DE10026043A1 - Verschluß für eine Haube oder Tür eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Verschluß für eine Haube oder Tür eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Verschluß für eine Haube oder Tür eines Kraftfahrzeuges, mit einem Schließbolzen, der beim Schließen der Haube oder Tür in ein Schloßmaul eindringt, mit einer Drehfalle, die bei verschlossener Haube oder Tür mit ihrem Fallenmaul den Schließbolzen erfaßt, und mit einer Sperrklinke, die bei verschlossener Haube oder Tür an einer Raste der Drehfalle einrastet und beim Öffnen der Haube oder Tür aus der Raste ausrastet. DOLLAR A Um den Komfort beim Öffnen der Haube oder Tür zu verbessern, wird vorgeschlagen, daß eine Öffnungskinematik vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, daß beim Öffnen der Haube oder Tür die Drehfalle in Schließrichtung drehend verstellt wird, um zwischen Raste und Sperrklinke einen Spalt auszubilden, bevor die Sperrklinke ausgerastet wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen Verschluß für eine Haube oder
eine Tür eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Aus der DE 43 11 785 C2 ist ein Kraftfahrzeugtürverschluß
dieser Art bekannt, der einen Schließbolzen aufweist, der beim
Schließen der Fahrzeugtür in ein Schloßmaul eindringt, wobei
eine Drehfalle vorgesehen ist, die bei verschlossener
Fahrzeugtür mit ihrem Fallenmaul den Schließbolzen erfaßt.
Eine Sperrklinke rastet bei verschlossener Fahrzeugtür an
einer Raste der Drehfalle ein, um die Drehfalle und somit auch
die Fahrzeugtür in der jeweiligen Schließstellung zu sichern.
Beim Öffnen der Fahrzeugtür rastet die Sperrklinke aus der
Raste aus. Für dieses Ausrasten der Sperrklinke sind
einerseits motorische Antriebsmittel und andererseits manuell
betätigte Antriebsmittel vorgesehen.
Bei einem derartigen Verschluß kann beispielsweise die
Drehfalle mit einer relativ großen Vorspannung in
Öffnungsrichtung vorgespannt sein. Ebenso kann die zugeordnete
Haube oder Tür mit einer relativ großen Vorspannung in
Öffnungsrichtung belastet sein, beispielsweise durch die beim
Verschließen der Tür elastisch komprimierten Türdichtungen.
Beim Ausrasten der Sperrklinke, was beispielsweise durch eine
entsprechende Betätigung eines Türgriffs erfolgt, kommt es zu
einer entsprechenden plötzlichen Entspannung, bei der die Tür
mehr oder weniger stark aufspringt, was gleichzeitig mit einer
unangenehmen Geräuschentwicklung verbunden ist. Darüber hinaus
kann die Sperrklinke mit einer Vorspannung in die Raste
eingerastet sein, so daß entsprechende Kräfte erforderlich
sind, um die Sperrklinke auszurasten.
Darüber hinaus kommt es aufgrund der Vorspannung der Drehfalle
und der Fahrzeugtür zu einem entsprechend vorgespannten
Eingriff der Sperrklinke in die Raste der Drehfalle, so daß
dort zusätzlich relativ große Reibungskräfte überwunden werden
müssen, um die Sperrklinke auszurasten. Gleichzeitig ist diese
Rastkopplung aufgrund der großen Anpreßkräfte relativ
verschleißanfällig.
Die Ausbildung derartig großer Öffnungskräfte zum Ausrasten
der Sperrklinke sind beispielsweise bei einem
Fahrzeugtürverschluß erforderlich, um ein selbsttätiges
Ausrasten der Sperrklinke bei größeren Querbeschleunigungen
z. B. beim raschen Durchfahren einer engen Kurve zu verhindern.
