DE10034174A1 - Pumpstation - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Pumpstation, bestehend aus einem Gebäude, welches mindestens einen Zulaufraum und mindestens einen auf einem anderen Höhenniveau angeordneten Abflußraum aufweist, zwischen diesen mindestens zwei Räumen eine Trennwand innerhalb des Bauwerkes angeordnet ist, mindestens eine Pumpe ein Fluid durch eine solche Trennwand in einen Abflußraum des Bauwerkes fördert, der Abflußraum eine im Winkel zu einer Austrittsöffnung angeordnete Abflußöffnung aufweist, wobei deren Oberkante unterhalb eines Flüssigkeitspegels befindlich ist, der in einem dem Bauwerk nachgeordneten Abfluß vorherrscht. Der Pumpe ist eine aufsteigende Flüssigkeit führende Einrichtung mit einer offen ausgebildeten Austrittsöffnung nachgeordnet und diese Austrittsöffnung ist im Abflußraum oberhalb der Oberkante von der Abflußöffnung angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Pumpstation, bestehend aus einem Gebäude, welches
mindestens einen Zulaufraum und mindestens einen auf einem anderen Höhen
niveau angeordneten Abflußraum aufweist, zwischen diesen mindestens zwei
Räumen eine Trennwand innerhalb des Bauwerkes angeordnet ist, mindestens
eine Pumpe ein Fluid durch eine solche Trennwand in einen Abflußraum des
Bauwerkes fördert, der Abflußraum eine im Winkel zu einer Austrittsöffnung
angeordnete Abflußöffnung aufweist, wobei deren Oberkante unterhalb eines
Flüssigkeitspegel befindlich ist, der in einem dem Bauwerk nachgeordneten Abfluß
vorherrscht.
Pumpstationen, auch als Schöpfwerke, Deich- oder Entlastungsschöpfwerke,
Wasserhebewerke, Bewässerungspumpwerke oder unter ähnlichen Begriffen
bekannt, müssen große Wassermengen bei geringen Förderhöhen fördern. Eine
allgemeine Übersicht solcher Anlagen ist durch den Aufsatz "Gestaltung von
Schöpfwerken", von Helmut Göhrke und Paul Winkelmann, veröffentlicht in KSB
Technische Berichte Nr. 11, August 1966, Seiten 28-36, bekannt. Pumpstationen
müssen bei wechselnden zulaufseitigen Pegeln und bei Schwankungen der, der
Pumpstation nachgeordneten Außenwasserstände unterschiedliche Förderhöhen
bewältigen. Da die Verwendung findenden Pumpen, im wesentlichen von axialer
oder halbaxialer Bauart, nur relativ kleine Förderhöhen liefern, stellen die für einen
effizienten Betrieb der Anlage erforderlichen geringen Schwankungen der
Förderhöhe für die Auslegung einer solchen Pumpstationen ein Problem dar.
Um die Kosten eines solchen Bauwerkes niedrig zu halten, finden vorwiegend
vertikale Propellerpumpen Verwendung. Für geringe Förderhöhen bis etwa 2
Meter ist es aus dem obigen Aufsatz bekannt, eine sogenannte offene Propeller
pumpe zu verwenden. Dabei strömt ein zu förderndes Fluid unmittelbar nach
Passieren des Laufrades aus dem druckseitig offen ausgebildeten Pumpen
gehäuse in den Abflußraum der Pumpstation aus. Wie bei allen Pumpstationen
des genannten Einsatzzwecks muß auf der Druckseite der Pumpe ein Rückstrom
verhinderer angeordnet sein, mit dessen Hilfe bei abgeschalteter Pumpe ein
Zurückfließen von bereits gefördertem Fluid unterbunden wird. Bei der vorbe
kannten Pumpstation ist dazu die Abströmöffnung des Abflußraumes mit einer
zwangsgesteuerten Rückschlagklappe ausgerüstet, die gleichzeitig als Rück
stromverhinderer und als Absperrorgan dient, vergl. Seite 31, Abb. 3A.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Pumpstation zu entwickeln, die
mit geringem gerätetechnischen und bauwerklichen Aufwand einen sicheren
sowie energetisch günstigen Betrieb gewährleistet.
