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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung, insbesondere ein Heckklappenschloss, aufweisend einen elektrischen Antrieb mit zumindest einem dem elektrischen Antrieb nachgeschalteten Antriebselement, wobei mittels des Antriebselements ein elektrisches Öffnen wie auch ein Zuziehen ermöglichbar ist, wobei zumindest eine Rücklaufsicherung für das Antriebselement vorgesehen ist.
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In heutigen Kraftfahrzeugen werden mehr und mehr elektrisch unterstützte Bedien- oder Funktionselemente eingebaut. Diese elektrisch unterstützten Assistenzsysteme erleichtern es dem Nutzer, das Kraftfahrzeug zu bedienen oder beispielsweise ein Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Die Erfindung bezieht sich auf eine Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung, die beispielsweise in Türen oder Heckklappen zum Einsatz kommen kann. Dabei ist es heute bereits üblich, dass diese Schließeinrichtungen mit elektrischen Antrieben ausgestattet sind, die ein elektrisches Öffnen und/oder Zuziehen der Tür oder Heckklappe ermöglichen.
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Aus der
DE 10 2009 020 488 A1 ist ein Kraftfahrzeugschloss mit einem elektrischen Antrieb bekannt geworden. Ein solches Kraftfahrzeugschloss weist regelmäßig eine Drehfalle auf, die zumindest eine Hauptrast umfasst. Diese Drehfalle versperrt in der geschlossenen Position einen Schließbügel bzw. Schlosshalter, der beispielsweise an einer Fahrzeugkarosserie befestigt sein kann. Dabei steht die Drehfalle mit einer Sperrklinke in Eingriff, welche die Drehfalle in der Hauptrast durch Formschluss gegen Verdrehen sichert. Des Weiteren umfasst das Kraftfahrzeugschloss eine elektromotorische Antriebselement. Funktionselemente der Antriebselement wirken hierbei über eine Sperrklinkenmechanik auf die Sperrklinke des Kraftfahrzeugschlosses. Dadurch kann die Sperrklinke mit der Antriebselement um eine Drehachse der Sperrklinke bewegt werden, wodurch beispielsweise die Drehfalle entsperrt werden kann. Zur Lagesicherung der Funktionselemente offenbart die Druckschrift Reibkontakte, die die Halteposition der Funktionselemente bei abgeschalteter Antriebselement sichern.
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Einerseits können die Endlagen mittels zum Beispiel Reibanlagen sicher eingehalten werden, andererseits kommen auch Endanschläge zum Einsatz, um die Funktionselemente abzubremsen oder einen definierte Halteposition zu erreichen. So ist es beispielsweise aus der
DE 10 2013 006 521 A1 bekannt, einen elektrischen Antrieb zum Entsperren eines Gesperres einzusetzen, wobei der elektrische Antrieb mit einem Verriegelungshebel zusammenwirkt, wobei der Verriegelungshebel einen festen Anschlag für den Antrieb darstellt. Je nach Drehrichtung des Antriebs kann dabei eine Endlage, das heißt eine Anschlaglage eingenommen werden.
