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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschloß gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Unter
Kraftfahrzeug-Türschloß ist hier
generell ein Seitentürschloß, ein Hecktürschloß, ein Heckklappenschloß, ein Haubenschloß o. dgl.
eines Kraftfahrzeugs zu verstehen.
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Aus
der
DE 196 14 122
A1 , die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet,
ist ein Kraftfahrzeug-Türschloß bekannt,
das einen elektromotorischen Antrieb für ein Stellelement aufweist.
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Das
bekannte Kraftfahrzeug-Türschloß weist ferner
ein Getriebe in Form einer von dem Antrieb drehbaren Schnecke mit
einem zugeordneten Schneckenrad auf, das einen entlang eines Umfangsabschnitts
gegen Federkraft verschieblichen Mitnehmerzapfen als Stellelement
trägt.
Der Mitnehmerzapfen kann eine Sperrklinke des Kraftfahrzeug-Türschlosses
zum Freigeben einer zugeordneten Schloßfalle ausschwenken.
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Nach
Ausschwenken der Sperrklinke läuft der
Mitnehmerzapfen auf einen Anschlag an der Sperrklinke auf, der die
weitere Bewegung des Mitnehmerzapfens blockiert. Wenn der Mitnehmerzapfen
eine nacheilende Position entlang des Umfangsabschnitts erreicht,
wird der Antrieb blockiert und daraufhin abgeschaltet.
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Erst
wenn die Sperrklinke eine Überhubbewegung
ausführt,
gibt der Anschlag die Bewegungsbahn des Mitnehmerzapfens frei, der
sich dann durch die Federkraft entlang des Umfangsabschnitts in
eine voreilende, die Sperrklinkenbewegung nicht begrenzende Position
weiterbewegt. Die verschiebliche Lagerung des Mitnehmerzapfens am
Schneckenrad kann als eine Kupplung zwischen dem Antrieb und dem
Stellelement angesehen werden.
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Bei
dem bekannten Kraftfahrzeug-Türschloß ist nachteilig,
daß ein
Ausfall des Antriebs bei teilweise ausgeschwenkter Sperrklinke zu
einer dauerhaften Blockierung der Sperrklinke führen kann, so daß diese
nicht mehr die Schloßfalle
im geschlossenen Zustand (richtig) sperren kann. Weiterhin ist nachteilig,
daß der
Antrieb bei dem bekannten Kraftfahrzeug-Türschloß ausschließlich für die Betätigung der Sperrklinke einsetzbar
ist.
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Neben
dem zuvor erläuterten
Problem, daß eine
Scheinschließung
sicher vermieden werden muß,
besteht bei Kraftfahrzeug-Türschlössern mit elektrischer Öffnungshilfe
weiter das Problem, daß aufgrund
eines Defekts in der Steuerelektronik der elektromotorische Antrieb
während
der Fahrt angesteuert werden kann. Dann kann es passieren, daß die Kraftfahrzeugtür während der
Fahrt öffnet.
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Die
Verwendung von elektromotorischen Antrieben, Getrieben und Kupplungen
an sich ist aus dem Bereich von Zentralverriegelungseinrichtungen für Kraftfahrzeugtürverschlüsse seit
langem bekannt, wobei eine besonders universelle Konstruktion ein Planetengetriebe
mit unterschiedlichen Drehrichtungen und unterschiedlichen Funktionen
je Drehrichtung aufweist (
DE
43 34 522 C1 ). Dieser Kraftfahrzeugtürverschluß hat allerdings keinen Öffnungsantrieb
für das
Schloßelement.
Die Kupplung ist Teil des Zentralverriegelungsantriebs, also des
Systems zur Verriegelung/Entriegelung, nicht des Systems zur Öffnung des
Kraftfahrzeugtürverschlusses.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug-Türschloß anzugeben,
das eine ungewollte Blockierung eines Schloßelements, auch bei Ausfall
eines Antriebs ausschließt
und eine höhere
Funktionalität
aufweist.