Die Tatsache, daß zum Ausrasten der Sperrklinke relativ große
Kräfte auf den Türgriff eingeleitet werden müssen, wird in der
Regel als Komforteinbuße betrachtet.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für einen Verschluß der eingangs genannten Art eine
Ausführungsform anzugeben, die für das Öffnen der dem
Verschluß zugeordneten Tür oder Haube einen erhöhten Komfort
gewährleistet, wobei insbesondere der Kraftaufwand zum Öffnen
der Tür oder Haube sowie die damit verbundene
Geräuschentwicklung reduziert werden sollen.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch einen Verschluß mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, vor dem
Ausrasten der Sperrklinke die Reibung zwischen Raste und
Sperrklinke zu reduzieren, wodurch das Ausrasten vereinfacht
und der damit verbundene Verschleiß reduziert werden kann. Bei
der Erfindung wird die Reibung zwischen Sperrklinke und Raste
elimiert, indem durch eine entsprechende Drehverstellung der
Sperrfalle der Kontakt zwischen Raste und Sperrklinke
aufgehoben wird. Die Sperrklinke kann dann bezüglich der Raste
reibungsfrei ausgerastet werden, wobei der Verschleiß der
Rasteinrichtung extrem reduziert wird. Durch die
erfindungsgemäße Maßnahme werden der zum Ausrasten der
Sperrklinke erforderliche Kraftaufwand und somit der zum
öffnen der Türe erforderliche Kraftaufwand verringert, wodurch
sich eine Komfortsteigerung erzielen läßt. Durch die
Reduzierung des Verschleißes kann die Lebensdauer des
Verschlusses erhöht werden.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird die Reibung zwischen
Raste und Sperrklinke dadurch reduziert, daß eine
Öffnungskinematik ausgebildet wird, die beim Öffnen der dem
Verschluß zugeordneten Haube oder Tür die Drehfalle in
Schließrichtung drehend verstellt, wodurch zwischen Raste und
Sperrklinke ein Spalt gebildet wird, bevor die Sperrklinke
ausrastet. Diese Öffnungskinematik kann durch ein
entsprechendes Hebelgestänge beim Betätigen des Türgriffs
realisiert werden. Ebenso ist es möglich, die
Öffnungskinematik mittels eines motorischen Antriebs zu
realisieren, der die Drehfalle drehend betätigt.
Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform kann diese
Öffnungskinematik so ausgebildet sein, daß sich die Drehfalle
nach dem Ausrasten der Sperrklinke gedämpft oder gebremst in
Öffnungsrichtung drehend verstellt bis der Schließbolzen aus
dem Fallenmaul freikommt. Mit dieser Maßnahme können die an
der Drehfalle wirksame Vorspannung und die an der Haube oder
Tür wirksame Vorspannung kontrolliert abgebaut werden, wodurch
die Haube oder Tür beim Öffnen nicht unkontrolliert
aufspringt, sondern eine kontrollierte, relativ langsame und
insbesondere sanfte Öffnungsbewegung durchführt. Durch diese
Ausgestaltung ist außerdem die Geräuschentwicklung beim Öffnen
der Tür oder Haube deutlich reduziert, so daß sich durch den
kontrollierten Öffnungsvorgang insgesamt eine beträchtliche
Komfortsteigerung ergibt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann ein Antrieb
vorgesehen sein, der die Drehfalle nach dem Ausrasten der
Sperrklinke in Öffnungsrichtung drehend verstellt, bis der
Schließbolzen aus dem Fallenmaul freikommt. Durch die
Verwendung eines Antriebs, insbesondere eines elektrischen,
hydraulischen oder pneumatischen Motors, kann die
Öffnungsbewegung der Tür oder Haube bzw. die Öffnungskinematik
des Verschlusses besonders genau kontrolliert werden, um
beispielsweise eine bestimmte Öffnungsgeschwindigkeit
einzustellen.
Bei einer anderen Ausführungsform kann eine Zuziehhilfe
vorgesehen sein, die mittels eines Antriebs den in das
Schloßmaul eindringende Schließbolzen ab einer bestimmten
Eindringtiefe selbsttätig bis zu einer Schließtiefe in das
Schloßmaul hineinzieht, in der die Haube oder Tür verschlossen
ist. Dabei treibt der Antrieb die Drehfalle in Schließrichtung
an, so daß eine dem Schloßmaul zugewandte Flanke des
Fallenmauls den Schließbolzen mitnimmt. Besonders zweckmäßig
ist es, wenn der Antrieb der Zuziehhilfe die Drehfalle auch
beim Öffnen der Haube oder Tür zur Ausbildung des Spalts
zwischen Raste und Sperrklinke antreibt. Durch diese Maßnahmen
kann die Realisierung einer solchen Zuziehhilfe sowie die
Realisierung der erfindungsgemäßen Öffnungskinematik besonders
einfach durch denselben Antrieb durchgeführt werden, wodurch
sich eine Kosteneinsparung ergibt.
Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verschlusses
kann eine Aufdrückhilfe vorgesehen sein, die bei ihrer
Betätigung mittels eines Antriebs den Schließbolzen aus einer
Schließtiefe bis zu einer bestimmten Eindringtiefe aus dem
Schloßmaul herausdrückt, wobei der Antrieb die Drehfalle in
Öffnungsrichtung drehend antreibt, so daß eine vom Schloßmaul
abgewandte Flanke des Fallenmauls den Schließbolzen mitnimmt.
Zweckmäßig kann der Antrieb der Aufdrückhilfe die Drehfalle
auch beim Öffnen der Haube oder Tür zur Ausbildung des Spalts
zwischen Raste und Sperrklinke antreiben. Mit Hilfe einer
solchen Aufdrückhilfe kann eine weitere Komfortsteigerung
erzielt werden, da sich die Türe oder Haube auch dann
selbsttätig öffnet, wenn sie z. B. vereist ist. Ebenso kann mit
einer solchen Aufdrückhilfe ein mehr oder weniger intensives
Verklemmen der Tür oder Haube überwunden werden. Durch eine
solche Aufdrückhilfe wird beispielsweise die Crash-Sicherheit
des Fahrzeuges erhöht, da nur ein relativ geringer
Kraftaufwand erforderlich ist, um die Türe oder Haube auch bei
einem mehr oder weniger starken Verklemmen zu öffnen. Durch
die Nutzung eines gemeinsamen Antriebs zur Realisierung der
Aufdrückhilfe sowie zur Realisierung der erfindungsgemäßen
Öffnungskinematik ergibt sich ein relativ einfacher Aufbau für
den Verschluß.
Bei einem Verschluß, der mit einer Zuziehhilfe und mit einer
Aufdrückhilfe ausgestattet ist, wird die Drehfalle
zweckmäßigerweise mit demselben Antrieb verstellt, wodurch
auch hier eine Kosteneinsparung erzielt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann eine Steuerung
vorgesehen sein, die mittels einer geeigneten Sensorik
überwacht, ob ein Crash-Fall vorliegt, wobei die Steuerung nur
im Crash-Fall eine Aufdrückhilfe aktiviert, die bei ihrer
Betätigung mittels eines Antriebs den Schließbolzen aus einer
Schließtiefe bis zu einer bestimmten Eindringtiefe aus dem
Schloßmaul herausdrückt. Bei dieser Ausführungsform wird davon
ausgegangen, daß sich die Haube oder Tür im normalen
Betriebsfall auch ohne Unterstützung durch die Aufdrückhilfe
zuverlässig öffnet. Lediglich im Crash-Fall wird die
Aufdrückhilfe aktiviert, um das Öffnen der Haube oder Tür auch
bei einer mehr oder weniger starken Verklemmung gewährleisten
zu können. Dabei kann auch der Fall als Crash-Fall
interpretiert werden, bei dem sich die Tür oder Haube, z. B.
aufgrund einer Vereisung, nach einer Öffnungsbetätigung, z. B.
mittels eines Türgriffs oder mittels einer funkgesteuerten
Schließanlage, nicht öffnet.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den
Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen, jeweils schematisch, die wesentlichen
Bestandteile eines stark vereinfacht dargestellten
erfindungsgemäßen Verschlusses bei verschiedenen
Funktionsstellungen.