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Um den Anforderungen der Automobilindustrie gerecht zu werden und ein möglichst kompaktes, kostengünstiges und hochfunktionelles Kraftfahrzeugschloss bzw. eine Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung bereitzustellen, ist es ein Bestreben der Entwickler, möglichst viele Funktionen mit einer geringstmöglichen Anzahl von elektrischen Antrieben auszuführen. Problematisch kann es dabei sein, dass mittels der reduzierten Anzahl an elektrischen Antrieben ein sicheres Halten der Endlagen der Funktionselemente im Kraftfahrzeugschloss erzielt wird und gleichzeitig beim Erreichen der Funktionsstellungen der Funktionselemente ein optimales Geräuschverhalten erzielt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung bereitzustellen. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, ein sicheres Erreichen der Funktionsstellungen zu ermöglichen, wobei mit einer geringstmöglichen Anzahl von Antrieben gearbeitet werden soll. Gleichzeitig ist es Aufgabe der Erfindung, eine konstruktiv einfache und kostengünstige Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass eine Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung, insbesondere ein Heckklappenschloss, bereitgestellt wird, aufweisend einen elektrischen Antrieb mit zumindest einem dem elektrischen Antrieb nachgeschalteten Antriebselement, wobei mittels des Antriebselements ein elektrisches Öffnen wie auch ein Zuziehen ermöglichbar ist, wobei zumindest eine Rücklaufsicherung für das Antriebselement vorgesehen ist, und wobei die Rücklaufsicherung ein Steuerelement mit einer Steuerkurve für das Antriebselement aufweist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung ist nun die Möglichkeit geschaffen, die Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung mit lediglich einem elektrischen Antrieb auszustatten, wobei mittels des Steuerelements ein Mittel zum Steuern bzw. ein Mittel zum Erreichen einer sicheren Funktionsstellung bereitgestellt wird. Dabei weist das Steuerelement eine Steuerkurve auf, mittels derer der elektrische Antrieb sicher in Funktionslagen hinein verfahrbar ist, wodurch ein Höchstmaß an Sicherheit beim Erreichen der Funktionsstellungen gegeben ist und ein Überfahren der Funktionsstellungen vermeidbar ist.
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Als Kraftfahrzeug-Schließeinrichtungen kommen Schließeinrichtungen zum Einsatz, die beispielsweise in Heckklappen, Schiebetüren, Seitentüren, Abdeckungen oder Hauben zum Einsatz kommen können. Kraftfahrzeug-Schließeinrichtungen, die auch als Kraftfahrzeugschlösser bezeichenbar sind, sind somit überall dort im Kraftfahrzeug einsetzbar, wo beweglich am Kraftfahrzeug angeordnete Bauteile lagegesichert gehalten werden müssen.
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Als elektrische Antriebe kommen bevorzugt Gleichstrommotoren zum Einsatz, die einerseits kleinstbauend und kostengünstig und in vielfacher Ausführungsform, das heißt mit unterschiedlichen Drehzahlen und Drehmomenten ausgestattet sein können. Mit dem elektrischen Antrieb bzw. dem Elektromotor steht bevorzugt eine erste Getriebestufe in Eingriff, wobei die Getriebestufe ja nach Ausführungsform und Anforderung an die Schließeinrichtung unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse oder Verzahnungen aufweisen kann. Dabei sind lediglich beispielhaft zu nennen Schneckenradgetriebe, Evoloid-Verzahnungen oder Stirnradverzahnungen einsetzbar. Der Einsatz der unterschiedlichen Getriebearten ist dabei nicht beschränkt, sondern richtet sich nach den erforderlichen Anforderungen an die Schließeinrichtung, wie beispielsweise Stellzeiten, Drehmomente oder bereitzustellenden Wegen oder Stellbewegungen.