Die Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß jeder Pumpe eine in aufsteigender
Richtung verlaufende und Flüssigkeit führende Einrichtung mit einer im Abfluß
raum oberhalb von der Oberkante der Abflußöffnung angeordneten, offen
ausgebildeten Austrittsöffnung versehen ist.
Mit dieser Lösung kann auf die zusätzliche Installation einer Absperrklappe
verzichtet werden. Und bei der die Flüssigkeit in aufsteigender Richtung führenden
Einrichtung kann es sich um eine als Bestandteil des Bauwerkes ausgebildete
Leitung, einen Kanal, ein Rohr oder eine ähnliche Ausbildung handeln. Die
dadurch mögliche Einsparung einer bisher notwendigen Absperrklappe erhöht die
Betriebssicherheit erheblich bei gleichzeitiger Reduktion der Investitionskosten.
Denn solche Absperrklappen stellen in Folge ihrer betriebstechnisch notwendigen
Steuerung und den bewegten, häufig unter Wasser befindlichen Bauteilen, ein
wartungsintensives sowie störanfälliges Bauteil dar.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Oberkante der Abflußöffnung
Bestandteil einer verstellbaren Öffnung ist. Somit kann bei der Entwicklung eines
standardisierten Bauwerkes für eine Pumpstation durch eine einfache
Abstimmung zwischen der Oberkante der Abflußöffnung und der Höhenlage der
offen ausgebildeten Austrittsöffnung von der Flüssigkeit führenden Einrichtung in
einfachster Weise eine bauwerkseitige Anpassung an die jeweiligen maximalen
und minimalen Pegelstände auf der Abflußseite der Pumpstation erfolgen. Bei der
Planung oder Herstellung der Pumpstation kann durch bloße Veränderung einer
die Oberkante der Abflußöffnung definierenden Schalung eine Anpassung an die
vorgegebenen Pegelstände von den außerhalb des Bauwerkes gelegenen Zulauf-
und Abflußkanälen erfolgen. Ebenso kann die Oberkante Bestandteil einer
höhenverstellbaren Einrichtung oder einer im Betrieb verstellbaren Einrichtung
sein.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß in der Flüssigkeit
führenden Einrichtung und/oder im Bereich der Abflußöffnung eine Förderstrom
meßeinrichtung angeordnet ist. Ebenso kann nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung der Abflußöffnung ein überwiegend horizontal verlaufender Abfluß
kanal, eine Leitung oder dergleichen mit einer darin angeordneten Förderstrom
meßeinrichtung nachgeordnet sein. Eine solche Förderstrommeßeinrichtung
ermöglicht in einfachster Weise eine Überwachung bis hin zu Ferndiagnose oder
Fernwartung einer Pumpstation. Mit Hilfe eines auf verschiedene und bekannte
Weise übertragbaren Förderstromsignals kann festgestellt werden, ob die
Pumpstation bestimmungsgemäß arbeitet.
Zur Reduzierung des meßtechnischen Aufwandes während einer Förderstrom
messung ist vor gesehen, daß ein für eine Förderstrommessung verwendeter
durchströmter Querschnitt oder durchströmter Volumenbereich vollständig mit
dem Förderfluid gefüllt ist. Dazu liegt ein höchster Punkt eines solchen Meßwert
erfassungsbereiches, der gewöhnlich in einem druckseitigen Teil des Strömungs
weges angeordnet ist, unterhalb des niedrigsten Wasserstandes auf der Abfluß
seite. Die ständige und vollständige Füllung eines solchen Meßabschnittes kann
durch dessen lokale Tieferlegung oder durch eine an dessen Ende angeordnete
Überlaufschwelle erfolgen. Der für die Messung verwendete durchströmte
Querschnitt sollte immer unterhalb des bei einer Auslegung einer solchen
Pumpstation zu Grunde gelegten niedrigsten Pegelstandes auf der Abflußseite
gelegen sein. Durch die Anordnung einer Art Überlaufschwelle am Ende einer
solchen Meßstrecke kann der bauliche Aufwand bei den Erdarbeiten reduzieren
werden. Somit können sich Schwankungen im Höhenniveau auf der Abflußseite
nicht auf den Füllstand in der Meßstrecke auswirken. Der gleiche Effekt ist mit
einer abflußseitigen Meßstrecke erreichbar, die nach Art eines Dükers ausgebildet