Entsprechend den Fig. 1 bis 3 besteht ein erfindungsgemäßer
Verschluß 1 im wesentlichen aus einem Schließbolzen 2, der
hier das vordere Ende eines keilförmigen Schließelements 3
bildet. Das Schließelement 3 ist über seine Basis 4 an einer
nicht dargestellten Tür oder Haube bzw. an einem nicht
dargestellten Türrahmen oder Haubenrahmen befestigt. Zwischen
der Basis 4 und dem Schließbolzen 2 besitzt das Schließelement
3 eine Durchgriffsöffnung 5, in die eine Drehfalle 6
eingreifen kann. Dabei erfaßt ein Fallenmaul 7 den
Schließbolzen 2. Die Drehfalle 6 ist um eine Drehfallenachse 8
schwenkbar an einer nicht dargestellten Schloßplatte oder
dergleichen gelagert. Bei der hier dargestellten
Ausführungsform wird die Drehfalle 6 mittels eines
Drehfallenantriebs 9 angetrieben, wobei die Wirkverbindung
zwischen Drehfalle 6 und Drehfallenantrieb 9 durch einen
Doppelpfeil 10 symbolisch angedeutet ist. Der
Drehfallenantrieb 9 kann beispielsweise als elektrischer,
hydraulischer oder pneumatischer Motor ausgebildet sein.
Des weiteren besitzt der Verschluß 1 eine Sperrklinke 11, die
um eine Sperrklinkenachse 12 schwenkbar gelagert ist und mit
einer an der Drehfalle 6 ausgebildeten Raste 13 zusammenwirkt.
Auch die Sperrklinkenachse 12 kann beispielsweise auf einer
nicht dargestellten Schloßplatte oder dergleichen angeordnet
sein. Auch für die Sperrklinke 11 ist bei der vorliegenden
Ausführungsform ein Antrieb, nämlich ein Sperrklinkenantrieb
14 vorgesehen, der die Sperrklinke 11 zur Durchführung von
Schwenkverstellungen antreibt. Auch hier ist die
Wirkverbindung zwischen dem Sperrklinkenantrieb 14 und der
Sperrklinke 11 durch einen Doppelpfeil 15 symbolisch
dargestellt. Wie auch der Drehfallenantrieb 9 kann der
Sperrklinkenantrieb 14 grundsätzlich einen beliebigen Aufbau
aufweisen, so daß der Sperrklinkenantrieb 14 beispielsweise
durch einen elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen
Motor gebildet sein kann.
In den Fig. 1 bis 3 ist außerdem ein Schloßmaul 16 mit
unterbrochenen Linien dargestellt, in welches der
Schließbolzen 2 zum Verschließen der Haube oder Tür eindringt.
Zur Realisierung einer nachfolgend beschriebenen
Öffnungskinematik sind der Drehfallenantrieb 9 und der
Sperrklinkenantrieb 14 an eine Steuerung 18 angeschlossen, mit
der die Antriebe 9, 14 betätigbar sind.
Der erfindungsgemäße Verschluß 1 arbeitet wie folgt:
In Fig. 1 befindet sich der Verschluß 1 in seiner
Schließstellung, in der die Sperrklinke 11 an der Raste 13
eingerastet ist und so die Drehfalle 6 an einer
Drehverstellung in Öffnungsrichtung hindert. Der Schließbolzen
2 wird dabei durch eine dem Öffnungsmaul 16 bzw. dem Grund des
Öffnungsmauls 16 zugewandte Flanke 17 des Fallenmauls 7 daran
gehindert, sich aus dem Schloßmaul 16 herauszubewegen.
Wenn nun der Verschluß 1 geöffnet werden soll, erhält die
Steuerung 18 ein entsprechendes Signal, was beispielsweise
durch einen nicht dargestellten Türgriff oder von einer
Schließanlage erzeugt wird, die zum Beispiel funkgesteuert ist
und nach Empfang eines entsprechenden Funksignals das
entsprechende Öffnungssignal an die Steuerung 18 weiterleitet.
