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Kleinkraftfahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf ein Kleinkraftfahrzeug
mit zusammenklappbaren Aufbauteilen zur Verringerung des Platzbedarfes beim Abstellen
und beim Transport und ist durch die gleichzeitige Anwendung folgender Merkmale
gekennzeichnet: a) Mindestens an einer Seitenwand des in bekannter Weise zu einem
Koffer zusammenklappbaren Wagenkastens sind Laufrollen oder Laufbänder in einer
die Stand- und Lauffähigkeit des Wagenkastens auf dieser Seitenwand sichernden Anordnung
vorgesehen.
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b)Die über die obere und untere Begrenzungsfläche des Wagenkastens
vorstehenden Teile des Kleinwagens sind an den einen festen Wagenkastenmittelteil
bildenden Aufbau heranklappbar angeordnet.
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Ein auf diese Weise ausgestattetes Kleinkraftfahrzeug kann vom Benutzer
beim Erreichen des Fahrzieles nach dem Einschwenken der vorstehenden Teile an oder
in den Wagenkasten gewendet, auf die an der Seitenwand vorgesehenen Laufmittel,
wie Rollen oder Bänder, gestellt werden und sodann gegebenenfalls nach dem Einschwenken
der Fahrräder in den Wagenkasten bei wesentlich geringerem Platzbedarf leicht auf
der Fahrbahn oder in Hauseinfahrten, Garagen u. dgl. geschoben und eng mit anderen
ähnlich ausgerüsteten Kraftfahrzeugen aneinandergereiht abgestellt werden oder aber
auch zum Transport mit der Bahn zur Frachtgutbeförderung gebracht werden. Ein derart
ausgebildetes Kraftfahrzeug ist im Betrieb durch die vereinfachte Abstellmöglichkeit
mit Hilfe der Rollen billiger als die üblichen und bekannten zusammenklappbaren
Wagen. Die Erfindung bezieht sich ferner auf bauliche Ausgestaltungen, die die angestrebte
Wirkung erhöhen und das Befahren von Rampen oder Stiegen ermöglichen.
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Es ist ein zu militärischen Zwecken dienendes Kraftfahrzeug bekannt,
dessen zur Herabminderung seines Platzbedarfes zum Transport in Flugzeugen aus zwei
um einen Mittelträger schwenkbaren schachtelähnlichen Teilen bestehender Wagenkasten
nach Abnehmen der Federung der Fahrräder und der Lenkung zusammenklappbar ausgebildet
ist und in dieser Stellung die nach innen geschwenkten Teile einschließlich der
Räder völlig umschließt und an Handgriffen in das Flugzeug getragen werden kann.
Es sind auch zusammenklappbare Wagenkasten, insbesondere für Kraftfahrzeuge nicht
mehr neu, die aus einem mit faltbarem Material bespannten Gerippe und an den Enden
gelenkig miteinander verbundenen Bügeln oder biegsamen Stäben bestehen, die durch
geeignete Vorrichtungen gespreizt oder aufgeklappt bzw. nach Art eines Schirmes
aufgespannt werden können. Es sind auch schon Kraftfahrzeuge mit einem an den Seitenwänden
des Wagenkastens vorgesehenen Gürtel von Laufrollen bekanntgeworden, die bei Zusammenstößen
mit anderen Kraftfahrzeugen ein leichtes Abrollen der Wagen aneinander ohne stärkere
Beschädigung ermöglichen sollen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in drei beispielsweisen
Ausführungsformen dargestellt. Fig. 1 zeigt schematisch ein Kleinkraftfahrzeug gemäß
der Erfindung im Vertikalschnitt nach der Linie I-I der Fig. 2, die einen Horizontalschnitt
nach der Linie II-II der Fig. 1 darstellt, während Fig. 3 einen Vertikalschnitt
nach der Linie III-III der Fig. 1 zeigt. Fig.4 zeigt den Kleinwagen im Schaubild
in seiner Fahrtstellung, wobei einige Teile des Wageninnern durch Weglassen der
Wände des Wagenkastens verdeutlicht wurden. Fig. 5 zeigt den Kleinwagen im Schaubild
in einer auf die Rollen einer Seitenwand gekippten Stellung. Die Fig. 6 und 7 zeigen
zwei weitere Ausführungsformen des Kleinwagens in schematischer Darstellung bei
auf einer Seitenfläche rollenden bzw. auf der Rückenfläche des Wagenkastens abgestellter
Lage.
