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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von Druckluftschaum, insbesondere zur Brandbekämpfung und/oder Verminderung von Freisetzungskonseguenzen.
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Die Erfindung betrifft insbesondere ein solches Verfahren bzw. eine solche Vorrichtung, bei der mit Schaummittel zugemischtes Löschwasser bereitgestellt wird und das mit Schaummittel zugemischte Löschwasser unter Zugabe von komprimiertem Gas aufgeschäumt wird. Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind zur Erzeugung von so genanntem compressed air foam (CAF) bekannt.
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Im Stand der Technik ist bekannt, verschiedene Arten von Löschschaum für verschiedene Brände einzusetzen. Insbesondere für Brände mit brennbaren Flüssigkeiten, beispielsweise Flüssiggas, ist der Einsatz von Löschschäumen gewünscht, da durch die Schaumschicht die brennende Flüssigkeitslache abgedeckt werden und damit die Sauerstoffzufuhr davon abgetrennt werden kann.
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In der Regel wurden bislang Schwerschaum-Löschanlagen und Leichtschaumlöschanlagen eingesetzt, die sich voneinander durch die Schäumungszahl, d.h. da Verhältnis des Volumens des Schaums zu dem des eingesetzten Löschwassers, unterscheiden. Hierbei ist bekannt, dass Mittel- und Schwerschaumlöschanlagen insbesondere für C3 bis C4 Kohlenwasserstoffe und Leichtschaum-Löschanlagen beispielsweise für verflüssigtes Naturgas (Liquefied Natural Gas, LNG) eingesetzt werden.
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Schwerschaum trägt durch den hohen Wasseranteil im Schaum und auch durch aus dem Schaum ausfallendes Wasser viel Energie in die Lachen beispielsweise aus Flüssiggas ein, was eine hohe Verdampfungsrate nach sich zieht. Mittelschaum und Leichtschaum werden ebenfalls verwendet, können den Brand aber nur über eine begrenzte Zeit kontrollieren, da der Schaum durch den Brand zerstört wird. Es bestehen auch Schwierigkeiten, diesen Schaum über sehr große Flächen in entsprechend kurzer Zeit gleichförmig über die Lache auszubringen.
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Anders ausgedrückt bestehen Insbesondere bei Leichtschaum außerhalb geschlossener Räume beispielsweise bei Wind Probleme, den Schaum flächendeckend auf die Lache zu bringen, da der Schaum leicht ist, d.h. eine geringe Dichte aufweist, und somit anfällig gegenüber Widerständen aus Luft und Wind ist. Ebenfalls hat die Schaumschicht regelmäßig nicht über längere Zeit Bestand, da sie beispielsweise durch das Feuer zerstört werden. Wenn die Schaumschicht ihre abdichtende Wirkung verliert, wird der Brand wieder durch zu dem Brand gelangenden Sauerstoff gespeist und die effektive Brandlöschung verhindert.
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Ein Versuch zur Behebung dieser Nachteile sind die eingangs genannten CAF, die einen stabilen Schaum trotz niedriger Energie- bzw. Löschwassermenge bereitstellen. Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Druckluftschaum sind beispielsweise aus dem europäischen Patent
EP 1 789 143 B1 bekannt. Hierbei wird ein Hauptwasserstrom mit einem Schaumbildnerstrom vermischt und das Wasser-Schaumbildner-Gemisch in einer Verschäumungsstrecke mit einem Druckluftstrom beaufschlagt, wobei in dem Schaumbildnerstrom und/oder dem Hauptwasserstrom mindestens ein an den jeweiligen Einsatzfall angepasstes, insbesondere brandspezifisches Additiv injiziert wird.
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Ausgehend von dieser Technik war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Vorrichtung zur Herstellung von Druckluftschaum anzugeben, das eine verbesserte Brandbekämpfung bzw. Verminderung von Freisetzungskonsequenzen erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung zur Herstellung von Druckluftschaum der eingangs genannten Art durch die Merkmale der kennzeichnenden Teile der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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In einem ersten Aspekt wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von Druckluftschaum gelöst, wobei das Verfahren ein Bereitstellen von mit Schaummittel zugemischtem Löschwasser und ein Aufschäumen des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers unter Zugabe von komprimiertem Gas aufweist. Das komprimierte Gas weist ein chemisches Löschmittel auf.
