DE1002623B - Verfahren zur Herstellung von Diazotypiematerial - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Diazotypiematerial

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DE1002623B DEG9538A DEG0009538A DE1002623B DE 1002623 B DE1002623 B DE 1002623B DE G9538 A DEG9538 A DE G9538A DE G0009538 A DEG0009538 A DE G0009538A DE 1002623 B DE1002623 B DE 1002623B
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John Sulich Jun
Joseph E Frederick
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General Aniline and Film Corp
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  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Diazotypiematerial Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Diazo-Photokopiermaterial und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
  • Gemäß der USA.-Patentschrift 2 566 709 ergibt ein Diazotypiematerial, hergestellt durch Vermengen kolloidaler Kieselerde mit der Diazokomposition zur Erzeugung der lichtempfindlichen Schicht, Kopien von besserer Dichte, Konturenschärfe, Lichtechtheit und Stabilität gegenüber der Verfärbung des Hintergrundes. Die kolloidale Kieselerde kann auf der Unterlage, insbesondere Papier, in der Weise aufgetragen werden, daß man die Unterlage zuerst mit einer wäßrigen Dispersion von Kieselerde überzieht und vor der Sensibilisierung trocknet, oder aber dispergierte kolloidale Kieselerde kann derart in die Sensibilisierlösungen eingeschlossen werden, daß die Sensibilisierung und das Überziehen mit Kieselerde in einer einzigen Arbeitsstufe vorgenommen werden können.
  • Ebenso ist vorgeschlagen worden, Harze oder halbharzartige Kompositionen, wie z. B. Kondensationsprodukte von Dicyandiamid, Melamin, Guanidin, Biguanide u. dgl. mit Formaldehyd in den Diazoschichten zu verwenden, um deren Lagerbeständigkeit und die Festigkeit beim Waschen des Bildes zu verbessern. Solche Harze werden beispielsweise zu diesem Zweck beim Verfahren der deutschen Patentschrift 825 204 verwendet. Bei der Papierfabrikation werden gewöhnlich wasserlösliche Bindemittel oder Leime, wie z. B. Casein und Pflanzeneiweiß, für das Überziehen der Oberfläche verwendet, und das sich dabei ergebende Papier kann ebenfalls - nach geeigneter Sensibilisierung - als Diazotypiematerial verwendet werden.
  • Weiterhin ist schon verteilte Kieselerde nichtkolloidaler Abmessungen, erhalten beispielsweise durch Dehydratisieren bei erhöhter Temperatur von Kieselsäure, welche aus wäßrigen Lösungen ausgefällt wurde, z. B. durch Ansäuern von Alkalimetallsilikaten, mit anschließendem Vermahlen und Klassieren der Kieselerde, z. B. durch Schlämmen oder durch Flotationsverfahren, ebenso wie entwässertes, nach anderen Verfahren hergestelltes Silicagel bei Oberflächenüberzügen für Papier als Pigment zusammen mit Papierleimen verwendet worden.
