DE298309C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
- C10L1/32—Liquid carbonaceous fuels consisting of coal-oil suspensions or aqueous emulsions or oil emulsions
- C10L1/328—Oil emulsions containing water or any other hydrophilic phase
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 298309 -KLASSE 236. GRUPPE
Betriebsstoff für Verbrennungskraftmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Oktober 1913 ab. -
Die schweren und mittleren Kohlenwasserstofföle, Wie Roherdöl, Stein- und Braunkohlenteer,
sowie deren höher siedende Destillationsprodukte, wie 'Leuchtpetroleum, Gasöl
• 5 usw., sind bekanntlich für den Betrieb gewöhnlicher
Vergasermotoren überhaupt nicht geeignet. Das hat zum Teil darin seinen
Grund, daß diese Öle zu dickflüssig sind, andererseits in der Schwierigkeit der Vergasung
bzw. Verdampfung und der damit im Zusammenhang stehenden geringen Zündfähigkeit
sowie mangelhaften Verbrennung. Auch gewisse billige Destillationsprodukte des Erdöls
sowie des-Teers, deren Siedepunkt niedriger liegt als der der angeführten Öle, wie Rohbenzin
und in gewissem Grade auch Benzol, sind als Betriebsstoffe für schnellaufende Vergasermotoren
nicht ohne weiteres zu gebrauchen. Hier ist es vor allem die durch die unvollkommene Verbrennung bedingte
starke Rauch- und Rußbildung, die den Betrieb erschwert.
Es hat sich nun herausgestellt, daß es möglich ist, Kohlenwasserstoffe der genannten
Art mit verhältnismäßig einfachen Mitteln in einen Zustand überzuführen, der die unmittelbare
Verwendung als Betriebsstoff für gewöhnliche, mit Vergaser arbeitende Benzinmotore
ermöglicht und die Benutzung bei anderen, mit Einspritzung arbeitenden Verbrennungskraftmäschinen,
wie Dieselmotoren, Glühkopfmotoren u. dgl., ganz erheblich begünstigt.
Man ist auf diese Weise in , die Lage gesetzt, das heute so gut wie ausschließlich
für den Betrieb von Automobilen gebrauchte teure Benzin durch ein ganz oder zum größeren Teil aus den erwähnten billigen
Brennstoffen bestehendes Treibmittel zu ersetzen, dessen Gestehungskosten hinter denen
des gewöhnlichen Benzins ganz erheblich zurückstehen. Ein weiterer Vorteil, der beson-.
ders für Länder ins Gewicht fällt, die keine Erdölvorkommen, wohl aber eine ausgebildete
Kohlenindustrie1 besitzen, besteht darin, daß man sich durch Verwendung von Steinkohlen-,
Braunkohlen- sowie Torf teerölen nebst deren Destillationsprodukten, insbesondere Benzol,
von der Einfuhr aus den Erdöl erzeugenden Ländern vollständig unabhängig machen kann.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß die betreffenden schweren bzw. mittleren
Öle für sich oder mit anderen, insbesondere mit leichten Kohlenwasserstoffen gemischt,
vor der Benutzung in den Zustand der Emulsion
bzw. in die wasserlösliche Form übergeführt werden und in diesem Zustande zur Einführung in den Vergaser bzw. bei Dieselmotoren
u. dgl. unmittelbar in den Verbrennungsraum der Maschine gelangen. Die BiI-dung
der Emulsion erfolgt durch Zusatz von Wasser unter Beigabe von Emulgierung oder
die gegenseitige Löslichkeit befördernden bzw. unterhaltenden Stoffen, insbesondere
Seife. Für die Erreichung eines dauerhaften Emulsions- oder. Lösungszustandes haben sich
(2. Auflage, ausgegeben am ig. */lär\
die Seifen der Ölsäure gegebenenfalls in Verbindung mit Alkohol als besonders geeignet
erwiesen.
Für den Betrieb gewöhnlicher Benzin- ; motoren mit normalem Benzinvergaser empfiehlt
es sich, als Grundlage für die Emulsion Kohlenwasserstoffmischungen von hohem spezifischen
Gewicht in Verbindung mit Kohlenwasserstoffen von niedrigem spezifischen Gewicht,
wie Rohbenzin oder Benzol, zu verwenden, und zwar im Verhältnis von beispielsweise
400 bis 600 Teilen Roh- oder Schwerbenzin zu 200 bis 300 Teilen der schwereren öle. Unter gewissen Umständen
tritt bei der Mischung ein von der Emulsion oft nicht scharf zu trennender Zustand ein,
der als gegenseitige Lösung zwischen dem Wasser und den betreffenden Kohlenwasserstoffen
anzusprechen ist. Dieser Zustand soll überall, wo hier von Emulsion die Rede ist,
mit verstanden sein.
Die schweren öle können auch durch Gasöl,
Solaröl, Leuchtpetroleum o. dgl. vertreten werden; in diesem Falle kann man den Anteil der
'25 leichteren Kohlenwasserstoffe verringern. Mit
dem Zusatz von Seifenwasser kann man unter Umständen bis auf 20 Prozent der übrigen
Bestandteile gehen., Je nach den besonderen Anwendungsgebieten wird man das Mischungsverhältnis
zwischen den schwereren und leichteren Kohlenwasserstoffen sowie dem Wasser wählen.
Ein ausschließlich aus Erzeugnissen der Kohlenindustrie bestehender Betriebsstoff gemaß
vorliegender Erfindung kann durch Mischen von' etwa 100 bis 300 Teilen Benzol,
100 Teilen Steinkohlenteeröl und 10 bis 20 Teilen Seifenlösung hergestellt werden.
Dem Gemisch können Leuchtpetroleum und Alkohol zugefügt werden. Der Zusatz von Petroleum begünstigt die Schmierung, während
der Alkohol die Emulsionsbildung bzw. Wasserlöslichkeit erleichtert.