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Die
obige Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug-Türschloß gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine
grundlegende Idee der Erfindung liegt darin, eine Kupplung vorzusehen,
die lediglich bei Betätigung
eines dem Kraftfahrzeug-Türschloß zugeordneten
Innengriffs oder Außengriffs
einkuppelt, also eine Wirkverbindung zwischen einem Antrieb und
einem davon bewegten Schloßelement
herstellt. Ansonsten bleibt die Kupplung vorzugsweise geöffnet. Dementsprechend
kann das Schloßelement,
insbesondere eine Sperrklinke, auch bei ausgefallenem Antrieb – unabhängig von
der Ausfallposition des Antriebs bzw. eines zugeordneten Stellelements – eine gewünschte Lage
einnehmen, insbesondere eine zugeordnete Schloßfalle sperren.
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Aufgrund
der zuvor erläuterten
Funktionalität führt im übrigen ein
Defekt in der Steuerelektronik während
der Fahrt, der zum ungewollten Anlaufen des Antriebs führt, nicht
zu einer Fehlfunktion, also nicht zu einem Öffnen der Kraftfahrzeugtür. Weil nämlich in
einem solchen Zustand eine Betätigung
eines Türgriffs,
insbesondere des Außengriffs,
nicht stattgefunden hat, erfolgt auch kein Einkuppeln und dementsprechend
kein Ausheben der Sperrklinke.
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Durch
die vorschlagsgemäße Kupplung
wird außerdem
die Verwendung des Antriebs für
weitere Funktionen unabhängig
von einer Bewegung des Stellelements bzw. des Schloßelements
ermöglicht. Dementsprechend
wird eine größere Funktionsvielfalt
des Kraftfahrzeug-Türschlosses
ermöglicht.
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In
der Praxis hat es sich als besonders zweckmäßig herausgestellt, die Kupplung
in das ohnehin am Antrieb angeschlossene Getriebe, über das das
Stellelement antreibbar ist, zu integrieren. Dazu wird das Getriebe
als Umlaufgetriebe mit drei Getriebewellen ausgeführt, dessen
dritte Getriebewelle bei Betätigen
des Innengriffs und/oder des Außengriffs mittels
des Steuermittels blockiert wird.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend anhand der Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine schematische Seitenansicht
eines ersten Ausführungsbeispiels
eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses,
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2 eine Draufsicht des Kraftfahrzeug-Türschlosses
aus 1,
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3 eine schematische Seitenansicht
eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses.
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1 und 2 zeigen in vereinfachter schematischer
Darstellung ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeug-Türschloß 1 mit
einem motorischen, insbesondere durch einen Elektromotor gebildeten
Antrieb 2.
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An
den Antrieb 2 ist ein Getriebe 3 angeschlossen, über das
der Antrieb 2 ein hier zapfenartig ausgebildetes Stellelement 4 antreiben
kann. Vorzugsweise ist das Stellelement 4 entlang einer
umlaufenden, hier kreisförmigen
Bewegungsbahn durch den Antrieb 2 bewegbar.
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Das
Stellelement 4 kann seinerseits – hier über einen Stellhebel 5 – ein Schloßelement – hier eine
Sperrklinke 6 – betätigen bzw.
bewegen.
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Das
Kraftfahrzeugtürschloß 1 weist
eine beim Darstellungsbeispiel als Gabel- bzw. Drehfalle ausgebildete Schloßfalle 7 auf,
der die Sperrinke 6 zugeordnet ist. 1 und 2 zeigen
das vorschlagsgemäße Kraftfahrzeug-Türschloß 1 im
geschlossenen Zustand, d. h. bei gesperrter Schloßfalle 7. 1 ist zu entnehmen, daß die Sperrklinke 6 im
eingeklinkten Zustand in eine Rast 8 – eine Hauptrast oder ggf.
eine Vorrast – der
Schloßfalle 7 eingeklinkt
ist und dadurch die Schloßfalle 7 gegen
ein Öffnen sperrt.
Beim Darstellungsbeispiel ist ein vom Gabelbereich 9 der
Schloßfalle 7 aufzunehmender
Schließkloben
nicht dargestellt. 1 und 2 zeigen jedoch die Lager-
bzw. Schwenkachse 10 der Schloßfalle 7.
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Vorschlagsgemäß weist
der vom Antrieb 2 bis zu dem zu bewegenden bzw. zu betätigenden Schloßelement – hier der
Sperrinke 6 – gebildete
Antriebsstrang eine Kupplung 11 auf. Die Kupplung 11 dient
einer Unterbrechung dieses Antriebsstrangs.
