DE10031563A1 - Verfahren zur Herstellung von perfluororganischen Verbindungen durch elektrochemische Fluorierung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von perfluororganischen Verbindungen durch elektrochemische FluorierungInfo
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Abstract
Das neue Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von perfluorierten organischen Verbindungen durch elektrochemische Fluorierung der zugrunde liegenden nicht- oder teilfluorierenden organischen Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass während der elektrochemischen Fluorierung die Ladungsmenge, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann, zwischen 5 Ah pro kg Elektrolyt und 600 Ah pro kg Elektrolyt gehalten wird, kann über einen längeren Zeitraum kontinuierlich betrieben werden, ohne dass die Elektrodenflächen-Zeit-Ausbeute mit der Zeit sinkt und ohne dass es zur Bildung von polymeren Nebenprodukten kommt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von perfluororganischen Ver
bindungen durch elektrochemische Fluorierung.
Die elektrochemische Fluorierung ist ein an sich bekanntes elektrochemisches Ver
fahren zur Einführung von Fluor in organische Verbindungen durch Umsetzung der
organischen Verbindungen mit Fluorwasserstoff. Prinzipiell können dabei im Laufe
der Reaktion alle Wasserstoffatome der organischen Verbindungen gegen Fluor
atome ausgetauscht werden, wodurch die perfluorierten Verbindungen erhalten wer
den. Als Nebenprodukte können teilfluorierte Verbindungen sowie deren Folgepro
dukte sowie kurzkettige Crackprodukte und Polymerverbindungen entstehen. Ge
genüber der Fluorierung mit elementarem Fluor bietet die elektrochemische Fluo
rierung den Vorteil, dass funktionelle Gruppen der Ausgangsverbindungen unverän
dert erhalten bleiben. Je nach Länge der Kohlenstoffkette der Ausgangsstoffe liegen
die Ausbeuten an perfluoriertem Produkt zwischen 5 und 90 Gew.-%, wobei mit län
geren Kohlenstoffketten die Ausbeuten sinken.
Eine Übersicht über die elektrochemische Fluorierung ist in E. Hollitzer P. Sartori,
Chem.-Ing.-Tech. 58 (1986) Nr. 1, S. 31-38 und Houben Weyl, Vol. 10a, Organo
Fluorine Compounds (1999) Kapitel 7.: Electrochemical Introduction of Fluorine, S.
305-318, enthalten.
Da die Raum-Zeit-Ausbeuten bei der elektrochemischen Fluorierung niedrig sind, ist
es aus dem Stand der Technik bekannt, dass es von Vorteil sein kann die elektroche
mische Fluorierung kontinuierlich zu betreiben.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens nach dem oben genannten Stand der Tech
nik machen sich folgende Nachteile bemerkbar:
Bei der technischen, kontinuierlichen Herstellung z. B. von Perfluorbutylsulfonyl fluorid durch elektrochemische Fluorierung von Sulfolan, Sulfolen, Butylsulfonyl fluorid oder Butylsulfonylchlorid oder Mischungen daraus fällt die Ausbeute mit der Zeit ab und nach einer Laufzeit der Elektrolyse von ca. sechs Monaten muss die Elektrolysezelle abgestellt werden. Es bilden sich mit der Zeit unerwünschte Neben produkte wie Perfluorsulfolan oder polymere Verbindungen. Werden höhere Kon zentrationen vom Edukt im Fluorwasserstoff gewählt, so tritt der beobachtete Effekt früher auf. Die polymeren Verbindungen sind meist im Elektrolyten unlöslich und fallen aus. Der ausgefallene Feststoff setzt die Elektrodenzwischenräume zu, wo durch die nutzbare Anodenoberfläche verringert wird und die Elektrodenfläche-Zeit-Ausbeute sinkt. Unter "Elektrodenfläche-Zeit-Ausbeute" ist dabei die Menge an perfluoriertem Zielprodukt pro Elektrodenfläche und pro Zeiteinheit zu verstehen. Um die Elektrodenfläche-Zeit-Ausbeute wieder zu erhöhen muss das Elektroden paket ausgebaut und gereinigt werden. Der Ausbau und die Reinigung des Elektro denpaketes sind sehr zeitaufwendig, entsprechend hoch ist der Produktionsausfall. Ein Großteil des Elektrolyten ist unbrauchbar und muss ersetzt werden. Durch dessen Vernichtung entstehen zusätzliche unerwünschte Kosten.
