DE1040009B - Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung organischer FluorverbindungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B3/00—Electrolytic production of organic compounds
- C25B3/20—Processes
- C25B3/27—Halogenation
- C25B3/28—Fluorination
Description
Es ist ein Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen
bekannt, bei welchem organische Verbindungen in flüssigem Fluorwasserstoff unter solchen Drükken
und Temperaturen, daß der flüssige Zustand erhalten bleibt, der Elektrolyse unterworfen werden, und zwar
bei Zellspannungen, die zur F-Substitution ausreichend sind, bei denen aber unter den Reaktionsbedingungen
kein freies F2 entwickelt wird; besonders geeignet sind
Spannungen von 5 bis 8 Volt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Brom und bzw. oder Jod enthaltende Kohlenstoffverbindungen, die nur aus Kohlenstoff
und Halogen bestehen, der Elektrolyse in Fluorwasserstoff unterwirft.
Es wurde festgestellt, daß Chlor durch Elektrolyse eines Gemisches von Halogenkohlenstoffverbindungen
und Fluorwasserstoff nur sehr schwer ersetzt werden kann, während überraschenderweise Brom und Jod sehr glatt
mit hoher Ausbeute durch Fluor ersetzt werden. In Verbindungen, die gleichzeitig schwere (Brom, Jod) und
leichte (Fluor, Chlor) Halogene enthalten, werden unter geeigneten Bedingungen, d. h. beim Einhalten einer Temperatur
von —80 bis +50° C, vorzugsweise zwischen 0 und +20° C, vorzugsweise beim Arbeiten unter Normaldruck
und beim Einhalten einer Spannung oberhalb von 3,2 Volt, vorzugsweise zwischen 5 und 8 Volt, die schweren
Halogene ganz verdrängt, ohne daß Chlor gegen Fluor ausgetauscht wird, so daß ζ. B. CCl3Br, CCl3J, CClBr3,
C2Cl5Br, C2Cl4Br2 glatt in CCl3F, CClF3/ C2Cl5F und
C2Cl4F2 übergeführt werden.
Die allgemeinen Elektrolysebedingungen stimmen danach mit denen des obenerwähnten bekannten Verfahrens
über ein.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit die Einführung von Fluor an diejenigen Stellen organische!
Moleküle, die durch Brom oder Jod besetzt sind, während die durch Chlor besetzten Stellen unverändert bleiben.
Die bei der Reaktion frei werdenden höheren Halogene werden von kathodisch entwickeltem Wasserstoff nur in
geringem Umfang in die entsprechenden Halogenwasserstoffe
übergeführt; der Hauptteil der Halogene liegt nach beendeter Reaktion elementar vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann glatt mit dem bisher bekannten Verfahren der elektrolytischen Fluorierung
gekoppelt werden, beispielsweise mit der Addition von Fluor an ungesättigte Halogenkohlenstoffverbindungen,
so daß ungesättigte brom- oder jodhaltige in gesättigte brom- oder jodfreie Verbindungen übergeführt
werden können. Beispielsweise kann aus Trichlormonobromäthylen in einem Arbeitsgang unter Aufnahme von
drei Äquivalenten Fluor Trifluortrichloräthan hergestellt werden, ohne daß Nebenprodukte in größerer Menge
anfallen.
Verfahren zur Herstellung
organischer Fluorverbindungen
organischer Fluorverbindungen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Dieter Goerrig, Lohmar (Siegkr.),
Dr. Heinz Jonas und Dr. Wilhelm Moschel f,
Dr. Heinz Jonas und Dr. Wilhelm Moschel f,
Leverkusen,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Zur Ausführung des Verfahrens werden die zu fluorierenden Stoffe in flüssiger oder fester Form mit Fluorwasserstoff,
vorzugsweise unter Elektrolytzusatz, mechanisch an der Anode (vorzugsweise aus Nickel oder Kohle)
vorbeigetrieben, oder sie werden gegebenenfalls in fluor-
beständigen Lösungsmitteln, wie C2F3Cl3, gelöst, durch
poröse Anoden (vorzugsweise aus gepreßtem bzw. gesintertem Nickel oder Kohle) dem Elektrolytenraum zugeführt.