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Komprimierter Schaum, wie beispielsweise CAF, bietet weniger Energieeintrag beispielsweise in Flüssiggaslachen, da im Vergleich mit Schwerschaum weniger Wasser im Schaum enthalten ist. Dadurch, dass insbesondere aufgrund der vorteilhaften Drainage-Eigenschaften weniger Wasser aus dem Schaum ausfällt, wird weniger Energie in Flüssiggaslachen eingebracht. Indem der Wärmeeintrag vermindert wird, stellt das erfindungsgemäße Verfahren eine Minderung der Verdampfung durch die Schaumschicht sicher.
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Mit der Applikation eines chemischen Löschmittels, das insbesondere in dem komprimierten Gas enthalten ist, wird ermöglicht, die Kettenreaktion des Brandes zu unterbrechen. Durch das Feuer wird in der Regel ein Teil des Schaumes zerstört. Die Zerstörung des Schaumes führt dann zur Freisetzung des zusätzlichen Löschmittels, was in den Blasen des Schaumes enthalten ist.
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Das Prinzip des chemischen Löschmittels ist es, die Kettenreaktion der Verbrennung zu unterbrechen. Im Gegensatz zu der Verwendung von nicht chemisch wirkenden Mitteln, wie beispielsweise Inertgas einschließlich Kohlenstoffdioxid, Argon, Stickstoff, etc., wird somit nicht eine Sauerstoffverdrängung sondern eine Brandbekämpfung erreicht, die auf der chemischen Wirkung des chemischen Mittels beruht. Gegenüber den bekannten Verdrängungslösungen erfordert ein chemisches Löschmittel eine bedeutend geringere Konzentration und ist somit einfacher auch gerade über einen großen Bereich beispielsweise einer Flüssigkeitslache ausbringbar. Eine Kombination des chemischen Löschmittels beispielsweise mit Inertgasen zur Sauerstoffverdrängung ist in einigen Ausführungen auch vorteilhaft verwendbar.
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Das mit Schaummittel zugemischte Löschwasser kann entweder als ein Teil des Verfahrens durch Zumischen von Schaummittel zu dem Löschwasser bereitgestellt werden oder bereits in vorgemischter Form, beispielsweise in einem Tank, bereitgestellt werden. Das mit Schaummittel zugemischte Löschwasser kann auch in Anlehnung an den bekannten Sprachgebrauch als Löschmittel bezeichnet werden.
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In einer Ausführungsform weist das chemische Löschmittel ein chemisches Löschpulver auf.
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Chemische Löschpulver, wie sie beispielsweise aus Pulver-Löschsystemen bekannt sind, eignen sich besonders zur Unterbindung der Verbrennung. Die chemischen Löschpulver sind insbesondere solche Löschpulver der Brandklassen B und C, die eine Inhibition, d.h. den antikatalytischen Löscheffekt, bewirken.
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Ein mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren hergestellter Druckluftschaum beinhaltet somit in den Luftkammern oder Luftblasen, die von dem mit Schaummittel zugemischten Löschwasser umgeben sind, ein chemisches Löschpulver bzw. ein anders geartetes chemisches Löschmittel, beispielsweise ein chemisches Löschgas, dass bei einer Zerstörung des Druckluftschaumes freigesetzt wird und eine Inhibition der Flammen fördert. Somit zeigt der erfindungsgemäße Druckluftschaum eine gesteigerte brandbekämpfende Wirkung nämlich durch die Kombination der Löschwirkung des Schaumes mit der Inhibitionswirkung des chemischen Löschmittels.
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In einer Ausführungsform umfasst das komprimierte Gas weiter ein Inertgas und/oder Luft. Zusätzlich zu dem chemischen Mittel kann die Druckluft demnach beispielsweise Umgebungsluft oder vorzugsweise ein beliebiges bekanntes Inertgas zur Brandbekämpfung umfassen.
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Der Vorteil von Umgebungsluft besteht in der einfachen Herstellung, beispielsweise an dem Ort der Herstellung des Druckluftschaumes über einen Kompressor. Eine Erzeugung von Inertgas vor Ort, z.B. mit einem Stickstofferzeuger ist auch möglich. Demgegenüber weisen Inertgase eine gesteigerte Brandschutzeffizienz auf, da sie bei einer Zerstörung des Schaumes eine lokale inerte Umgebung schaffen, die insbesondere in Kombination mit dem Schaum und dem chemischen Löschmittel wirksam ist.
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In einer Ausführungsform ist der Schritt des Aufschäumens in Strömungsrichtung des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers zweistufig ausgebildet.
