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Die Erfindung betrifft eine Türbetätigungsvorrichtung mit einer Notöffnungseinrichtung für ein Schloss einer Tür, insbesondere einer Fahrzeugtür. Ferner betrifft die Erfindung eine Tür, insbesondere eine Kraftfahrzeugtür, mit einer erfindungsgemäßen Türbetätigungsvorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik ist es für Fahrzeuge bekannt, eine mechanische Notentriegelung für ein Fahrzeugschloss vorzusehen, um bei einem Versagen der Schließzylinder oder beim Ausfall eines elektrischen beziehungsweise elektronischen Schließsystems von einem Innenraum aus eine Fahrzeugtür öffnen oder verschließen zu können.
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Um in einer Notfallsituation - wie zum Beispiel einem Crash - eine schnelle Bergung von Fahrzeuginsassen zu ermöglichen, ist es ferner notwendig, eine Fahrzeugtür von außen auch dann öffnen zu können, wenn eine Fahrzeugelektrik oder das elektrische beziehungsweise elektronische Schließsystem des Fahrzeugs ausgefallen ist. Für Türaußengriffe, insbesondere für feststehende Türaußengriffe, mit einem elektrischen Auslöser beziehungsweise einer elektrischen Auslösesensorik zur Türöffnung gibt es diverse mechanische Notöffnungsfunktion.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2006 005 753 A1 offenbart eine Türbetätigungsvorrichtung mit einer Notöffnungseinrichtung für ein Schloss einer Tür, wobei zur Erzielung einer mechanischen Notfallöffnung des Schlosses mittels einer erhöhten Zugkraft, mit der an dem Türgriff gezogen wird, eine entgegen der Zugrichtung auf den Türgriff wirkende Widerstandskraft zu überwinden ist. Weitere Türbetätigungsvorrichtungen sind ferner in der europäischen Patentanmeldung
EP 1 816 290 A2 sowie der europäischen Patentschrift
EP 1 026 345 B1 offenbart.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Türbetätigungsvorrichtung für ein Schloss einer Tür, insbesondere einer Fahrzeugtür, anzugeben. Die erfindungsgemäße Türbetätigungsvorrichtung soll es dabei einerseits ermöglichen, eine Tür auf eine herkömmliche Weise öffnen und/oder schließen zu können, und andererseits eine Notöffnungsfunktion bereitstellen, mittels welcher es möglich ist, bei einem Ausfall eines elektrischen Auslösers des Schlosses der Tür ein Öffnen und/oder Schließen der Tür trotzdem zu ermöglichen. Hierbei sollte ein Aufbau einer herkömmlichen Türbetätigungsvorrichtung möglichst wenig abgeändert werden, und darüber hinaus sollte die Türbetätigungsvorrichtung kostengünstig herzustellen, schnell zu montieren und einfach zu warten sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mittels einer Türbetätigungsvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 und einer Tür gemäß Anspruch 9 gelöst.
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Gemäß der Erfindung wird eine Türbetätigungsvorrichtung mit einer Notöffnungseinrichtung für ein Schloss einer Tür, insbesondere einer Fahrzeugtür, zur Verfügung gestellt, wobei die Türbetätigungsvorrichtung einen Türgriff und einen elektrischen oder elektronischen Auslöser zum Öffnen und/oder Schließen des Schlosses der Tür aufweist. Erfindungsgemäß ist der Türgriff darüber hinaus mechanisch mit einem Öffnungsmechanismus des Schlosses verbunden, wobei die an der Tür montierbare Türbetätigungsvorrichtung derart aufgebaut ist, dass der Türgriff an der Tür derart gezogen werden kann, dass er dabei den Öffnungsmechanismus des Schlosses auslöst. Dies kann auch auf einen Schließmechanismus des Schlosses angewendet werden.
