DE100255C

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Publication number: DE100255C
Application number: DENDAT100255D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von Bücherregistern und beruht auf der Anwendung eines mit Messern und Drucktypen versehenen und in einer Geradführung auf und nieder beweglichen Messerkopfes. Beim Niedergang dieses Messerkopfes schneiden zuerst die Messer, in das auf einen mit schräger, verstellbarer Rückenstütze ausgestatteten Tisch liegende Buch abgestufte Register ein. Beim nächsten Niedergang des entsprechend gedrehten Messerkopfes gelangen dann die Drucktypen zur Wirkung und bedrucken die Böden der Einschnitte mit Buchstaben, Zahlen und Worten.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.

Fig. ι zeigt die Maschine in der Seitenansicht.

Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch die Mittelachse des Messerkopfes.

Fig. 3 ist ein um go° dazu versetzter senkrechter Schnitt.

Fig. 4 ist ein wagerechter Schnitt über dem zur Aufnahme des Buches dienenden Tisch.

Die Fig. 5 und 6 veranschaulichen Einzelheiten der Vorrichtung zum Drehen des Messerkopfes.

Fig. 7 zeigt ein nach vorliegender Erfindung bearbeitetes Buch in schaubildlicher Darstellung.

Das Maschinengestell A trägt den zum Auflegen des zu bearbeitenden Buches bestimmten Tisch 3, auf welchem die schräge Rückenstütze 3^h verschiebbar ist. Am vorderen Rande des Tisches befindet sich die Platte 3^b mit zwei in einander greifenden Zahnrädern 3^C und 3^d. Das Zahnrad 3° ist auf einer Schraubenspindel befestigt, welche in den festen Lagern 3 ^f, 3 s drehbar ist. Von der Rückenstütze geht ein mit Muttergewinde versehener Arm 3^k durch einen Schlitz des Tisches, wodurch die Rückenstütze vom Handrade aus mittelst Schraubenspindel 3^m eingestellt werden kann.

Oberhalb des Tisches 3 ist die zum Festklemmen des zu bearbeitenden Buches dienende Druckplatte 7 vorgesehen. Dieselbe wird von den unten durch eine Traverse j^b verbundenen Stangen η^Ά gehalten (Fig. 2). Letztere ist zwischen den Seitenwänden des Gestelles angeordnet und besitzt an jedem Ende die durch die genannten Seitenwände hindurchtretenden Ansätze zum Angriff der Stangen 7^a. In der Mitte der Traverse y^b greift eine Zugstange j^a an, welche mittelst eines Tritthebels y^e niedergezogen werden kann.

Die Druckplatte 7 steht unter dem Einflufs eines drehbaren und gelenkartig an die Traverse 7^b angeschlossenen Gegengewichthebels.

Das zu bearbeitende Buch wird mit seinem Rücken gegen die Rückenstütze 3¹¹ derart gelegt, dafs die vorderen Ränder der Blätter in einer zur Rückenstütze parallelen Ebene liegen. Durch Bethätigung des Tritthebels wird dann die Druckplatte 7 auf das Buch niedergesenkt.

Das Ausschneiden und Bedrucken erfolgt dann mittelst des nachstehend beschriebenen,

mit Messern und Typen versehenen Messerkopfes.

Auf der Welle 4^b sind innerhalb des Gestelles A zwischen den Lagerböcken B B¹ zwei Scheiben 4^C vorgesehen, welche durch die Querstege 4^d und 4^e unter einander verbunden sind. Die beiden Querstege 4^d dienen zur Aufnahme der Messer und die beiden Querstege 4^e zur Aufnahme der Drucktypen. Die Messer haben die Form von halbrunden oder Hohlmeifseln und können, je nach der erforderlichen Tiefe der Einschnitte, genau eingestellt werden. Wie aas der Fig. 7 leicht ersichtlich ist, ordnet man die Messer und Typen derart an, dafs der vordere Rand des Buches in einer zur Achse des Buches geneigten Linie ausgeschnitten und bedruckt wird. In den Querstegen 4^d befindet sich eine Anzahl von radial zur Welle 4^b verlaufenden Löchern zur Aufnahme der Messerschä'fte, welche durch Stellschrauben 4S in ihrer Lage erhalten werden. Die Messerschäfte passen genau in die Löcher und werden in ihrer richtigen Stellung noch durch die Endschrauben 4^f gesichert.

Die Drucktypen sind in gleicher Weise angeordnet und so eingestellt, dafs sie gerade das unter den ausgeschnittenen Blättern befindliche Blatt bedrucken.

Die Welle 4^b ruht in den bereits erwähnten Lagerböcken BB¹, die in den Seitenwänden des Gestelles auf- und abwärts verschiebbar sind. Diese Verschiebung erfolgt mittelst der auf einer parallel zur Hauptwelle 2 gelagerten Welle 6^a angeordneten Kurbelscheiben 6, welche durch die Pleuelstangen 6^b an die Welle 4^b angeschlossen sind. Die Welle 6^a wird durch Vermittelung der Zahnräder 2^a und 2^b von dein auf der Welle 2 angeordneten Schwungrad ι in Umdrehung versetzt.