ist. Eine solche Streckenführung, die vom Prinzip der kommunizierenden Röhren
Gebrauch macht, gewährleistet eine vollständige Flüssigkeitsfüllung in der für die
Förderstrommessung benutzten Leitung, dem Rohr, dem Kanal oder dergleichen.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist eine Pumpe mit festen
und/oder verstellbaren Lauf- und/oder Leiteinrichtungen ausgerüstet. Die
Verwendung solcher Verstelleinrichtungen ist abhängig von den Betriebsbe
dingungen, die für die Pumpstation Verwendung finden. Die Verwendung solcher
Pumpenbauarten in einer Pumpstation erhöht zwar die Investitionskosten, sie
bewirken aber gegenüber sogenannten starren, das heißt nicht regelbaren
Pumpen, eine Verbesserung des Wirkungsgrades. Und dies bewirkt eine
erhebliche Reduzierung der Stromkosten, wodurch über einen längeren Betriebs
zeitraum gesehen eine solche Anlage kostengünstiger zu betreiben ist. Die
Einsparung der Energiekosten vermindert für den Betreiber die Lebenszyklus
kosten der Anlage.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung verläuft die die Flüssigkeit in
aufsteigender Richtung führende Einrichtung senkrecht oder geneigt, wobei die
Austrittsöffnung parallel oder geneigt zum Flüssigkeitsspiegel angeordnet ist.
Erfordern die räumlichen Ausbildungen des Abflußraumes aus strömungs
technischen und/oder ortsspezifischen Gründen eine andere Anordnung oder
Lage der Austrittsöffnung, dann kann die Fläche der Austrittsöffnung auch in
einem Winkel und/oder gegenüber der Horizontalen geneigt verlaufen. Dabei muß,
ebenso wie bei einer horizontal verlaufenden Austrittsöffnung, lediglich gewähr
leistet sein, daß sich eine unterste Kante der Austrittsöffnung immer oberhalb des
höchsten Flüssigkeitsstandes befindet, der bei der Planung von der Pumpstation
auf deren Abflußseite zugrunde gelegen hat. Mit dieser Maßnahme wird bei einem
Ausschalten einer Pumpe verhindert, daß ein bereits gefördertes Fluid über die
Austrittsöffnung und durch die Pumpe zurück in den Zulaufraum strömt.
Die Austrittsöffnung oder deren unterste Kante befindet sich, wenn auch nur
geringfügig, immer oberhalb des maximal auftretenden Flüssigkeitsstandes.
Zusätzlich ergibt sich dadurch ein weiterer wesentlicher Vorteil, indem für eine
solche Pumpstation der an sich bekannte Hebereffekt Verwendung finden kann.
Die bauwerksseitige Ausbildung der Pumpstation kann somit direkt als Heber
gestaltet werden, ohne die bisher bekannten speziellen Heberleitungen zusätzlich
installieren zu müssen. Den unteren Heberscheitel bildet in diesem Falle die
Austrittsöffnung der einer Pumpe nachgeordneten Flüssigkeit führenden
Einrichtung. Die Gestaltung des Auslaßraumes als Heber steht in direkter
Verbindung mit dem Energieeinsparpotential der Pumpstation durch Rück
gewinnung der geodätischen Höhendifferenz zwischen unterem Heberscheitel und
dem Pegelstand auf der Abflußseite. Dies wird gewährleistet durch die Lage der
Oberkante von der Abflußöffnung in Höhe des niedrigsten Pegelstandes auf der
Abflußseite.
Beim Abschalten der Pumpe wird der Abflußraum der Pumpstation mit Hilfe einer
Armatur belüftet, wodurch die Heberwirkung aufgehoben wird. Eine dichte
Ausbildung des Abflußraumes ist während der Bauwerkserstellung problemlos
möglich, da dieser kostengünstig als Betonkonstruktion gestaltet werden kann. Zur
Verbesserung der Abdichtwirkung im Abflußraum können in einfacher Weise auf
dessen Wandflächen entsprechend abdichtende Beschichtungen aufgebracht
werden. Eine solche Ausbildung der Pumpstation ermöglicht den Verzicht auf die
bisher verwendeten langen Heberleitungen. Aufgrund der bei dieser Lösung
geringen Rücklaufmengen kann der pumpenseitige Sicherungsaufwand gegen
Rückströmungen komplett entfallen oder unter Umständen nur noch gering
gehalten werden.