  • Wenn versucht wird, in dem obenerwähnten Verfahren nach dem USA.-Patent 2 566 709 die kolloidale Kieselerde durch nicht kolloidale Kieselerde zu ersetzen, dann reiben sich Kieselerdeüberzug und Bildfärbstoff bei Berührung mit anderen Gegenständen von der Unterlage ab. Andererseits beseitigen Kombinationen von filmbildenden Bindemitteln oder Leimen, wie z. B. Casein oder wasserlösliche Harze, mit kolloidaler Kieselerde als erste Überzugsmasse für eine Papierunterlage, vor der Sensibilisierung mit Diazoverbindungen, praktisch die Wirkung der kolloidalen Kieselerde, da die letztere in der Bindemittelschicht völlig eingebettet wird. Es wurde nun festgestellt, daß, wenn man eine Unterlage, wie z. B. Papier, zuerst mit einer Kombination (weiter unten in den Anteilen angegeben) feinverteilter nichtkolloidaler Kieselerde und einem hydrophilen Bindemittel überzieht, welches auf die Azokupplungskomponente, wie sie bei Diazosensibilisiergemischen verwendet wird, reagiert, und nach dem Trocknen sowie dem Sensibilisieren weiterhin mit einer eine Azokupplungskomponente und eine lichtempfindliche Diazoverbindung enthaltenden Lösung, das auf diese «'eise erhaltene lichtempfindliche Material eine sehr erhöhte Bilddichte ergibt, die jener, welche man mit kolloidaler Kieselerde oder mit dem filmbildenden Bindemittel allein erhält, weit überlegen ist. Das Material und die daraus hergestellten Kopien sind nicht dem Verschmieren ausgesetzt und zeigen außerdem eine sehr viel bessere Bilddichte, verbesserte Wasserfestigkeit, ausgezeichnete Konturenschärfe und Stabilität gegenüber der Verfärbung des Hintergrundes sowie bessere Lagerfähigkeit. Die Kombination eines besonderen Bindemittels mit der feinverteilten Kieselerde bewirkt eine besonders glatte und gut aussehende Oberfläche der Kopien und Hintergründe von außergewöhnlich reinem Weiß.
  • Die feinverteilte nichtkolloidale Kieselerde, wie sie bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, muß eine Teilchengröße von praktisch 0,1 bis 10 Mikron besitzen (auf das Hauptquermaß der Teilchen bezogen) und .eine durchschnittliche Teilchengröße (auf die Gewichtsmenge der Teilchen bezogen) von praktisch nicht unter 1 und nicht über 5 Mikron, vorzugsweise 2 bis 4 Mikron. Die größere Gewichtsmenge der Teilchen hat vorzugsweise einen Durchmesser von 1 bis 5 Mikron. Obwohl die oben angegebene untere Grenze von 0,1 Mikron der ungefähre Schwellenwert des kolloidalen Bereiches ist, enthält die verwendete, feinverteilte Kieselerde unter Berücksichtigung der angegebenen durchschnittlichen Teilchengröße praktisch keinen wesentlichen Anteil an kolloidalen Teilchen. Teilchen von mehr als 10 Mikron sind dabei vermieden, weil sie den Überzug unerwünscht rauh machen würden. Verunreinigungen durch Schwermetalle, wie z. B. Eisenoxyde bzw. Salze, müssen möglichst vermieden werden, da dieselben, wenn sie mit Bestandteilen des Sensibilisierungsgemisches in Berührung kommen, eine Verfärbung verursachen könnten.
  • Die in der erfindungsgemäßen Kombination verwendeten Bindemittel sind Stoffe, welche sowohl auf Phenol-oder Enol-Gruppen enthaltende Kupplungskomponenten als auch auf solche Kupplungskomponenten einwirken, welche außerdem noch saure Substituenten, wie z. B. Sulfonsäure- oder Karboxyl-Gruppen, enthalten. Es sind filmbildende, lyophile (d. h. wasserlösliche) Kolloide mit alkalischen bis zu amphoteren Eigenschaften und aus diesem Grunde dazu geeignet, sich mit sauer reagierenden Stoffen zu verbinden. Die Bindemittel sind insbesondere natürliche und künstliche, stickstoffhaltige Polymere, wie z. B. Casein, alkalilösliches Pflanzeneiweiß (z. B. Soja-Eiweiß), Gelatine, Leim und wasserlösliche Kondensationsprodukte niederer Aldehyde (insbesondere Formaldehyd) mit organischen Basen, wie z. B. Dicyandiamid, Guanidin, Guanylharnstoffe, Biguanide und Melamin. Andere wasserlösliche, filmbildende, basische Amino-Gruppen oder basische tertiäre Stickstoffatome enthaltende, synthetische Polymere des Kondensations- oder des Additionstyps können in ähnlicher Weise verwendet werden. Synthetische, basische Stickstoffatome oder Amino-Gruppen enthaltende Harze, welche gemäß der vorliegenden Erfindung als Bindemittel geeignet sind, besitzen die Natur von Anionenaustauschharzen. Diese Bindemittel verbinden sich, wenn sie vor der Sensibilisierung mit einer Diazosensibilisiermasse zusammen mit feinverteilter Kieselerde in dem auf die Unterlage aufgetragenen Überzug verwendet werden, anscheinend mit den Azokupplungskomponenten und verankern dieselben sowie die daraus entstehenden bildaufbauenden Azofarbstoffe in der lichtempfindlichen Schicht. Auf diese Weise machen sie das Bild waschfest und vermeiden die Farbverschiebung infolge der Wanderung verschiedener Kupplungskomponenten, wenn mehrere von diesen im Sensibilisiergemisch enthalten sind, um eine Mischfarbe, z. B. ein Schwarz, zu erzeugen.