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Unmittelbar mit dem elektrischen Antrieb im Eingriff oder wie vorstehend beschrieben mittels einer ersten Getriebestufe steht ein Antriebselement mit dem elektrischen Antrieb in Wirkverbindung. Das Antriebselement ist wiederum nicht beschränkt auf eine geometrische Ausführungsform, sondern kann je nach Anforderung in der Schließeinrichtung eine Hubbewegung, eine Stellbewegung und/oder eine Drehbewegung ausführen. Mittels des Antriebselements kann je nach Drehrichtung des elektrischen Antriebs ein elektrisches Öffnen eines Gesperres oder ein Zuziehen einer zum Beispiel Heckklappe erfolgen. Durch den Einsatz lediglich eines elektrischen Antriebs und der Ausnutzung der unterschiedlichen Drehbewegungen des elektrischen Antriebs zur Erzielung unterschiedlicher Funktionen in der Schließeinrichtung ist es dabei vorteilhaft, dass eine Mittenstellung sicher eingenommen wird. Das erfindungsgemäße Steuerelement sichert dabei die Funktionsstellungen wie auch das sichere Erreichen der Mittenstellung und bildet somit eine Rücklaufsicherung für den elektrischen Antrieb. Aus der Mittenstellung heraus kann je nach Drehrichtung des Antriebselements eine Funktionsstellung angefahren werden. Nach einem Erreichen der Funktionsstellung, wodurch beispielsweise ein gesperrtes Gesperre entsperrt wurde, verfährt der elektrische Antrieb wieder in seine Mittenstellung. Das Steuerelement ermöglicht es dabei, die Mittenstellung sicher zu erreichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Steuerelement und insbesondere die Steuerkurve einen Anschlag auf. Der Anschlag dient dabei dazu, bei einem Zurückstellen des elektrischen Antriebs in die Mittenstellung ein Überfahren der Mittenstellung zu verhindern. Die Mittenstellung ist die Stellung, aus der heraus die unterschiedlichen Anfahrrichtungen des elektrischen Antriebs gestartet werden. Somit befindet sich das Antriebselement in einer Nullstellung bzw. Ausgangsstellung, aus der heraus die unterschiedlichen Drehbewegungen gestartet bzw. die unterschiedlichen Funktionen angefahren werden. Mittels des Anschlags in der Steuerkurve kann ein sicheres Zurückstellen in die Mittenstellung hinein gewährleistet werden, so dass ein Überfahren der Mittenstellung und somit ein unbeabsichtigtes Betätigen einer Funktion in der Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung verhindert wird.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist das Antriebselement mittels der Steuerkurve führbar. Bevorzugt greift das Antriebselement in die Steuerkurve ein bzw. wirkt die Steuerkurve mit dem Antriebselement derart zusammen, dass das Antriebselement mittels der Steuerkurve und somit mittels des Steuerelements führbar bzw. positionierbar ist. Die Steuerkurve kann dabei mehrere Anschläge aufweisen. Die Steuerkurve dient dabei somit einerseits dazu, die Mittenstellung für das Antriebselement zu definieren, aber auch gleichzeitig kann die Steuerkurve als Anschlag für eine Funktionsstellung dienen. Beispielsweise dann, wenn das Antriebselement derart mit der Steuerkurve zusammenwirkt, dass beim Erreichen einer Endlage der Steuerkurve das Antriebselement eine Funktionsstellung, beispielsweise eine Zuziehstellung der Schließeinrichtung, erreicht hat. Somit kann das Steuerelement mehrere Funktionen umfassen, wodurch ein kompakter und kostengünstiger Aufbau der Schließeinrichtung erzielbar ist. Auf zusätzliche Anschläge in der Schließeinrichtung kann somit verzichtet werden.
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Ist das Steuerelement schwenkbar in der Schließeinrichtung aufgenommen, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Wird das Steuerelement schwenkbar in der Schließeinrichtung aufgenommen, so kann das Antriebselement beispielsweise eine Drehbewegung ausführen, wobei das Steuerelement der Drehbewegung und beispielsweise einer Kreisbahnbewegung des Antriebselements folgen kann. Eine schwenkbewegliche Lagerung des Steuerelements kann somit dazu dienen, der Bewegung des Antriebselements zu folgen und eine maximale Freiheit für das Antriebselement bereitzustellen, so dass das Antriebselement ungehindert vom Steuerelement bewegt werden kann, wobei das Steuerelement gleichzeitig eine bewegbare Steuerkurve für das Antriebselement bereitstellt. Die Bewegung des Antriebselements ist somit ungehindert möglich, wobei gleichzeitig ein Höchstmaß an konstruktiver Freiheit und ein Höchstmaß an Funktionalität für die Schließeinrichtung bereitstellbar ist. Vorzugsweise befindet sich der Eingriff zwischen Antriebselement und Steuerelement auf einer Kreisbahn, wobei das Steuerelement beabstandet vom Antriebselement lagerbar ist, wodurch ein sicheres Führen des Antriebselements ermöglichbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung ergibt sich dann, wenn das Steuerelement mittels eines Federelements vorspannbar ist. Eine Vorspannung des Steuerelements kann ein zusätzliches Sicherheitselement darstellen, da hierdurch das Steuerelement sicher und positionsgerecht mit dem Antriebselement in Eingriff gehalten werden kann. Das Steuerelement kann dabei derart gegen das Antriebselement vorgespannt sein, dass das Steuerelement eine Vorspannkraft nach radial außen bezogen auf das Antriebselement aufweist. Mit anderen Worten ist das Antriebselement beispielsweise als Kreisscheibe ausgeführt, mit einer ortsfesten Anordnung in der Schließeinrichtung, so wirkt die Federkraft des Federelements derart auf das Steuerelement, dass das Steuerelement ausgehend von der Achse des Antriebselements nach radial außen vorgespannt vorliegt. Die Vorspannung bewirkt hierbei, dass das Antriebselement sicher in der Steuerkurve führbar ist.