Die Reaktionstemperatur liegt zwischen —80 und
+50° C; bevorzugt wird ein Arbeiten zwischen 0 und +20° C bei Normaldruck. Die Spannung liegt oberhalb
3,2 Volt, vorzugsweise zwischen 5 und 8 Volt, die Stromdichte beträgt zweckmäßig 1 bis 20 Amp./dm2 Anodenoberfläche.
Zur Verteilung der nur wenig mit Fluorwasserstoff mischbaren Halogenkohlenstoffverbindungen im Fluorwasserstoff
dient zweckmäßig ein Rührer oder eine Umlaufpumpe, wobei als Dispergierhilfe feste Stoffe, wie
Kalziumfluorid, zugesetzt werden können.
Obwohl der Ersatz von Jod im allgemeinen noch schonender durchgeführt werden kann als derjenige von
Brom, werden zur technischen Ausführung des Verfahrens die bromhaltigen Ausgangsstoffe aus wirtschaftlichen
Erwägungen bevorzugt.
Auf Grund des erfindungsgemäßen Verfahrens können nunmehr unsymmetrische Fluorkohlenstoffverbindungen
in einfacher Weise ohne Anwendung von höheren Drücken mit sehr hoher Ausbeute hergestellt werden.
Herstellung von l,l-Difluor-l,2,2,2-tetrachloräthan aus
1,1 -Dibrom-1,2,2,2-tetrachloräthan
5 bis 7 1 wasserfreier Fluorwasserstoff, 10 kg feinverteiltes asymmetrisches Dibromtetrachloräthan, 200 bis
5 bis 7 1 wasserfreier Fluorwasserstoff, 10 kg feinverteiltes asymmetrisches Dibromtetrachloräthan, 200 bis
809 6W458
300 g Alkalifluorid und 200 g Kalziumfluorid werden in einer 200-Hs-SOO-AmP1-ZeIIe, die als Anode ein Nickelrohr,
als Kathode einen Stahlzylinder enthält, etwa 12 Stunden bei 200 Amp., 6 bis 7 Volt und 15 bis 20° C
elektrolysiert. Der entweichende Wasserstoff wird auf —70° C abgekühlt, wobei die kondensierten Anteile von
Fluorwasserstoff und organischen Substanzen in den Elektrolysenraum zurückfließen. Das Gemisch von organischen
Substanzen und Brom beginnt sich bald zu verflüchtigen und kann nach beendeter Reaktion (etwa
2500 Ah) als schwere Schicht abgelassen werden, während der Hauptteil des Fluorwasserstoffs in der Apparatur
verbleibt.
Das von Brom durch Destillation befreite Reaktionsprodukt besteht zu mehr als 90% aus asymmetiischem
Difluortetrachloräthan. Die Stromausbeute beträgt etwa 70%, die Materialausbeute etwa 90% der Theorie.
Herstellung von l,l,2-Trifluor-l,2,2-trichloräthan
1 -Brom-1,2,2-trichloräthylen
1 -Brom-1,2,2-trichloräthylen
aus
In einer 200-Amp.-Zelle mit Umlaufpumpe und Rückflußkühler werden 5 bis 7 1 Fluorwasserstoff, 10 kg Monobromtrichloräthylen
(flüssig), 200 bis 300 g Alkalifluorid und 200 g Kalziumfluorid während 23 bis 24 Stunden mit
240 bis 230 Amp. bei 6 bis 7 Volt und 10 bis 20° C elektrolysiert. Etwa 1 bis 2 kg Fluorwasserstoff werden nach
etwa 12 Stunden nachgefüllt.
