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Die
Erfindung betrifft einen Deckel für einen Behälter, insbesondere für einen
Wasserbehälter oder
-tank in einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch
1.
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Beim
Füllen
von Behältern
oder Tanks mit einer Flüssigkeit
tritt oftmals das Problem auf, daß etwas von der Flüssigkeit
verschüttet
wird. Insbesondere wenn keine besonderen Einfüllhilfen wie ein Zapfhahn oder
ein Schlauch zur Verfügung
stehen, passiert es schnell, daß etwas
von der einzufüllenden Flüssigkeit
verschüttet
wird, was einerseits unwirtschaftlich und andererseits gerade bei
Kraftstoff, Öl oder
Frostschutzmittel umweltschädigend
sein kann.
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In
der
DE 42 42 074 C2 wird
eine Einfüllvorrichtung
an einer Maschine beschrieben, bei der in einen Einfüllstutzen
eines Behälters
oder eines Tanks eine als biegeweiches Schlauchelement ausgebildete
Verlängerung
verschiebbar eingesetzt ist. Zum Befüllen des Behälters bzw.
Tanks wird die Verlängerung
aus dem Einfüllstutzen
herausgezogen, so daß in
diese der Ausguß eines
Gefäßes mit
der in den Behälter
oder Tank einzufüllenden
Flüssigkeit
bequem einsetzbar ist.
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Eine ähnliche,
allerdings teleskopartig ausgebildete schlauchförmige Einfüllhilfe ist aus der
US 4,817,832 A bekannt.
Die Einfüllhilfe
ist direkt auf dem Stutzen einer Einführöffnung eines Behälters oder
Tanks befestigt und befindet sich bei verschlossenen Behälter oder
Tank zusammengefaltet unterhalb des Deckels. Zum Befüllen wird
der Deckel abgeschraubt und die Einfüllhilfe auseinandergefaltet.
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Ein
etwas anderes Konzept verfolgt die aus der
DE 32 00 311 A1 bekannte
Befüllungseinrichtung,
die vorzugsweise zum Einfüllen
von Kraftstoff in einen Kraftfahrzeugtank vorgesehen ist. Die Befüllungseinrichtung
weist eine Einfüllschale
auf, die beim Befüllen
des Tanks mit Kraftstoff aus einem Kanister ausklappbar ist und
die Funktion eines Einfülltrichters
ausübt.
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Zum
Befüllen
des Tanks einer Scheibenwaschanlage in einem Kraftfahrzeug offenbart
die
JP 08324390 A (abstract)
eine Einfüllhilfe,
die ein in den Tank einführbares
und aus diesem herausziehbares, an einem Ende verschlossenes Rohrstück aufweist. Das
Rohrstück
besitzt in seiner Wand eine erste Öffnung, durch die beispielsweise
Wasser einfüllbar
ist. An dem in den Tank hineinragenden Ende des Rohrstückes ist
eine zweite Öffnung
vorgesehen, durch die das Wasser in den Tank einlaufen kann. Zum
Befüllen
des Tanks wird das im Verschlußzustand
in den Tank eingeschobene Rohrstück
aus diesem herausgezogen und über
die erste Öffnung
mit Flüssigkeit gefüllt; über die
zweite Öffnung
läuft die
Flüssigkeit dann
in den Tank hinein. Nach dem Befüllen
wird das Rohrstück
wieder in den Tank eingeschoben, wodurch dieser verschlossen ist.
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Die
vorgenannten, aus dem Stand der Technik bekannten Einfüllhilfen
besitzen allerdings alle den Nachteil, daß sie entweder einen besonderen Behälter oder
Tank benötigen
oder teilweise konstruktiv sehr aufwendig sind. Einige der vorgenannten
Einfüllhilfen
ermöglichen
beispielsweise nicht das Nachrüsten
eines bereits vorhandenen Behälters oder
Tanks.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Deckel für einen
Behälter,
insbesondere einen Wasserbehälter
oder -tank in einem Kraftfahrzeug, vorzuschlagen, der die Funktion
einer Einfüllhilfe
erfüllt
und einfach bei bereits vorhandenen Behältern oder Tanks nachrüstbar ist.
