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Die Erfindung betrifft eine Einfülleinrichtung mit einem Einfüllstutzen an einem Waschflüssigkeitsbehälter in einem Fahrzeug, die eine höhenverstellbare Einfüllöffnung für die Waschflüssigkeit aufweist.
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Scheibenreinigungsanlagen mit einem Waschflüssigkeitsbehälter zum Reinigen von Fahrzeugscheiben oder auch Streuscheiben von Scheinwerfern weisen üblicherweise einen im Motorraum des Kraftfahrzeugs angeordneten Waschflüssigkeitsbehälter mit einem Einfüllrohr und einem am oberen Ende desselben angeordneten Einfüllstutzen mit einem Verschlussdeckel zum Befüllen des Waschflüssigkeitsbehälters auf. Die Einfüllöffnung des im Motorraum fest angeordneten Einfüllstutzens hat von der geschlossenen Fronthaube des Fahrzeugs einen fahrzeugspezifischen Abstand und ist bei geöffneter Fronthaube nach Öffnung des Verschlussdeckels zugänglich.
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In der
DE 100 50 214 A1 ist ein Waschflüssigkeitsbehälter mit einem im Wesentlichen vertikal angeordneten Einfüllstutzen mit einer Einfüllöffnung und einem Verschlussdeckel für eine Scheibenreinigungsanlage in einem Fahrzeug beschrieben. Damit der Waschflüssigkeitsbehälter in unterschiedlichen Fahrzeugtypen mit unterschiedlichen Einbaubedingungen, insbesondere auch unterschiedlicher Fronthaubenhöhe und -gestaltung, einsetzbar ist, sind die Einfüllöffnung und der Verschlussdeckel an einem Einsatz angeordnet, der an dem Einfüllstutzen höhenverschiebbar gehaltert und somit höhenverstellbar ist. Zum Nachfüllen von Waschflüssigkeit kann der Einsatz am fahrzeugfesten Einfüllstutzen herausgezogen und nach der Befüllung wieder eingeschoben werden, wobei Rastmittel zur Arretierung des Einsatzes in verschiedenen Höhen am Einfüllstutzen vorgesehen sind. Die Höhenverstellbarkeit des Einsatzes ist von dessen Länge in der Verschieberichtung und damit auch von den Einbaugegebenheiten für das Einfüllrohr im Motorraum des jeweiligen Fahrzeugtyps abhängig, so dass die Einstellung einer optimalen Befüllungsposition der Einfüllöffnung auch mit diesem Einsatz nicht sichergestellt ist, zumal wegen bestehender Fußgängerschutzanforderungen die mit dem Verschlussdeckel versehene Einfüllöffnung im Motorraum einen vorbestimmten Abstand von der Fronthaube, etwa 70 mm, aufweisen muss.
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Aus der
DE 42 42 074 A1 ist eine preisgünstige und vereinfachte Einfüllvorrichtung für eine Maschine bekannt, die zur Erleichterung der Befüllung der Maschine bei beengten Einbauverhältnissen eine optimale Befüllung ermöglicht. Hierzu ist in einem Einfüllstutzen eine als Wellenschlauch ausgebildete gleitverschiebbare und axial vorgespannte sowie biegeweiche Verlängerung vorgesehen. Wird die Verschlusskappe entfernt, vergrößert sich die Länge des Wellenschlauchs selbsttätig, sodass ein Befüllen der Maschine erleichtert wird.
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In der
DE 18 06 530 A ist ein biegsames Trinkrohr aus thermoplastischem Stoff sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung bekannt. Das Trinkrohr hat eine dünnwandige Form mit einem biegsamen Bereich, der durch umlaufende Nuten ausgebildet wird. Der biegsame Bereich des Trinkrohrs lässt sich verschwenken und stauchend zusammenschieben. Beim Zusammenschieben springen die Seiten der Nuten ein und liegen aneinander an.