  • Um die überräschende Verstärkung der Bilddichte, wie sie durch die vorliegende Erfindung ermöglicht wird, zu erhalten, muß ferner das Geiiichtsverhältnis von Kieselerde zum Bindemittel in der Überzugsmasse, welche vor der Diazosensibilisierung auf die Unterlage aufgetragen wird, gleich 1:1 bis 3:1 sein. Innerhalb dieses Bereiches kann die Konzentration des Bindemittels und der Kieselerde in der wäßrigen Suspension, wie sie für das Überziehen der Unterlage verwendet wird, in verhältnismäßig großem Ausmaß schwanken, und zwar je nach der losen oder dichten Oualität des Unterlagsmaterials, der durch das Bindemittel in der Kieselerdesuspension erzeugten Viskosität und den Anforderungen der Vorrichtung, wie sie für das Auftragen der Suspension auf die Unterlage gebraucht wird. Die Konzentration der Mischung aus wäßriger Kieselerde und Bindemittel wird so gewählt und dieselbe so auf die Unterlage aufgetragen, daß beim Trocknen eine glatte, gleichmäßige, geschlossene Oberfläche von Kieselerdeteilchen erzeugt wird. Gemische höherer Konzentration und Viskosität sind im allgemeinen dann erwünscht, wenn eine Papierunterlage von verhältnismäßig lockerem Gefüge verwendet werden soll, während sich weniger konzentrierte und weniger zähflüssige Kompositionen am besten für Papiere von verhältnismäßig dichtem Gefüge eignen. Im allgemeinen soll die Konzentration des Bindemittels in der wäßrigen Lösung, in welcher die Kieselerde suspendiert ist, zwischen 1 und 10 Gewichtsprozent schwanken, wobei die Menge der Kieselerde auf diejenige des Bindemittels in dem oben angegebenen Anteilsbereich bezogen ist.
  • Die Kieselerdesuspension in der Bindemittellösung kann auf eine Papierunterlage nach allen Verfahren aufgetragen werden, wie sie im allgemeinen bei Überziehen von Papieren verwendet werden. Es ist von Vorteil, die Gleichmäßigkeit der Suspension während des Überziehens durch Rühren aufrechtzuerhalten. Eine Luftbürste oder eine Rakel kann verwendet werden, um die gleichmäßige Verteilung der Überzugsmischung sicherzustellen. Nach dem Überziehen wird die Unterlage getrocknet.
  • Das zuerst mit Kieselerde überzogene Unterlagsmaterial wird dann sensibilisiert, indem man eine aus zwei Bestandteilen bestehende Diazosensibilisierungslösung aufträgt, welche eine lichtempfindliche Diazoverbindung und eine Azokupplungskomponente enthält, wobei diese Kombination gegen das Kuppeln vor der Entwickelung stabilisiert und so hergerichtet wird, daß sie bei geeigneter Entwickelung, insbesondere durch alkalische Behandlung, und zwar vorwiegend in Ammoniakgas, einen Azo-Farbstoff bildet.