Ferner soll der Deckel konstruktiv einfach aufgebaut sein.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Deckel mit den Merkmalen von Patentanspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
des Deckels ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Kern
der Erfindung sind zwei miteinander gelenkig verbundene Einfüllrinnen,
die die Einfüllöffnung eines
Behälters
oder Tanks vergrößern und
dadurch die Gefahr des Verschüttens
beim Befüllen
des Behälters
oder Tanks mit einer Flüssigkeit
mindern. Hierzu erstreckt sich eine erste der beiden Einfüllrinnen
von einem Deckeloberteil ausgehend in den Behälter. Die zweite Einfüllrinne
ist mit der ersten Einfüllrinne
gelenkig verbunden. Im verschlossenen Zustand des Behälters, d.
h. wenn das Deckeloberteil die Einfüllöffnung des Behälters verschließt, befinden sich
beide Enfüllrinnen
in dem Behälter.
Zum Befüllen des
Behälters
wird das Deckeloberteil von der Einfüllöffung abgenommen und mit diesem
die beiden Einfüllrinnen
zumindest teilweise aus dem Behälter herausgeführt. Befindet
sich die gelenkige Verbindung der beiden Einfüllrinnen etwa im Bereich der Einfüllöffnung,
sind die beiden Einfüllrinnen
auseinanderklappbar und vergrößern dadurch
die Einfüllöffnung.
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Vorzugsweise
ist die erste Einfüllrinne
in Form einer im Querschnitt etwa halbkreisförmigen und im wesentlichen
geraden Rinne ausgebildet, die an einem Ende am Deckeloberteil befestigt
ist und an seinem freien Ende in Richtung vom Deckeloberteil weggebogen
ist. Insbesondere kann die Einfüllrinne im
Querschnitt an die Einfüllöffnung angepaßt sein. Entsprechend
ist die andere Einfüllrinne
vorzugsweise in Form einer im Querschnitt etwa halbkreisförmigen und
im wesentlichen geraden Rinne ausgebildet, die an einem Ende mittels
eines Gelenks nahe dem freien Ende der mit dem Deckeloberteil verbundenen Einfüllrinne
mit dieser verbunden ist. Das andere Ende der Einfüllrinne
erstreckt sich bis unterhalb des Deckeloberteils, so daß bei verschlossenem
Behälter,
also wenn das Deckeloberteil auf einem Stutzen der Einfüllöffnung des
Behälters
geschraubt oder geklemmt ist, die zweite Einfüllrinne im wesentlichen parallel
zur ersten Einfüllrinne
liegt. Hierdurch wird insbesondere verhindert, daß bei verschlossenem Behälter die
beiden Einfüllrinnen
im Behälter
auseinanderklappen und beim Öffnen
blockieren.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
besteht das Gelenk aus zwei, an der ersten Einfüllrinne angebrachten Zapfen
und zwei Vorsprüngen
mit jeweils einem Loch der zweiten Einfüllrinne. Jeweils ein Zapfen
der ersten Einfüllrinne
greift in ein entsprechendes Loch der zweiten Einfüllrinne ein.
Insbesondere sind die Zapfen einstückig mit der ersten Einfüllrinne
ausgebildet. Diese Ausführungsform
ist gerade dann wirtschaftlich, wenn die beiden Einfüllrinnen
aus Kunststoff gefertigt sind.
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Eine
noch wirtschaftlichere Ausführungsform wird
dadurch erzielt, daß das
Deckeloberteil und die erste Einfüllrinne einstückig, insbesondere
ebenfalls aus Kunststoff ausgebildet sind. Insgesamt weist dann
der erfindungsgemäße Deckel
im wesentlichen nur noch zwei Bestandteile auf, nämlich das
Deckeloberteil mit der ersten Einfüllrinne sowie die zweite Einfüllrinne.
Ein solcher Deckel läßt sich
beispielsweise mittels einem Kunststoffspritzgußverfahren wirtschaftlich und
in hohen Stückzahlen
herstellen und ist vor allem leicht montierbar, da im wesentlichen
nur die beiden Einfüllrinnen
am Gelenk miteinander verbunden werden müssen. Zum Nachrüsten eines
Wasserbehälters
einer Scheibenwischeranlage könnte
dieser Deckel sogar vom Käufer
selbst zusammengebaut werden.
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Um
zu vermeiden, daß beim Öffnen des
Behälters
der Deckel aus diesem herausnehmbar ist, weist die erste Einfüllrinne
an ihrem freiem Ende eine nasenartigen Vorsprung auf, der einen
Anschlag für den
Deckel bildet. Hierdurch können
beispielsweise beim Öffnen
des Behälters
oder Tanks der Deckel und insbesondere die Einfüllrinnen nicht aus dem Behälter oder
Tank herausrutschen.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der von den beiden
auseinandergeklappten Einfüllrinnen
eingeschlossene Winkel in einem Bereich von etwa 90° bis 120° liegt, insbesondere
in einem Bereich von etwa 100°.