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Durch die erfindungsgemäße zusätzliche mechanische Verbindung des Türgriffs mit dem Schloss kann der Türgriff manuell wie bei herkömmlichen Fahrzeugen benutzt werden. Fällt also eine Fahrzeugelektrik aus, so kann das Fahrzeug durch ein Betätigen des Türgriffs von außen geöffnet werden. Anschließend kann der Türgriff wieder manuell in seine ursprüngliche Position gebracht und dort arretiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Türgriff nur durch Aufbringung einer erhöhten Zugkraft, die bevorzugt größer als 150 N ist, aus seiner Gebrauchslage in seine Notöffnungslage gebracht werden. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Türgriff nicht in die Notöffnungslage gelangen kann, wenn die Tür mit erhöhtem Kraftaufwand bei einem herkömmlichen Öffnen betätigt wird.
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Erfindungsgemäß ist der Türgriff oder ein mit dem Türgriff mechanisch verbundener Umlenkhebel über eine mechanische Kopplung mit dem Schloss beziehungsweise dessen Öffnungsmechanismus verbunden, wobei die mechanische Kopplung bei der Bewegung des Türgriffs das Schloss öffnen kann. In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist die mechanische Kopplung ein Bowdenzug, eine Übersetzung, ein Gestänge oder eine Litze. Ferner ist es möglich, den Türgriff beziehungsweise den Umlenkhebel des Türgriffs direkt mit dem Schloss mechanisch zu verbinden. Das heißt, der Türgriff oder der Umlenkhebel weisen für eine solche Ausführungsform eine entsprechende Betätigungsfläche auf, welche das Schloss betätigen kann.
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Damit der Türgriff erst ab einer bestimmten Zugkraft von der Gebrauchslage in die Notöffnungslage gelangen kann, liegt der Türgriff beziehungsweise der mit dem Türgriff mechanisch verbundene Umlenkhebel an einem entsprechenden Widerstand an, der erst ab einer gewünschten Öffnungskraft nachgibt. Dies ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein beweglicher Bolzen, der entgegen dem Türgriff beziehungsweise dem Umlenkhebel mit einer Kraft vorgespannt ist. Wird nun der Türgriff gezogen, so muss der Türgriff oder der Umlenkhebel erst diesen Bolzen verlagern, so dass der Türgriff in seine Notöffnungslage und die Tür durch Entriegelung des Schlosses öffenbar ist. Statt dem vorgespannten Bolzen kann auch einem anderen bevorzugt mechanischen Energiespeicher Energie zuführt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Türbetätigungsvorrichtung den Umlenkhebel auf, der um eine Schwenkachse an einem Lagerbügel der Türbetätigungsvorrichtung drehbar gelagert ist. Wird der Türgriff in seine Notöffnungslage bewegt, so wird der Umlenkhebel mitbewegt, welcher den vorgespannten Bolzen beim Öffnen verlagert, und es so dem Türgriff ermöglicht, in seine Notöffnungslage zu gelangen. Hierbei ist es bevorzugt, dass die mechanische Kopplung zwischen Umlenkhebel und Schloss ein Bowdenzug ist, der ebenfalls wie der Umlenkhebel am Lagerbügel gelagert ist, wobei eine Seele des Bowdenzugs einerseits am Umlenkhebel und andererseits am/im Schloss festgelegt ist. Bewegt sich der vom Türgriff betätigte Umlenkhebel, so übt der Umlenkhebel auf die Seele des Bowdenzugs eine Zugkraft aus, welche das Schloss öffnet.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine seitliche Perspektivansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Türbetätigungsvorrichtung nach einer Notöffnung mit gezogenem Türgriff;
- 2 eine Perspektivansicht von oben auf die Türbetätigungsvorrichtung der 1 vor einer Notöffnung mit dem Türgriff in Ausgangslage;
- 3 eine teilweise geschnittene, perspektivische Teilansicht von oben auf eine Notöffnungseinrichtung der Türbetätigungsvorrichtung während der Notöffnungsfunktion;
- 4 eine teilweise geschnittene, perspektivische, seitliche Teilansicht von hinten auf die Notöffnungseinrichtung der Türbetätigungsvorrichtung vor einer Notöffnungsfunktion und
- 5 eine perspektivische Teilansicht auf einen erfindungsgemäßen Umlenkhebel und einen damit zusammenwirkenden Bolzen der Notöffnungseinrichtung in gehemmter Position nach einer Notöffnung.