  • Geeignete lichtempfindliche Diazoverbindungen sind im allgemeinen diazotierte p-Phenylendiamin-Verbindungen, bei welchen die eine der Amino-Gruppen vorzugsweise gegen die Diazotierung geschützt wird, während die andere Amino-Gruppe durch Reaktion mit einem Nitrit im sauren Medium in ein Diazoniumradikal umgewandelt wird. Die sich dabei ergebenden lichtempfindlichen Diazoverbindungen können vorteilhaft in der Form stabiler Salze, z. B. in der Form des Sulfats, Chlorbenzolsulfonats oder Borfluorids, oder in der Form stabiler komplexer Doppelsalze der Diazoniumverbindung mit komplexbildenden Metallsalzen, wie z. B. Zinkchlorid, Cadmiumchlorid oder Stannichlorid, verwendet werden.
  • Für die Verwendung in Diazosensibilisierungslösungen geeignete Azokupplungskomponenten sind insbesondere Phenole, @Taphthole und Enolverbindungen, wie z. B. Pyrazolone oder Acylacetarylide,welche außerdem in angesäuertem Wasser lösliche Gruppen, wie z. B. Sulfon-oder Carbon-Säuregruppen, enthalten können.
  • Die lichtempfindliche Diazokomponente und die Azokupplungskomponente können gleichzeitig oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge, gewöhnlich in Form einer wäßrigen Lösung, auf die zuvor mit Kieselerde und Bindemittel überzogene Oberfläche der Unterlage aufgetragen werden, um die lichtempfindliche Oberflächenschicht zu bilden. Vorteilhafterweise enthalten die Sensibilisierungslösungen weiterhin Stabilisiermittel, wie z. B. Zitronen-, Wein-, Tricarballyl- oder Borsäure und Salze, wie z. B. Zinkchlorid, Cadmiumchlorid oder Nickelsulfat, um die vorzeitige Kupplung der Diazo- mit der Azokupplungskomponente zu verhindern, ferner Antioxydationsmittel, wie z. B. Thioharnstoff oder Thiosinamin, zwecks Verbesserung der Stabilität des Endprodukts gegenüber der Verfärbung des Hintergrundes, Hilfsstoffe, wie z. B. niedere Alkohole, wie Methanol, Äthanol oder Isopropanol, und Feuchtmittel (d. h. wasserabsorbierende Komponenten), wie z. B. Glykol, Glyzerin, Propylenglykol oder Dextrin.
  • Die Herstellung des Diazotypiematerials gemäß der vorliegenden Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele des Näheren erläutert, in welchen Teilmengen und Prozentsätze sich, falls nicht anders angegeben, auf das Gewicht beziehen.
  • Beispiel 1 Eine Papierunterlage wird gleichmäßig mit einer Suspension aus feinverteilter Kieselerde überzogen, welche in einer wäßrigen Lösung eines stickstoffhaltigen, wasserlöslichen, filmbildenden Harzes suspendiert ist, das durch Kondensation von Dicyandiamid und Ammoniumchlorid mit Formaldehyd in konzentrierter wäßriger Lösung bei Temperaturen von 80 bis 100° C (wobei das Molverhältnis der drei Reagenzien wie 0,6:0,3:1 ist) erhalten wurde. Das Gewichtsverhältnis von Kieselerde zum Harz ist wie 5:4, und die Gesamtkonzentration der festen Stoffe (Kieselerde -@ Bindemittel) in der wäßrigen Suspension beläuft sich auf 5 bis 17,5 0o. Sie wird in genügender Menge auf die Flächeneinheit aufgetragen, um eine praktisch geschlossene, glatte Oberflächenschicht von Kieselerdeteilchen, mit Bindemittel vermengt, zu erzeugen, worauf das so überzogene Papier getrocknet wird. Die verwendete Kieselerde ist ein feinverteiltes entwässertes Silicagel mit einer Teilchengröße von praktisch 1 bis 10 Mikron und einer durchschnittlichen Teilchengröße, auf das Gewicht bezogen, von 2 bis 4 Mikron.