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Insbesondere
ist die Kupplung 11 zwischen dem Antrieb 2 und
dem Stellelement 4 eingebaut, vorzugsweise zwischen dem
Getriebe 3 und dem Stellelement 4. Jedoch kann
die Kupplung 11 ggf. auch das Stellelement 4 und/oder
das Schloßelement
bzw. die Sperrinke 6 umfassen, dieses bzw. diese also ein
Element der Kupplung 11 bilden.
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Der
Kupplung 11 ist ein Steuermittel 12 zugeordnet,
das einer Steuerung des Einkuppelns und Auskuppelns der Kupplung 11 dient.
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In 1 ist angedeutet, daß ein dem
Kraftfahrzeug-Türschloß 1 zugeordneter
Innengriff 13 und/oder ein dem Kraftfahrzeug-Türschloß 1 zugeordneter
Türaußengriff 14 mit
der Kupplung 11 über das
Steuermittel 12 koppelbar ist bzw. sind, so daß die Kupplung 11 bei
Betätigung
des Innengriffs 13 und/oder des Außengriffs 14 bzw.
eines den Griffen 13, 14 zugeordneten Schalters
o. dgl. einkuppelt, hier also eine Wirkverbindung zwischen dem Antrieb 2 und
dem Stellelement 4 herstellt.
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Die
Kopplung der Kupplung 11 bzw. des Steuermittels 12 mit
dem Innengriff 13 und/oder dem Außengriff 14 kann beispielsweise
elektrisch realisiert sein. Vorzugsweise ist diese Kopplung jedoch mechanisch
ausgeführt,
wie bei der nachfolgend näher
erläuterten,
bevorzugten Ausführungsform.
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Das
Steuermittel 12 wirkt mechanisch auf die Kupplung 11 und
weist einen Kupplungshebel 15 auf, der ein Einkuppeln (Schließen) der
Kupplung 11 bewirken kann. Der Kupplungshebel 15 ist
seinerseits durch einen Innenbetätigungshebel 16 und/oder
einen Außenbetätigungshebel 17 des
Kraftfahrzeugtürschlosses 1 betätigbar.
In 1 ist der Innenbetätigungshebel 16 zur
Verbesserung der Übersichtlichkeit
gestrichelt dargestellt. Der Innenbetätigungshebel 16 ist
mit dem Innengriff 13, wie in 1 gestrichelt angedeutet, koppelbar,
beispielsweise über
ein Gestänge,
einen Bowdenzug o. dgl. Entsprechend ist der Außenbetätigungshebel 17 mit
dem Außengriff 14 koppelbar.
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Der
Innenbetätigungshebel 16 ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel
als zweiarmiger Hebel ausgebildet und um eine Achse 18 schwenkbar gelagert,
die auch einer Schwenklagerung der Sperrinke 6 dient. Der
Innenbetätigungshebel 16 weist
an einem Hebelende einen quer abragenden Vorsprung 19 auf,
der den Kupplungshebel 15 zum Verschwenken des Kupplungshebels 15 unter-
bzw. übergreift.
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Der
Außenbetätigungshebel 17 ist
um eine Achse 20 schwenkbar gelagert, die auch einer Schwenklagerung
des Kupplungshebels 15 dient. Der Außenbetätigungshebel 17 ist
ebenfalls als zweiarmiger Hebel ausgebildet. Er weist einen quer
abragenden Vorsprung 21 auf, der den Kupplungshebel 15 über- bzw. untergreift,
so daß bei
Verschwenken des Außenbetätigungshebels 17 – in 1 im Uhrzeigersinn – der Kupplungshebel 15 entsprechend verschwenkt
wird.
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Wenn
der Kupplungshebel 15 aufgrund einer Betätigung des
Innengriffs 13 oder des Außengriffs 14 mittels
des Innenbetätigungshebels 16 oder
des Außenbetätigungshebels 17 aus
der in 1 dargestellten
Schwenklage im Uhrzeigersinn – hier
also nach oben – verschwenkt
wird, wird die Kupplung 11 geschlossen, also eingekuppelt.
Die hierzu vorgesehene mechanische Lösung wird nachfolgend näher erläutert. In
dem in 1 gezeigten Funktionszustand – bei nicht
betätigtem
Innengriff 13 und bei nicht betätigtem Außengriff 14 – ist die
Kupplung 11 offen, also ausgekuppelt.