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Wenn im Folgenden von einer Tür die Rede ist, so sollen damit begrifflich sämtliche (ver-) schließbare oder verriegelbare Türen, Hauben, Klappen und Deckel umfasst sein. Bei einem Fahrzeug betrifft dies insbesondere eine Fahrzeugtür, eine Fahrzeughaube, eine Hecktür beziehungsweise -klappe und/oder einen Kofferraumdeckel.
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Elektrisch öffnende Schlösser von Türen 1 (siehe 2) eines Fahrzeugs benötigen einen Schalter oder Sensor in einer Türbetätigungsvorrichtung 10 beziehungsweise einem Türgriff 20 (siehe 1 und 2). Der Schalter beziehungsweise Sensor ist aus haptischen Gründen idealerweise unbeweglich mit einem Türaußenblech beziehungsweise dem insbesondere als Türaußengriff 20 ausgebildeten Türgriff 20 verbunden. Bei Ausfall einer Fahrzeugelektrik oder eines elektrischen beziehungsweise elektronischen Schließsystems des Fahrzeugs muss die Tür 1 dennoch mechanisch zu öffnen sein. Im Folgenden werden mehrere Ausführungsformen einer Lösung dafür vorgestellt.
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1 zeigt die erfindungsgemäße Türbetätigungsvorrichtung 10, welche im Wesentlichen den Türgriff 20 und einen Lagerbügel 50 aufweist. Hierbei ist der Türgriff 20 am Lagerbügel 50 befestigt, wobei zwischen diesen beiden in einem montierten Zustand der Türbetätigungsvorrichtung 10 die Tür 1 beziehungsweise ein Türaußenblech aufgenommen ist (siehe 2).
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Türgriff 20 in seiner Gebrauchslage und ist als feststehender Türaußengriff an der Tür 1 vorgesehen. Es ist jedoch unter einem Kraftaufwand möglich, diesen feststehenden Türaußengriff zu bewegen beziehungsweise zu ziehen, um bei Ausfall der Elektrik die Tür 1 dennoch öffnen zu können. Ferner weist bevorzugt der Türgriff 20 einen elektrischen Auslöser beziehungsweise eine Auslösesensorik für ein Schloss (nicht dargestellt) der Tür 1 auf.
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Um den Türgriff 20 aus seiner Gebrauchslage beziehungsweise Ausgangslage in eine Notöffnungslage bewegen zu können, ist der Türgriff 20 wenigstens im Bereich einer Notöffnungseinrichtung 12 (siehe 3) der Türbetätigungsvorrichtung 10 bewegbar gelagert. Hierbei lässt sich der Türgriff 20 jedoch nur unter einem erhöhten Kraftaufwand bevorzugt nach außen von der Tür 1 wegbewegen. Es sind jedoch auch Ausführungsformen der Erfindung denkbar, bei welchen der Türgriff 20 seitlich entlang der Tür 1 bewegbar ist.
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Um den Türgriff 20 in seine Notöffnungslage bewegen zu können, muss dieser erst durch Überwindung einer gewissen Öffnungskraft betätigt werden, um die Notöffnungsfunktion für die Tür 1 auszulösen. Eine Mindestöffnungskraft hierfür, die wenigstens 50 N und bis über 250 N betragen kann, wird bei der Betätigung durch Überwindung der Vorspannung eines vorgespannten Bolzens 40 bereitgestellt, wobei entweder der Türgriff 20 oder ein mit diesem verbundener Umlenkhebel 30 auf den Bolzen 40 einwirken kann.
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Im Folgenden wird eine Ausführungsform beschrieben, bei welcher der Türgriff 20 über den Umlenkhebel 30 auf den Bolzen 40 einwirkt. Es ist jedoch in anderen Ausführungsformen der Erfindung möglich, auf den Umlenkhebel 30 zu verzichten und die Funktion des Umlenkhebels 30 auf den Türgriff 20 selbst zu übertragen.