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In einer ersten Schäumung wird das mit Schaummittel zugemischte Löschwasser durch einen Strahlregler geführt. Der Strahlregler ist vorzugsweise als Sieb mit externer Gaszugabe oder auch als Siphon mit und ohne Gaszugabe ausgeführt, kann aber ebenso jede beliebige andere geeignete Form aufweisen.
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In einer zweiten Schäumung wird das komprimierte Gas zugegeben. Dadurch, dass das komprimierte Gas in einer zweiten Schäumung zugeführt wird, wird eine besonders gute Verteilung des chemischen Löschmittels in dem Druckluftschaum ermöglicht. Gleichzeitig wird ein besonders resistenter und gleichzeitig leichter Schaum, d.h. mit relativ geringem Löschwasseranteil, bereitgestellt. Insbesondere die zweite Stufe des Aufschäumens und die Möglichkeit, die zugemischte Gasmenge zu regeln, ermöglicht es, die gewünschten Eigenschaften des Schaumes einzustellen. Anstelle der zweistufigen Aufschäumung ist in anderen Ausführungen auch eine lediglich einstufige oder auch mehr als zweistufige Aufschäumung möglich.
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In einer Ausführungsform wird das mit Schaummittel zugemischte Löschwasser während einer Schäumungsstrecke aufgeschäumt. Das komprimierte Gas wird in einem Abschnitt der Schäumungsstrecke mit sich vergrößernden Querschnitt zugegeben.
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Ein Abschnitt der Schäumungsstrecke, in der sich der Querschnitt vergrößert, verbessert die Aufschäumung, da sich der Querschnitt vergrößert und somit bei gleicher Strömungsgeschwindigkeit ein größeres Volumen des dann aufgeschäumten Löschmittels ermöglicht wird. Besonders in den Bereich, in dem sich der Querschnitt vergrößert, kann durch die Einbringung des komprimierten Gases geeignet Einfluss auf den Löschschaum genommen werden.
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In einer Ausführungsform wird das komprimierte Gas über mehrere an dem Abschnitt mit sich vergrößerndem Querschnitt angeordnete Düsen zugeführt.
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Die mehreren Düsen ermöglichen insbesondere samt in der Zufuhr angeordneter Ventile ein präzises Steuern der Zumischung des chemischen Löschmittels sowie der Einstellung des Zustands des Schaumes, sowie der Verschäumung. Bei einem Zustand des Schaumes wird im Bereich von CAF insbesondere von nass bis trocken gesprochen. Die Steuerung des bzw. der Ventile mit den Düsen und damit der Einbringung des komprimierten Gases bzw. des chemischen Löschmittels kann an die Anforderungen des tatsächlichen Brandes bzw. die Gefahren des Einsatzortes angepasst werden, wie z.B. die Abdeckung der Lache zur Verdampfungsminderung oder die Brandbekämpfung.
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In einer Ausführungsform wird das Löschwasser über eine Löschwasserleitung bereitgestellt und dem Löschwasser das Schaummittel über eine in dem Pfad der Löschwasserleitung liegende Schaummittelzumischkomponente zugemischt. Die Schaummittelzumischkomponente ist insbesondere eine Venturidüse, kann in anderen Ausführungen aber auch anders ausgestaltet sein. Beispielsweise kann das Schaummittel auch aufgrund der Schwerkraft oder mittels einer Pumpe mit dem Löschwasser gemischt werden. In anderen Ausführungen kann auch das bereits mit dem Schaummittel versetzte Löschwasser, beispielsweise in einem Tank, bereitgestellt werden.
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In einer Ausführungsform wird dem Löschwasser zusätzlich ein auswählbar angepasstes Additiv zugesetzt. Durch das Additiv kann die brandbekämpfende Wirkung des Löschschaums weiter verbessert werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß weiter gemäß einem zweiten Aspekt durch ein Verfahren zur Herstellung von Druckluftschaum gelöst, wobei das Verfahren ein Bereitstellen von mit Schaummittel zugemischtem Löschwasser und ein Aufschäumen des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers unter Zugabe von komprimiertem Gas umfasst. Der Schritt des Aufschäumens ist in Strömungsrichtung des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers zweistufig ausgebildet, wobei in einer ersten Schäumung das mit Schaummittel zugemischte Löschwasser durch einen Strahlregler, insbesondere eine siphonartige Gaseinmischung oder eine Gaszufuhr mit anschließendem Sieb, geführt wird und wobei in einer zweiten Schäumung das komprimierte Gas zugegeben wird.