Um auch in Sonderfällen das Anfahren bei einer erhöhten Leistungsaufnahme im
Teillastgebiet der Pumpe zu ermöglichen, kann zusätzlich eine Vakuumanlage zur
Entlüftung des Abflußraumes vorgesehen werden. Diese wäre dann nur während
des Anfahrvorganges der Pumpe in Betrieb. Je nach Auslegung der Pumpstation
und deren Betriebsbedingungen wäre zu entscheiden, ob beispielsweise einem
stärkeren Pumpenantriebsmotor oder einer Vakuumanlage der Vorzug gegeben
wird.
Dazu sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß ein Antriebs
aggregat einer Pumpe in wellendichtungsloser Bauart oberhalb des Abflußraumes
angeordnet ist. Das Antriebsaggregat, beispielsweise ein Elektro- oder
Verbrennungsmotor, mit oder ohne zwischengeschaltetem Getriebe, ist hier auf
einem Höhenniveau angeordnet, welches oberhalb des gegenüber der Pump
station auftretenden höchsten Pegelstandes liegt. Der Abflußraum wäre dabei mit
der Umgebung verbunden. Die in der Flüssigkeit führenden Einrichtung
existierenden, von der Pumpe erzeugten dynamischen Druckanteile der Strömung
reichen nicht aus, das Höhenniveau bis zum Antriebsaggregat zu überbrücken.
Bei einem abgedichteten und Bestandteil eines Heber bildenden Abflußraumes
erfolgt eine Abdichtung gegenüber eines außerhalb des Abflußraumes
angebrachten Antriebsaggregates mit bekannten Mitteln. Bei Pumpenbauarten mit
einem trocken aufgestellten Antrieb muß eine Antriebswelle in den Abflußraum
eingeführt werden. Hierbei kann eine Einsparung einer dynamisch wirkenden
Wellenabdichtung durch ein statisch dicht mit dem Abflußraum verbundenes und
eine Antriebswelle umgebendes Wellenschutzrohr erfolgen. Dieses ragt mit einem
offenen Ende in den Abflußraum hinein und seine Länge ist so gewählt, daß sich
darin aufgrund des strömenden Förderfluids ein Staudruck ausbildet. Dieser
Staudruck verhindert in Verbindung mit dem durch die Strömungsverluste in dem
der Austrittsöffnung nachgeschalteten Abflußraum und diesem wiederum nachge
schalteten Abflußeinrichtungen verursachten Druckanstieg einen Lufteintritt von
der Umgebung in den Abflußraum beziehungsweise in die Flüssigkeit führende
Einrichtung verhindert. Somit kann eine Wellenabdichtung für die Pumpenwelle
eingespart werden, da sich im Wellenschutzrohr ein Flüssigkeitsstand einstellt,
aufgrund dessen keine Luft von Außen in den Abflußraum gelangen und dessen
Heberwirkung beeinträchtigen könnte. Das Wellenschutzrohr kann in den Fällen,
in denen eine ziehbare Hydraulik Verwendung findet, auch zur Aufhängung der
Hydraulikeinheit von der Pumpe benutzt werden.
Auch kann, um bei einem Abschalten der Pumpe ein Rückströmen des
geförderten Fluids zu verhindern, der Abflußraum mit einer Belüftung versehen
sein. Eine dazu Verwendung findende Armatur, die mit zugehörigen Verbindungs
leitungen im trocken angeordneten Bereich der Pumpstation befindlich ist, ist leicht
zugänglich, ist von kleiner Baugröße, in einfachster Weise zu betätigen und unter
bricht bei Bedarf die Heberwirkung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und
werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen die
Fig. 1 eine Pumpstation einfacher Bauart, die
Fig. 2 und 3 Pumpstationen mit integriertem Meßkanal, die
Fig. 4 eine Pumpstation mit schräg angeordneter Pumpe und die
Fig. 5 eine Pumpstation mit horizontal angeordneter Pumpe.