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Wird beispielsweise ein am Antriebselement angeordneter Zylinderstift in der Steuerkurve geführt, und wird das Antriebselement mittels des elektrischen Antriebs bewegt, so gelangt der Zylinderstift in der Steuerkurve zum Beispiel gegen einen Endanschlag, wodurch beispielsweise ein elektrisches Öffnen der Schließeinrichtung initialisiert wird. Wird nun das Antriebselement mittels des elektrischen Antriebs zurückgefahren, so folgt der Zylinderstift der Steuerkurve, wobei der Zylinderstift gegen einen Anschlag in der Steuerkurve anfährt, wodurch ein sicheres Erreichen der Mittenstellung erzielbar ist. Der Anschlag ist dabei derart in der Steuerkurve angeordnet, dass einerseits die Mittenstellung sicher erreichbar ist und ein Überfahren der Mittenstellung verhindert wird, gleichzeitig wirkt das Federelement derart auf das Steuerelement, dass nach dem Erreichen des Anschlags der Zylinderstift in die Mittenstellung hinein bewegt wird bzw. das Steuerelement derart in Bezug auf den Zylinderstift ausgerichtet wird, dass die Mittenstellung unmittelbar eingenommen wird. Durch das Einführen des Anschlags zur Erreichung der Mittenstellung des Antriebselements kann ein sicheres Positionieren des Antriebselements erzielt werden und ein Überfahren der Mittenstellung sicher verhindert werden.
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In vorteilhafter Weise ist das Antriebselement mittels zumindest eines Getriebes antreibbar. Der Einsatz eines Getriebes dient dabei vornehmlich dazu, benötigte Stellzeiten, Drehmomente und/oder notwendige Stellwege in der Schließeinrichtung zu realisieren. Die Getriebestufe kann einstufig und/oder mehrstufig, vorzugsweise zweistufig, ausgeführt sein. Bevorzugt ist die erste Getriebestufe als Evoloid-Verzahnung ausgeführt, wohingegen die zweite Getriebestufe eine Stirnradverzahnung aufweist. Das Antriebselement kann dann beispielsweise mit einem Ritzel der zweiten Getriebestufe kämmen, so dass ein mittelbares Antreiben des Antriebselements erzielbar ist.