Bei jeder vollen Umdrehung der Welle 2 findet eine Abwärts- und eine Aufwärtsbewegung des Messerkopfes statt.

Bei jeder Aufwärtsbewegung erfährt der Messerkopf eine Vierteldrehung. Zu diesem Zweck sind auf der Aufsenfläche der Scheibe 4° vier radiale Rippen 8^a angebracht (Fig. 5 und 6). An dem Maschinengestell ist ein Winkelhebel 9 drehbar gelagert, welcher unter dem Einflufs einer Feder steht, die ihn in seiner regelrechten Lage hält. Dieser Winkelhebel 9 besitzt eine Schneide, welche nach der Stirnfläche des Messerkopfes hin gerichtet ist und mit den Rippen 8^a zum Eingriff gelangen kann. Bei der Abwärtsbewegung des Messerkopfes wird der Winkelhebel 9 unter Spannung, seiner Feder durch die jeweilige Rippe leicht abgelenkt, bei der Aufwärtsbewegung dagegen läfst sich die Schneide des Winkelhebels nicht ablenken, sondern veranlafst ihrerseits eine Drehung des Messerkopfes, welche genau auf eine Vierteldrehung gebracht werden kann.

Bei der Abwärtsbewegung des Messerkopfes wird derselbe in seiner jeweiligen Stellung durch einen Stift 8^b (Fig. 2) verriegelt, der in dem einen beweglichen Lagerbock B angeordnet ist. Der Stift 8^b wird durch eine Feder gegen das Ende des Messerkopfes gedrängt, welches entsprechend den Schneid- und Druckstellungen des Messerkopfes mit vier Bohrungen b¹ b'² b³ b* (Fig. 6) ausgestattet ist. Das a'ufsere Ende des Stiftes 8^b steht mit dem Arm 8^C eines an der Welle 4^b drehbar gelagerten Winkelhebels im Eingriff, dessen anderer Arm 8^f bei der Abwärtsbewegung des Messerkopfes gegen einen Anschlag 8^e trifft. Der Winkelhebel läfst infolge dessen den Stift 8^b ungehindert in der entsprechenden Bohrung des Messerkopfes, während er ihn bei der Aufwärtsbewegung infolge Federwirkung aufser Eingriff mit dem Messerkopf bringt.

Der Anschlag 8^e und der Winkelhebel 9 sind einander in ihrer Stellung angepafst, so dafs die Vierteldrehung des Messerkopfes stets ungehindert erfolgen kann, darauf aber eine neue Verriegelung desselben eintritt.

Die beschriebene Maschine ist für den Fall gedacht, dafs für ein Buch zwei Sätze von Einschnitten und Zeichen erforderlich sind, z. B. zwei Alphabete oder ein Alphabet in zwei Abtheilungen oder je ein Register für das alte und neue Testament der Bibel oder dergl. mehr.

Beim ersten Niedergang der Walze wird der eine und beim zweiten Niedergang der andere Satz von Einschnitten gemacht. Alsdann erst werden beim dritten und vierten Niedergang die beiden Aufdrücke besorgt.

Da somit ein Buch nach vier Umdrehungen der Kurbelscheiben 6 fertig bearbeitet ist, so ist bei der beschriebenen Maschine eine selbstthätige Ausrückvorrichtung vorgesehen, welche immer nach viermaligem Niedergehen der Walze wirkt.

Claims

, Patent-Ansprüche:

i. Maschine zur Herstellung von Bücherregistern, gekennzeichnet durch einen in Längsreihen abwechselnd mit Messern und Drucktypen versehenen, in einer Geradführung auf- und niederbeweglichen Messerkopf, bei dessen Niedergang zuerst die Messer in das auf einem mit schräger, verstellbarer Rückenstütze ausgestatteten Tisch liegende Buch abgestufte Register einschneiden (Fig. 7), worauf beim nächsten Niedergang des um eine Vierteldrehung

verstellten Kopfes die Drucktypen niedergehen und die Böden der Einschnitte mit Buchstaben, Zahlen oder Worten bedrucken. Eine Maschine der unter i. gekennzeichneten Art, bei welcher die Drehung des Messerkopfes durch einen unter Federdruck stehenden und in eine Schneide auslaufenden Winkelhebel (9) erfolgt, welcher mit radialen Rippen (8^a) des Messerkopfes in Eingriff kommt und bei der Aufwärtsbewegung des letzteren eine Vierteldrehung desselben veranlafst, während der Messerkopf in seinen Schneid- und Druckstellungen durch einen mittelst Winkelhebels (8^C, 8^ und festen Anschlages (8^e) bethätigten Stiftes (8^b) verriegelt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.