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Der Wagenkasten 1 des Kraftfahrzeuges hat im wesentlichen kofferähnliche
Form. Jedes der vorderen und hinteren Fahrzeugräder 2 bzw. 2' ist um eine Achse
3 bzw. 3' drehbar, die von einem Schwenkarm 4 getragen wird, der in einem Lagerblock
5 bzw. 5' in an sich bekannter Weise federnd nachgiebig gelagert ist. Die den hinteren
Fahrzeugrädern 2' zugeordneten Lagerblöcke 5' sind je an einem um eine Scharnierachse
6 des Fahrzeugrahmens 7 schwenkbaren Deckel 8 befestigt, der eine vom Fahrzeugrahmen
gebildete, an jeder Ecke vorgesehene, die Räder in ihrem oberen Teil umgebende Nische
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gegenüber dem Wagenkasten abschließt. Jeder der
Deckel 8
wird durch eine lösbare starre Verbindung, z. B. einen Spannbügel 10 (Fig. 4), in
der Schließstellung gehalten. Die Lagerblöcke 5 für die Vorderräder 2 sind um einen
Drehzapfen 11 am Deckel 8 schwenkbar und durch eine Spurstange 12, die mittels Kugelgelenken
13 an Fortsätzen 14 der Lagerblöcke 5 angreifen, miteinander gelenkig verbunden.
Die Verstellung der Spurstange 12 der Vorderräder 2 erfolgt über das Lenkrad 15,
dessen Lenksäule 15' in einem Führungsrohr 16 gelagert ist, das am unteren Ende
mit einem Gelenk 17 um eine quer am Wagenkasten 1 drehbare Achse 18 schwenkbar ist.
Das untere über das Rohr 16 vorstehende Ende der Lenksäule 15' ist über Kardangelenke
19, 20 mit einem Drehzapfen 21 verbunden, der am freien Ende ein Ritzel 22 trägt,
das in eine Verzahnung 23 der Spurstange 12 eingreift und bei einer Drehung des
Lenkrades 15 im einen oder anderen Sinn eine Verschiebung der Spurstange 12 und
damit eine Schwenkung der Lagerblöcke 5 samt den Fahrzeugrädern 2 bewirkt. Voraussetzung
hierfür ist aber, daß das Ritzel 22 in der Verschieberichtung der Spurstange 12
an einer Bewegung gehindert wird, was dadurch erfolgt, daß der Drehzapfen 21 samt
dem Ritzel 22 von einer Hülse 24 umfaßt ist, die mit einer die Spurstange 12 lose
umgebenden Hülse 25 vereinigt ist, an der mit einem Kugelgelenk 26 ein mit einem
Kugelgelenk 27 am Fahrzeugrahmen 7 befestigter Lenker 28 angreift. Die Kugelgelenke
19, 20 in der Lenkanordnung zwischen Lenkrad 15 und Spurstange 12 sichern die Beweglichkeit
beim Ausschwingen der Vorderräder. Das Führungsrohr 16 der Lenksäule 15' ist über
einen Lenker 29 mit einem Arm 30 mit dem Rahmen der als Windschutzscheibe 31 wirkenden
vorderen Fläche des Verdecks zwangsbeweglich verbunden, so daß beim Niederklappen
der Windschutzscheibe 31 um ein Gelenk 31' in die in Fig. 1 strichpunktiert angedeutete
Stellung auch das Lenkrad 15 mit dem Führungsrohr 16 sich in die strichpunktiert
angedeutete, in das Innere des Wagenkastens versenkte Stellung um das Gelenk 17
geschwenkt wird. Der Rahmen der Windschutzscheibe 31 ist in seiner aufrechten Gebrauchsstellung
gegenüber dem Wagenkasten verriegelt. An der oberen Randleiste der trapezförmigen
Windschutzscheibe 31 greift der vordere Rand der Dachbespannung 32 des Verdeckes
an. Die Seitenstreben 33 für die rückwärtige Fläche 34 des Verdeckes sind um je
ein Gelenk 35 schwenkbar und mit in der Länge sich beim Niederklappen des Verdeckes
in die Ebene der oberen Begrenzungsfläche des kofferähnlichen Wagenkastens 1 sich
verkürzenden Seitenstreben 36 des Verdeckes bei 37 gelenkig verbunden, deren vordere
Gelenke 38 am Rahmen der Windschutzscheibe 31 angelenkt sind. Ein die Gelenke 37
verbindender Spannbügel 39 hält das Verdeck in der Gebrauchsstellung in straffer
Lage.