Die Fig. 1 zeigt eine Pumpstation 1, die über einen Zulaufraum 2 und einen
Abflußraum 3 verfügt. Innerhalb des Zulaufraumes 2, der offen oder gedeckt
ausgebildet sein kann und in dem ein zu förderndes Fluid aus einer externen
Quelle zufließt, sind zwei Pegelstände der zu fördernden Flüssigkeit einge
zeichnet. LLWLzu steht hierbei für den niedrigsten Niedrigwasserstand und
HHWLzu steht hierbei für den höchsten Hochwasserstand, der auf der Zulaufseite
dieser Pumpstation 1 auftreten kann.
Auf der Oberseite des Zulaufraumes 2 ist eine Trennwand 4 angeordnet, durch die
hindurch sich eine Pumpe 5 in senkrechter Anordnung erstreckt. Im unteren Teil
der Pumpe 5 sind ein oder mehrere - hier nicht dargestellte - Laufräder
angeordnet. Den Antrieb der Pumpe 5 bewirkt ein oberhalb derselben angeord
netes Antriebsaggregat 6. Die Leistungsübertragung zwischen Antriebsaggregat 6
und Pumpe 5 erfolgt durch eine Welle 7. Das Antriebsaggregat 6 liegt mit üblichen
Befestigungsmitteln auf der Decke 8 des Abflußraumes 3 auf. Im gezeigten
Beispiel ist das Antriebsaggregat 6 auf der Decke 8 luftdicht befestigt, so daß der
Abflußraum 3 selbst eine Heberwirkung ausübt.
Das Gehäuse der senkrecht angeordneten Pumpe 5 ist als Flüssigkeit führende
Einrichtung 9 gestaltet, die über eine offen ausgebildete und sich parallel zum
Flüssigkeitspegel erstreckende Austrittsöffnung 10 verfügt. Die Austrittsöffnung 10
liegt auf einem Höhenniveau, weiches mindestens gleich ist oder über dem
höchsten Hochwasserstand HHWLab auf der Seite des Abflusses 11 der Pump
station 1 liegt. Die Flüssigkeit führende Einrichtung 9, die hier als ein Steigrohr
ausgebildet ist, mündet mit dem offenen Rohrende oder der Austrittsöffnung 10 in
den geschlossenen und zum Zulaufraum 2 flüssigkeitsdicht ausgebildeten Abfluß
raum 3. Der Abflußraum 3 verfügt über eine Abflußöffnung 12, durch die eine
Verbindung mit dem der Pumpstation 1 nachgeordneten Abfluß 11 hergestellt
wird. Im Abfluß 11 sind ebenfalls zwei Pegelstände eingezeichnet. Der Pegelstand
LLWLab kennzeichnet hierbei den niedrigsten Niedrigwasserstand und der
Pegelstand HHWLab kennzeichnet den höchsten erreichbaren Pegelstand auf der
Abflußseite.
Die Oberkante 13 der Abflußöffnung 12 aus dem Abflußraum 3 liegt dabei
höchstens auf dem Niveau des niedrigsten Pegelstand LLWLab. Die Austritts
öffnung 10 der Flüssigkeit führenden Einrichtung 9 befindet sich mindestens auf
der Höhe des höchsten Hochwasserstandes HHWLab auf der Abflußseite 11.
Somit muß von der Pumpe 5 nur maximal diejenige Förderleistung erbracht
werden, die bei gleichzeitig niedrigstem LLWLzu im Zulaufraum zum Erreichen
des höchsten Wasserstandes HHWLab notwendig ist.
Die Oberkante 13 der Abflußöffnung 12 ist Bestandteil einer verstellbaren Öffnung.
Durch eine einfache Abstimmung zwischen der Oberkante 13 der Abflußöffnung
12 und der Höhenlage der offen ausgebildeten Austrittsöffnung 10 von der
Flüssigkeit führenden Einrichtung 9 erfolgt in einfachster Weise eine bauwerk
seitige Anpassung an die jeweiligen maximalen und minimalen Pegelstände
HHWLab und LLWLab auf der Abflußseite 11 der Pumpstation 1. Durch bloße
Veränderung der Oberkante erfolgt eine Anpassung an die vorgegebenen
Pegelstände von den außerhalb des Bauwerkes gelegenen Zulauf- und Abfluß
kanälen. Die Oberkante ist hier als Bestandteil einer höhenverstellbaren Ein
richtung dargestellt. Sie kann mittels üblicher Befestigungsmittel im Abflußraum
dicht befestigt werden. Bei stark schwankenden Pegelständen auf der Seite des
Abfluß 11 ist es eine kalkulatorische Frage, ob aus Gründen einer Energie
einsparung die Oberkante 13 als eine im Betrieb verstellbare Einrichtung
ausgebildet wird.