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Gemäß diesem Aspekt wird die verbesserte Brandbekämpfung bzw. Verminderung von Freisetzungskonsequenzen bereits durch die zweistufige Schäumung ohne besondere Anforderungen an das komprimierte Gas erreicht. Es ist dennoch ebenfalls möglich, auch das Verfahren gemäß diesem Aspekt mit dem das chemische Löschmittel aufweisenden komprimierten Gas und/oder einer der in Bezug auf den ersten Aspekt beschriebenen Ausführungsformen zu kombinieren, um die Brandbekämpfung zu verbessern bzw. die Konsequenzen der Freisetzung weiter zu vermindern.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß weiter gemäß einem dritten Aspekt durch ein Verfahren zur Brandbekämpfung und/oder zur Minderung von Störfallkonsequenzen gelöst, wobei das Verfahren ein Verwenden eines nach dem ersten oder zweiten Aspekt hergestellten Druckluftschaumes umfasst.
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Gemäß einem vierten Aspekt wird die Aufgabe ferner durch eine Vorrichtung zur Herstellung von Druckluftschaum gelöst. Die Vorrichtung weist eine Löschwasserzustromkomponente zum Zuführen von Löschwasser, eine Schaummittelzumischkomponente zum Zumischen von Schaummittel zu dem Löschwasser und eine Schäumungskomponente zum Aufschäumen des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers unter Zugabe von komprimiertem Gas auf. Das komprimierte Gas umfasst ein chemisches Löschmittel.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit die Herstellung von Druckluftschaum nach dem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt möglich und sämtliche der in Verbindung damit beschriebenen Vorteile sind ebenso mit der Vorrichtung gemäß diesem Aspekt erreichbar. Ebenfalls sind alle besonderen und bevorzugten Ausführungen des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt ebenso analog auf die Vorrichtung gemäß dem dritten Aspekt übertragbar.
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In einer Ausführungsform der Vorrichtung weist die Strömungskomponente eine erste Schäumungskomponente mit einer Strahlregelkomponente zum Verschäumen des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers und eine zweite Schäumungskomponente zum Zugeben des komprimierten Gases auf.
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Die Schäumungskomponente gemäß dieser Ausführungsform ermöglicht somit die zweistufige, vorteilhafte Aufschäumung. Die Strahlregelkomponente ist vorzugsweise als Sieb ausgestaltet. Je nach Druckverhältnissen ist die erste Schäumungskomponente vorzugsweise alternativ oder zusätzlich als eine Kammer mit etwas höherem Außendruck ausgestaltet, damit hier immer eine Gas/Luft Zumischung erfolgen kann.
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In einer Ausführungsform der Vorrichtung weist die zweite Schäumungskomponente eine Schäumungsstrecke mit sich vergrößerndem Querschnitt auf, wobei die zweite Schäumungskomponente mindestens ein Ventil und mehrere Düsen aufweist, über die das komprimierte Gas zuführbar ist, die an dem Abschnitt der Schäumungsstrecke mit sich vergrößernden Querschnitt angeordnet sind
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Dadurch, dass die mehreren Düsen gerade in dem Abschnitt angeordnet sind, in dem sich der Querschnitt der Strömungsstrecke vergrößert, ist eine besonders gute Einbringung des komprimierten Gases möglich.
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Insbesondere kann über eine Regelung der Gaszumischung die genaue Zusammensetzung bzw. der Zustand des letztendlichen Schaums, einschließlich der Konzentration des chemischen Löschmittels darin, festgelegt werden. Somit kann die Vorrichtung je nach Anforderungen des Brandfalls oder der Verdampfungsminderung/Kühlung angemessen eingestellt werden.
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In einer Ausführungsform der Vorrichtung sind die mehreren Düsen rotationssymmetrisch um eine zentrale Achse der Schäumungsstrecke angeordnet.
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Die rotationssymmetrische Anordnung ermöglicht eine besonders gleichmäßige Verteilung des komprimierten Gases in dem erzeugten Schaum.
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In einer Ausführungsform der Vorrichtung sind die mehreren Düsen axial bezüglich einer Strömungsrichtung der Schäumungsstrecke in mehreren Ebenen angeordnet.