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Die hinteren Fahrzeugräder 2' werden über Kettentriebe 40 von der
Welle 41 des Motors 42 angetrieben, der in den Raum zwischen den Nischen 9 für die
Hinterräder 2' am Fahrzeugrahmen 7 angeordnet ist, vgl. Fig. 3, und durch einen
Deckel 43 abgedeckt ist. An einer Längsseite des Wagenkastens sind nahe der vorderen
und rückwärtigen Schmalseite je zwei Laufrollen 44 vorgesehen, während auf der gegenüberliegenden
Längsfläche ein Handgriff 45 angeordnet ist, der zur Vergrößerung des Hebelarmes
beim Kippen des Wagens an aus dem Wagenkasten ausziehbaren Rohren 45' befestigt
ist. Die Laufrollen 44 sind je um einen senkrecht zur Seitenwand des Wagenkastens
drehbar gelagerten, die Rollenachse kreuzenden Drehzapfen schwenkbar und daher nach
allen Richtungen drehbar, so daß das Kleinfahrzeug auf die Rollen 44 gekippt mittels
des Handgriffes 45 allseits verschiebbar ist. Die Anordnung wird so getroffen, daß
bei der in Fig. 5 ersichtlichen gekippten Stellung des Wagenkastens 1 auf die Laufrollen
44 der Brennstoffbehälter 46 möglichst tief, und zwar noch unterhalb des Vergasers
47 zu stehen kommt, so daß beim Kippen des Wagens der im Vergaser 47 befindliche
Brennstoff in den Behälter 46 zurückfließen kann. Der Einfüllstutzen 48 des Brennstoffbehälters
46 überragt bei Fahrtstellung des Wagenkastens 1 auf den Fahrzeugrädern 2, 2' die
Deckelfläche des Brennstoffbehälters 46 und ist an der inneren Seitenwand desselben
angesetzt. Auf diese Weise kann der Brennstoffbehälter vollständig gefüllt werden,
ohne daß beim Kippen des Wagens Brennstoff auch bei nicht geschlossenem Einfüllstutzen
ausfließen würde. Es kann daher in jeder Stellung des Wagenkastens der Brennstoffbehälter
gefüllt werden. Der Akkumulator 49 für die Stromversorgung des Wagens ist um eine
zu der die Laufrollen 44 tragenden Seitenwand parallelen, senkrecht zur Kipprichtung
angeordneten, oberhalb des Akkumulators 49 liegenden Achse 50 schwenkbar, so daß
er auch in gekippter Stellung des Wagens nach unten hängt und Beschädigungen desselben
verhindert werden.
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Vor dem Kippen des Wagenkastens wird das Verdeck nach dem Lösen der
Verriegelung der Windschutzscheibe vom Wagenkasten 1 in die in Fig. 1 strichpunktiert
gezeichnete Stellung niedergeschwenkt, so daß der Wagenkasten von oben aus völlig
abgeschlossen ist. Nach dem Kippen werden die Fahrzeugräder 2, 2' nach dem Lösen
der Spannbügel 10 mit den Deckeln 8 um deren Scharnierachsen 6 in die gleichfalls
strichpunktiert gezeichnete Stellung gemäß Fig. 1 geschwenkt, so daß die Räder 2,
2' in die Nischen 9 eintreten, vgl. Fig. 1 und 5. Der Wagen kann nun auf einfache
und leichte Weise verschoben und abgestellt werden.