Sensoren 14 von Durchflußmeßgeräten können innerhalb der Flüssigkeit
führenden Einrichtung 9, im Bereich der Abflußöffnung 12 oder im Abfluß 11
angeordnet sein.
Um bei einem Abschalten der Pumpe 5 ein Rückströmen des Förderfluids von der
Seite des Abflusses 11 zu verhindern, weist der Abflußraum 3 eine Belüftung 15
auf. Diese besteht hier aus einer Rohrleitung mit einer daran angeordneten
Belüftungsarmatur. Wird eine solche Belüftungsarmatur geöffnet, dann wird der
Kraftschluß einer zurückströmenden Flüssigkeitssäule in dem als Heber ausge
bildeten Abflußraum 3 aufgrund der Luftzufuhr unterbrochen.
In der Fig. 2 ist eine Pumpstation 1 gezeigt, bei der an der Abflußöffnung 12 des
Abflußraumes 3 ein Meßkanal 16 nachgeordnet ist. In diesem Meßkanal 16
befindet sich der höchste Punkt höchstens auf dem Niveau des niedrigsten
Niedrigwasserstandes LLWLab. Somit ist die vollständige Füllung des Meßkanal
16 mit Flüssigkeit gewährleistet, wodurch einfache Förderstrommeßgeräte,
beispielsweise Ultraschallsensoren 14, für die Förderstrommessung Verwendung
finden können. Eine Messung verfälschende Lufteinschlüsse werden dadurch
vermieden. Um die ständige Füllung des Meßkanals zu gewährleisten, kann im
Abfluß 11 der Pumpstation 1 eine Überlaufschwelle 17 angeordnet sein. Deren
Höhe 17.1 ist so bemessen, daß unter allen Betriebszuständen ein Mindest
wasserstand LLWLab im Meßkanal 16 gewährleistet bleibt. Vom Prinzip her ist ein
so gestalteter Meßkanal 16 wie ein Düker ausgebildet. Die in Fig. 2 gezeigte
Pumpstation stellt quasi eine Kombination von Pumpe mit nachgeordnetem Heber
und dem Heber nachgeordnetem Düker dar.
Da bei diesem Ausführungsbeispiel einer solchen Pumpstation der Abflußraum 3
kleiner ausgeführt ist, wurde aufgrund der baulichen Gegebenheiten einem
Steigrohr 9 mit schräg verlaufender Austrittsöffnung 10 der Vorzug gegeben. Die
Unterkante 18 der offenen Austrittsöffnung 10 verläuft immer gleich oder gering
fügig oberhalb des höchsten Hochwasserstandes HHWLab auf der Seite des
Abflusses 11.
In der Fig. 3 ist die Flüssigkeit führende Einrichtung 9 als direkter Bestandteil des
Bauwerkes von der Pumpstation 1 ausgebildet, in dem sie Bestandteil der Beton
konstruktion ist. Darin ist eine als Tauchmotorpumpe ausgebildete Pumpe 5
abgesenkt, deren Antriebsmotor vom Förderfluid umspült ist. Eine solche Bauart
kann sehr leicht montiert werden und ist für eventuelle Wartungszwecke leicht
herauszuheben. Die notwendige Antriebsenergie wird durch elektrische
Versorgungskabel 20 eingeleitet. Das Wirkungsprinzip ist analog der Ausführungs
form von Fig. 1. Zusätzlich ist eine Vakuumanlage 21 zur Entlüftung des Abfluß
raumes 3 vorgesehen. Sie ermöglicht in Sonderfällen das Anfahren der Pump
station 1 und kann in die Montageöffnung 8.1 einmünden, mit der Belüftung 15
kombiniert oder in anderer Art angeordnet werden.