  • Eine Diazosensibilisierlösung erhält man durch Auflösen der folgenden Bestandteile in 60 Teilen Wasser, worauf mit genügend Wasser verdünnt wird, um das Volumen auf 100 Teile Wasser zu bringen: 1,8 Teile N,N-Diäthyl-anilin-p-diazoniumchlorid-Zinkchlorid-Doppelsalz, 0,1 Teile Acetoacetanilid, 0,4 Teile Resorzin, 1,6 Teile 2, 3-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure, 5,5 Teile Äthylenglykol, 0,8 Teile Isopropanol, 6,5 Teile Zitronensäure, 5 Teile Zinkchlorid, 0,1 Teile Saponin.
  • Die zuvor mit Kieselerde überzogene Oberflächenschicht wird alsdann mit der Sensibilisierlösung getränkt und getrocknet, wobei dafür Sorge zu tragen ist, daß das Material vor chemisch wirksamen Strahlen geschützt wird.
  • Bei der Belichtung mit chemisch wirksamem Licht durch ein durchscheinendes Original mit undurchsichtigem, positivem, zu reproduzierendem Bild hindurch erhält man nach anschließender Entwickelung in gasförmigem Ammoniak eine positive Kopie in Form eines schwarzen Azofarbstoffbildes auf weißem Hintergrund. Das Bild ist von gleichmäßig intensiver schwarzer Farbe und ausgezeichneter Konturenschärfe und zeigt das völlige Fehlen der Wanderung der Azokupplungskomponenten in der Schicht. Außerdem ist es von ausgezeichneter Wasch- und Lichtechtheit, und der weiße Hintergrund verfärbt sich nicht, falls das Bild längere Zeit dem Licht oder der Atmosphäre ausgesetzt wird.
  • Ein Vergleich der Bilddichte, wie sie bei normaler Entwicklung des nach diesem Beispiel erhaltenen Materials erzeugt wird, mit dem eines Vergleichsmaterials, welches durch eine ähnliche Sensibilisierung der Papierunterlage, aber ohne den vorangehenden Überzug von Kieselerde und Bindemittel, hergestellt wurde, zeigt, daß das erfindungsgemäße Material eine um 25 bis 300,/"o höhere Bilddichte als das Vergleichsmaterial hat. Wird die Unterlage vor der Sensibilisierung mit der feinverteilten Kieselerde allein oder mit dem stickstoffhaltigen Harzbindemittel allein überzogen und dann in ähnlicher Weise sensibilisiert und entwickelt, dann tritt ebenfalls eine Verstärkung der Bilddichte ein, aber nur in der Größenordnung von 10 °% anstatt der mit dem erfindungsgemäßen Material zu erzielenden von 25 bis 30 ()%.
  • Beispiel 2 Eine Papierunterlage wird gleichmäßig mit einer Suspension von 6 Teilen feinverteilter Kieselerde von der im Beispiel 1 verwendeten Art mit einer Teilchengröße von 0,1 bis 10 Mikron und einer durchschnittlichen Teilchengröße (auf das Gewicht bezogen) von 2 bis 4 Mikron, in einer Lösung von 2;5 Teilen Natriumcaseinat in 100 Teilen Wasser, überzogen, wobei die Menge der Überzugsmischung je Flächeneinheit so groß" genommen wird, daß eine praktisch geschlossene dünne Schicht von Kieselerdeteilchen auf der Oberfläche der Unterlage erzeugt wird. Nach dem Trocknen wird auf die zuerst mit Kieselerde und Casein überzogene Oberfläche eine Diazosensibilisierlösung der folgenden Zusammensetzung aufgetragen: 2 Teile N, N-Dimethylanilin-p-diazoniumchlorid, 5 Teile Zinkchlorid, 3 Teile 2, 3-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure, 5 Teile Zitronensäure, 4 Teile Thibharnstoff, 5,5 Teile Äthylenglykol, 0,1 Teil Saponin, 100 Teile Wasser.