Bei der technischen, kontinuierlichen Herstellung z. B. von Perfluorbutylsulfonyl fluorid durch elektrochemische Fluorierung von Sulfolan, Sulfolen, Butylsulfonyl fluorid oder Butylsulfonylchlorid oder Mischungen daraus fällt die Ausbeute mit der Zeit ab und nach einer Laufzeit der Elektrolyse von ca. sechs Monaten muss die Elektrolysezelle abgestellt werden. Es bilden sich mit der Zeit unerwünschte Neben produkte wie Perfluorsulfolan oder polymere Verbindungen. Werden höhere Kon zentrationen vom Edukt im Fluorwasserstoff gewählt, so tritt der beobachtete Effekt früher auf. Die polymeren Verbindungen sind meist im Elektrolyten unlöslich und fallen aus. Der ausgefallene Feststoff setzt die Elektrodenzwischenräume zu, wo durch die nutzbare Anodenoberfläche verringert wird und die Elektrodenfläche-Zeit-Ausbeute sinkt. Unter "Elektrodenfläche-Zeit-Ausbeute" ist dabei die Menge an perfluoriertem Zielprodukt pro Elektrodenfläche und pro Zeiteinheit zu verstehen. Um die Elektrodenfläche-Zeit-Ausbeute wieder zu erhöhen muss das Elektroden paket ausgebaut und gereinigt werden. Der Ausbau und die Reinigung des Elektro denpaketes sind sehr zeitaufwendig, entsprechend hoch ist der Produktionsausfall. Ein Großteil des Elektrolyten ist unbrauchbar und muss ersetzt werden. Durch dessen Vernichtung entstehen zusätzliche unerwünschte Kosten.
Es bestand daher die Aufgabe ein Verfahren zur Herstellung von perfluorierten orga
nischen Verbindungen zur Verfügung zu stellen, das kontinuierlich über einen länge
ren Zeitraum betrieben werden kann, bei dem die Elektrodenfläche-Zeit-Ausbeute
nicht mit der Zeit sinkt und die Bildung von polymeren Nebenprodukten vermindert
wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur kontinu
ierlich Herstellung von perfluorierten organischen Verbindungen durch elektroche
mische Fluorierung der zugrunde liegenden nicht- oder teilfluorierten organischen
Verbindungen, nachfolgend als Edukt bezeichnet, mit Fluorwasserstoff, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass während der elektrochemischen Fluorierung die Ladungs
menge, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann zwischen 5 Ah pro kg Elektrolyt und
600 Ah pro kg Elektrolyt, vorzugsweise zwischen 50 und 200 Ah pro kg Elektrolyt,
gehalten wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann handelsüblicher Fluorwasserstoff einge
setzt werden. Bevorzugt wird Fluorwasserstoff mit einem Gehalt an Wasser von we
niger als 300 ppm, an Schwefelsäure von weniger als 300 ppm, an Schwefeldioxid
von weniger als 30 ppm und an Arsen von weniger als 30 ppm eingesetzt. Als beson
ders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn Fluorwasserstoff mit einem Gehalt von
< 10 ppm Arsen eingesetzt wird.
Dieser arsenarme Fluorwasserstoff kann durch Verwendung besonders arsenarmen
Flussspates bei der Fluorwasserstoffherstellung oder durch destillative Trennung
handelsüblichen Fluorwasserstoffs in eine arsenreiche und arsenarme Fraktion herge
stellt werden.
Bevorzugt wird dieser Fluorwasserstoff dadurch hergestellt, dass die in handelsübli
chem Fluorwasserstoff enthaltenen Arsenverbindungen oxidiert werden und durch
Destillation über Kopf ein besonders arsenarmer Fluorwasserstoff gewonnen wird.
Als Oxidationsmittel können wie in der US 4668497 beschrieben Fluor oder Was
serstoffperoxid (vgl. WO 88/06139) eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Bildung uner
wünschter Nebenprodukte sowie Polymerverbindungen deutliche vermindert wird
und dadurch die perfluorierten organischen Verbindungen in gleichbleibend hoher
Elektrodenflächen-Zeit-Ausbeute hergestellt werden können.