Für Wartungsarbeiten im Bereich des Zu- und Abflusses 2, 11 sowie im Bereich
der Pumpe 5 mit zugehörigem Antriebsaggregat 6 finden an den dargestellten
Ausführungsbeispielen der Pumpstationen auch Hebezeuge Verwendung, mit
denen solche Arbeiten erleichtert werden. Der Zulaufraum 2 ist hier teilweise
abgedeckt ausgebildet, da er über eine gedeckte Zulaufkammer 2.1 verfügt, aus
der heraus die Pumpe 5 ansaugt. Damit werden bei niedrigen Pegelständen die
Bildung von nachteiligen luftziehenden Wirbeln vermieden.
Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform einer Pumpstation 1 mit schräg
angeordneter Pumpe 5. Um auf Seiten des Bauwerkes der Pumpstation eine
Kosteneinsparung zu realisieren, ist in die schräg verlaufende flüssigkeitsführende
Einrichtung 9 ein tauchbares Motorpumpenaggregat eingebaut. Solche auch als
Tauchmotorpumpen bekannten Pumpen 5 verfügen über einen ständig über
fluteten und sehr wartungsarmen Motor. Die Austrittsöffnung 10 der Flüssigkeit
führenden Einrichtung 9 kann - wie gezeigt - schräg zu den in der Pumpstation
vorhandenen Pegelständen verlaufen. Die gewählte Schräglage ist abhängig von
den örtlichen Gegebenheiten am Einbauort. In der Decke 8 des Abflußraumes 3
befindet sich eine luftdicht verschließbare Montageöffnung 8.1 für die Montage,
Inspektion und ähnliches von der in den Zulaufraum 2 abgesenkt angeordneten
Pumpe 5. Auch bei einer solchen Ausbildung einer Pumpstation 1 kann in einem
Meßkanal 16 eine Förderstrommeßeinrichtung mit zugehörigen Sensoren 14
Verwendung finden.
Die Flüssigkeit führende Einrichtung 9 verfügt im Bereich der darin abgesenkten
Pumpe 5 über einen runden Querschnitt, der in Richtung Austrittsöffnung 10 in
einen eckigen Querschnitt übergeht. Bei solchen als Betonkonstruktion
ausgebildeten Bauteilen reduzieren die verwendeten eckigen Querschnitte die
Herstellungskosten und senken die Betriebskosten der Pumpstation, da dadurch
die einfache Möglichkeit zur Verwendung größerer durchströmter Querschnitts
flächen gegeben ist. Die Unterkante 18 der Austrittsöffnung 10 ist mindestens auf
dem Niveau des Pegelstandes HHWLab angeordnet. Eine solche Ausbildung
einer Pumpstation ist sehr kompakt herstellbar und befahrbar. Somit kann eine
Pumpe 5 direkt von einem anliefernden Kraftfahrzeug an den Einbauort abgesenkt
werden. Die Funktion der Trennwand 4 wird bei dieser kompakten Bauweise einer
Pumpstation von der Flüssigkeit führenden Einrichtung 9 übernommen.
In der Fig. 5 ist eine Pumpstation 1 mit horizontal angeordneter Pumpe 5 und
ebenfalls in kompakter Bauart analog der Fig. 4 gezeigt. Bei der Pumpe 5 kann es
sich um eine ein- oder mehrstufige Unterwassermotorpumpe handeln. Die
Trennwand 4 zwischen Zulaufraum 2 und Abflußraum 3 ist vertikal angeordnet.
Die Pumpe 5 fördert direkt in eine schachtförmig ausgebildete Flüssigkeit führende
Einrichtung 9 und daraus in den Abflußraum 3. In demjenigen Raumteil 3.1 des
Abflußraumes 3, der in Strömungsrichtung hinter der Austrittsöffnung 10 der
Flüssigkeit führende Einrichtung 9 befindlich ist, ist auf einem geringeren Höhen
niveau die Oberkante 13 der Abflußöffnung 12 angeordnet. Die Austrittsöffnung 10
ist hierbei mindestens so hoch wie der höchst erreichbare Hochwasserstand
HHWLab auf der Abflußseite 11 angeordnet. Somit wird für wechselnde Betriebs
wasserstände (z. B. LLWL) im Abflußkanal nur die für den jeweiligen Pegelstand
erforderliche Pumpenförderhöhe benötigt.
