckscheibe 35 liegt an
dem bis auf Druckscheibendurchmesser aufgeweiteten Hauptven
tilgehäuse 29 formschlüssig an, wobei zusätzlich Entlüf
tungsbohrungen 30 in dem Hauptventilgehäuse 29 vorgesehen
sind.
Die Druckscheibe ist über eine Hauptventilstange 98, die in
der Druckgas-Patrone 2 in einem Lauf 32 geführt ist, mit
dem Hauptventilverschluß 11 verbunden und über eine Rück
stellfeder 31 an der Druckgas-Patrone 2 abgestützt. Das
Hauptventil wird durch eine Vorwärtsbewegung der Hauptven
tilstange geöffnet, wobei der Hauptventilverschluß 11 die
Verbindung zwischen Druckgaskammer 24 und Löschmittelkammer
16 freigibt.
Das Hauptventil besitzt weiterhin eine Schaltkammer-Entlüf
tung 27, die bei geschlossenem Hauptventil durch den Haupt
ventilsteuerkolben 26 verschlossen ist und bei geöffnetem
Hauptventil von dem Hauptventilsteuerkolben 36 freigegeben
wird.
Der Durchmesser des Hauptventilverschlusses 11 ist geringfü
gig kleiner gewählt als derjenige der Druckscheibe 35. Auf
diese Weise ist die auf die Druckscheibe 35 ausgeübte Kraft
nach hinten geringfügig größer als die auf den Hauptventil
verschluß 11 ausgeübte Kraft in Vorwärtsrichtung und das
Ventil wird bei entlüfteter Schaltkammer in die Schließstel
lung gebracht. Die der Schaltkammer 26 zugewandte Fläche
des Hauptventilsteuerkolbens 36 ist dabei größer als die
Differenz zwischen den Flächen von Druckscheibe 35 und
Hauptventilverschluß 11. Dadurch läßt sich der Hauptventil
steuerkolben 36 mit einem gegenüber dem Druck in der Treib
gaskammer 24 relativ kleineren Steuerdruck steuern.
Die Steuerung des Hauptventils erfolgt über eine Kombinati
on aus einem Steuerventil 6 und einem Pulsfrequenzregelven
til 7, die im hinteren Teil der Druckgaspatrone 2 angeordne
t sind und die als Schnitt in Fig. 4 dargestellt sind.
Das Steuerventil 6 besteht aus einem Steuerventilgehäuse
44, in dem eine Steuerventil-Verschlußscheibe 47 angeordnet
ist, die durch eine Steuerventilfeder 46 gegen eine Öffnung
43, die das Ventil mit dem Druckgaskammer 24 verbindet,
gepreßt werden kann und so die Öffnung zur Druckgaskammer
24 verschließt. Die Steuerventilfeder 46 stützt sich an
einer Federeinstellschraube 45 ab, über die wiederum mit
Hilfe eines Einstellknopfes 48 die Härte und damit der
Anpressdruck der Steuerventilfeder 46 eingestellt werden
kann.
Über das Pulsfrequenzregelventil 7 kann das Gas aus dem
Steuerventil 6 in die Schaltkammer 26 strömen. Das Pulsfre
quenzregelventil 7 besteht aus einem zylindrischen Gehäuse,
in dem ein zylindrischer Körper 40 drehbar gelagert ist.
Der zylindrische Körper 40 weist drei radiale Bohrungen
39a, b, c und eine von den radialen Bohrungen 39a, b, c bis zum
vorderen Rand reichende axiale Bohrung auf. Die radialen
Bohrungen 39a, b, c stehen in Kontakt mit der radialen Boh
rung und sind so angeordnet, daß sie durch Drehen des
Zylindrischen Körpers 40 mit einer Verbindungsleitung 28
zwischen Steuerventil 6 und Pulsfrequenzregelventil 7
verbunden werden können, so daß das Gas durch das Pulsfre
quenzregelventil hindurchströmen kann. Die Bohrungen
39a, b, c weisen verschieden große Radien auf, so daß der
Durchfluß durch das Pulsfrequenzregelventil 7 in drei
Stufen variierbar ist. Wird der zylindrische Körper 40
dagegen mit der mit P markierten Position in Richtung der
Verbindungsleitung 28 gedreht, so wird die Verbindung
zwischen Schaltkammer und Steuerventil vollständig unterbro
chen. Zum einstellen des Pulsfrequenzregelventils 7 dient
ein manuell bedienbarer Einstellknopf 49, der über eine
Positionsrastfeder 41 in der jeweiligen Position gesichert
wird. Alternativ kann auch ein stufenlos einstellbares
Ventil verwendet werden.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform einer Brennstoff-Plasma
patrone 3, die zur Erzielung besonders hoher Treibenergien
alternativ zur Druckgaspatrone 2 eingesetzt werden kann.