Gerade bei dieser Stellung der Einfüllrinnen zueinander wird das
Befüllen
des Behälters
oder Tanks mit einer Flüssigkeit
besonders erleichtert. Bei einem größeren oder entsprechend kleineren
Winkel besteht dagegen die Gefahr, daß trotz der durch die Einfüllrinnen
gebildeten Einfüllhilfe
zuviel Flüssigkeit
beim Einfüllen
bzw. Befüllen
verschüttet
wird.
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Schließlich stehen
das Deckeloberteil und die erste Einfüllrinne vorzugsweise in einem
Winkel von etwa 120° zueinander.
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
des erfindungsgemäßen Deckels
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
des auf einem Behälter
aufgesetzten erfindungsgemäßen Deckels;
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2 den
in 1 dargestellten Deckel mit teilweise aus dem Behälter geführten Einfüllrinnen;
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3 eine
Stellung des in 1 und 2 dargestellten
Deckels zum Befüllen
des Behälters
mit einer Flüssigkeit
in Seitenansicht;
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4 eine
Draufsicht auf die Einfüllöffnung, wie
sie durch den erfindungsgemäßen Deckel,
wie in 3 seitlich dargestellt, erzeugt wird.
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Der
in 1 dargestellte erfindungsgemäße Deckel 10 weist
ein Deckeloberteil 12 auf, das auf einem Stutzen 13 eines
Wasserbehälters 11 geklemmt ist.
Der Wasserbehälter 11 dient
zur Aufnahme von Wasser und/oder Frostschutzmittel für eine Scheibenwischeranlage
in einem Kraftfahrzeug. Eine Einfüllöffnung des Wasserbehälters 11 wird
durch den Stutzen 13 begrenzt, auf den das Deckeloberteil 12 schraub-
oder wie im vorliegenden Fall klemmbar ist.
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An
dem Deckeloberteil 12 ist eine erste Einfüllrinne 15 befestigt,
die sich von dem Deckeloberteil 12 in den Wasserbehälter 11 hinein
erstreckt. Die erste Einfüllrinne 15 ist
an ihrem freien Ende 17 gebogen, und zwar vom Deckeloberteil 12 weg.
Deckeloberteil 12 und erste Einfüllrinne 15 schließen einen Winkel β von etwa
120° ein.
Am freien Ende 17 der ersten Einfüllrinne 15 ist ferner
ein nasenartiger Vorsprung 18 vorgesehen, der – wie in 3 angedeutet ist – einen
Anschlag des Deckels 10 an der Innenseite des Wasserbehälters 11 bildet,
so daß der
Deckel 10 nicht aus dem Wasserbehälter 11 herausrutschen oder
-fallen kann.
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Eine
zweite Einfüllrinne 16 ist
am freien Ende 17 der ersten Einfüllrinne 15 mit dieser
gelenkig verbunden. Die zweite Einfüllrinne 16 erstreckt
sich bis unterhalb des Deckeloberteils 12, so daß – wie in 1 dargestellt – im verschlossenen
Zustand des Wasserbehälters 11 die
zweite Einfüllrinne 16 im
wesentlichen parallel zur ersten Einfüllrinne 15 liegt.
Insbesondere wird dadurch vermieden, daß die nur mit der ersten Einfüllrinne 15 verbundene
zweite Einfüllrinne 16 in
das Behälterinnere
klappen kann und das Öffnen
des Behälters
bzw. das Abnehmen des Deckels 10 von dem Behälter behindert
oder blockiert.
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Die
gelenkige Verbindung der zweiten Einfüllrinne 16 mit der
ersten Einfüllrinne 15 im
Bereich des freien Endes 17 der ersten Einfüllrinne 15,
etwa in der Biegung der ersten Einfüllrinne 15, besteht
aus zwei Vorsprüngen 23 (wovon
gestrichelt nur einer dargestellt ist) der zweiten Einfüllrinne 16 sowie
zwei komplementären
Zapfen 22 (wovon ebenfalls nur einer dargestellt ist) der
ersten Einfüllrinne 15.
Die Zapfen 22 greifen in entsprechende Löcher oder
Bohrungen in den Vorsprüngen 23 ein,
wodurch ein einfaches Gelenk 19 gebildet wird.
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2 zeigt
nun den vom Wasserbehälter 11 abgenommenen
Deckel 10 in einer Stellung, in der die erste und zweite
Einfüllrinne 15 bzw. 16 etwa
zur Hälfte
aus dem Wasserbehälter 11 geführt sind.
