DE516850C - Brenngas, insbesondere fuer Brennkraftmaschinen - Google Patents

Description

• Brenngas, insbesondere für Brennkraftmaschinen Bei der Benutzung von Methan, das aus Koksofengasen in großen Mengen erhältlich ist, hat es sich herausgestellt, daß man bei seiner Anwendung auf verschiedene Schwierigkeiten stößt. Dieselben sind vor allem #darauf zurückzuführen, daß die Verbrennungsgeschwindigkeit des Methans sehr gering ist, und so kommt es, daß trotz des verhältnismäßig sehr hohen Heizwertes des Methans es, für sich allein verwendet, unbefriedigende Ergebnisse zeitigt. Gerade aus diesem Grunde sind bereits Vorschläge gemacht worden, künstliche Gemische von Methan mit Wasserstoff zu benutzen, und in der Tat haben :ich diese Gemische überall dort, wo es auf eine sehr heiße Flamme ankommt, bewährt. 1-Tan kann sich das Zustandekommen dieser günstigen Wirkung nur so erklären, daß jede der beiden Komponenten gewissermaßen das im LTberfluß besitzt, was der anderen Komponente abgeht; ist doch der Heizwert des Methans mehr als dreimal so hoch wie derjenige des Wasserstoffs, andererseits weist der letztere eine etwa zehnmal höhere Verbrennungsgeschwindigkeit als Methan auf.
• Es hat sich jedoch herausgestellt, daß für manche Zwecke die Gegenwart größerer Mengen Wasserstoff bei dem Brenngas unerwünscht ist, sei es, weil das Gas hierdurch spezifisch zu leicht wird, sei es aus dem Grunde, daß, wenn es in verdichtetem Zustande zur Verbrennung gelangt, die Gegen-«-art größerer Mengen von Wasserstoff zu Frühzündungen Anlaß gibt. Schließlich kann auch dort die Beimischung von größeren Mengen von Wasserstoff unerwünscht erscheinen, wo es darauf ankommt, daß der Heizwert des Brenngases möglichst hoch bleibt. Es hat sich in solchen Fällen als zweckmäßig herausgestellt, daß Methan, wie es durch Abscheidung aus den Koksofengasen erhältlich ist, mit den beim Verschwelen (bei 7.'ieftetnperaturverkokung) von Steinkohle oder Braunkohle entstehenden gasförmigen Kohlenwasserstoffen (Gasol) oder mit dem beim Kracken von Rohölen gewinnbaren ölgas oder Blaugas zu vermengen und erst das so erhaltene Gemisch zu verwenden. Das Ülgas sowie auch das bei der sogenannten Tieftemperaturverkokung (Schwelen) der Steinkohle und Braunkohle erhaltbare Gas besteht nach Abscheidung von Kohlensäure, Kohlendioxyd, Schwefelverbindungen und gegebenenfalls von Wasserstoff im wesentlichen aus Äthylen, Äthan und deren niedrigeren Homologen. Diese Gase haben eine verhältnismäßig hohe Verbrennungsgeschwindigkeit, etwa anderthalbfachen Heizwert gegenüber dem Methan und lassen sich mit demselben gut vermischen.
• Insbesondere eignen sich solche Gemische als Betriebsstoffe für Explosionsmotoren, da sie, mit Luft gemischt, sich sehr stark im Explosionszylinder verdichten lassen, ohne daß Frühzündungen entstehen, und auf diese Weise der motorische INTutzeffekt je WE. besser als :bei den gewöhntichen Betriebsstoffen sich gestaltet.
• Bei der Verwendung solcher Gemische von N2ethan und Gasol oder Ölgas oder Blaugas kann man in der Weise verfahren, daß, wenn man z. B. mit einem Gemisch von z Raumteilen Methan und r Raumteil Gasol arbeiten will, man in die normale Stahlflasche, enthaltend 6 cbm Gas, vorerst 2 cbm Gasol und daraufhin die d cbm Methan hineinpumpt. Man kann aber auch in der Weise arbeiten, daß die beiden Gasarten, Methan einerseits und Gasol oder Ölgas oder Blaugas andererseits, dein Verwendungsapparat gleichzeitig zugeführt oder von demselben angesaugt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Brenngas, insbesondere für Brennkraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Gemisch von Methan finit den bei der Tieftemperaturverkokung (beim Schwelen) von Steinkohle oder Braunkohle oder beim Kracken von Rohölen oder bei ähnlichen Verfahren erhältlichen gasförmigen Kohlenwasserstoffen besteht.