Die Brennstoff-Plasmapatrone 3 ist im Prinzip gleich wie
die Druckgaspatrone 2 aufgebaut. Der wesentliche Unter
schied besteht darin, daß der Treibgasdruck in der Treibgas
kammer 24 nicht durch Druckgas, sondern durch die Zündung
eines explosiven Gemisches mit Hilfe einer Zündkerze 57
erfolgt. Auch ist hier kein Pulsfrequenzregelventil 7
(Siehe Fig. 2) vorgesehen, sondern die Einstellung der
Pulsfrequenz erfolgt über die Zündung. Außerdem sind Steuer
ventil 6 und Schaltkammer 26 über eine große Verbindungslei
tung gekoppelt, damit die explosionsartige Druckerhöhung zu
einer schnellen Öffnung des Hauptventilverschlusses führt.
Die Zuführung des Brennstoff-Luft-Gemisches erfolgt mit
Hilfe eines Brennstoffanschlusses 53, wobei die Brennstoff
menge über ein Brennstoffzufuhr-Einstellventil 54 einge
stellt werden kann. Am Eingang in die Druckgaskammer 24 ist
ein Doppelsperrventil 55 vorgesehen, mit Hilfe dessen die
Zufuhr von Verbrennungsluft und Brennstoff freigegeben oder
gesperrt wird. Zusätzlich weist die Brennstoff-Plasmapatro
ne 3 hinter dem Doppelsperrventil 55 eine
Brennstoffmischkammer 56 auf, die zur Vermischung des
Brennstoffes mit der Verbrennungsluft dient.
Der Fülldruck des Brennstoff-Luft-Gemisches ist in weiten
Grenzen variierbar und beträgt üblicherweise etwa 5 bar.
Die Treibgasenergie ist über den Fülldruck und den Brenn
stoffanteil im Gemisch auf die jeweiligen Bedingungen des
zu löschenden Brandes einstellbar.
Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Kanonen
ausgangsventils 19; links oben eine Vorderansicht mit
Kanonenausgangsdüse 20, mit minimalem und maximaler Düsenum
fang 20a, 20e, in geschlossener Stellung; rechts daneben
eine Seitenansicht in geöffneter Stellung; darunter eine
Vorderansicht in. Es handelt sich hierbei um ein besonders
stromlinienfürmiges Klappenventil, das die Strömungseigen
schaften des austretende Gas-Löschmittel-Gemisches nur
geringfügig beeinflußt. Es besteht aus einer rechten- und
einer linken Ventilklappe 19a, 19e, die über eine senkrecht
zur Strömungsrichtung verschwenkbaren Klappenhalterung 19z
an der Ausgangsöffnung der Hochdruck-Löschmittelkanone
angebracht sind. Die rechte und die linke Klappe werden
über Federn 50 in der geschlossenen Position gehalten und
ein vorzeitiges Auslaufen des Löschmittels verhindert. Bei
der Auslösung der Kanone werden die Federn durch den Gas
druck in die stromlinenförmige geöffnete Position gedrückt.
Nach der Entladung schnappen die Klappen wieder in ihre
Ausgangsposition zurück.
Fig. 6 zeigt eine Hochdruck-Löschmittelkanone 1 mit Lösch
mittelkammer 16 und einer fest integrierten Druckgaskammer
24, die auch für den Einsatz von unter Druck stehendem
Löschmittel geeignet ist. Sie unterscheidet sich im wesent
lichen von der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
dadurch, daß die Bewegungen des Hauptventilverschlusses 11
und des Kanonenausgangsventils 19 durch eine zweite Ven
tilstange 99 miteinander gekoppelt sind. Wird der Hauptven
tilverschluß 11 geöffnet, so öffnet sich automatisch auch
das Kanonenausgangsventil 19.
Der Durchmesser des Hauptventilverschlusses 11 ist etwa
gleich groß wie der Durchmesser des Kanonenausgangsventils
19, so daß der auf den Hauptventilverschluß 11 und das Kano
nenausgangsventil 19 ausgeübte Druck sich gegenseitig aufhe
ben. Da das Kanonenausgangsventil 19 sich auf diese Weise
nicht durch den in der Löschmittelkammer 16 aufgebauten
Druck öffnet, kann das Löschmittel auch unter erhöhtem
Druck in die Löschmittelkammer 16 gefüllt werden, ohne daß
ein vorzeitiges Auslaufen des Löschmittels zu befürchten
ist.
Auf den Einsatz einer Löschmittelkammerentlüftung 18 kann
bei dieser Ausführungsform verzichtet werden. Dafür ist die
Kanonenausgangsdüse 20 so geformt, daß eine Düsenvorkammer
20b gebildet wird, die dazu dient, den aus der
Hochdruck-Löschmittelkanone 1 austretenden Löschmittelstrom
zu verbessern.
Fig. 7 zeigt eine Detailansicht einer fest in die Hoch
druck-Löschmittelkanone integrierten Druckgaskammer 24 in
eier ersten Ausführungsform. Die Druckgaskammer 24 ist
ebenfalls im wesentlichen zylindrisch geformt und verengt
sich in Richtung der Löschmittelkammer 16 (nach vorn). Der
Hauptventilverschluß 11 trennt Druckgaskammer 24 und Lösch
mittelkammer 16 voneinander.