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Die
DE 103 59 128 A1 hat ein Einfüllrohr mit einem Einfüllstutzen für einen Waschflüssigkeitsbehälter in einem Fahrzeug zum Gegenstand, das wenigstens einen nachgiebigen Abschnitt aufweist, der bei Ausüben einer Kraft in vertikaler Richtung auf den Einfüllstutzen ein Verschieben desselben nach unten erlaubt. Der nachgiebige Abschnitt ist bevorzugt in der Art eines Balges oder Faltenbalges konstruiert, der auf sich zusammenfaltbar ist und vorzugsweise aus einem elastischen Material gebildet ist. Durch diese Maßnahme kann der Einfüllstutzen höher im Fahrzeug eingebaut werden, um das Einfüllen von Waschflüssigkeit erleichtert durchführen zu können. Zugleich wird ein Beitrag für den Fußgängerschutz geleistet, indem der Einfüllstutzen bei einem unfallbedingten Aufprall eines Unfallbeteiligten auf die Fronthaube durch diese in Richtung Motorraum gedrückt wird und so kein Hindernis für eine Deformation der Fronthaube darstellt. Der Einfüllstutzen ist dabei fest mit dem Einfüllrohr verbunden und mit diesem nicht für eine Positionsveränderung zum erleichterten Befüllen mit Waschflüssigkeit vorgesehen und ausgelegt.
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Ferner ist in der
DE 10 2005 053 390 A1 ein Wellrohr mit einer umfänglich ringförmig oder spiralförmig gewellten Wandung und wenigstens einem Anschlussbereich für ein Kupplungselement beschrieben, das aus thermoplastischem Material gefertigt und in axialer Richtung rückstellungsfrei längenveränderlich ist. Mit diesem Wellrohr können auf einfache Weise bei dessen Anordnung in einer ein Fluid führenden Anlage Fertigungs- und/ oder Zuschnittstoleranzen ausgeglichen werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einfülleinrichtung mit einem Einfüllstutzen an einem Waschflüssigkeitsbehälter in einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu gestalten, dass die Einfüllöffnung des Einfüllstutzens in eine optimale Befüllungsposition verbringbar ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem Einfüllstutzen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung besteht in einer Einfülleinrichtung mit einem Einfüllstutzen an einem Waschflüssigkeitsbehälter in einem Fahrzeug, die im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist und einen faltenbalgartig gestalteten auszieh- und zusammendrückbaren Bereich aufweist, durch den die Einfüllöffnung des Einfüllstutzens zwischen einer Nichtgebrauchsposition und einer Befüllposition oberhalb der Nichtgebrauchsposition stufenlos verstellbar ist und die Einfüllöffnung in der gewählten Befüllposition spannungsfrei verbleibt. Damit kann die Einfüllöffnung für eine Befüllung des Waschflüssigkeitsbehälters mit Waschflüssigkeit durch den jeweiligen Befüller aus ihrer Nichtgebrauchsposition unterhalb der Fronthaube des Fahrzeugs, in der eine Befüllung ohne Verschütten von Waschflüssigkeit in den Motorraum in der Regel nicht möglich ist, in eine optimale Befüllungsposition herausgezogen werden, in der eine Befüllung verschüttungsfrei erfolgen kann. Die optimale Befüllungsposition kann auch vom Befüllungsstand des Nachfüllbehälters und damit von dessen Neigung gegenüber der Einfülleinrichtung abhängen. Nach einer Befüllung wird der Einfüllstutzen wieder in seine Nichtgebrauchsposition zurückgedrückt. Neben dem Komfortgewinn beim Befüllen des Waschflüssigkeitsbehälters ergibt sich ein weiterer wesentlicher Vorteil dadurch, dass der Einfüllstutzen so weit unterhalb der Fronthaube angeordnet werden kann, dass die Fußgängerschutzanforderungen für das Fahrzeug erfüllt werden. Nach diesen ist zwischen dem fronthaubenseitigen Ende der Einfülleinrichtung, somit also zwischen deren vorzugsweise mit einem Verschlussdeckel versehenen Einfüllöffnung und der Fronthaube, ein Abstand von etwa 70 mm einzuhalten.
