DE10038428A1 - Dieselkraftstoff - Google Patents
DieselkraftstoffInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
- C10L1/04—Liquid carbonaceous fuels essentially based on blends of hydrocarbons
- C10L1/08—Liquid carbonaceous fuels essentially based on blends of hydrocarbons for compression ignition
Abstract
Es wird ein Dieselkraftstoff mit einer Fraktion beschrieben, die bei Temperaturen oberhalb von 300 DEG C bzw. 290 DEG C verdampft. Die Fraktion weist eine Cetanzahl von mindestens 90 bzw. 70 auf.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Dieselkraftstoffe insbesondere für Kraftfahrzeuge mit
Dieselmotoren.
Dieselkraftstoffe sind schwer entflammbare Gemische von flüssigen
Kohlenwasserstoffen, die als Kraftstoffe für Brennermotoren (Dieselmotoren) verwendet
werden. Sie bestehen im wesentlichen aus Paraffinen mit Anteilen von Olefinen,
Naphthenen und aromatischen Kohlenwasserstoffen. Man erhält Dieselkraftstoffe bei
der Destillation von Erdöl aus dem Gasöl, beim Kracken, aus den Teeren, die bei der
Schwelung bzw. Hydrierung von Braun- oder Steinkohlen gewonnen werden und durch
Hydrierung des Kohleextraktes.
Bei der Verbrennung des Dieselkraftstoffs im Dieselmotor wird Luft in den Zylinder
gesogen, durch starke Verdichtung auf 550 bis 900°C erhitzt, wodurch sich ein Strahl
von eingespritztem Dieselkraftstoff von selbst entzündet und bei einer
Verbrennungstemperatur von 1500 bis 2200 einen Verbrennungsdruck von 50-80 bar
erreicht, durch den der Kolben bewegt und Arbeit geleistet wird.
Ein wesentlicher Faktor für die Verwendbarkeit von Dieselkraftstoffen ist ihre
Zündwilligkeit, für deren quantitative Angabe die Cetanzahl (CZ) eingeführt wurde. Die
Anforderungen an diese Kraftstoffe sind bei langsamlaufenden Motoren CZ 20 bis 40,
bei kleinen und schnelllaufenden CZ größer 45. Dem Dieselkraftstoff werden oftmals
Cetanzahlverbesserer als Additiv zugesetzt. Zu Cetanzahlverbesserern zählen
beispielsweise Salpeter- oder Salpetrigsäureester. Cetanzahlverbesserer werden im
allgemeinen in Mengen unter 5000 mg/kg eingesetzt, um eine Verbesserung der
Cetanzahl des Gesamtkraftstoffs um mindestes einen Punkt zu bewirken.
Die bei der Verbrennung von Dieselkraftstoffen entstehenden Abgase enthalten mehr
Stickoxide (NOx) und 30 bis 100 mal mehr Partikelmasse, als diejenigen aus Otto-
Kraftstoffen nach der katalytischen Reinigung.
Aufgrund der bereits bestehenden, insbesondere auch durch Autoabgase verursachten
Umweltverschmutzung, sind gerade solche Kraftstoffe gefragt, die die Umwelt möglichst
wenig belasten. Gleichzeitig wird naturgemäß auch angestrebt, das Zünd- und
Verbrennungsverhalten insbesondere von Dieselkraftstoffen zu verbessern, um auf
diese Weise den Kraftstoff effektiver auszunutzen, und damit zum Umweltschutz
beizutragen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Schadstoffemission von
Dieselkraftstoffen bei deren Verbrennung zu vermindern und gleichzeitig das Zünd- und
Verbrennungsverhalten von Dieselkraftstoffen zu verbessern. Die damit verbundene
Erhöhung der Cetanzahl des Dieselkraftstoffes sollte auch ohne Zugabe von
Zündverbesserern ermöglicht werden.
Die oben definierte Aufgabe wird mit einem Dieselkraftstoff gemäß Patentanspruch 1
gelöst.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dieselkraftstoff mit einer Fraktion, die bei
Temperaturen oberhalb von 300°C verdampft worden ist und eine Cetanzahl von
mindestens 90 aufweist.
Die obige Aufgabe wird auch mit einem Dieselkraftstoff gemäß Patentanspruch 2 gelöst.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dieselkraftstoff mit einer Fraktion, die bei
Temperaturen oberhalb von 290°C verdampft worden ist und eine Cetanzahl von
mindestens 70 aufweist.
Mit den erfindungsgemäßen Dieselkraftstoffen wird das Siede- und Zündungsverhalten
in Kombination angepasst.
Die Fraktion oder Teile hiervon kann dem Dieselkraftstoff zugegeben werden. Als
Dieselkraftstoffe können hierbei handelsübliche Dieselkraftstoffe verwendet werden. Der
Dieselkraftstoff wird z. B. erzeugt, indem das Destillations- bzw. Hydrierverfahren
modifiziert wird, ggf. werden zusätzliche Siedefraktionen und/oder Additive zugesetzt.
In einer besonderen Ausführungsform beträgt die Fraktion des ersten
erfindungsgemäßen Dieselkraftstoffs mindestens 20 Vol.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Cetanzahl dieses Dieselkraftstoffs
mindestens 100, insbesondere mindestens 110.
Es hat sich herausgestellt, dass es vorteilhaft ist, wenn die Fraktion des ersten
Dieselkraftstoffs nicht mehr als 1% Komponenten enthält, deren Siedepunkt oberhalb
380°C liegt. Es handelt sich hierbei um übliche Komponenten des Dieselkraftstoffs,
deren Siedepunkt größer als 380°C ist. Dazu zählen beispielsweise Aromaten,
insbesondere polycyclische Aromaten wie Anthracene.