Auch hier ein mit dem Hauptventilverschluß 11 gekoppelter
und einer Druckscheibe 35 versehenen Steuerkolben 36 vorge
sehen.
In rückwärtiger Verlängerung der Hauptventilstange 98 ist
ein Druckgaskammer-Eingangsventil 59 vorgesehen, mit dessen
Hilfe die Druckgaszuleitung 5 verschließbar ist. Der in dem
Druckgaskammer-Eingangsventil 59 geführte Eingangsventil-
Verschlußkolben 59a ist über eine dritte Ventilstange 97
mit dem Hauptventil-Steuerkolben 36 verbunden. Die hier
durch erreichte Kopplung der Bewegungen von Eingangsven
til-Verschlußkolben 59a und Hauptventil-Steuerkolben 36
führt bei der gewählten Anordnung dazu, daß während eines
Schusses der Hochdruck-Löschmittelkanone 1 die Zufuhr von
weiterem Druckgas unterbunden wird.
Der Durchmesser des Hauptventilverschlusses 11 kann in
diesem Fall gleich groß gewählt werden wie derjenige der
Druckscheibe 35, da durch die in Richtung Druckgaskammer 24
gerichtete Fläche des Eingangsventil-Verschlußkolben 59a
eine zusätzliche, nach hinten gerichtete Kraft den Hauptven
tilverschluß 11 in geschlossener Stellung hält. Der notwen
dige, gegenüber dem Druck in der Druckgaskammer 24 deutlich
reduzierte Schaltdruck ergibt sich hierbei aus der Fläche
des Eingangsventil-Verschlußkolbens 59a.
In dieser Ausführungsform ist anstatt eines Steuerventils 6
und eines davon getrennten manuellen Auslöseventils 12 zur
Befüllung von Druckgaskammer 24 und Löschmittelkammer 16
ein direkt mit der Schaltkammer 26 verbundenes, über eine
Magnetspule 90 betätigbares Schaltventil 12b vorgesehen.
Das Schaltventil 12b besteht aus einem Schaltventilgehäuse
92, in dem ein Steuerventil-Verschlußkolben 94 angeordnet
ist, durch den die Verbindung zwischen der Schaltkammer 26
und der Druckgaskammer 24 verschließbar ist. Die Schalt
ventilfeder 93 dient dazu, den Steuerventilverschlußkolben
in der geschlossenen Position zu halten, bzw. nach loslas
sen des mit der Magnetspule 90 gekoppelten Auslöseschalters
12a in die Ausgangslage zurückzustellen. Der Auslöseschal
ter 12a ist, wie in Fig. 6 zu erkennen ist, an dem Griff
96 der Hochdruck-Löschmittelkanone angeordnet.
Das Pulsfrequenzregelventil 7 dient auch bei dieser Ausfüh
rung dazu, den Fluß des aus der Druckgaskammer 24 in die
Schaltkammer 26 strömende Gas zu einzustellen. In diesem
Fall ist ein kontinuierlich einstellbares Ventil vorgese
hen.
Fig. 9 zeigt eine Detailansicht einer fest in die Hoch
druck-Löschmittelkanone 1 integrierten Druckgaskammer 24 in
einer zweiten Ausführungsform. Im Unterschied zur Ausfüh
rungsform der Fig. 7 ist hier kein Pulsregelventil 7 mehr
vorgesehen, sondern das Schaltventil 12b übernimmt auch die
Pulsfrequenzregelung.
Nach Fig. 10 besteht das Schaltventil 12b ebenfalls aus
einem Schaltventilgehäuse 92, in dem ein Steuerventil-Ver
schlußkolben 94 angeordnet ist, durch den die Verbindung
zwischen der Schaltkammer 26 und der Druckgaskammer 24
verschließbar ist. Über die Schaltventilfeder 93 wird der
Steuerventilverschlußkolben 94 in der geschlossenen Positi
on gehalten, bzw. nach loslassen des mit der Magnetspule 90
gekoppelten Auslöseschalters 12a in die Ausgangslage zurück
gestellt.
Anstatt einer Schaltkammerentlüftung, die durch den Haupt
ventilkolben in der Schaltkammer freigegeben wird, sobald
das Hauptventil auslöst (sihe Fig. 6), erfolgt die Entlüf
tung der Schaltkammer 27 bei dieser Ausführungsform über
das Steuerventil 12b. Bei geschlossenem Schaltventilver
schlußkolben 94 ist die Schaltkammerentlüftung 27 geöffnet.
Sobald durch Betätigung des Auslöseschalters der Schaltven
tilverschlußkolben 94 die Verbindung zwischen Druckgaskam
mer 24 und Schaltkammer 26 öffnet, verriegelt er gleichzei
tig die Entlüftungsleitung. Nach der schlagartigen Entla
dung der Hochdruck-Löschmittelkanone 1 erfolgt die Entlüf
tung der Schaltkammer 26 zunächst über des geöffnete Steuer
ventil 12b in die Druckgaskammer. Nach Schließen des Steuer
ventils 12b wird die Schaltkammerentlüftung 27 geöffnet und
die Schaltkammer 26 wieder auf Atmosphärendruck gebracht.