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Weist das Antriebselement ein Führungsmittel, insbesondere einen Zylinderstift auf, wobei das Führungsmittel in der Steuerkurve des Steuerelements führbar ist, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Vorzugsweise ist am Antriebselement ein Zylinderstift angeordnet, der ausgehend vom Antriebselement in die Steuerkurve des Steuerelements eingreift. Die Steuerkurve selbst ist bevorzugt als Ausnehmung in das Steuerelement eingeformt, wobei der Zylinderstift durch die Steuerkurve hindurchreichen kann oder die Steuerkurve als Nut im Steuerelement ausgeführt ist. Vorzugsweise ist der Zylinderstift als Kunststoffbauteil ausgeführt, wobei eine Kunststoffummantelung des Antriebselements einstückig mit dem Führungsmittel bzw. dem Zylinderstift ausgebildet sein kann. Es ist natürlich auch vorstellbar, den Zylinderstift als metallischen Stift mit dem Antriebselement zu verbinden, wobei der Zylinderstift dann in die Steuerkurve eingreift. Die Steuerkurve bzw. das Steuerelement kann ebenfalls aus Kunststoff oder Metall oder einem Hybridteil ausgeführt sein, wobei beispielsweise das Steuerelement als Metallstanzteil ausgebildet ist, wobei zumindest die Steuerkurve eine Kunststoffummantelung aufweist, so dass ein leichtes, geräuscharmes Führen des Antriebselements erzielbar ist. Die Werkstoffkombination als Zusammenspiel zwischen Antriebselement und Steuerelement ist je nach Anforderung an die Schließeinrichtung ausführbar und kann auch geräuschbedingt angepasst werden.
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Ist zumindest ein Schaltmittel, vorzugsweise ein Mikroschalter, vorgesehen, wobei mittels des zumindest einen Schaltmittels eine Mittenstellung des Antriebselements detektierbar ist, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Mittels des Mikroschalters ist es möglich, die Mittenstellung des Antriebselements zu detektieren. Der Mikroschalter bzw. das zumindest eine Schaltmittel ist dabei mit einer Steuereinheit im Kraftfahrzeug bzw. in der Schließeinrichtung verbunden, wobei die Steuereinheit gleichzeitig mit dem elektrischen Antrieb bzw. dem Elektromotor in Verbindung steht. Somit ist bei einem Erreichen einer Mittenstellung des Antriebselements und bevorzugt bei einem Erreichen des Anschlags der Steuerkurve, der Druckschrift Mittenstellung zugeordnet ist, ein Schaltsignal generierbar, mittels dem der elektrische Antrieb ausschaltbar ist. Somit ist im Zusammenspiel zwischen Mikroschalter, elektrischem Antrieb und Anschlag in der Steuerkurve ein Abschalten des elektrischen Antriebs und gleichzeitig ein sicheres Erreichen der Mittenstellung erzielbar, wobei ein Überfahren der Mittenstellung verhinderbar ist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Schließeinrichtung ist folglich eine Rücklaufsicherung bzw. eine Rücklaufsperre bereitstellbar, die ein verbessertes Kraftfahrzeugschloss bereitstellt.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist das Führungsmittel auf einer Kreisbahn um einen Schwenkpunkt, insbesondere eine Schwenkachse, des Antriebselements in der Steuerkurve führbar. Das Führungsmittel bzw. der auf dem Antriebselement angeordnete Zylinderstift wird bevorzugt auf einer Kreisbahn um die Schwenkachse des Antriebselements geführt. Mit anderen Worten ist der Zylinderstift ortsfest am Antriebselement angeordnet, wodurch ein sicheres Zusammenspiel zwischen Zylinderstift und Steuerkurve erzielbar ist.
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Insbesondere dann, wenn das Steuerelement schwenkbar in der Schließeinrichtung aufgenommen ist, ergibt sich hierdurch eine konstruktiv günstige Anordnung zur Erzielung eines Mittels zur Bereitstellung einer Rücklaufsicherung, die gleichzeitig zur Bereitstellung von Endanschlägen für das Antriebselement dienen kann. In jedem Fall wird durch den erfindungsgemäßen Aufbau und dem Einsatz des Steuerelements eine konstruktiv einfache und in Bezug auf die notwendigen Bauteile eine Schließeinrichtung bereitgestellt, die mit minimalen Mitteln ein sicheres Funktionieren der Schließeinrichtung gewährleistet. Insbesondere wird ein Überfahren der Mittenstellung durch den erfindungsgemäßen Einsatz eines Anschlags in der Steuerkurve erzielt, so dass ein sicheres Betätigen der Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung und ein Überfahren der Mittenstellung verhinderbar ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine Ausgestaltungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine prinzipielle Darstellung eines Kraftfahrzeugschlosses, insbesondere eines Heckklappenschlosses, in einer Draufsicht auf einen elektrischen Antrieb mit einem nachgeschalteten Antriebselement und einer Rücklaufsicherung.