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Der Türgriff 20 ist mit dem am Lagerbügel 50 um eine Schwenkachse S schwenkbar montierten Umlenkhebel 30 mechanisch verbunden. Der Umlenkhebel 30 ist dabei mittels einer Vorspannfeder 36 in Richtung des Bolzens 40 vorgespannt, wobei sich die Vorspannfeder 36 einerseits am Umlenkhebel 30 und andererseits am Lagerbügel 50 abstützt, was gut in der 1 zu erkennen ist.
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An einem dem Bolzen 40 gegenüberliegenden Ende des Umlenkhebels 30 weist dieser einen Befestigungsabschnitt 38 für eine mechanische Kopplung 60 auf. Hierbei wird die mechanische Kopplung 60 am Befestigungsabschnitt 38 befestigt und führt zu einem Löse- und/oder Schließmechanismus des Schlosses der Tür 1. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die mechanische Kopplung 60 als ein Bowdenzug 60 ausgebildet, wobei eine Seele des Bowdenzugs 60 am Befestigungsabschnitt 38 befestigt ist.
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Es ist in anderen Ausführungsformen der Erfindung möglich, statt einem Bowdenzug eine Übersetzung, ein Gestänge oder eine Litze zu verwenden. Darüber hinaus ist es möglich, die mechanische Kopplung 60 als eine entsprechende Vor- beziehungsweise Einrichtung am Türgriff 20 beziehungsweise den Umlenkhebel 30 auszubilden, wobei dann der Türgriff 20 beziehungsweise der Umlenkhebel 30 das Schloss direkt betätigen kann.
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3 zeigt den dem Befestigungsabschnitt 38 gegenüberliegenden Abschnitt des Umlenkhebels 30, wobei ein Vorsprung 34 des Umlenkhebels 30 mit einer Fläche 31 an einer Fläche 41 des Bolzens 40 anliegt. Wird der Türgriff 20 von der Tür 1 wegbewegt - mit einem Pfeil in 3 senkrecht zu einer Bewegungsrichtung des Bolzens 40 angedeutet -, so nimmt dieser über die mechanische Verbindung zum Umlenkhebel 30 letzteren in seiner Bewegung mit, wobei die Fläche 31 des Umlenkhebels 30 an der Fläche 41, welche jeweils bevorzugt als ein schräger und eine gerader Bereich 32, 32A, 32B / 42, 42A, 42B am Umlenkhebel 30 und am Bolzen 40 ausgebildet ist, entlang gleitet und den Bolzen 40 unter Kraftaufwand in seine Bolzenführung 44 hineinverlagert und in seiner Endstellung hemmt.
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Die Bolzenführung 44 ist in der 4 gut zu erkennen, wobei diese mit dem Lagerbügel 50 fest verbunden ist. Die Bolzenführung 44 weist eine Bohrung auf, in welcher der Bolzen 40 hin- und herbewegbar gelagert ist. Ferner ist der Bolzen 40 mittels einer Vorspannfeder 46 in Richtung des Umlenkhebels 30 vorgespannt, wobei die Vorspannfeder 46 innerhalb der Bolzenführung 44 aufgenommen ist und sich einerseits am Bolzen 40 und andererseits bevorzugt am Lagerbügel 50 abstützt. Hierfür ist die Bolzenführung 44 bevorzugt als eine Durchgangsbohrung ausgebildet, die hier mit einer einendseitigen Abdeckung verschlossen ist, wobei der Bolzen 40 in der nicht betätigten Notfunktion einendseitig an einer Stufe 48 anliegt und so nicht aus der Bohrung gedrückt werden kann. Eine Sacklochbohrung als Bolzenführung 44 mit der Stufe 48 statt einer gedeckelten Durchgangsbohrung ist natürlich ebenfalls anwendbar.