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Der
Kupplungshebel 15 ist im wesentlichen L-förmig ausgebildet
und weist eine zur Kupplung 11 gewandte Auflauffläche 22 mit
einer Auflaufschräge 23 auf,
die mit einem Kupplungselement 24 derart zusammenwirkt,
daß die
Kupplung 11 in Abhängigkeit von
der Schwenklage des Kupplungshebels 15 geschlossen oder
geöffnet
ist.
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Das
Kupplungselement 24 ist hier zapfenartig ausgebildet, wobei
die Auflauffläche 22 bzw. -schräge 23 auf
eine Stirnfläche
des Kupplungselements 24 derart einwirken kann, daß das Kupplungselement 24 je
nach Schwenklage des Kupplungshebels 15 axial verschoben
wird. Diese Axialbewegung bzw. -verschiebung steuert das Einkuppeln
und Auskuppeln der Kupplung 11.
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Die
Kupplung 11 weist zwei Zahnräder 25 und 26 auf,
die jeweils eine axiale Zahnung 27 aufweisen und auf einer
gemeinsamen Achse 28 bzw. koaxial angeordnet sind, so daß die Zahnräder 25 und 26 im
axial zusammengerückten
Zustand über ihre
Zahnungen 27 miteinander in Eingriff stehen. Die Kupplung 11 ist
in diesem Zustand geschlossen bzw. eingekuppelt.
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Im
voneinander axial abgerückten
Zustand stehen die Zahnräder 25 und 26 nicht
miteinander in Eingriff, wie bei dem in 1 und 2 dargestellten Funktionszustand.
Die Kupplung 11 ist dann also geöffnet bzw. ausgekuppelt, so
daß keine
antriebsmäßige Verbindung
zwischen dem Antrieb 2 und dem Stellelement 4 vorliegt.
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Die
Zahnungen 27 der Zahnräder 25 und 26 sind
vorzugsweise derart aufeinander abgestimmt und ausgebildet, daß ein Einkuppeln
in quasi jeder Re lativstellung der Zahnräder 25 und 26 zueinander möglich ist – die Zahnungen 27 sind
also sehr fein ausgeführt – und daß nur ein
Eingriff in einer Antriebsrichtung bzw. Antriebsdrehrichtung erfolgt,
die Kupplung 11 also zumindest im wesentlichen nur in einer
Antriebsrichtung Kräfte – hier auf
das Stellelement 4 – überträgt.
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Beim
dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Funktionselement 24 zentrisch am
Zahnrad 26, also in Verlängerung zur Achse 28, angeordnet
und springt zum Kupplungshebel 15 bzw. dessen Auflauffläche 22 hin
vor.
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Das
Zahnrad 26 trägt
des weiteren das Stellelement 4, das exzentrisch und fest
am abtriebsseitigen Zahnrad 26 angeordnet ist.
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Zwischen
den beiden Zahnrädern 25 und 26 wirkt
in axialer Richtung eine nicht dargestellte Feder, die die beiden
Zahnräder 25 und 26 auseinanderdrückt, so
daß die
Kupplung 11 normalerweise geöffnet ist. Erst wenn durch
Verschwenken des Kupplungshebels 15 dessen Auflaufschräge 23 und
Auflauffläche 22 über das
Funktionselement 24 das Zahnrad 26 unter Überwindung
der Federkraft axial zum Zahnrad 25 verschieben, kommen
die Zahnungen 27 in Eingriff und wird die Kupplung 11 geschlossen.
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Das
Zahnrad 25 bildet beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Element des Getriebes 3. Und zwar ist das Zahnrad 25 als
Schneckenrad ausgebildet, das vom Antrieb 2 über eine
kämmende Schnecke 29 des
Getriebes 3 drehbar ist.
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Selbstverständlich sind
auch andere konstruktive Lösungen
für den
elektromotorischen Antrieb 2, das Getriebe 3 und/oder
die Kupplung 11 möglich.
Insbesondere ist es nicht erforderlich, daß die Kupplung 11 zur Übertragung
von Drehbewegungen ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich können nämlich auch
translatorische Bewegungen übertragen
bzw. gekuppelt werden. Der Antrieb 2 kann beispielsweise
anstelle eines Elektromotors einen magnetischen, pneumatischen,
hydraulischen Stellantrieb, einen Linearmotor o. dgl. aufweisen.