Das Schaltventil 12b wird durch eine Steuerelektronik mit
der Frequenz ausgelöst, mit der die Löschmittelkanone 1
pulsieren soll. Durch die Variation der Frequenz des Schalt
ventiles 12b läßt sich der Füllstand der Löschmittelkammer
16 variieren, wenn die Füllzeit der Löschmittelkammer 16
konstant gehalten wird. Auf diese Weise ist es zum Beispiel
möglich, die Löschmittelkanone 1 mit halbgefüllter Löschmit
telkammer 16 zu betreiben.
Im folgenden soll das Zusammenwirken der Elemente der
erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand einer Hochdruck-Lösch
mittelkanone 1 mit Druckgaspatrone 2 (Fig. 2, 4) darge
stellt werden.
Durch Betätigen des Auslöseventils 12 wird über die Lösch
mittelzuleitung 14 Löschmittel in die Löschmittelkammer 16
bis maximal zu einem Füllstand von 90% geladen. Gleichzei
tig erfolgt auch über die Druckgaszuleitung die Beladung
der Druckgaskammer 24 mit Gas, z. B. Luft, Stickstoff oder
Kohlendioxid, bis zu einem Gasdruck von etwa 20 bis 40 bar.
Dadurch, daß der Durchmesser des Hauptventilverschlusses 11
geringfügig kleiner gewählt ist als derjenige der Druck
scheibe 35 wird der Hauptventilverschluß 11 durch die Rück
setzfeder 31 in geschlossener Position gehalten. Auch die
Steuerventilscheibe 47 wird durch die Steuerventilfeder 46
gegen die Öffnung 43 gedrückt, bis sich in der Druckgaskam
mer 24 ein ausreichenden Druck aufgebaut hat, die Feder
kraft der Steuerventilfeder 46 zu überwinden, so daß das
Steuerventil 6 mit Gas gefüllt wird. Das Gas strömt über
die Verbindungsleitung 28 in das Pulsfrequenzregelventil 7
und, je nach Stellung des zylindrischen Körpers 40 durch
die radiale Bohrung 39a, 39b oder 39c und die axiale Boh
rung 42 durch das Pulsfrequenzregelventil 7 hindurch in die
Schaltkammer 26.
Durch die gegenüberliegende, axiale Anordnung von Hauptven
tilverschluß 11 und Druckscheibe 35 in der Druckgaskammer
24 und den etwas kleineren Durchmesser des Hauptventilver
schlusses 11 ist der für die Auslösung des Hauptventils
notwendige Schaltdruck sehr gering, da sich der in Vor
wärts- und Rückwärtsrichtung einwirkende Druck zum Großteil
kompensieren. Durch entsprechende Wahl des Durchmessers des
Hauptventilsteuerkolbens wird der in der Schaltkammer 26
notwendige Schaltdruck üblicherweise bei wenigen Prozent
des in Druckgaskammer 24 herrschenden Treibgasdruckes
eingestellt. Die für die Schaltung notwendige Verlustener
gie der Hochdruck-Löschmittelkanone kann auf diese Weise
auf ein Minimum begrenzt werden. In jedem Fall muß aber die
Fläche des Hauptventilsteuerkolbens 36 über der Differenz
der Flächen von Druckscheibe 35 und Hauptventilverschluß 11
liegen.
In der Schaltkammer 26 wird nun ebenfalls ein Druck aufge
baut. Sobald dieser den Schwellenwert überschreitet, der
zur Auslösung des Hauptventils nötig ist, wird der Hauptven
tilkolben 36 und mit diesem über die Hauptventilstange auch
der Hauptventilverschluß 11 in Richtung der Löschmittelkam
mer 16 verschoben. Durch den in der Druckgaskammer befindli
chen hohen Druck öffnet sich das Hauptventil weiter und das
Gas strömt mit sehr hoher Geschwindigkeit aus der Druckgas
kammer 24 in die Löschmittelkammer 16 und reißt das dort be
findliche Löschmittel mit und verläßt die Hochdruck-Lösch
mittelkanone 1 durch das Kanonenausgangsventil 19.
Durch den im Verhältnis zum Durchmesser der Löschmittelkam
mer 16 deutlich geringeren Durchmesser der Patronendüse 25
expandiert das Gas nicht nur nach vorne sondern auch radial
nach außen in die Löschmittelkammer hinein, wodurch das
Löschmittel besonders fein und regelmäßig in dem Treibgas
verteilt wird.
Während des Schußvorganges wird die
Druckgaskammerzuleitung 22 verriegelt und die Löschmittelzu
leitung 14 durch das Löschmittelrückschlagventil 17 ver
schlossen.