Die Steuerung 18 führt nun die erfindungsgemäße
Öffnungskinematik durch und steuert den Drehfallenantrieb 9 so
an, daß die Drehfalle 6 zunächst eine Drehverstellung in
Schließrichtung durchführt. Dies entspricht hier einer
Drehverstellung entgegen dem Uhrzeigersinn, was in Fig. 2
durch einen Pfeil 19 dargestellt ist. Durch diese
Drehverstellung der Drehfalle 6 entfernt sich die Raste 13 von
der Sperrklinke 11, wodurch sich zwischen Raste 13 und
Sperrklinke 11 ein Spalt 20 ausbildet. Der Kontakt zwischen
Sperrklinke 11 und Raste 13 wird dadurch aufgehoben und
Reibungseinflüsse werden eliminiert. Darüber hinaus wird durch
die Drehverstellung der Drehfalle 6 sichergestellt, daß die
dem Schloßmaul 16 zugewandte Flanke 17 des Fallenmauls 7 mit
dem Schließbolzen 2 in Kontakt steht und diesen - je nach dem,
wie stark die Drehfalle 6 in Schließrichtung verdreht wird -
weiter in das Schloßmaul 16 hineinzieht. Erst nach dem der
Spalt 20 ausgebildet ist, betätigt die Steuerung 18 den
Sperrklinkenantrieb 14 zum Ausrasten der Sperrklinke 11, wobei
diese entsprechend einem Pfeil 21 in Fig. 3 im Uhrzeigersinn
schwenkt. Beim Ausrasten der Sperrklinke 11 muß
dementsprechend keine Reibung zwischen Sperrklinke 11 und
Raste 13 überwunden werden; ebenso unterbleiben
Abnutzungseffekte zwischen Sperrklinke 11 und Raste 13.
Bei einer ersten Variante der Öffnungskinematik kann die
Steuerung 18 durch eine entsprechende Ansteuerung des
Drehfallenantriebs 9 nach dem Ausrasten der Sperrklinke 11 die
Drehfalle 6 mehr oder weniger freigeben, wodurch eine
Vorspannung der Drehfalle 6, die beispielsweise durch nicht
dargestellte Federmittel realisiert ist, sowie eine
Vorspannung der Tür oder Haube, die beispielsweise durch in
der Schließstellung zusammengedrückte Dichtungen erzeugt wird,
wirksam werden und eine Öffnungsverstellung der Drehfalle 6
bewirken, wobei gleichzeitig der Schließbolzen 2 aus dem
Schloßmaul 16 herausgezogen wird.
Bei einer zweiten Variante können an der Drehfalle 6
Bremsmittel oder Dämpfungsmittel 22 angreifen, die in Fig. 3
symbolisch dargestellt sind. Diese Brems- bzw. Dämpfungsmittel
22 bewirken, daß die Öffnungsbewegung der Drehfalle 6, die in
Fig. 3 durch einen Pfeil 23 im Uhrzeigersinn symbolisiert ist,
mit einer Reibung und/oder Dämpfung behaftet ist.
Dementsprechend können die vorhandenen Vorspannkräfte die
Drehfalle 6 nicht beliebig schnell antreiben, so daß die
Öffnungsbewegung der Tür oder Haube bzw. das Herausziehen des
Schließbolzens 2 aus dem Schloßmaul 16 vergleichsweise langsam
und sanft erfolgen. Die Dämpfungs- bzw. Bremsmittel 22 können
die Öffnungsbewegung zumindest so lange kontrollieren, bis das
Fallenmaul 7 den Schließbolzen 2 freigibt.
Entsprechend einer dritten Variante kann zusätzlich oder
alternativ zu den Brems- und Dämpfungsmitteln 22 der
Drehfallenantrieb 9 zur Durchführung einer kontrollierten
Öffnungsverdrehung der Drehfalle 6 betätigt werden. Auf diese
Weise kann eine bestimmte Geschwindigkeit für die
Öffnungsbewegung bzw. für das Herausziehen des Schließbolzens
2 aus dem Schloßmaul 16 eingestellt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Verschluß 1 mit
einer Zuziehhilfe ausgestattet sein, die beispielsweise
dadurch realisiert wird, daß die Steuerung 18 ab einer
bestimmten Eindringtiefe des Schließbolzens 2 in das
Schloßmaul 16 den Drehfallenantrieb 9 betätigt, derart, daß
die Drehfalle 6 eine Schließverstellung, also hier eine
Drehverstellung entgegen dem Uhrzeigersinn, durchführt. Dabei
umgreift die Drehfalle 6 mit ihrem Fallenmaul 7 den
Schließbolzen 2, wodurch die dem Fallenmaul 16 zugewandte
Flanke 17 der Maulöffnung 7 am Schließbolzen 2 zur Anlage
kommt und diesen bei einer Weiterverstellung mitnimmt und in
das Schloßmaul 16 bis zum Erreichen einer Schließtiefe
mitnimmt. In der Schließtiefe rastet dann die, insbesondere
federbelastete, Sperrklinke 11 an der Raste 13 ein und sichert
die Schließstellung.