Unter perfluorierten organischen Verbindungen sind vorzugsweise Perfluoralkylsul
fonylfluoride der allgemeinen Formel CnF2n+1SO2F (n ≧ 3) wie z. B. Perfluorbutylsul
fonylfluorid, Perfluoralkane der allgemeinen Formel CnF2n+2 (n = 1 bis 10) oder
Perfluoralkylamine der allgemeinen Formel (CnF2n+1)3N (n = 1 bis 10) zu verstehen.
Vorzugsweise dient das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Perfluor
butylsulfonylfluorid, wobei als Edukt Sulfolan, Sulfolen, Butylsulfonylfluorid,
Butylsulfonylchlorid oder Mischungen davon eingesetzt werden.
Die Elektrolyse wird in Fluorwasserstoff durchgeführt, dem Leitsalze wie z. B. Natri
umfluorid oder Natriumtetrafluoroborat (vgl. US 5326437) zugegeben werden kön
nen. Üblicherweise wird als Elektrodenmaterial für die Anoden Nickel eingesetzt, für
die Kathoden Nickel oder Eisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Zellen mit einem Volumen bis zu 4 m3
Inhalt erfolgen. Der Elektrolyt kann dabei umgepumpt und gekühlt werden, um den
Fluorwasserstoffverlust durch Verdampfen zu minimieren. Die technische Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt derart, das dass zu fluorierende
Material (Edukt) kontinuierlich der Zelle zugegeben wird. Der verbrauchte Fluor
wasserstoff kann im Laufe der Fluorierung sowohl kontinuierlich als auch diskonti
nuierlich zugegeben werden. Das Perfluorprodukt kann, wenn es einen Siedepunkt
von größer als ca. 20°C besitzt und im Elektrolyten unlöslich ist, diskontinuierlich
oder kontinuierlich aus der Zelle entfernt werden. Eine Extraktion des Perfluorpro
duktes aus dem Elektrolyten ist dann sinnvoll, wenn das Perfluorprodukt einen nied
rigeren Siedepunkt als ca. 20°C hat oder im Elektrolyten gut löslich ist. Die zugege
bene Menge an Edukt wird dabei nach dem Äquivalent an Ladung nach der Stöchio
metrie der Reaktion bemessen. Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens gestaltet sich so, dass zu Beginn der Elektrolyse in der Startphase die Ladungs
menge die der Elektrolyt noch aufnehmen kann, von dem angestrebten Wert von 5
bis 600 Ah pro kg Elektrolyt abweichen kann. Die Elektrolyse kann unter beliebigen
Ausgangskonzentrationen von Fluorwasserstoff und Edukt begonnen werden. Vor
zugsweise wird die Elektrolyse wird mit einem Elektrolyten begonnen, der aus
98 Gew.-% Fluorwasserstoff und 2 Gew.-% Edukt, insbesondere aus 95 Gew.-%
Fluorwasserstoff und 5 Gew.-% Edukt besteht. Es kann aber auch ein Elektrolyt mit
z. B. 50 Gew.-% Edukt und 50 Gew.-% Fluorwasserstoff eingesetzt werden, jedoch
ist es bevorzugt, die Eduktmenge so gering wie möglich zu halten.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es notwendig, dass der
Elektrolyt nach dem Start der Elektrolyse möglichst schnell in einen Zustand gelangt,
bei dem die Ladungsmenge, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann, dem ange
strebten Wert von 5 bis 600 Ah pro kg Elektrolyt entspricht. Wird z. B. die Elektro
lyse mit einem Elektrolyt gestartet, der zu je 50 Gew.-Teilen aus Fluorwasserstoff und
Edukt besteht, so sollte innerhalb der ersten Wochen der Elektrolyse die Ladungs
menge, die noch in den Elektrolyten eingebracht werden kann, auf den angestrebten
Wert eingestellt werden. Dies kann z. B. durch entsprechende Minderdosierung des
Eduktes erfolgen.