Durch die Entladung sinkt der Druck in der Druckgaskammer
24 unter den Schaltdruck des Steuerventils 7, das sich
wieder schließt. Außerdem wird die Schaltkammer 26 über die
Schaltkammerentlüftung 27 entlüftet und der Hauptventilver
schluß 11 durch die Rückstellfeder 31 wieder in die ge
schlossene Position zurückgeschoben. Die Hochdruck-Löschmit
telkanone 1 ist nun für eine erneute Beladung mit Löschmit
tel und Gas vorbereitet und ein neuer Zyklus kann durch die
erneute Füllung von Löschmittelkammer 16 und Druckgaskammer
24 beginnen.
Auf diese Weise ist durch haltende Betätigung des Auslöse
ventils 12 eine gleichmäßige Abfolge von Schüssen erziel
bar, ohne jeden einzelnen Schuß einzeln auslösen zu müssen.
Die Hochdruck-Löschmittelkanone 1 arbeitet solange, bis die
Beladung mit Löschmittel und Gas durch Loslassen des Auslö
seventils 12 unterbrochen wird.
Über die Stellung des Einstellknopfes 49 des Pulsfrequenzre
gelventils 7 kann die Einströmgeschwindigkeit des Gases in
die Schaltkammer 36 beschleunigt oder verlangsamt werden
wodurch eine Variation der Frequenz der aufeinanderfolgenen
Schüsse ermöglicht wird. Bei der Bekäpfung von weniger
starken Bränden kann auf diese Weise Wasser gespart werden
und der durch das Wasser entstehende Schaden verringert
werden.
Durch die erfindungsgemäße Hochdruck-Löschmittelkanone wird
zum einen durch die feine Löschmittelverteilung dem zu
löschenden Brand die Energie entzogen, zum anderen wird der
Sauerstoff vom Brandherd verdrängt. Bei der Bekämpfung im
Nahbereich des Brandherdes wird, insbesondere bei Einsatz
einer mit Brennstoff-Luft-Gemisch betriebenen Plasmapatrone
3, bei der durch die Verbrennung der Sauerstoff verbraucht
und inerte Gase mit hoher thermischer Energie gebildet
werden, dem Brandherd weiterer Sauerstoff entzogen.
Neben der Brandbekämpfung ist die Hochdruck-Fluidkanone
auch zur Reinigung und Temperierung von Abgasen bzw. ver
brauchter Luft geeignet. Fig. 11 zeigt eine Ausführungs
form, die für diesen Einsatz vorgesehen ist. Es handelt
sich um eine Hochdruck-Fluidkanone 1, die im wesentlichen
derjenigen aus Fig. 6 entspricht. Auch diese Fluidkanone
wird bevorzugt mit Wasser als Fluid betrieben. Allerdings
kann sie zum Beispiel an eine Reinigungs- und Wärmetauschag
gregat 202 (vgl. Fig. 12) angeschlossen werden und die
Fluidkammer 16 ist zusätzlich mit einem Entlüftungsventil
124 ausgestattet. Dieses Entlüftungsventil 124 dient dazu,
die Fluidkammer 16 nach erfolgter Entladung in den Reaktor
oder das Luftreinigungsaggregat vollständig zu entlüften,
da eine Entlüftung über die Kanonenausgangsdüse nicht
möglich ist.
Fig. 12 zeigt ein Reinigungs- und Wärmeaustauschaggregat
202, an die eine entsprechende Fluidkanone 1 angeschlossen
ist. Das Reinigungs- und Wärmeaustauschaggregat 202 ist zur
Reinigung und Abkühlung von Abgasen, insbesondere Rauchga
sen, oder anderen, mit Feinstpartikeln verunreinigten
Gasen, geeignet. Es weist eine Arbeitskammer 253 mit einem
Mantel 252 auf, an deren Oberseite die Fluidkanone 1 über
einen Kanonenanschluß 257 anschließbar ist. Die Arbeitskam
mer 253 ist mit einem Gaseinlaß 254 versehen, der über ein
Gaseinlaßventil 259 verschließbar und mit dessen Hilfe die
Arbeitskammer mit dem zu reinigenden Abgas befüllbar ist;
sowie einem Gasauslaß 255, der über ein Gasauslaßventil 260
verschließbar ist, und mit dessen Hilfe das gereinigte und
abgekühlte Abgas aus der Arbeitskammer 253 abgelassen wird.
Weiterhin ist auch ein Abwasserablaß 256 mit Ablaßventil
263 vorgesehen, über den das in den Reaktor eingeschossene
überschüssige Wasser mitsamt der ausgewaschenen Verunreini
gungen entfernt werden kann.
In Fig. 13 ist der schematische Aufbau einer Vorrichtung
zur Aufbereitung von Abluft gezeigt. Zentraler Bestandteil
ist das oben beschriebene Reinigungs- und Wärmetauschaggre
gat 202 mit erfindungsgemäßer Fluidkanone 1.
Die zu behandelnde Abluft, zum Beispiel verbrauchte Luft
aus Wohn- und Geschäftsräumen aber auch aus Lagerhallen
u. ä., wird durch eine Gaspumpe 330 über ein Rückschlagven
til 331 in einen Gasspeicher 327 gefördert, bis ein vorgege
bener Druck, z. B. 10 bar, erreicht ist.