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Die Flanken der miteinander verbundenen Falten des faltenbalgartigen Bereiches können unterschiedlich lang sein, wobei die kürzere Flanke einer Falte mit der längeren Flanke der benachbarten Falte verbunden ist und auf der anderen Seite die längere Flanke dieser Falte mit der kürzeren Flanke der dort benachbart ausgebildeten Flanke, wobei die jeweils gebildeten Faltenberge und -täler mit kleinen Biegeradien gebildet sind. Durch diese Gestaltung können die Flanken im zusammengedrückten Zustand, also im Nichtgebrauchszustand, dichter aufeinander angeordnet sein und stellen im ausgezogenen oder teilausgezogenen Zustand den Verbleib in dieser jeweiligen Position nach Art einer Selbsthemmung sicher. Die Einfüllöffnung ist damit in der gewählten Befüllposition arretiert.
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Je nach Anordnung des faltenbalgartigen Bereiches, entweder am Einfüllstutzen oder weiter unter am Einfüllrohr, gestaltet sich auch die Befestigungsanordnung der Einfülleinrichtung am Fahrzeug. Ist dieser Bereich am Einfüllstutzen ausgebildet, erfolgt die Befestigung der Einfülleinrichtung am Einfüllrohr und dabei zweckmäßigerweise unmittelbar unterhalb des Einfüllstutzens. Ist der Bereich am Einfüllrohr ausgebildet, erfolgt die Befestigung an diesem des Bereiches. Vorteilhaft ist dabei oberhalb des Bereiches und in einem Abstand von diesem, der dessen maximaler Ausziehlänge entspricht, eine fahrzeugfeste Halterung vorgesehen, in der der Einfüllstutzen und auch das Einfüllrohr vertikal verschieblich geführt sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
- 1: eine Einfüllvorrichtung in einer ersten Ausführung,
- 2: eine Draufsicht auf diese,
- 3: die Einfüllvorrichtung mit teilweise herausgezogenem Einfüllstutzen,
- 4: die Einfüllvorrichtung mit vollständig herausgezogenem Einfüllstutzen,
- 5: eine Einfüllvorrichtung in einer zweiten Ausführung und
- 6: diese mit teilweise herausgezogenem Einfüllstutzen.
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In 1 ist eine vertikal angeordnete Einfüllvorrichtung, die einen kreisrunden Einfüllstutzen 1 aus Polyethylen mit einem Verschlussdeckel 2 aus Polypropylen und ein Einfüllrohr 3, an dem der Einfüllstutzen 1 angeordnet und das mit einem nicht dargestellten Waschflüssigkeitsbehälter verbunden ist, in einer Nichtgebrauchsposition gezeigt. Der Einfüllstutzen 1 ist mit einem faltenbalgartig auszieh- und/ oder zusammendrückbaren Bereich 4 gebildet, der in der gezeigten Nichtgebrauchsposition vollständig zusammengedrückt und aus dieser ausziehbar ist. Das Einfüllrohr 3 ist mit einem nicht weiter ausgeführten Klemmring 5 im Motorraum eines Fahrzeugs befestigt. Am einfüllrohrseitigen Ende des Einfüllstutzens 1 ist ein Sieb 6 angeordnet, das auch in 2 in einem aufgebrochenen Deckelbereich zu erkennen ist. Der Einfüllstutzen 1 ist an seinem oberen Ende mit einem eine Einfüllöffnung 7 umgebenden Kragen 8 versehen, unterhalb dessen der Verschlussdeckel 2 mit einem Halterungsring 9 angeordnet und in einer am Mantel des Einfüllstutzens 1 ausgebildeten Ringnut 10 arretiert ist. Der Verschlussdeckel 2 ist über ein Filmscharnier 11 am Halterungsring 9 gehaltert, weist einen ringförmigen, den Kragen 8 übergreifenden Ansatz 12 auf, der mit einer innenseitig ausgebildeten Nut 13 versehen ist, und ist mit einer Grifflasche 14 ausgerüstet.
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In der 2 ist der Verschlussdeckel 2 in der Draufsicht und mit einem gebrochenen Bereich dargestellt. Zu sehen sind das Filmscharnier 11, die Grifflasche 14 und durch die Aufbrechung das am unteren Ende des Einfüllstutzens angeordnete Sieb 6. Der Verschlussdeckel 2 dient zugleich als Betätigungshandhabe für das Ausziehen und das Zusammendrücken des Einfüllstutzens 1.