Als für den vorliegenden Zweck besonders wirksame und im Gebrauch sparsame Emulgierungsmittel
haben sich die Seifen der ölsäure bewährt. Im Interesse der Erzielung
einer möglichst langen Haltbarkeit ist es zweckmäßig, die Seife sich innerhalb des betreffenden
Kohlenwasserstoffes selbst' bilden zu lassen. Man verfährt zu diesem Zwecke
beispielsweise so, daß man die ölsäure zunächst in einem Teil des Kohlenwasserstoffgemisches
auflöst und dann unter inniger Mischung in äquivalenter Menge das Alkali mit dem Wasser hinzufügt, worauf schließlich
der Rest der Kohlenwasserstoffe beigemischt wird. Die Konzentration der Lauge richtet
sich nach dem gewünschten Wassergehalt des fertigen Brennstoffs, der in der Regel nicht
über 10 Prozent beträgt. Um die Bildung fester Verbrennungsrückstände zu vermeiden,
benutzt man vorteilhafterweise die Ammoniakseife der ölsäure, die man in der beschriebenen
Weise innerhalb der Kohlen-Wasserstoffe sich bilden läßt.
Die Form der Emulsion bzw. Lösung sichert die vollkommenste Verbrennung der
Öle, was, abgesehen von dem Fehlen der Rußbildung, auch dadurch bestätigt wird, daß die
Leistung eines mit einem Brennstoff gemäß vorliegender Erfindung betriebenen Benzinmotors
sogar bei geringerem Verbrauch eine höhere ist als beim Betriebe mit Benzin allein,
das doch einen höheren kalorimetrischen 75 / Heizwert besitzt. Auch die Schmierung des
Motorkolbens wird beim Betriebe mit dem neuen Betriebsstoff verbessert, ■ so daß man
weniger Schmieröl gebraucht, unter. Umständen sogar für kurze Zeit ohne besondere
Schmierung auskommt. Schließlich sind noch als Vorzüge des neuen Betriebsmittels die
durch den Wassergehalt bedingte Kühlwirkung sowie die Einfachheit hervorzuheben, ■
mit der die für Motoren mit Ölbetrieb ja schon angewandte Wasserzuführung zum Verbrennungsraum genau entsprechend der
ölzufuhr bemessen werden kann.
Unter Kohlenwasserstoffen bzw. Kohlenwasserstoffölen werden im Vorstehenden sowie
in den Patentansprüchen die Erdöle und deren Destillationsprodukte sowie die Erzeugnisse
der Asphalt- und Bitumendestillation, ferner der Steinkohlen-, Braunkohlen-, Torf- und Holzverkokung bzw. -Destillation
verstanden. Mit Roh- oder Schwerbenzin sind die auch wohl mit Rohnaphta bezeichneten
Fraktionen der Erdöldestillation gemeint, die zwischen dem gewöhnlichen, beispielsweise
für Automobilmotore benutzten Benzin und den Leuchtölen liegen, also einen
Siedepunkt unter 1500 besitzen, mit Rohöl
bzw. Roherdöl oder Rohpetroleum das Erdöl, wie es aus dem Boden kommt, evtl. nach Abscheidung
mechanischer Beimengungen. Unter leichten Kohlenwasserstoffen sind die der
Benzinfraktion (obere Siedegrenze 1500), unter mittleren die der Leucht- bzw. Gasölfraktion
(Siedegrenze etwa 150 bis 3000) und unter schweren die öle mit Siedepunkten
über 3000 verständen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Betriebsstoff für Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere Vergasermotoren, bestehend aus einem innigen Gemisch von Kohlenwasserstoffen, Wasser und Emulgierungsmitteln, insbesondere Seife, in Form einer dauernden Emulsion.2, Betriebsstoff nach Anspruch 1, da- iaodurch gekennzeichnet, daß das Kohlenwasserstoffgemisch aus 'schweren oder mittleren Kohlenwasserstoffen und leichten Kohlenwasserstoffen besteht.3. Betriebsstoff nach Anspruch 1 und 2, bestehend aus einem innigen Gemisch von Benzin oder Benzol und Teer- oder Gasöl sowie Emulgierungsmitteln und Wasser..4. Betriebsstoff nach Anspruch 3, bestehend aus einem Gemisch von etwa 400 bis 600 Teilen Benzol, 200 bis 300 Teilen Steinkohlenteeröl und 50 bis 80 Teilen einer 5- bis ioprozentigen wäßrigen Seifenlösung.5. Betriebsstoff nach Anspruch 2, bestehend aus einem Gemisch· von etwa 400 bis 600 Teilen Schwerbenzin, 200 bis 300 Teilen Gasöl oder Petroleum und 50 bis 100 Teilen einer 5- bis ioprozentigen wäßrigen Seifenlösung. >6. Betriebsstoff nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Emulgierungsmittel aus einer Ammoniakseife, vorzugsweise aus Ammoniumoleat besteht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE298309C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5491343A (en) * | 1994-03-25 | 1996-02-13 | Brooker; Gary | High-speed multiple wavelength illumination source, apparatus containing the same, and applications thereof to methods of irradiating luminescent samples and of quantitative luminescence ratio microscopy |
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US5491343A (en) * | 1994-03-25 | 1996-02-13 | Brooker; Gary | High-speed multiple wavelength illumination source, apparatus containing the same, and applications thereof to methods of irradiating luminescent samples and of quantitative luminescence ratio microscopy |
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