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Damit sind mehrere verschiedene Düsen automatisch auch an Stellen mit unterschiedlichem Querschnitt der Strömungsstrecke angeordnet, da die Düsen gerade in dem Bereich, in dem sich der Querschnitt der Schäumungsstrecke vergrößert, angeordnet sind. Durch die mehreren Axialpositionen der Düsen wird die Verteilung des komprimierten Gases in dem Schaum und damit der erzeugte Schaum weiter verbessert.
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In einer Ausführung ist die Vorrichtung zum mobilen Einsatz ausgestaltet. Somit ist es möglich, dass die Vorrichtung möglichst nah an den Brandort transportiert wird und der Druckschaum somit in naher Umgebung zu der geplanten Einsatzort erzeugt wird. In anderen Ausführungen kann die Vorrichtung natürlich auch stationär montierbar sein.
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In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Herstellung von Druckluftschaum gelöst, wobei die Vorrichtung eine Löschwasserzustromkomponente zum Zuführen von Löschwasser, eine Schaummittelzumischkomponente zum Zumischen von Schaummittel zu dem Löschwasser und eine Schäumungskomponente zum Aufschäumen des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers unter Zugabe von komprimiertem Gas aufweist. Die Schäumungskomponente weist eine erste Schäumungskomponente mit einer Strahlregelkomponente zum Verschäumen des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers, insbesondere eine siphonartige Gaseinmischung oder eine Gaszufuhr mit anschließendem Sieb, und eine zweite Schäumungskomponente zum Zugeben des komprimierten Gases auf.
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Auch gemäß diesem Aspekt wird die verbesserte Brandbekämpfung bzw. Verminderung von Freisetzungskonsequenzen bereits durch die zweistufige Schäumung ohne besondere Anforderungen an das komprimierte Gas erreicht. Es ist dennoch ebenfalls möglich, auch die Vorrichtung gemäß diesem Aspekt mit dem das chemische Löschmittel aufweisenden komprimierten Gas und/oder einer der in Bezug auf die weiteren Aspekte beschriebenen Ausführungsformen zu kombinieren, um die Brandbekämpfung zu verbessern bzw. die Konsequenzen der Freisetzung weiter zu vermindern.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch eine Verwendung einer Vorrichtung zur Erzeugung von Druckluftschaum gelöst, wobei ein komprimierte Gas, dass ein chemisches Löschmittel umfasst, mit der Vorrichtung verwendet wird.
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Somit können die erfindungsgemäßen vorteilhaften Effekte auch bei bekannten Vorrichtungen zur Erzeugung von Druckluftschaum erhalten werden, wenn diese mit einem komprimierten Gas, das ein chemisches Löschmittel umfasst, betrieben werden. Anders ausgedrückt ist es vorteilhaft, wenn bei bekannten Vorrichtungen zur Erzeugung von Druckluftschaum der Druckluftkanister bzw. die Drucklufterzeugung dadurch ersetzt wird, dass ein chemisches Löschmittel, also ein Mittel, das eine Inhibition der Flammen ermöglicht, verwendet wird.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezug auf die beiliegenden Figuren ausführlich beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Drucklaufschaum schematisch im Querschnitt und
- 2 eine weitere Ausführung einer Vorrichtung zur Herstellung von Druckluftschaum nach einem erfindungsgemäßen Verfahren in perspektivischer, schematischer Ansicht.
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In 1 ist eine Vorrichtung 10 zur Herstellung von Druckluftschaum im Querschnitt bzw. schematisch in einer Seitenansicht gezeigt. In dem Querschnitt der 1 ist ein Strömungspfad des Löschwassers entlang einer Mittelachse 12 der Vorrichtung 10 von links nach rechts gezeigt, wobei dieser Verlauf selbstverständlich nicht darauf festgelegt ist und auch anders, insbesondere gekrümmt, etc., verlaufen kann.
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Die Vorrichtung 10 weist eine Löschwasserzustromkomponente 20 zum Zuführen von Löschwasser auf. In diesem Beispiel kann beispielsweise an die Löschwasserzustromkomponente 20 ein Löschwasserschlauch oder ähnliches auf der linken Seite angeschlossen werden.