Die Eduktzugabe kann sowohl stetig wie auch taktweise erfolgen, so dass die La
dungsmenge, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann, zwischen 5 und 600 Ah pro
kg Elektrolyt, vorzugsweise zwischen 50 und 200 Ah pro kg Elektrolyt,
aufrechterhalten werden kann. Während dieser Takte kann das Edukt kontinuierlich
oder schubweise stöchiometrisch bezüglich der Reaktionsgleichung dosiert werden.
Die Taktzeiten können variiert werden, indem die im Takt zugegebene Menge
verändert wird.
Zur Kontrolle der Ladungsmenge, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann, kann wie
folgt vorgegangen werden: In geeigneten Abständen, z. B. monatlich wird aus der
Zelle eine Probe Elektrolyt entnommen. Die Probe wird unter den Bedingungen der
elektrochemischen Fluorierung in einer Laborzelle elektrolysiert ohne dass dabei
Edukt zugegeben wird. Zur Vermeidung von Explosionen im Gasraum wird der Gas
raum der Zelle mit soviel Stickstoff gespült, dass eine Wasserstoffkonzentration von
weniger als 2 Vol.% erreicht wird. In regelmäßigen Abständen wird das Abgas der
Zelle auf oxidierende Bestandteile hin untersucht. Dies kann z. B. dadurch erfolgen,
dass das Abgas durch eine Kaliumjodid-haltige Stärkelösung geleitet wird. Werden
die ersten oxidierenden Verbindungen im Abgas detektiert, so wird die Elektrolyse
abgebrochen und die Ladungsmenge bestimmt. Aufgrund der Einwaage des
Elektrolyten und der ermittelten Ladungsmenge ergibt sich die Ladungsmenge pro kg
Elektrolyt, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann, ohne das der Fluorwasserstoff
elektrochemisch in Wasserstoff und Fluor umgesetzt wird. Zeigt dieses Messergeb
nis, dass die Ladungsmenge, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann, außerhalb des
erfindungsgemäßen Bereichs liegt, muss die Eduktdosierung erhöht oder vermindert
werden, bis die erfindungsgemäß einzuhaltenden Werte erreicht werden. Durch das
erfindungsgemäße Verfahren ist sichergestellt, dass immer eine ausreichend hohe
Fluorwasserstoffkonzentration im Elektrolyten vorhanden ist, die Bildung von Ne
benprodukten weitgehend vermieden wird und hohe
Elektrodenflächen-Zeit-Ausbeuten erzielt werden.
Die Elektrolyse wird allgemein bei Stromdichten von 5 bis 40 mA/cm2, bevorzugt
von 8 bis 20 mA/cm2 durchgeführt. Die Spannung liegt im Allgemeinen zwischen 5
und 10 Volt, vorzugsweise 5 bis 7 Volt. Die Temperatur sollte zwischen 0 und 20°C
liegen, vorzugsweise zwischen 10 und 15°C.
Üblicherweise liegt der Druck, unter dem die Reaktion durchgeführt wird bei Umge
bungsdruck von ca. 1 bar.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich im Prinzip jede aus dem Stand der
Technik bekannte elektrochemische Fluorierungszelle. Beispiele für geeignete
elektrochemische Fluorierungszellen finden sich z. B. in US 2,519,983. Vorzugsweise
hat eine für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete technische Elektrolysezelle
ein Volumen von 2 bis 4 m3.
In einer Elektrolysezelle mit einem Volumen von 2 m3 und einer Anodenfläche von
80 m2 wurde Fluorwasserstoff vorgelegt und 2 Gew.-% Sulfolan zugesetzt. Die elek
trochemische Fluorierung wurde bei einer Spannung von 7 V und einer Stromdichte
von 7,5 mA/cm2 gestartet. Die Dosierung von Sulfolan erfolgte kontinuierlich und
stöchiometrisch. Fluorwasserstoff wurde einmal pro Woche zugefügt. Das Perfluor
butylsulfonylfluorid schied sich als zweite Phase aus dem Elektrolyten ab und wurde
wöchentlich aus der Zelle entnommen. Nach ca. sechs Monaten Betriebszeit stieg der
Anteil eines unerwünschten Nebenproduktes (Perfluorsulfolan) auf über 5 Gew.-% in
der Perfluorphase an, die Ausbeute an Perfluorbutylsulfonylfluorid fiel von anfangs
45 auf unter 30%. Der Fluorwasserstoffgehalt des Elektrolyten betrug weniger als
50 Gew.-%. Die Zelle wurde abgestellt, die Hälfte des Elektrolyten vernichtet und die
andere Hälfte des Elektrolyten wieder mit Fluorwasserstoff vermischt. Die Zwi
schenräume der Elektroden und ein Großteil der Elektrolysezelle waren mit Poly
merprodukt verschlammt. Nach Reinigung des Elektrodenpaketes wurde dieses wie
der eingesetzt und die elektrochemische Fluorierung wieder begonnen. Die erneute
Laufzeit der Zelle betrug wiederum nur ca. sechs Monate.