In dieser Stellung verhindert die Einfüllöffnung, daß die beiden Einfüllrinnen 15 und 16 auseinanderklappen können. Die
beiden Einfüllrinnen 15 und 16 liegen
im wesentlichen parallel und bilden ein etwa an die Einfüllöffnung des
Wasserbehälters 11 angepaßtes Rohr.
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3 stellt
den Deckel 10 in seiner Endposition dar, in der ein optimales
Befüllen
des Wasserbehälters 11 im
Sinne der Erfindung möglich
ist. Die erste Einfüllrinne
befindet sich in einer Position, in welcher der einen Anschlag bildende,
nasenartige Vorsprung 18 sich nahe der Einfüllöffnung 14 des
Wasserbehälters 11 befindet.
Das Gelenk 19 befindet sich oberhalb des Stutzens 13,
wodurch ein Auseinanderklappen der ersten und zweiten Einfüllrinne 15 und 16 ermöglicht wird.
Die erste und zweite Einfüllrinne 15, 16 schließen in auseinandergeklapptem
Zustand wie dargestellt einen Winkel α ein, der vorzugsweise etwa
100° beträgt. Oberhalb
der beiden auseinandergeklappten Einfüllrinnen 15 und 16 befindet
sich der Ausguß einer
Gießkanne 20,
aus dem eine Flüssigkeit 21 in
die Einfüllöffnung 14 fließt. Der
breite, aus der Öffnung
der Gießkanne 20 fließende Strahl
der Flüssigkeit 21 wird
durch die beiden Einfüllrinnen 15 und 16 in
die Einfüllöffnung 14 gelenkt,
wodurch ein Verschütten
von Flüssigkeit 21 wirksam
verhindert wird. Flüssigkeit,
die neben die Einfüllöffnung 14 laufen
würde,
würde durch
die beiden Einfüllrinnen 15 und 16 augefangen
bzw. gesammelt und der Einfüllöffnung 14 zugeführt werden.
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4 verdeutlicht
noch einmal in einer Draufsicht die durch die beiden Einfüllrinnen 15 und 16 vergrößerte Einfüllöffnung 14,
die durch die mittels gekreuzter Linien gekennzeichnete Fläche dargestellt
ist. In dieser Darstellung ist zudem gut zu erkennen, daß die beiden
Einfüllrinnen 15 und 16 jeweils
in Form einer im Querschnitt etwa halbkreisförmigen und im wesentlichen
geraden Rinne ausgebildet sind.
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Vorteilhafterweise
werden die beiden Einfüllrinnen 15 und 16 sowie
das Deckeloberteil 12 und das Gelenk 19 aus Kunststoff
gefertigt. Wie bereits im Vorangegangenen beschrieben wurde, sind
in einer besonders wirtschaftlichen Ausführungsform das Deckeloberteil 12 und
die erste Einfüllrinne 15 einstückig aus
Kunststoff gefertigt. Der nasenartige Vorsprung 18 sowie
die beiden Zapfen 22 für
das Gelenk 19 können
ebenfalls einstückig
mit der ersten Einfüllrinne 15 ausgebildet
sein. Die zweite Einfüllrinne 16 wird
bevorzugt einstückig
mit den beiden Vorsprüngen 23 für das Gelenk 19 ausgebildet.
Ein solcher Deckel 10 ist einerseits sehr einfach montierbar
und andererseits an vorhandenen Wasserbehältern 11 nachrüstbar, indem
der dort vorgesehene Deckel einfach durch den erfindungsgemäßen Deckel 10 ausgetauscht
wird. Hierzu bedarf es keinerlei Fachwissens, noch nicht einmal
besonderen handwerklichen Geschicks.
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An
dieser Stelle sei noch angemerkt, daß der erfindungsgemäße Deckel
in der vorher beschriebenen Ausführungsform
nicht nur an einen Wasserbehälter
für eine
Scheibenwischeranlage in einem Kraftfahrzeug vorteilhaft verwendet
werden kann, sondern sich prinzipiell für jeden Tank oder Behälter, auch
außerhalb
des Kraftfahrzeugbereiches eignet.
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- 10
- Deckel
- 11
- Wasserbehälter
- 12
- Deckeloberteil
- 13
- Stutzen
- 14
- Einfüllöffnung
- 15
- erste
Einfüllrinne
- 16
- zweite
Einfüllrinne
- 17
- freies
Ende
- 18
- nasenförmiger Vorsprung
- 19
- Gelenk
- 20
- Gießkanne
- 21
- Flüssigkeit
- 22
- Zapfen
- 23
- Vorsprung