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In der 1 ist eine Draufsicht auf eine Kraftfahrzeugschließeinrichtung 1 in einer prinzipiellen Darstellung mit einem elektrischen Antrieb 2, einer Getriebestufe 3, einem Antriebselement 4 und einem Steuerelement 5 in einer Draufsicht wiedergegeben. Bei dem elektrischen Antrieb 2 handelt es sich bevorzugt um einen elektrischen Gleichstrommotor, der mittels Kontakten 6 mit einer Steuereinheit 7 elektrisch verbunden und antreibbar bzw. steuerbar ist. Auf einer Abtriebswelle 8 des elektrischen Antriebs 2 ist ein Zahnrad 9, insbesondere eine Schnecke 9 eines Schneckenradgetriebes 3, montiert. Das Zahnrad 9 kämmt mit einem weiteren Zahnrad 10, insbesondere einem Schneckenrad 10, so dass eine erste Getriebestufe 3 in der Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung 1 erzielbar ist.
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In diesem Ausführungsbeispiel wirkt das Zahnrad 10 der ersten Getriebestufe 3 mit einem weiteren Zahnrad 11 zusammen, wobei das Zahnrad 11 unmittelbar mit dem Antriebselement 4 zusammenwirkt, wodurch eine weitere Getriebestufe 12 erzielbar ist. Das Zahnrad 11 kann beispielsweise einstückig mit dem Zahnrad 10 ausgebildet sein oder zumindest derart mit dem Zahnrad 10 verbunden sein, dass eine Übertragung eines Drehmoments ermöglichbar ist. Mittels der ersten und zweiten Getriebestufe 3, 12 kann das Antriebselement 4 um eine Schwenkachse 13 herum in beide Bewegungsrichtungen angetrieben werden. Je nach Drehrichtung des elektrischen Antriebs 2 kann somit mittels des Antriebselements 4 eine unterschiedliche Funktion in der Schließeinrichtung 1 ausgeführt werden, wie mit dem Pfeil P1 angedeutet. Beispielhaft sind in der 1 Funktionselemente 14, 15 beispielhaft als Kreise eingezeichnet worden.
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Das Antriebselement 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel als scheibenförmiges Antriebselement 4 ausgeführt, wobei natürlich ebenfalls die Form eines Hebels oder Zahnradsegments vorstellbar ist. Ebenso sind die Funktionselemente 14, 15 als Zahnräder, weitere Getriebestufe und/oder Hebel ausführbar, je nach Ausführungsform der Schließeinrichtung 1. Dabei ist beispielhaft mittels des Funktionselements 14 ein Zuziehen der Schließeinrichtung ermöglichbar und wiederum lediglich beispielhaft mittels des Funktionselements 15 ein elektrisches Öffnen eines nicht dargestellten Gesperres durchführbar. Je nach Bewegungsrichtung des Antriebselements 4 kann somit in der Schließeinrichtung 1 eine unterschiedliche Funktion realisiert werden. Zuziehen heißt in diesem Sinne, dass ein in der Schließeinrichtung 1 befindliches Gesperre von einer Vorrastposition in eine Hauptrastposition überführbar ist. Elektrisches Öffnen meint, dass das in einer Hauptrastposition befindliche Gesperre mittels des Antriebselements 4 in eine Offenstellung überführbar ist, das heißt entsperrbar ist.
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Dargestellt ist in der 1 eine Mittenstellung M des Antriebselements 4. Ein am Antriebselement 4 angeordneter Zylinderstift 16 ist in einer Steuerkurve 17 des Steuerelements 5 geführt. Die dargestellte Mittenstellung M des Antriebselements 4 ist vorzugsweise mittels eines Mikroschalters 18 erfassbar, wobei der Mikroschalter 18 wiederum mit der Steuereinheit 7 elektrisch verbunden ist. In der Mittenstellung M befindet sich der Zylinderstift 16 in einer Ausgangslage A, wobei ausgehend von der Ausgangslage A und je nach Drehrichtung des Antriebselements 4 der Zylinderstift 16 entlang der Steuerkurve 17 im Steuerelement 5 führbar ist.