Je nach Ausführung
und Anforderungen ist das Getriebe 3 angepaßt oder
entfällt.
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Bei
Betätigung
des Innengriffs 13 oder des Außengriffs 14 wird über das
Steuermittel 12 die Kupplung 11 geschlossen, hier über den
verschwenkenden Kupplungshebel 15. Gleichzeitig wird der
Antrieb 2, beispielsweise durch einen nicht dargestellten,
dem Innengriff 13 und/oder dem Außengriff 14 zugeordneten
Schalter, Sensor o. dgl. bzw. eine entsprechende Signale auswertende,
nicht dargestellte Steuerelektronik eingeschaltet. Der Antrieb 2 arbeitet dann
in einer Drehrichtung, die aufgrund der geschlossenen Kupplung 11 zu
einer Betätigung
bzw. Bewegung des Stellelements 4 führt. Das Stellelement 4 führt aufgrund
der vorliegenden konstruktiven Lösung
eine Kreisbewegung aus und verschwenkt den zugeordneten Stellhebel 5 derart,
daß dieser
die Sperrinke 6 aushebt bzw. aus der Rast 8 ausklinkt und
damit die Schloßfalle 7 freigibt.
Das Kraftfahrzeug-Türschloß 1 ist
dann geöffnet.
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Nach
dem Ausheben der Sperrinke 6 kann der Antrieb 2 abgeschaltet
werden. Dies kann beispielsweise mittels eines nicht dargestellten
Sensors, Schalters o. dgl. oder durch Auflaufen des Stellelements 4 auf
einen nicht dargestellten Anschlag o. dgl. realisiert sein. Jedoch
kann der Antrieb 2 auch weiter eingeschaltet bleiben, so
daß das
Stellelement 4 entlang seiner Bewegungsbahn weiter bewegt
wird, um ein Zurückschwenken
des Stellhebels 5 und damit Freigeben der Sperrinke 6 zu
erreichen.
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Der
Stellhebel 5 ist hier vorzugsweise zweiarmig ausgebildet
und um eine Achse A schwenkbar gelagert. Jedoch sind hier auch andere
konstruktive Lösungen
möglich.
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Die
Sperrinke 6 und/oder der Stellhebel 5 ist bzw.
sind derart federbelastet, daß bei
geöffneter Kupplung 11 ein
Wegbewegen bzw. -drücken
des Stellelements 4 bzw. ein Rückstellen des Stellhebels 5 und/oder
der Sperrklinke 6 durch Federkraft möglich ist. Dementsprechend
kann auch bei einem Ausfall des Antriebs 2 oder einer Blockierung
des Getriebes 3 die Sperrinke 6 einfallen und
im geschlossenen Zustand des Kraftfahrzeug-Türschlosses 1 die Schloßfalle 7 sperren.
Das Öffnen
der Kupplung 11 und damit Freigeben der Sperrinke 6 bzw.
eines sonstigen vom Antrieb 2 betätigten Schloßelements erfolgt
nämlich
auf jeden Fall dann, wenn die Griffe 13 und 14 nicht
mehr betätigt
werden und der Kupplungshebel 15 – insbesondere durch entsprechende Vorspannung
mittels einer nicht dargestellten Feder – seine in 1 dargestellte Neutralstellung – die die Kupplung
nicht schließende
Stellung – einnimmt.
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Um
ein Öffnen
des Kraftfahrzeug-Türschlosses 1 auch
bei Ausfall des Antriebs 2, Blockierung des Getriebes 3 o.
dgl. zu ermöglichen,
ist eine Notöffnungsfunktion
vorgesehen. Diese kann beispielsweise dadurch realisiert sein, daß der Innengriff 13, der
Außengriff 14,
ein nicht dargestellter Schließzylinder
o. dgl. derart mit der Sperrinke 6 – vorzugsweise über einen
ausreichenden Totgang – gekoppelt
ist, daß beispielsweise
ein über
die normale Öffnungsstellung
hinausgehendes Betätigen
des Innengriffs 13, des Außengriffs 14 oder
des nicht dargestellten Schließzylinders
zu einem Ausheben der Sperrklinke 6 und damit Freigeben
der Schloßfalle 7 führt.