Das von Brom befreite Reaktionsprodukt besteht zu mehr als 90% aus Trifluortrichloräthan. Die Stromaus-
Herstellung von l,l,2,2-Tetiafluor-l,2-dichloräthan aus
1,2-Dibrom-l ,2-dichloräthylen
Unter sonst gleichen Bedingungen wie im Beispiel 2 werden 5 bis 7 1 Fluorwasserstoff, 10 kg symmetrisches
Dibromdichloräthylen, 200 bis 300 g Alkalifluorid und g Kalziumfluorid bei 5 bis 10c C etwa 24 Stunden bei
Amp. und 6 bis 7 Volt elektrolysiert, wobei nach 12 Stunden etwa 2 kg Fluorwasserstoff nachgegeben werden.
Das in den Abgasen zum Teil enthaltene niedrigsiedende Tetrafluordichloräthan wird bei —70° C mit
einem Lösungsmittel, wie Methanol, ausgewaschen.
Das mit der Waschflüssigkeit vereinte, von Brom befreite Reaktionsgemisch liefert etwa 5,7 kg entsprechend etwa 90% der Theorie symmetrisches Tetrafluordichloräthan. Stromausbeute etwa 70% der Theorie.
Das mit der Waschflüssigkeit vereinte, von Brom befreite Reaktionsgemisch liefert etwa 5,7 kg entsprechend etwa 90% der Theorie symmetrisches Tetrafluordichloräthan. Stromausbeute etwa 70% der Theorie.
Claims (1)
- PATENTANSPBUGH:Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen durch Elektrolyse von organischen Verbindungen in Fluorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man brom- oder bzw. und jodhaltige Halogenkohlenstoffverbindungen, die nur aus Kohlenstoff und Halogen bestehen, der Elektrolyse in Fluorwasserstoff unterwirft, wobei man eine Temperatur von —80 bis +50° C, vorzugsweise zwischen 0 und +20° C, wählt, vorzugsweise bei Normaldruck arbeitet und eine Spannung oberhalb 3,2 Volt einhält, vorzugsweise eine Spannung zwischen 5 und 8 Volt.beute beträgt etwa
90% der Theorie.70%, die Materialausbeute etwa In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 519 983.© 809 640/458 9.58
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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GB25862/53A GB741399A (en) | 1952-10-08 | 1953-09-18 | Production of organic fluorine compounds |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEF10088A DE1040009B (de) | 1952-10-08 | 1952-10-08 | Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1040009B true DE1040009B (de) | 1958-10-02 |
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ID=7086358
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEF10088A Pending DE1040009B (de) | 1952-10-08 | 1952-10-08 | Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen |
Country Status (3)
Country | Link |
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FR (1) | FR1084130A (de) |
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Families Citing this family (6)
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US3461050A (en) * | 1967-11-02 | 1969-08-12 | Phillips Petroleum Co | Production of carbonyl fluoride |
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US3461049A (en) * | 1967-11-02 | 1969-08-12 | Phillips Petroleum Co | Electrochemical production of oxygen difluoride |
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US6267865B1 (en) | 1997-05-02 | 2001-07-31 | 3M Innovative Properties Company | Electrochemical fluorination using interrupted current |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2519983A (en) * | 1948-11-29 | 1950-08-22 | Minnesota Mining & Mfg | Electrochemical process of making fluorine-containing carbon compounds |
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1952
- 1952-10-08 DE DEF10088A patent/DE1040009B/de active Pending
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1953
- 1953-09-18 GB GB25862/53A patent/GB741399A/en not_active Expired
- 1953-09-30 FR FR1084130D patent/FR1084130A/fr not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2519983A (en) * | 1948-11-29 | 1950-08-22 | Minnesota Mining & Mfg | Electrochemical process of making fluorine-containing carbon compounds |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1084130A (fr) | 1955-01-17 |
GB741399A (en) | 1955-11-30 |
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