In einer Elektrolysezelle mit einem Volumen von 2 m3 und einer Anodenfläche von
80 m2 wurde Fluorwasserstoff vorgelegt und 2 Gew.-% Sulfolan zugesetzt. Die elek
trochemische Fluorierung wurde gestartet bei einer Spannung von 7 V und einer
Stromdichte von 7,5 mA/cm2. Wenn die Dosierung von Sulfolan erfolgte, wurde sie
kontinuierlich durchgeführt. Fluorwasserstoff wurde einmal pro Woche zugefügt.
Das Perfluorbutylsulfonylfluorid schied sich als zweite Phase aus dem Elektrolyten
ab und wurde wöchentlich aus der Zelle entnommen. Jede zweite Woche wurde eine
Probe des Elektrolyten im Labor aufgearbeitet. Dabei wurde die Ladungsmenge er
mittelt, die der Elektrolyt noch aufnehmen konnte. Die Eduktdosierung wurde soweit
reduziert, bis der Elektrolyt eine Ladungsmenge zwischen 100 und 150 Ah pro kg
Elektrolyt aufnehmen konnte. Die Zelle konnte über 1,5 Jahre betrieben werden ohne
dass die Ausbeute an Perfluorbutylsulfonylfluorid zurückging und ohne dass uner
wünschte Nebenprodukte oder polymere Produkte entstanden. Eine Reinigung des
Elektrodenpaketes und ein Austausch oder Ersatz des Elektrolyten war nicht notwen
dig.
Claims (10)
1. Verfahren zur kontinuierlich Herstellung von perfluorierten organischen Ver
bindungen durch elektrochemische Fluorierung der zugrunde liegenden nicht- oder
teilfluorierten organischen Verbindungen mit Fluorwasserstoff, dadurch
gekennzeichnet, dass während der elektrochemischen Fluorierung die
Ladungsmenge, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann, zwischen 5 Ah pro
kg Elektrolyt und 600 Ah pro kg Elektrolyt, gehalten wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Ladungs
menge, die der Elektrolyt noch aufnehmen kann zwischen 50 und 200 Ah pro
kg Elektrolyt gehalten wird.
3. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass der eingesetzte Fluorwasserstoff einen Gehalt an Wasser von
weniger als 300 ppm, an Schwefelsäure von weniger als 300 ppm, an Schwe
feldioxid von weniger als 30 ppm und an Arsen von weniger als 30 ppm auf
weist.
4. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass als nicht- oder teilfluorierte organische Verbindungen Sulfolan,
Sulfolen, Butylsulfonylfluorid, Butylsulfonylchlorid oder Mischungen davon
eingesetzt werden.
5. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass dem Fluorwasserstoff Leitsalze zugesetzt werden.
6. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass zu Beginn der Fluorierung der Elektrolyt aus 98 Gew.-% Flu
orwasserstoff und 2 Gew.-% aus nicht- oder teilfluorierter organischer Ver
bindung besteht.
7. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zugabe von nicht- oder teilfluorierter Verbindung stetig
oder taktweise erfolgt.
8. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Stromdichte bei der die Elektrolyse durchgeführt wird bei 5
bis 40 mA/cm2 und die Spannung bei 5 bis 10 Volt liegt.
9. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Reaktion bei einer Temperatur von 0 bis 20°C und einem
Druck von 0,8 bis 2 bar durchgeführt wird.
10. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass der eingesetzte Fluorwasserstoff einen Gehalt an Arsen von
weniger als 10 ppm aufweist.
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