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Der
Antrieb 2 kann bedarfsweise auch für weitere Funktionen des Kraftfahrzeug-Türschlosses 1,
insbesondere Stellfunktionen o. dgl., eingesetzt werden. Dies ist
insbesondere dadurch möglich,
daß die
Kupplung 11 vorzugsweise lediglich dann geschlossen bzw.
eingekuppelt wird, wenn der Griff 13 oder 14 betätigt wird.
Ansonsten ist die Kupplung 11 offen bzw. ausgekuppelt,
so daß ohne
Betätigung bzw.
Bewegung des Stellelements 4 bzw. des zugeordneten Schloßelements
der Antrieb 2 eingeschaltet werden und beispielsweise über das
Getriebe 3 oder ein sonstiges Getriebe weitere Funktionen
ausführen kann.
Entsprechendes gilt, wenn der Antrieb 2 in entgegengesetzter
Antriebsrichtung betrieben wird, wobei die Kupplung in dieser Antriebsrichtung
auch im eingekuppelten bzw. geschlossenen Zustand nicht wirkt bzw.
keine nennenswerten Kräfte
auf das Stellelement 4 bzw. das zugeordnete Schloßelement – hier die
Sperrklinke 6 – ausübt.
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Ein
sehr kompakter Aufbau des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses 1 wird
dadurch erreicht, daß die
Achsen 10, 18 und 20 parallel verlaufen,
wohingegen die Achse 28 der Kupplung 11 und die
Drehachse des Antriebs 2 hierzu und vorzugsweise auch zueinander
senkrecht stehen.
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3 zeigt ein weiteres, bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses 1.
Gleiche Bauteile haben hier gleiche Bezugszeichen wie im voranstehenden Ausführungsbeispiel.
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Wie
im bereits zuvor erläuterten
ersten Ausführungsbeispiel
ist auch hier an dem Antrieb 2 ein Getriebe 3 angeschlossen
und das Stellelement 4 ist vom Antrieb 2 über das
Getriebe 3 antreibbar. Anders als im zuvor erläuterten
Ausführungsbeispiel
ist hier allerdings die Kupplung 11 in das Getriebe 3 integriert.
Das geschieht dadurch, daß das
Getriebe 3 eine besondere Ausgestaltung erfährt, nämlich als Umlaufgetriebe
ausgeführt
ist.
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Für die Funktionalität von Umlaufgetrieben darf
auf die Literatur verwiesen werden (Dubbel "Taschenbuch für den Maschinenbau", 19. Auflage 1997,
Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York, Abschnitt 8.9 "Umlaufgetriebe", G 142 bis G 150).
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Bei
einem Umlaufgetriebe handelt es sich um ein Getriebe mit drei Getriebewellen,
die kinematisch gleichrangig sind. Wird eine der Getriebewellen fixiert,
so ergibt sich eine zwangläufige
getriebliche Kupplung der beiden anderen Getriebewellen. Wird eine
Getriebewelle angetrieben und keine der beiden anderen Getriebewellen
festgehalten, so ergibt sich ein durch die bremsend wirkenden Abtriebsmomente an
den beiden anderen Getriebewellen bestimmter Zustand.
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Im
hier beschriebenen Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses
macht man sich die Eigenschaften eines Umlaufgetriebes dadurch zunutze,
daß man
das Einkuppeln der Kupplung 11 durch das Blockieren eines
Getriebewelle des Umlaufgetriebes realisiert. Man hat also hier
Getriebe 3 und Kupplung 11 in einer Baugruppe hochkompakt
vereinigt. Gleichzeitig kann man mit einem Umlaufgetriebe besonders
hohe Übersetzungen realisieren,
was für
die bei Kraftfahrzeug-Türschlössern verwendeten
Elektro-Kleinmotoren mit hoher Drehzahl natürlich ohnehin von Vorteil ist.