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Durch die Betätigung des Türgriffes 20 in seine Notöffnungslage passiert gemäß 3 die Fläche 31 des Umlenkhebels 30 die Fläche 41 des Bolzens 40. Dadurch gelangt ein schräger Bereich der Fläche 31 des Vorsprungs 34 als Auslösefläche 32A des Umlenkhebels 30 an einen schrägen Bereich der Fläche 41 als Betätigungsfläche 42A am Bolzen 40.
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Hierbei sind die beiden schrägen Flächen 32A, 42A derart zueinander angeordnet, dass sie zunächst aneinander entlanggleiten und es ist ferner sichergestellt, dass die schrägen Flächen 32A, 42A nachdem sie sich aneinander vorbeibewegt haben, in jeweils gerade Rastflächen 32B, 42B am Vorsprung 34 des Umlenkhebels 30 beziehungsweise am Bolzen 40 übergehen, wodurch erreichbar ist, dass eine weitere Bewegung von Umlenkhebel 30 und Bolzen 40 nicht mehr möglich ist und gleichzeitig eine Rückbewegung des Umlenkhebels 30 in seiner Ausgangslage gehemmt ist.
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Um die Hemmung zu realisieren, weist der Bolzen 40 also neben den abgeschrägten Flächen 42A die ausgeführten geraden Rastflächen 42B auf. In der Hemmungsposition liegt somit der Vorsprung 34 des Umlenkhebels 30 mit seiner geraden Rastfläche 32B an der geraden Rastfläche 42B des Bolzens 40 an. Durch die schräge Rastfläche 42A des Bolzens 40 wird durch die Bewegung des Umlenkhebels 30 beziehungsweise dessen Vorsprungs 34 eine orthogonale Bewegungsrichtung des Bolzens 40 bewirkt. Die schräge Rastfläche 42A des Bolzens 40 ist dabei parallel zur abgeschrägten Rastfläche 32A des Umlenkhebels 40 beziehungsweise dessen Vorsprungs 34 angeordnet. Siehe dazu insbesondere 3 und 5, wobei 3 noch eine Position während der Bewegung des Umlenkhebels 30 gegenüber dem Bolzen 40 vor der Hemmung und 5 die Hemmungsposition zeigt. In 5 sind jedoch die geraden und schrägen Flächen 32, 32A, 32B / 42, 42A, 42B wie in 3 nicht mehr detailliert dargestellt.
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Die Bewegungsrichtungen des Bolzens 40 und des Umlenkhebels 30 beziehungsweise dessen Vorsprungs 34 sind anhand der Pfeile dargestellt, wobei die Pfeilspitzen jeweils die Bewegungsrichtung in Richtung die Notöffnungsfunktion zeigen.
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In einer solchen in 4 dargestellten Position befindet sich der Türgriff 20 in seiner Notöffnungslage, wobei der Umlenkhebel 30 über seinen Befestigungsabschnitt 38, die mechanische Kopplung 60 betätigt hat. Diese Betätigung wird gemäß einer der oben beschriebenen Möglichkeiten durch Ziehen des Türgriffes 20 von der Tür 1 weg bewirkt. Hierbei gibt die mechanische Kopplung 60 das Schloss frei, wodurch die Tür 1 mechanisch geöffnet werden kann.
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Ferner kann der Lagerbügel 50 eine Führung 52 für die mechanische Kopplung 60 aufweisen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Bowdenzug 60 ausgehend vom Befestigungsabschnitt 38 des Umlenkhebels 30 am/im Lagerbügel 50 in einem Viertelkreis nach unten (mit Bezug auf die 1) geführt und von dort aus zum Schloss geleitet.
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Darüber hinaus ist es in Ausführungsformen der Erfindung möglich, die Vorspannfeder 46 durch einen anderen Energiespeicher 46 zu ersetzen. Dies kann zum Beispiel ein elastisch oder plastisch verformbares Bauteil sein, das eine entsprechende Gegenkraft auf den Umlenkhebel 30 beziehungsweise den Türgriff 20 ausüben kann.