Während dessen wird die Fluidkanone 1 mittels einer Hock
druckpumpe 348 über einen Hochdruckgasspeicher 347 mit
Druckgas, bevorzugt bis etwa 25 bar, gefüllt. Der Druck
wird dabei über einen Druckmelder 349 überwacht.
Gleichzeitig erfolgt auch die Füllung der Fluidkanone 1 mit
dem Fluid, in diesem Fall mit Wasser; hierfür sind zwei mit
dem Wassernetz 323 (Brauch- oder Trinkwasser) verbundene
Wasserspeicher 333, 338 vorgesehen, von denen der eine mit
vorgeheiztem Wasser, der andere mit kaltem Wasser gefüllt
ist. Je nachdem, ob eine Aufheizung oder Abkühlung der
Abluft vorgesehen ist, wird den Wasserspeichern 333, 338
mit Hilfe der Ventile 336, 337 entsprechend Wasser zur
Füllung der Fluidkanone 1 entnommen. Häufig reicht aber
auch die Verwendung nur eines Wasserspeichers aus. Zur
Temperierung der Wasserbehälter 333, 338 ist ein Heizele
ment 341 bzw. ein Kühlelement 334 vorgesehen.
Sobald der vorgegebene Druck in dem Gasspeicher 327 er
reicht ist, wird das Gaseinlaßventil 259 betätigt und die
Arbeitskammer 253 bis zu einem vorgegebenen Druck von
bevorzugt etwa 5 bar mit Abluft gefüllt. Bei Erreichen des
vorgegebenen Druckes wird durch den Druckmelder 261 (vgl.
Fig. 13) durch Schließen des Gaseinlaßventils 259 der Lade
vorgang beendet und die Fluidkanone 1 ausgelöst. Wie oben
bereits beschrieben, wird bei der Entladung das Wasser in
die Arbeitskammer fein zerstäubt (ca. 20 Mikrometer) mit
einer Geschwindigkeit bis zu 400 km/h eingedüst. Zum einen
werden die in der Abluft enthaltenen Partikel durch das
fein verteilte Wasser erfaßt und niedergeschlagen, zum
anderen findet aufgrund der schlagartigen Durchmischung und
der großen Oberfläche des Wassers innerhalb kürzester Zeit
ein Energieaustausch zwischen dem eingedüsten Luft-Was
ser-Gemisch und der Abluft statt.
Durch Anreicherung der Druckluft mit Sauerstoff kann zusätz
lich die Abluft mit Sauerstoff angereichert werden. Eine
Beduftung kann gegebenenfalls über das Wasser vorgenommen
werden. Weiterhin erfolgt durch die feine Wasserverteilung
auch eine zusätzliche Befeuchtung der Abluft, so daß die
durch die Beheizung häufig zu trockene Raumluft auch diesbe
züglich verbessert wird.
Die gereinigte und temperierte Luft wird nach dem Entlade
vorgang der Fluidkanone 1 über das Auslaßventil 260 einem
Luftverteilernetz 350 zugeführt. In diesem kann optional
auch eine Entkeimung mittels eines Ultraviolettstrahlers
352 erfolgen. Weiterhin kann eine Entfernung Ionisierter
Partikel über Zufuhr von durch ein Hochspannungsanodengit
ter 346 ionisierten Wasserdampf vorgenommenw werden.
Das niedergeschlagene Wasser sammelt sich am Boden der
Arbeitskammer 253, wird über den Abwasserablaß 256 abgezo
gen, durch einen Wasserfilter von den ausgewaschenen Parti
keln befreit und über die Wasserrückführung 343 in den
Wasserkreislauf zurückgeführt.
Fig. 14 zeigt den Aufbau einer Vorrichtung zum Reinigen
und Abkühlen von Rauchgasen und anderen Prozeßabgasen. Auch
hier ist als zentraler Bestandteil ein Reinigungs- und Wär
metauschaggregat 202 mit erfindungsgemäßer Fluidkanone 1
vorgesehen. Es wird wird in Übereinstimmung mit der Vorrich
tung der Fig. 14 das zu reinigende Gas über einen gasspei
cher 327 dem Reinigungs- und Wärmetauschaggregat zugeführt
und mit Hilfe der Fluidkanone entsprechend behandelt. Da
Rauchgase üblicherweis nur abgekühlt werden müssen, ist
allerdings nur ein Wasserbehälter 334 zur Speisung der
Fluidkanone 1 vorgesehen. Weiterhin wird das abgezogene
Abwasser nicht zurückgeführt, sondern in einem Abwasserspei
cher gesammelt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Abwasserspeicher 354
thermisch mit dem Fasspeicher 327 verbunden ist. Dies kann
entweder mittels eines zusätzlichen Wärmetauschers oder
entsprechende bauliche Nähe geschehen. Auf diese Weise kann
die Energie des eintretenden Gases dazu verwendet werden,
das Wasser aus dem Abwasserspeicher 354 zu entfernen und so
leicht deponierbare Reststoffe zu erhalten. Zusätzlich kann
Vakuum an den Abwasserspeicher 354 angelegt werden, um die
Verdampfungsgeschwindigkeit des Wassers zu erhöhen.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie
le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von
der erfindungsgemäßen Hochdruck-Fluidkanone auch bei grund
sätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
Insbesondere ist der Einsatz der Hochdruck-Fluidkanone
nicht auf das Löschen von Bränden, sondern kann bei allen
Anwendungen eingesetzt werden, in denen Fluide, insbesonde
re Wasser, mit hohen Geschwindigkeiten und feiner Vertei
lung benötigt wird.