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Wird beispielsweise das Antriebselement 4 im Gegenuhrzeigersinn in Richtung des Pfeils P1 und um die Achse 13 herum bewegt, so gelangt der Zylinderstift 16 in eine Funktionslage 16', in der beispielsweise ein elektrisches Öffnen mittels des Funktionselements 15 ausgeführt wird. Wird nun nach dem elektrischen Öffnen und mittels des elektrisches Antriebs 2 das Antriebselement 4 in seine Ausgangslage, das heißt in die Mittenstellung M zurückbewegt, so wird der Zylinderstift 16 bzw. 16' gegen einen Anschlag 19 und entlang der Kreisbahn A bewegt, wodurch ein mechanischer Anschlag 19 für das Antriebselement 4 zur Verfügung steht. Der Zylinderstift 16 gelangt dann in die Anschlagslage 16", wodurch ein sicheres Abbremsen des Antriebselements 4 und insbesondere ein Erreichen der Mittenstellung M erzielbar ist. Gleichzeitig wird die Mittenstellung M mittels des Mikroschalters 18 erfasst, so dass der elektrische Antrieb 2 abschaltbar ist. Bei einem Abschalten des Antriebs 2 besteht bei herkömmlichen Schließsystemen die Gefahr, dass es aufgrund zum Beispiel eines Nachlaufs des Motors zu einem Überfahren der Mittenstellung M kommt. Ein Überfahren der Mittenstellung M wird mittels des erfindungsgemäßen Einsatzes eines Steuerelements 5 verhindert.
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In jedem Fall kann mittels des Steuerelements 5 ein Überfahren der Mittenstellung M verhindert werden, so dass Fehlfunktionen in der Schließeinrichtung 1 verhinderbar sind. Nach einem Erreichen der Anschlagstellung 16" gelangt der Zylinderstift 16 wieder in seine Ausgangslage A, wobei das Steuerelement 5 mittels eines Federelements 20 in Richtung des Pfeils P2 vorgespannt, so dass der Zylinderstift 16 in seine Ausgangslage A zurückführbar ist. Mittels des erfindungsgemäßen Aufbaus der Schließeinrichtung und insbesondere mittels des Steuerelements 5 kann ein Überfahren der Mittenstellung M sicher verhindert werden, so dass Fehlfunktionen in der Schließeinrichtung 1 vermeidbar bzw. mechanisch verhinderbar sind. Auch wenn in diesem Ausführungsbeispiel lediglich ein Mikroschalter 18 vorgesehen ist, so ist es natürlich ebenfalls vorstellbar, dass je nach Ausführungsform des Steuerelements 5 und/oder des Antriebselements 4 und/oder der Funktionselemente 14, 15 weitere Mikroschalter 18 mit der Steuereinheit 7 verbunden sind, so dass ein sicheres Abschalten des elektrisches Antriebs 2 beim Erreichen des mechanischen Anschlags 19 ermöglichbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug-Schließeinrichtung
- 2
- elektrischer Antrieb
- 3, 12
- Getriebestufe
- 4
- Antriebselement
- 5
- Steuerelement
- 6
- Kontakte
- 7
- Steuereinheit
- 8
- Abtriebswelle
- 9, 10, 11
- Zahnrad
- 13
- Achse
- 14, 15
- Funktionselement
- 16, 16', 16''
- Zylinderstift
- 17
- Steuerkurve
- 18
- Mikroschalter
- 19
- Anschlag
- 20
- Federelement
- P1, P2
- Pfeil
- M
- Mittenstellung
- A
- Ausgangslage
- F1
- Funktionslage
- K
- Kreisbahn
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009020488 A1 [0003]
- DE 102013006521 A1 [0004]