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Der Türgriff 20 stellt sich aufgrund der Reibung zwischen den geraden Rastflächen 32B und 42B des Umlenkhebels 30 und des Bolzens 40 sowie der geometrischen Anordnung zueinander nicht allein zurück, so dass für den Crashfall sichergestellt und von besonderem Vorteil ist, dass die Tür 1 unverriegelt ist und bleibt, bis eine weitere Bedienhandlung die ursprüngliche Lage des Türgriffes 20 bewirkt und die Notöffnungsfunktion aufgehoben ist.
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Die Notöffnung bleibt so lange erhalten, bis ein Bediener den Türgriff 20 in Richtung Lagerbügel 50 - also zur Tür hin - bewegt, so dass die geraden Rastflächen 32B und 42B des Umlenkhebels 30 und des Bolzens 40 voneinander getrennt werden und die Hemmung aufgehoben wird. Anschließend sorgt der Energiespeicher 46 - hier die Vorspannfeder des Bolzens 40 - für eine Rückstellung, bei der die schrägen Rastflächen 32A, 42B wieder in umgekehrter Richtung wie zu 3 beschrieben aneinander vorbeigleiten, so dass die ursprüngliche Funktion durch Rückbewegung aller Teile der Türbetätigungsvorrichtung 10 und der Notöffnungseinrichtung 12 wieder hergestellt ist.
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Erfindungsgemäß wird an einer Türbetätigungsvorrichtung 10, insbesondere einem Türgriff 20, eine elektrische Öffnungsfunktion mit einer Notöffnungsfunktion, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, kombiniert. Hierbei ist der Türgriff 20 mit einer Auslösesensorik für ein elektrisches Schloss einer Tür 1 ausgestattet und für eine normale Bedienung fest an einem Außenblech der Tür 1 mit einem darunter befindlichen Lagerbügel 50 verbunden. Fällt eine Schließelektrik für das Schloss aus, kann der Türgriff 20 manuell wie bei herkömmlichen Fahrzeugen benutzt werden, wobei das Schloss in einer Notsituation, bei der das Schloss nicht anderweitig geöffnet werden kann, durch die erfindungsgemäße zusätzliche mechanische Verbindung zum Schloss geöffnet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tür; insbesondere Fahrzeugtür, Fahrzeughaube, Hecktür/-klappe, Kofferraumdeckel
- 10
- Türbetätigungsvorrichtung
- 12
- Notöffnungseinrichtung
- 20
- Türgriff, insbesondere Türaußengriff
- 30
- Umlenkhebel
- 31
- Fläche am Umlenkhebel 30 (optional am Türgriff 20)
- 32
- Auslöseflächen beziehungsweise Rastfläche am Umlenkhebel 30 beziehungsweise Vorsprung 34 (optional am Türgriff 20)
- 32A
- schräger Bereich als Auslösefläche am Vorsprung 34
- 32B
- gerader Bereich am Vorsprung 34 als Rastfläche
- 34
- Vorsprung
- 36
- Vorspannfeder für Umlenkhebel 30
- 38
- Befestigungsabschnitt für mechanische Kopplung 60
- 40
- Bolzen
- 41
- Fläche am Bolzen 40
- 42
- Betätigungs- beziehungsweise Rastflächen am Bolzen 40
- 42A
- schräger Bereich als Betätigungsfläche am Bolzen 40
- 42B
- gerader Bereich am Bolzen 40 als Rastfläche
- 44
- Bolzenführung
- 46
- Energiespeicher, Vorspannfeder für Bolzen 40
- 48
- Stufe
- 50
- Lagerbügel
- 52
- Führung für mechanische Kopplung 60 (Bowdenzug 60)
- 60
- mechanische Kopplung; zum Beispiel Bowdenzug, Übersetzung, Gestänge, Litze, unmittelbare mechanische Verbindung zwischen Türgriff 20/Umlenkhebel 30 und Schloss
- S
- Schwenkachse des Umlenkhebels 30