  • Nach dem Trocknen wurden Kopien durch Belichtung des Materials unter einem Original, ähnlich dem in dem vorhergehenden Beispiel verwendeten, hergestellt und in einer Atmosphäre von gasförmigem Ammoniak entwickelt. Man erhielt auf einem klaren weißen Hintergrund ein tiefblaues Bild. Die Bilddichte zeigt im Vergleich zu einem Bilde, welches ohne diesen ersten Überzug von Casein und Kieselerde erzeugt wurde, eine Zunahme von der gleichen Größenordnung wie in dem vorhergehenden Beispiel. Die Kopien zeichnen sich durch ausgezeichnete Konturenschärfe sowie Licht- und Waschechtheit aus und haben einen glatten weißen Hintergrund, welcher sich, längere Zeit dem Licht und der Luft ausgesetzt, nicht verfärbt.
  • Anstatt der stickstoffhaltigen Bindemittel der vorhergehenden Beispiele kann man auch andere wasserlösliche Harze verwenden, die man durch Kondensation von Formaldehyd mit Dicyandiamid, Guanidin, Guanylharnstoffen, Biguaniden und Melamin erhält, ferner wasserlösliche Polyvinylharze mit basischen Amino-Gruppen oder heterozyklischen Stickstoffatomen und andere Anionenaustauschharze mit basischen Stickstoffatomen in ihrem Molekül. Als Bindemittel können weiterhin sonstige wasserlösliche Caseinsalze, wasserlösliches Sojaeiweiß, Protein, Gelatine, Globuline, Gluteline und Nucleoproteide verwendet werden.
  • Das Gewichtsverhältnis von Kieselerdepigment zum Bindemittel schwankt zwischen 1:1 und 3:1. Optimale Bilddichten erhält man im allgemeinen bei einem bestimmten Verhältnis innerhalb des vorerwähnten Bereiches, und zwar je nach dem verwendeten Bindemittel. Die in den vorhergehenden Beispielen verwendeten Verhältnisse stellen die Bedingungen für den Erhalt der praktisch optimalen Bilddichte bei den verwendeten Bindemitteln dar.
  • Anstatt der lichtempfindlichen Diazoverbindungen der Beispiele können auch andere verwendet werden, wie man sie beispielsweise durch die Diazotierung der folgenden Amine erhält: p-Amino-diphenylamin, p-Phenylendiaminmonosulfosäure, N-beta-oxyäthyl-N-Methyl-p-phenylendiamin, N-beta-oxyäthyl-N-äthyl-p-phenylendiamin, p-Äthylamino-m-toluidin, p-Diäthylamino-anilin, p-Dimethylamino-anilin, N-benzyl-N-äthyl-p-phenylendiamin, p-Dimethylamino-o-toluidin, p-Diäthylamino-o-phenetidin, 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxyanilin, 2-Amino-5-dimethylamino - benzoesäure, N, N - di - (beta - oxyäthyl)-p-phenylendiamin, p-(N-äthyl-N-beta-oxyäthylamino)-o -toluidin, p - Di - Beta - oxyäthylamino - o - chloranilin, p-Äthylamino-anilin, p-Phenylendiamin, 2, 5-Diäthoxy-4-(4'-Äthoxyphenylamino)-anilin.
  • Die aus den vorerwähnten Aminen erhaltenen Diazoniumverbindungen können in Form ihrer stabilen Diazonium-Sulfate, -Chlorobenzolsulfonate oder -Borfluoride oder in der Form der Doppelsalze des Diazoniumchlorids mit Zinkchlorid, Kadmiumchlorid oder Stannichlorid verwendet werden.
  • Unter den Azokupplungskomponenten, welche für den Gebrauch in den Sensibilisierungslösungen geeignet sind, befinden sich außer denjenigen der Beispiele die folgenden: 1-(Sulfophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5, p-Sulfo-acetoacetanilid, 1, 8-Dioxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure, 1-Benzoylamino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure, Resorzin, Resorzin-5-sulfonsäure, Phloroglucin, Phloroglucin-karbonsäure, 2, 2', 4, 4'-Tetraoxy-biphenyl, 2, 4, 4'-Trioxybiphenyl-2'-sulfonsäure, 2-Naphthol-3, 6-disulfonsäure.