Die folgende Bezugszeichenliste dient zur Veranschaulichung
der verwendeten Terminologie in den verschiedenen Figuren.
1
Hochdruck-Fluidkanone,
Hochdruck-Löschmittelkanone
2
Druckgaspatrone
3
Brennstoff-Plasmapatrone
4
Druckgasanschluß
5
Druckgaszuleitung
6
Steuerventil
7
Pulsfrequenzregelventil
8
Patronenlauf
9
Rückschlagdämpfungsfeder
10
Patronendüsenlauf
11
Hauptventilverschluß
12
Auslöseventil
12
a Auslöseschalter
12
b Schaltventil
13
Löschmittelanschluß
14
Löschmittelzuleitung
15
Löschmitteleingang
16
Fluidkammer, Löschmittelkammer
17
Löschmittelrückschlagventil
18
Löschmittelkammerentlüftung
19
Kanonenausgangsventil
19
a Rechte Ventilklappe
19
e Linke Ventilklappe
19
z Klappenhalterung
20
Kanonenausgangsdüse
20
a minimaler Düsenumfang
20
e maximaler Düsenumfang
20
b Düsenvorkammer
21
Verschraubung
22
Gasdruckkammereingang
23
Einstellschraube
24
Druckgaskammer
25
Patronendüse
26
Schaltkammer
27
Schaltkammerentlüftung
28
Ventilverbindungsleitung
29
Hauptventilgehäuse
30
Entlüftungsbohrung
31
Rückstellfeder
32
Ventilstangenlauf
33
Wandverstärkung
34
Patronengehäuse
35
Druckscheibe
36
Steuerkolben
37
Gehäuse des Pulsfrequenzregelventils
38
Bohrung
38
a Bohrung mit erstem Durchmesser
38
b Bohrung mit zweitem Durchmesser
38
c Bohrung mit drittem Durchmesser
39
Aufweitung
40
Zylindrischer Körper
40
a Begrenzer
41
Positionsrastfeder
42
Öffnung zur Schaltkammer
43
Druckgaskammeröffnung
44
Steuerventilgehäuse
45
Federeinstellschraube
46
Steuerventilfeder
47
Steuerventil-Verschlußscheibe
48
Einstellknopf des Steuerventils
49
Einstellknopf des Pulsfrequenzregelventils
50
Klappenventilfedern
52
Druckgaskammer-Eingangsventil
52
a Eingangsventil-Verschlußkolben
53
Brennstoffanschluß
54
Brennstoffzufuhr-Einstellventil
55
Doppelsperrventil
56
Brennstoffmischkammer
58
Zündkerze
59
Druckgaskammer-Eingangsventil
59
a Eingangsventil-Verschlußkolben
60
zweiter Griff
90
Magnetspule
91
Schaltventil-Antriebskolben
92
Schaltventilgehäuse
93
Schaltventilfeder
94
Schaltventil-Verschlußkolben
95
Druckausgleichskolben
96
Griff
97
dritte Ventilstange
98
Hauptventilstange
99
zweite Ventilstange
122
Rückstellfeder
124
Entlüftungsausgang
125
Dichtkolben
125
a Antriebskolben
P Schußverriegelungsposition
P Schußverriegelungsposition
202
Reinigungs- und Wärmetauschaggregat
252
Mantel
253
Arbeitskammer
254
Gaseinlaß
255
Gasauslaß
256
Abwasserablaß
257
Kanonenanschluß
259
Gaseinlaßventil
260
Gasauslaßventil
261
Druckmelder
262
Temperaturmelder
263
Ablaßventil
323
Wassernetz
327
Gasspeicher
328
,
349
,
356
Druckmelder
329
,
335
,
339
Temperaturmelder
330
Gaspumpe
331
Rückschlagventil
332
Wasserfilter
333
,
338
Wasserspeicher
334
Kühlelement
336
,
337
Ventil
340
Überdruckventil
341
Heizelement
342
Duftölbehälter
343
Wasserrückführung
344
Überdruckventil
345
Dampfleitung
346
Hochspannungsanodengitter
347
Hochdruckbehälter
348
Hockdruckgaspumpe
350
Luftverteilernetz
354
Abwasserspeicher
Claims (16)
1. Hochdruck-Fluidkanone, insbesondere zum Ausstoß eines
Fluides zum Löschen von Bränden oder Reinigen und
Temperieren von Gasen, mit
- - einer Fluidkammer zur Aufnahme des Fluids,
- - einer Treibgaskammer zur Aufnahme eines Treibgases,
- - einem Ventilmittel zum Öffnen einer Verbindung zwi schen der Treibgaskammer und der Fluidkammer, so daß das Fluid in der Fluidkammer durch das in die Fluidkammer dringende Treibgas schlagartig ausblas bar ist,
- - einer Schaltkammer, die zur Betätigung des Ventilmit tels mit einem notwendigen Schaltdruck beaufschlag bar ist,
2. Hochdruck-Fluidkanone nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Erzeugung des notwendigen Schalt
druckes ein Teil des in der Treibgaskammer (24) befind
lichen Treibgases in die Schaltkammer (26) umleitbar
ist.