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In 3 ist der Einfüllstutzen 1 in einer teilausgezogenen Position, die eine gewählte Befüllposition sein kann, und mit geöffnetem Deckel dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Flanken 15 und 16 einer Falte des faltenbalgartigen Bereichs 4 unterschiedlich lang ausgebildet sind, wobei die jeweils obere Flanke 15 kürzer als die jeweils untere Flanke 16 ist. Die Biegeradien der Faltenberge 17 und der Faltentäler 18 sind klein gewählt, damit sich der Bereich 4 auf eine kurze Länge zusammendrücken lässt. Überdies ist die Wanddicke des Bereiches 4 geringer als die der beiden an diesen angeschlossenen glatten Abschnitte. Beim Herausziehen des Einfüllstutzens 1 werden nacheinander die verschlussdeckelseitigen Falten auseinandergezogen, so dass der Bereich 4 wahlweise auch nur teilausziehbar ist. Beim Auseinanderziehen einer Falte wird der Durchmesser des jeweiligen Faltentals 18 elastisch verkleinert und der Durchmesser des Faltenberges 17 dabei elastisch vergrößert, da die jeweils kurze Flanke 15 um den Faltenberg 17 geschwenkt werden muss, was mit einer entsprechenden Ausziehkraft erfolgt, und nimmt nach dem Schwenken wieder seine Ausgangsgröße an. Dadurch ergibt sich eine stabile Ausziehposition, da ja beim Zusammendrücken zum Zurückschwenken der kurzen Flanken 15 eine entsprechende Druckkraft ausgeübt werden muss.
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4 zeigt die Einfüllvorrichtung mit dem vollständig ausgezogenen Bereich 4 des Einfüllstutzens 1. Es ist zu erkennen, dass die Position der Einfüllöffnung 7 gegenüber ihrer in der 1 gezeigten Nichtgebrauchsposition im Motorraum des Fahrzeugs erheblich höher liegt, so dass der Waschflüssigkeitsbehälter komfortabler und verschüttungsfrei befüllt werden kann.
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In den 5 und 6 ist eine zweite Ausführungsform dargestellt, bei der das Einfüllrohr 19 einen faltenbalgartig auszieh- und eindrückbaren Bereich 20 aufweist und der mit diesem verbundene Einfüllstutzen 21, der im Übrigen mit dem gleichen Verschlussdeckel 2 versehen ist wie bei der vorstehend beschrieben Ausführung, zylinderförmig und mit glattem Mantel ausgeführt ist, wobei der Außendurchmesser des Einfüllstutzens 21 dem Außendurchmesser des Einfüllrohres 19 entspricht. Das Einfüllrohr 19 ist unterhalb des Bereiches 20 vermittels eines Klemmringes 22 am Fahrzeug befestigt. Oberhalb des Bereiches 20 in einem Abstand von diesem, der dessen maximaler Ausziehlänge entspricht, ist eine fahrzeugfeste Halterung 23 für die Einfülleinrichtung angeordnet, die den Umfang des Einfüllstutzens 21 teilweise, und zwar in einem Winkelbereich von 270°, umgreift und als Gleitführung für den Einfüllstutzen 21 und das Einfüllrohr 19 (6) dient.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einfüllstutzen
- 2
- Verschlussdeckel
- 3
- Einfüllrohr
- 4
- Bereich
- 5
- Klemmring
- 6
- Sieb
- 7
- Einfüllöffnung
- 8
- Kragen
- 9
- Halterungsring
- 10
- Ringnut
- 11
- Filmscharnier
- 12
- Ansatz
- 13
- Nut
- 14
- Grifflasche
- 15
- Flanke
- 16
- Flanke
- 17
- Faltenberg
- 18
- Faltental
- 19
- Einfüllrohr
- 20
- Bereich
- 21
- Einfüllstutzen
- 22
- Klemmring
- 23
- Halterung