Beim zweiten erfindungsgemäßen Dieselkraftstoff hat vorzugsweise die Fraktion über
300°C einen Anteil von mindestens 40 Vol.-%. Vorzugsweise beträgt die Cetanzahl
dieser Fraktion mindestens 80, insbesondere mindestens 90.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Fraktion des zweiten Dieselkraftstoffs
nicht mehr als 0,5 Vol.-% Komponenten, deren Siedepunkt über 380°C liegt. Auch
hierbei handelt es sich um übliche Komponenten des Dieselkraftstoffs, deren Siedepunkt
normalerweise über 380°C liegt.
Die Siedegrenzen beziehen sich auf eine Siedegrenze nach DIN ISO 3405-88. Beide
erfindungsgemäßen Dieselkraftstoffe können noch zusätzlich Additive enthalten. Dazu
zählen beispielsweise Cetanzahlverbesserer, wie EHN (Ethylhexylnitrat).
Erfindungsgemäß enthält die jeweilige Siedefraktion beider erfindungsgemäßen
Dieselkraftstoffe bevorzugt mindestens 75 Vol.-% n-Alkane. Es handelt sich hierbei
insbesondere um Dodecan, C21, C22, C23, C24.
Die Dichte des Gesamtkraftstoffs liegt vorzugsweise im Bereich von 820-860 g/l,
gemessen bei 15°C. Dieser Wertebereich liegt in der DIN EN 590-Norm.
Des Weiteren liegt die Viskosität des erfindungsgemäßen Gesamtkraftstoffs im Bereich
von 2,0 bis 4,5 mm2/s, gemessen bei 40°C. Auch dieser Bereich entspricht der DIN EN
590-Norm.
Normalerweise enthält die Fraktion der erfindungsgemäßen Dieselkraftstoffe mindestens
drei Einzelkomponenten in jeweils einer Menge von mindestens 5 Vol.-%. Es handelt
sich dabei normalerweise um Dodecan, C21, C22, C23, C24.
Mit den erfindungsgemäßen Kraftstoffen ist der Siedebereich der Fraktion und deren
Cetanzahl als Kombination zu sehen. Damit liegt ein deutlicher Unterschied zu den rein
mineralischen Kraftstoffen bzw. den Fischer-Tropsch-Kraftstoffen vor.
Des Weiteren sind die erfindungsgemäßen Dieselkraftstoffe weitaus vorteilhafter als die
RME-haltigen Kraftstoffe. Mit den erfindungsgemäßen Kraftstoffen können in dem
Siedebereich weitaus höhere Cetanzahlen erreicht werden.
Die erfindungsgemäßen Dieselkraftstoffe werden in vorteilhafter Weise in
Kraftfahrzeugen verwendet, die Dieselmotoren aufweisen. Der Kraftstoff kann unter
verminderter Schadstoffemission im Gegensatz zu den bekannten Dieselkraftstoffen
verbrannt werden. Durch Anpassung von Siede- und Zündungsverhalten kann eine
Verbrennung des Dieselkraftstoffs in effektiver Weise erreicht werden.
Claims (14)
1. Dieselkraftstoff mit einer Fraktion, die bei Temperaturen oberhalb von 300°C
verdampft und eine Cetanzahl von mindestens 90 aufweist und/oder zu mindestens
75 Vol.-% n-Alkane enthält.
2. Dieselkraftstoff mit einer Fraktion, die bei Temperaturen oberhalb von 290°C
verdampft und eine Cetanzahl von mindestens 70 aufweist und/oder zu mindestens
75 Vol.-% n-Alkane enthält.
3. Dieselkraftstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktion
mindestens 20 Vol.-% beträgt.
4. Dieselkraftstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktion
mindestens 40 Vol.-% beträgt.
5. Dieselkraftstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Cetanzahl der
Fraktion mindestens 100 beträgt.
6. Dieselkraftstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Cetanzahl der
Fraktion mindestens 110 ist.
7. Dieselkraftstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Cetanzahl der
Fraktion mindestens 80 beträgt.
8. Dieselkraftstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Cetanzahl der
Fraktion mindestens 90 ist.
9. Dieselkraftstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fraktion einen Cetanzahlverbesserer enthält.
10. Dieselkraftstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktion nicht
mehr als 1 Vol.-% Komponenten enthält, deren Siedepunkt oberhalb von 380°C liegt.
11. Dieselkraftstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktion nicht
mehr als 0,5 Vol.-% Komponenten enthält, deren Siedepunkt über 380°C liegt.
12. Dieselkraftstoff nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fraktion mindestens drei Einzelkomponenten in einer Menge von jeweils
5 Vol.-% enthält.
13. Dieselkraftstoff nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dichte des Gesamtkraftstoffs im Bereich von 820 bis
860 g/l bei 15°C liegt.
14. Dieselkraftstoff nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Viskosität des Gesamtkraftstoffes im Bereich von 2,0 bis
4,5 mm2/s bei 40°C liegt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2000138428 DE10038428A1 (de) | 2000-08-07 | 2000-08-07 | Dieselkraftstoff |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE10038428A1 true DE10038428A1 (de) | 2002-02-21 |
Family
ID=7651548
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000138428 Ceased DE10038428A1 (de) | 2000-08-07 | 2000-08-07 | Dieselkraftstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10038428A1 (de) |
Cited By (1)
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2000
- 2000-08-07 DE DE2000138428 patent/DE10038428A1/de not_active Ceased
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