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Zur
Realisierung des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels mit Umlaufgetriebe
verbindet man eine Getriebewelle des Umlaufgetriebes mit dem Antrieb 2 und
eine weitere Getriebewelle mit dem Stellelement 4. Die
dritte Getriebewelle läuft
zunächst
frei, also ohne ein von ihr angetriebenes Element. Der dritten Getriebewelle
ist aber das Steuermittel 12 zugeordnet. Das Einkuppeln
der Kupplung 11 ist dadurch realisiert, daß bei Betätigung hier
des Außengriffs 14 das
Steuermittel 12 die dritte Getriebewelle blockiert. Der
elek tromotorische Antrieb 2 kann also – gewollt oder ungewollt – anlaufen,
ohne daß das
Stellelement 4 zunächst
bewegt wird. Das Anlaufen des Antriebs 2 bewegt zunächst nur
die erste Getriebewelle. Deren Bewegung folgt die dritte Getriebewelle,
die in diesem Zustand frei laufen kann. Das Abtriebsmoment an der
zweiten Getriebewelle, die mit dem Stellelement 4 verbunden
ist, ist nämlich wesentlich
höher als
das Abtriebsmoment der frei laufenden dritten Getriebewelle. Folglich
bleibt das Stellelement 4 stehen, das Schloßelement,
insbesondere die Sperrinke 6, wird nicht bewegt.
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Fällt die
Kupplung 11 ein, und zwar dadurch, daß das Steuermittel 12 vom
Außengriff 14 bewegt nun
die dritte Getriebewelle blockiert, so wird die Antriebsbewegung
des elektromotorischen Antriebs 2 zwangsweise auf das Stellelement 4 übertragen.
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Das
in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt eine Ausführungsform,
bei der die dritte Getriebewelle ein Zahnrad 30 aufweist
und zum Einkuppeln das Steuermittel 12 an das Zahnrad 30 blockierend
anstellbar ist. Im Einzelnen ist der Außenbetätigungshebel 17 über eine
Stellstange 31 mit einem auf einer Schwenkachse 32 schwenkbar
gelagerten Mitnehmer 33 gekuppelt. Der Außenbetätigungshebel 17 ist
in der durch den Pfeil dargestellten Richtung mittels einer Vorspannfeder 34 vorgespannt, und
zwar gegen einen Anschlag 35. Am Mitnehmer 33 ist
eine in der dargestellten Richtung durch eine Feder 36 vorgespannte
Raste 37 auf derselben Schwenkachse 32 gelagert,
die letztlich dann mit dem Zahnrad 30 in Eingriff kommt
bzw. bringbar ist.
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Das
mit der zweiten Getriebewelle verbundene Stellelement 4 wirkt
auch hier auf einen Stellhebel 5, der seinerseits die Sperrinke 6 (hier
nicht dargestellt) aushebt.
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Das
dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt das Umlaufgetriebe als Exzentergetriebe. Natürlich kann
das Umlaufgetriebe auch als Planetengetriebe, dem klassischen Beispiel
eines Umlaufgetriebes, ausgeführt
sein. Für
Einzelheiten des Aufbaus von Umlaufgetrieben darf auf die vorhin
bereits erwähnte Literaturstelle "Dubbel" hingewiesen werden.
Alle Arten von Umlaufgetrieben sind hier im Prinzip einsetzbar,
wenn sie die Randbedingungen für
den Einbau an dieser Stelle erfüllen.
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Durch
die Vorspannfeder 34 ist das Steuermittel 12 entgegen
der Anstellrichtung federvorgespannt. Deswegen steht es ohne Betätigung des
Außengriffs 14,
wie in 3 dargestellt,
nicht in Eingriff mit dem Zahnrad 30, das mit der dritten
Getriebewelle verbunden ist. Erst und nur durch das Betätigen des
Außengriffs 14 wird
die Raste 37 mit dem Zahnrad 30 in Eingriff gebracht,
so daß das
Zahnrad 30 blockiert ist. Dadurch ist dann die Antriebs-Kupplung des
Antriebs 2 mit dem Stellelement 4 realisiert.
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Die
Raste 37 wirkt bezüglich
des Zahnrades 30 hier als eine stützende Sperrinke. Die strichpunktierte
Linie zeigt die eingefallene Position der Raste 37. Man
erkennt, daß die
Kraftwirkungslinie vom Zahn des Zahnrades 30 genau auf
die Schwenkachse 32 von Raste 37 und Mitnehmer 33 gerichtet
ist, so daß die
Stützkraft
dort aufgenommen werden. Die Kontur der Raste 37 und der
Zähne des
Zahnrades 30 ist so gewählt,
daß ein
Herausschwenken der Raste 37 bei Loslassen des Außengriffs 14 unter
der Federkraft der Vorspannfeder 34 gewährleistet ist.