Bei einer Weiterbildung kann außerdem eine Aufdrückhilfe
ausgebildet sein, die nach dem Ausrasten der Sperrklinke 11
den Schließbolzen 2 aus dem Schloßmaul 16 heraus antreibt. Bei
der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform wird der
Schließbolzen 2 direkt durch die Drehfalle 6 angetrieben, die
zu diesem Zweck eine entsprechend ausgestaltete, dem
Schloßmaul 16 abgewandte Flanke 24 besitzt, die zum Austreiben
des Schließbolzens 2 an diesem zur Anlage kommt.
Je nach Ausgestaltungsvariante kann die Steuerung 18 mit dem
Drehfallenantrieb 9 somit unterschiedliche Funktionen
realisieren, nämlich einerseits die Darstellung der
erfindungsgemäßen Öffnungskinematik und andererseits die
Zuziehhilfe und/oder die Aufdrückhilfe.
Optional kann vorgesehen sein, die Aufdrückhilfe nur dann zu
aktivieren, wenn ein Crash-Fall vorliegt. Zu diesem Zweck
verfügt die Steuerung 18 über eine geeignete Sensorik 25, die
der Steuerung 18 signalisiert, ob ein Crash-Fall vorliegt oder
nicht. Bei dieser Ausführungsform wird der Schließbolzen 2 im
Normalfall durch die Vorspannung der Tür oder Haube aus dem
Schloßmaul 16 herausgezogen und nur im Crash-Fall durch den
Drehfallenantrieb 9 aus dem Schloßmaul 16 herausgedrückt.
Hierbei können bei einem geeigneten Antrieb sowie bei einer
geeigneten Kopplung, insbesondere über ein Getriebegestänge,
sehr hohe Öffnungskräfte erzielt werden, wodurch auch relativ
stark verklemmte oder deformierte Hauben oder Türen noch
geöffnet werden können.
Claims (10)
1. Verschluß für eine Haube oder Tür eines Kraftfahrzeuges,
mit einem Schließbolzen (2), der beim Schließen der Haube oder Tür in ein Schloßmaul (16) eindringt,
mit einer Drehfalle (6), die bei verschlossener Haube oder Tür mit ihrem Fallenmaul (7) den Schließbolzen (2) erfaßt,
mit einer Sperrklinke (11), die bei verschlossener Haube oder Tür an einer Raste (13) der Drehfalle (6) einrastet und beim Öffnen der Haube oder Tür aus der Raste (13) ausrastet,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Öffnungskinematik vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, daß beim Öffnen der Haube oder Tür die Drehfalle (6) in Schließrichtung (19) drehend verstellt wird, um zwischen Raste (13) und Sperrklinke (11) einen Spalt (20) auszubilden, bevor die Sperrklinke (11) ausgerastet wird.
mit einem Schließbolzen (2), der beim Schließen der Haube oder Tür in ein Schloßmaul (16) eindringt,
mit einer Drehfalle (6), die bei verschlossener Haube oder Tür mit ihrem Fallenmaul (7) den Schließbolzen (2) erfaßt,
mit einer Sperrklinke (11), die bei verschlossener Haube oder Tür an einer Raste (13) der Drehfalle (6) einrastet und beim Öffnen der Haube oder Tür aus der Raste (13) ausrastet,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Öffnungskinematik vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, daß beim Öffnen der Haube oder Tür die Drehfalle (6) in Schließrichtung (19) drehend verstellt wird, um zwischen Raste (13) und Sperrklinke (11) einen Spalt (20) auszubilden, bevor die Sperrklinke (11) ausgerastet wird.
2. Verschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungskinematik außerdem so ausgebildet ist, daß
sich die Drehfalle (6) nach dem Ausrasten der Sperrklinke (11)
gedämpft oder gebremst in Öffnungsrichtung (23) drehend
verstellt, bis der Schließbolzen (2) aus dem Fallenmaul (7)
freikommt.
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Antrieb (9) vorgesehen ist, der die Drehfalle (6) nach
dem Ausrasten der Sperrklinke (11) in Öffnungsrichtung (23)
drehend verstellt bis der Schließbolzen (2) aus dem Fallenmaul
(7) freikommt.
4. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zuziehhilfe vorgesehen ist, die mittels eines
Antriebs (9) den in das Schloßmaul (16) eindringenden
Schließbolzen (2) ab einer bestimmten Eindringtiefe
selbsttätig bis zu einer Schließtiefe in das Schloßmaul (16)
hineinzieht, in der die Haube oder Tür verschlossen ist, wobei
der Antrieb (9) die Drehfalle (6) in Schließrichtung (19)
antreibt, so daß eine dem Schloßmaul (16) zugewandte Flanke
(17) des Fallenmauls (7) den Schließbolzen (2) mitnimmt.
5. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Aufdrückhilfe vorgesehen ist, die bei ihrer
Betätigung mittels eines Antriebs (9) den Schließbolzen (2)
aus einer Schließtiefe bis einer bestimmten Eindringtiefe aus
dem Schloßmaul (16) herausdrückt, wobei der Antrieb (9) die
Drehfalle (6) in Öffnungsrichtung (23) drehend antreibt, so
daß eine vom Schloßmaul (16) abgewandte Flanke (24) des
Fallenmauls (7) den Schließbolzen (2) mitnimmt.
6. Verschluß zumindest nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (9) der Zuziehhilfe und/oder der Aufdrückhilfe
die Drehfalle (6) auch beim Öffnen der Haube oder Tür zur
Ausbildung des Spalts (20) antreibt.
7. Verschluß zumindest nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuziehhilfe und die Aufdrückhilfe mit demselben
Antrieb (9) die Drehfalle (6) verstellen.
8. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuerung (18) vorgesehen ist, die mittels einer
geeigneten Sensorik (25) überwacht, ob ein Crash-Fall
vorliegt, wobei die Steuerung (18) nur im Crash-Fall eine
Aufdrückhilfe aktiviert, die bei ihrer Betätigung mittels
eines Antriebs (9) den Schließbolzen (2) aus einer
Schließtiefe bis zu einer bestimmten Eindringtiefe aus dem
Schloßmaul (16) herausdrückt.
9. Verschluß nach Anspruch 8,
da durch gekennzeichnet,
daß die Betätigung der aktivierten Aufdrückhilfe mittels eines
Türgriffs und/oder mittels eines Öffnungssignals einer
funkgesteuerten Schließanlage erfolgt.
10. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Antrieb (14) vorgesehen ist, der die Sperrklinke (11)
zumindest zum Ausrasten antreibt, und daß ein weiterer Antrieb
(9) vorgesehen ist, der die Drehfalle (6) zumindest beim
Öffnen der Haube oder Tür zur Ausbildung des Spalts (20)
antreibt, wobei eine Steuerung (18) vorgesehen ist, die zur
Realisierung der Öffnungskinematik zunächst den Antrieb (9)
der Drehfalle (6) zur Ausbildung des Spalts (20) betätigt und
danach den Antrieb (14) der Sperrklinke (11) zum Ausrasten der
Sperrklinke (11) betätigt.
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---|---|---|---|
DE10026043A DE10026043C2 (de) | 2000-05-25 | 2000-05-25 | Verschluß für eine Haube oder Tür eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
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DE10026043A DE10026043C2 (de) | 2000-05-25 | 2000-05-25 | Verschluß für eine Haube oder Tür eines Kraftfahrzeuges |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10026043A1 true DE10026043A1 (de) | 2001-12-06 |
DE10026043C2 DE10026043C2 (de) | 2002-12-12 |
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DE10026043A Expired - Fee Related DE10026043C2 (de) | 2000-05-25 | 2000-05-25 | Verschluß für eine Haube oder Tür eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
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DE (1) | DE10026043C2 (de) |
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