  • Die vorerwähnten Kupplungskomponenten können für sich allein oder in verschiedenen Kombinationen von zwei oder mehreren derselben verwendet werden, um den gewünschten Bildton zu erhalten. Trotz der Verwendung von Kupplungskomponenten, welche wasserlösliche Sulfon- oder Carbonsäure-Gruppen enthalten, sind die erzeugten Bilder von ausgezeichneter Waschfestigkeit, und zwar wegen der Reaktion dieser sauren Stoffe mit den basisch bis amphoter reagierenden stickstoffhaltigen Kolloiden, wie sie gemäß der vorliegenden Erfindung bei dem ersten Überziehen der Unterlage als Bindemittel verwandt werden.
  • Für die meisten Zwecke bildet Papier die Unterlage. Indessen können auch andere Stoffe, wie z. B. Pappe, plastische Filme, Leinen, Metall oder Glas, gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem ersten Überzug aus einer Suspension feinverteilter nicht kolloidaler Kieselerde und einem Bindemittel versehen, getrocknet und sensibilisiert werden, wobei die sich dabei ergebenden Materialien die gleichen Vorzüge in bezug auf erhöhte Bilddichte, ausgezeichnete Konturenschärfe, Waschfestigkeit, Fehlen des Verfärbens des Hintergrundes und glattes weißes Aussehen haben.
  • Änderungen und Modifikationen, wie sie den Fachleuten ohne weiteres verständlich sind, können in die vorhergehenden Verfahrensgänge eingeführt werden, ohne dabei von dem Ziel oder dem Geist der vorliegenden Erfindung abzuweichen.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Diazotypiematerial, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage zuerst mit einer Suspension nicht kolloidaler, feinverteilter Kieselerde in einer wäßrigen Lösung eines filmbildenden, lyophilen, basisch bis amphoter reagierenden, stickstoffhaltigen, polymeren Bindemittels überzogen- wird, welches fähig ist, mit einer Azokupplungskomponente zu reagieren, die eine Hydroxylgruppe enthält und zu der Klasse der Phenole oder Enole gehört, wobei das Gewichtsverhältnis der Kieselerde zu dem besagten Bindemittel sich auf 1 : 1 bis 3 : 1 beläuft, und die besagte feinverteilte nicht kolloidale Kieselerde, welche aus entwässerter Kieselsäure besteht und aus einer wäßrigen Lösung ausgefüllt wurde, eine Teilchengröße von 0,1 bis 10 Mikron und eine durchschnittliche Teilchengröße, auf das Gewicht bezogen, von 1 bis 5 Mikron besitzt, daß dieser Überzug getrocknet und seine Oberfläche mit einer aus zwei Bestandteilen, nämlich einer lichtempfindlichen Diazoverbindung und einer Azokomponente bestehenden Sensibilisierungslösung, getränkt wird, wobei die Azokomponente eine phenolische oder enolische Hydroxylgruppe enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein wasserlösliches, filmbildendes, synthetisches, stickstoffhaltiges Anionenaustauschharz verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel eine wasserlösliche filmbildende Eiweißverbindung verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das lyophile Bindemittel in einer 1- bis 10°/Qigen wäßrigen Lösung zur Anwendung kommt und daß Kieselsäure mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 2 bis 4 Mikron, bezogen auf das Gewicht, verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als filmbildendes Material ein wasserlösliches Alkali-Caseinat verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als filmbildendes ;Material ein wasserlösliches harzartiges Kondensationsprodukt aus Formaldehyd und Dicyandiamid verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1230 095 und 1989 879.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0125587A1 (de) * 1983-05-17 1984-11-21 Ciba-Geigy Ag Phlegmatisierte Formen explosionsgefährlicher, organischer Diazo- bzw. Azidoverbindungen für strahlungsempfindliche Zusammensetzungen

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1230095A (en) * 1916-02-11 1917-06-19 James E Baum Jr Paper.
US1989879A (en) * 1932-01-19 1935-02-05 Bruning Charles Co Inc Photographic line printing

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