3. Hochdruck-Fluidkanone nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das in die Schaltkammer umgeleitete
Treibgas auf einen mit dem Druckkompensator (35)
verbundenen Steuerkolben (36) einwirkt.
4. Hochdruck-Fluidkanone nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in der Schaltkammer (26) wirksam mit
Druck beaufschlagte Fläche des Steuerkolbens (36)
dabei größer ist als die Differenz zwischen den wirk
sam mit Druck beaufschlagten Flächen des Druckkompensa
tors (35) und des Ventilmittels (11).
5. Hochdruck-Fluidkanone nach einem der Ansprüche 2 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilmittel (11)
und der Steuerkolben (36) durch eine in der Treibgas
kammer (24) in Richtung der Fluidkammer (16) verschieb
lich gelagertes Verbindungsmittel (98) verbunden sind.
6. Hochdruck-Fluidkanone nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Absinken
des Druckes in der Treibgaskammer (24) die Schaltkam
mer (26) entlüftbar ist, wobei der Hauptventilver
schluß (11) wieder geschlossen wird.
7. Hochdruck-Fluidkanone nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schaltkammerentlüftung (27) durch
die Betätigung des Steuerkolbens (36) freigegeben
wird.
8. Hochdruck-Fluidkanone nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei entlüfteter
Schaltkammer der Druckkompensator (35) das Ventilmit
tel (11) in geschlossener Position hält.
9. Hochdruck-Fluidkanone nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkol
ben (36) auf seiner der Treibgaskammer (24) zugewand
ten Seite den Druckkompensator (35) aufweist.
10. Hochdruck-Fluidkanone nach einem vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steuerventil (6)
vorgesehen ist, das bei Überschreiten eines vorgegebe
nen Druckes in der Treibgaskammer (24) einen Teil des
Treibgases in die Schaltkammer (26) umleitet.
11. Hochdruck-Fluidkanone nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulsfre
quenzregelventil (7) vorgesehen ist, mit dessen Hilfe
der Fluß des aus der Treibgaskammer (24) in die
Schaltkammer (26) strömende Gas beeinflußbar ist.
12. Hochdruck-Fluidkanone nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Pulsfrequenzregelventil (7)
zwischen Steuerventil (6) und Schaltkammer (26)
angeordnet ist.
13. Hochdruck-Fluidkanone nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilmittel
(11) aerodynamisch geformt ist.
14. Hochdruck-Fluidkanone nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Vordersei
te der Hochdruck-Fluidkanone (1) ein Kanonenausgangs
ventil (19) vorgesehen ist, das den vorzeitigen Aus
fluß des Fluides verhindert.
15. Hochdruck-Fluidkanone nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kanonenausgangsventil (19) eine
rechte und eine linke Ventilklappe (19a, e) aufweist,
die an der vorderen Ausgangsöffnung der Hochdruck-
Fluidkanone (1) angelenkt sind, die durch Federkraft
in geschlossenem Zustand gehalten und durch den Druck
des auströmenden Gases geöffnet werden, wobei die
Ventilklappen (19a, e) in geöffnetem Zustand eine
aerodynamische Form annehmen.
16. Hochdruck-Fluidkanone nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Öffnen des Kanonenausgangsven
tils (19) an das Öffnen des Ventilmittels (11) gekop
pelt ist.
Priority Applications (1)
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DE10039322A DE10039322A1 (de) | 1999-08-03 | 2000-08-03 | Hochdruck-Fluidkanone |
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---|---|---|---|
DE19936451 | 1999-08-03 | ||
DE19959266 | 1999-12-03 | ||
DE19963530 | 1999-12-20 | ||
DE10039322A DE10039322A1 (de) | 1999-08-03 | 2000-08-03 | Hochdruck-Fluidkanone |
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ID=27219250
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10039322A Ceased DE10039322A1 (de) | 1999-08-03 | 2000-08-03 | Hochdruck-Fluidkanone |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10039322A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009058763A1 (de) * | 2009-12-15 | 2011-06-16 | Tevkür, Talip | Fluidpistole |
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CN112023318A (zh) * | 2020-08-31 | 2020-12-04 | 北京国电富通科技发展有限责任公司 | 室外雾化灭火装置 |
DE102020000808A1 (de) | 2020-01-31 | 2021-08-05 | Talip Tevkür | Löschpistole |
-
2000
- 2000-08-03 DE DE10039322A patent/DE10039322A1/de not_active Ceased
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