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Die
Feder 36, die die Raste 37 gegenüber dem
Mitnehmer 33 in 3 entgegen
dem Uhrzeigersinn vorspannt, stellt sicher, daß die Raste 37 unter
Federkraft bei gezogenem Außengriff 14 auch dann
einfällt,
wenn sie zunächst
auf den größeren Außenumfang
eines Zahnes des Zahnrades 30 trifft. Bei Weiterdrehung
des Zahnrades 30 federt dann die Raste 37 ein
und erfüllt
ihre Stützfunktion.
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Bei
Betätigen
des Außengriffs 14 (im
dargestellten Ausführungsbeispiel)
wird zunächst über das Steuermittel 12 die
Kupplung 11 dadurch geschlossen, daß das Steuermittel 12 bzw.
dessen Raste 37 mit dem Zahnrad 30 blockierend
in Eingriff kommt. Gleichzeitig bzw. unmittelbar danach wird der
Antrieb 2 beispielsweise durch einen nicht dargestellten Schalter
am Außengriff 14 eingeschaltet.
Der Antrieb 2 arbeitet dann über das Getriebe 3 auf
das Stellelement 4, weil die dritte Getriebewelle bereits
durch das Steuermittel 12 blockiert ist. Beispielsweise
wird dann das Stellelement 4 gegen die Kraft der angedeuteten
(Rückstell-)Feder 38 in
Pfeilrichtung 39 bewegt bzw. verschwenkt. Dadurch wird
der Stellhebel 5 betätigt
und die Sperrinke 6 ausgehoben.
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Die
Vorspannfeder 34 am Außenbetätigungshebel 17 oder
Außengriff 14 sollte
im dargestellten Ausführungsbeispiel
so stark sein, daß sie zum
Wegschwenken des Steuermittels 12 vom Zahnrad 30 die
Reibungskräfte überwinden
kann. Dadurch ist sichergestellt, daß das Getriebe 3 bei
nicht betätigtem
Außengriff 14 stets
freigegeben ist.
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Man
könnte
auch vorsehen, daß der
elektrische Antrieb 2 bei Betätigen des Außengriffs 14 schon
eingeschaltet wird, bevor das Steuermittel 12 das Zahnrad 30 blockiert
hat. Dann müßte die
Raste 37 bei bereits drehendem Zahnrad 30 einfallen
können.
Das erfordert eine entsprechende Gestaltung der mechanischen Konstruktion,
die aber realisierbar ist. Diese Konzeption hätte den Vorteil, daß man die Anlaufverzögerung des
elektrischen Antriebs 2 im Sinne einer möglichst
schnellen Betätigung
des Kraftfahrzeug-Türschlosses 1 berücksichtigen
könnte.
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Der
elektromotorische Antrieb 2 kann nach dem Ausheben der
Sperrinke 6 mit dem entsprechend konstruktiv erforderlichen Überhub stehenbleiben,
muß also
nicht zurückdrehen.
Das liegt daran, daß das
Steuermittel 12 durch die Kraft der Vorspannfeder 34 vom
Zahnrad 30 weggeschwenkt wird, sobald der Außengriff 14 freigegeben
wird. Dann ist die dritte Getriebewelle wieder frei und die Sperrinke 6 kann
sich unter der Kraft der eigenen Vorspannfeder wieder in Einfallrichtung
zurückstellen.
Die (Rückstell-)Feder 38 dient
dabei der zusätzlichen
Unterstützung
der Rückstellbewegung
des Stellhebels 5 bzw. des Stellelements 4, die
so der Bewegung der Sperrinke 6 folgen können.
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Wird
der Stillstand des elektromotorischen Antriebs 2 dadurch
realisiert, daß dieser
in den Block fährt,
so können
die im System entstehenden Spannungen dazu führen, daß die Raste 37 nicht
mittels der Vorspannfeder 34 aus dem Zahnrad 30 ausgeschwenkt
werden kann. Treten solche Schwierigkeiten auf, so kann man das
Anhalten des elektromotorischen Antriebs 2 mittels eines
Schalters realisieren. Dann kann man die Wege so bemessen, daß die besagten
Vorspannungen nicht auftreten oder so gering sind, daß das Freischwenken
unter Kraft der Vorspannfeder 34 ohne weiteres möglich ist.