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In Fig. 6 sind in einer abgeänderten Ausführungsform an Stelle der
vier Rollen an einer Längs- und einer Schmalwand der Seitenflächen des Wagenkastens
1 Laufrollen 44' vorgesehen, die über einen nicht dargestellten stromversorgten
Kleinmotor angetrieben werden können, der von einem im Bereich des Handgriffes 45
für die Führung des Kraftfahrzeuges während des Abstellens angeordneten Schalter
51 ein- und ausgeschaltet werden kann.
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Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, kann das Fahrzeug nach dein Einschwenken
der Fahrräder 2, 2' und dem Niederklappen des Verdecks auf eine Längsseite des Wagenkastens
aufgestellt, beim Einschalten des Kleinmotors über den Schalter 51 am Handgriff
45 gelenkt und mühelos an den Abstellplatz gerollt werden, wobei auch Stiegen oder
Rampen ohne weiteres befahren werden können.
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In Fig. 7 ist das Abstellen des Kraftfahrzeuges durch Aufrichten auf
die Rückenfläche des Wagenkastens zu ersehen, wodurch bei kleinstem Platzbedarf
ein Abstellen in Garagen oder Bahnhofhallen möglich wird. Bei dieser Ausführungsform
sind um alle vier Seitenwände des Wagenkastens 1 zwei endlose mit Gummistreifen
belegte Stahlbänder 52 herumgeführt, die über nicht dargestellte Führungsrollen
an den Ecken des Wagenkastens 1 laufen. Die Bänder sind in Führungen gleitbar, denen
Schmiermittel zur Herabminderung der Reibung zugeführt werden kann. Sie können von
einem gemeinsamen Hilfsmotor angetrieben werden.
Die erfindungsgemäße
Ausbildung des Kraftfahrzeuges ermöglicht den billigen Transport in den üblichen
Gepäckwagen von Eisenbahnen, wodurch sich lange Fahrten mit dem Kraftfahrzeug neben
Eisenbahnlinien erübrigen und das Hauptziel der Reise ohne körperliche Anstrengung
und bei geringeren Betriebskosten erreicht wird, wobei der Fahrer, an Ort und Stelle
angelangt, sofort für die Lenkung des Kraftfahrzeuges einsatzbereit ist. Dies ist
besonders dann erwünscht, wenn das Reiseziel in einer verkehrsarmen Gegend liegt,
das weitab von einer Bahnstation liegt. Auch für Geschäftsreisende ist diese Art
von Reisen mit dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug von Vorteil, weil sie sich lange
Anfahrtwege ersparen und von der Bahnstation weg alle notwendigen Fahrten rasch
und mühelos auch in verkehrstechnisch nicht erschlossenen Gegenden durchführen können.
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Das Kraftfahrzeug gemäß der Erfindung ist nicht an das beschriebene
Ausführungsbeispiel gebunden und läßt verschiedene Abänderungen der Bauart zu. So
kann das Laufband auch bloß an einer Seitenwand des Wagenkastens vorgesehen sein.
Gegebenenfalls kann auf die in das Innere des Wagenkastens einschwenkbare Anordnung
der Fahrzeugräder verzichtet werden, oder die Räder können auch gegenüber dem Wagenkasten
in ihrer durch das Wagengewicht belasteten Stellung durch eine Sperreinrichtung
festgestellt werden, so daß sie beim Kippen des Wagens nicht ausschwenken können
und vom Wagenkasten nicht weit vorspringen. Das Verdeck kann gegebenenfalls an Stelle
der klappbaren Anordnung auch in anderer Weise zum flachen Abschluß der oberen Seite
des Wagenkastens herangezogen werden und z. B. zusammensteckbar sein.