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In dem Strömungspfad des Löschwassers schließt sich an die Löschwasserzustromkomponente 20 eine Schaummittelzumischkomponente 30 zum Zumischen von Schaummittel zu dem Löschwasser an. In dem Beispiel ist die Schaummittelzumischkomponente 30 als Venturidüse ausgestaltet, wobei das Schaummittel über eine Öffnung in dem verjüngten Querschnitt der Venturidüse beim Durchströmen des Löschwassers durch Unterdruck angesaugt wird. Auch andere Ausgestaltungen der Schaummittelzumischung, die von dem gezeigten Beispiel der Schaummittelzumischkomponente 30 abweichen, sind vorstellbar. In anderen Beispielen kann auch bereits das mit Schaummittel zugemischte Löschwasser in einem geeigneten Behälter bereitgestellt werden (vgl. 2) oder die Zumischung mit Pumpe oder Blasentank ohne Venturi erfolgen.
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In den Strömungspfad schließt sich an die Schaummittelzumischkomponente 30 eine Schäumungskomponente 40 zum Aufschäumen des mit Schaummittel zugemischten Löschwassers unter Zugabe von komprimiertem Gas an. Die Schäumungskomponente 40 ist zweistufig ausgestaltet, wobei zunächst eine erste Schäumungskomponente 42 eine erste Verschäumung erzeugt. Die erste Schäumungskomponente 42 weist beispielsweise ein Sieb oder eine Kammer mit einem etwas höheren Außendruck auf, wobei die Kammer sicherstellt, dass immer eine Gas/Luft zu Mischung erfolgt.
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An die erste Schäumungskomponente schließt sich eine zweite Schäumungskomponente 44 zum Zugeben des komprimierten Gases an. Die zweite Schäumungskomponente 44 integriert eine Schäumungsstrecke mit sich vergrößernden Querschnitt, sodass es währenddessen zu einer Erweiterung des Durchmessers kommt, die ein Aufschäumen verbessert.
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Im Bereich der zweiten Schäumungskomponente 44 sind mehrere Ventile 46 angeordnet, durch die das komprimierte Gas, das chemisches Löschmittel umfasst, zugeführt wird. Die Düsen 46 sind in diesem Beispiel in drei axial parallelen Ebenen angeordnet, von denen je ein Ventil 46 auf einer oberen und einer unteren Seite des Querschnittes angedeutet gezeigt sind. Die Zahl und Anordnung der Düsen 46 ist natürlich nicht darauf beschränkt, wobei die bevorzugt um die Mittelachse 12 rotationssymmetrisch angeordneten Düsen 46 besonders gleichmäßig erzeugten Löschschaum ermöglichen. Schließlich weist die Vorrichtung 10 eine Ausbringkomponente 50 auf, die zum Ausgeben des aufgeschäumten Löschschaums eingerichtet ist.
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2 zeigt in perspektivischer, schematischer Ansicht eine Vorrichtung 10 zur Herstellung von Druckluftschaum. Zu sehen ist eine aus als Löschpistole ausgestaltete Ausbringkomponente 50, die über einen Löschschlauch 52 aus dem gezeigten Gehäuse entnehmbar ist.
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Ein Löschmittelbehälter 32 sowie ein Löschgasbehälter 48 sind über einen Mischkammerkopf, der die Funktion der Schäumungskomponente 40 übernimmt, über den Löschschlauch 52 mit der Ausbringkomponente 50 verbunden. In der Löschgasflasche 48 ist bereits ein Löschgas, dass ein chemisches Löschmittel umfasst, enthalten bzw. es ist darin einfüllbar. Das in der Löschgasflasche 48 enthaltene komprimierte Gas wirkt als Treibmittel der Schäumung, beispielsweise des Inhaltes des Löschmittelbehälters 32.
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In diesem Beispiel ist in dem Löschmittelbehälter 32 bereits das mit Schaummittel zugemischte Löschwasser enthalten. In anderen Ausführungen kann auch eine Löschwasserzufuhr an den als Mischkopf ausgestaltete Komponente, die dann als Schaummittelzumischkomponente 30 wirkt, angeschlossen werden. Unter geeigneter Veränderung bzw. Anpassung einer vorhandenen CAF Vorrichtung kann somit durch Ersetzen des komprimierten Gases durch ein Gas, dass ein chemisches Löschmittel umfasst, der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung erreicht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Mittelachse
- 20
- Löschwasserzustromkomponente
- 30
- Schaummittelzumischkomponente
- 32
- Löschmittelbehälter
- 40
- Schäumungskomponente
- 42
- erste Schäumungskomponente
- 44
- zweite Schäumungskomponente
- 46
- Düse
- 48
- Löschgasbehälter
- 50
- Ausbringkomponente
- 52
- Löschschlauch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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