In den schematischen Darstellungen der Ausführungsbeispiele von den Fig. 1 bis
5 sind in den Bauwerken die Übergänge zwischen den verschiedenen Strömungs
wegen vereinfacht mit scharfkantigen Übergängen dargestellt. Bei praktisch
ausgeführten Anlagen werden zur Verringerung der Widerstände die Strömungs
wege selbstverständlich optimiert. Die Querschnitte der Strömungswege sind
aufgrund der Gestaltung der Pumpstation außerordentlich groß dimensioniert. Die
Übergänge werden entsprechend den hindurchströmenden Durchflußmengen
ausgelegt. Im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen, bei denen ein Heber
system durch strömungsführende Rohrleitungen gebildet wird, kann der Gesamt
wirkungsgrad einer Pumpstation 1 durch derartige Maßnahmen deutlich gesteigert
werden. Eine solche Integration eines Hebers direkt in das Bauwerk der Pump
station vereinfacht dessen Gestaltung ganz wesentlich.
Claims (14)
1. Pumpstation (1), bestehend aus einem Gebäude, welches mindestens
einen Zulaufraum (2) und mindestens einen auf einem anderen
Höhenniveau angeordneten Abflußraum (3) für ein zu förderndes Fluid
aufweist, zwischen diesen mindestens zwei Räumen (2, 3) eine Trennwand
(4) innerhalb des Bauwerkes angeordnet ist, mindestens eine Pumpe (5)
ein Fluid durch eine solche Trennwand (4) in einen Abflußraum (3) des
Bauwerkes fördert, der Abflußraum (3) eine im Winkel zu einer Austritts
öffnung der Pumpe (5) angeordnete Abflußöffnung (12) aufweist, wobei
deren Oberkante (13) unterhalb eines Flüssigkeitspegel befindlich ist, der in
einem dem Bauwerk nachgeordneten Abfluß (5) vorherrscht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Pumpe (5) eine aufsteigende, Flüssigkeit
führende Einrichtung (9) mit einer offen ausgebildeten Austrittsöffnung (10)
nachgeordnet ist und daß diese Austrittsöffnung (10) im Abflußraum (3)
oberhalb der Oberkante (13) von der Abflußöffnung (12) angeordnet ist.
2. Pumpstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flüssigkeit führende Einrichtung (9) als Steigleitung und/oder Steigkanal
ausgebildet ist.
3. Pumpstation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberkante (13) der Abflußöffnung (12) Bestandteil einer verstellbaren
Öffnung ist.
4. Pumpstation nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Flüssigkeit führenden Einrichtung (9) und/oder im Bereich der Abfluß
öffnung (12) eine Förderstrommeßeinrichtung (14) angeordnet ist.
5. Pumpstation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abflußöffnung (12) ein überwiegend horizontal verlaufender
Abflußkanal (16) mit einer darin angeordneten Förderstrommeßeinrichtung
(14) nachgeordnet.
6. Pumpstation nach Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pumpstation (1) und/oder die Förderstrommeßeinrichtung (14) mit einer
Einrichtung für eine Fernwartung ausgestattet ist.
7. Pumpstation nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein für eine Förderstrommessung verwendeter durchströmter
Querschnitt (12) oder durchströmter Volumenbereich (16) vollständig mit
dem Förderfluid gefüllt ist.
8. Pumpstation nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Pumpe (5) mit festen und/oder verstellbaren Lauf und/oder
Leiteinrichtungen ausgerüstet ist.
9. Pumpstation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit führende Einrichtung (9) senkrecht
oder geneigt verläuft, wobei die am tiefsten angeordnete Kante (18) der
offenen Austrittsöffnung (10) gleich oder höher als der maximale
Flüssigkeitspegel (HHWLab) auf der Seite des Abfluß (11) angeordnet ist.
10. Pumpstation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abflußraum (3) mit einer Belüftung (15) versehen
ist.
11. Pumpstation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Antriebsaggregat (6) der Pumpe (5) mit
dichtungsloser Wellendurchführung oberhalb des Abflußraumes angeordnet
ist.
12. Pumpstation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abflußraum (3) mit einer Vakuumanlage (21)
verbunden ist.
13. Pumpstation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Abflußraum (3) ein Meßkanal (16) in Form eines
Dükers nachgeordnet ist.
14. Pumpstation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb der Pumpstation Richtungsänderungen der
Strömung in energiesparender Weise durch strömungsgünstig verlaufende
Wandgeometrien erfolgen.
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