DE174775C

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Publication number: DE174775C
Application number: DENDAT174775D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Rotationsdruckmaschinen und betrifft insbesondere eine Vorrichtung, welche das Zerteilen der' bedruckten oder der bedruckten und darauf längs gefalzten Papierbahn in Bogen von verschiedener Länge bewirkt.

Es sind schon Schnellpressen mit hin- und herschwingenden Druckzylindern- bekannt, bei denen eine zwischen unbeweglichen flachen

ίο Fundamenten und hin- und herschwingenden Druckzylindern mit verschiedenen Formaten bedruckte Papierbahn zu einzelnen Bogen mittels Schneidezylinder geschnitten wird, die mit. größerer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden, als diejenige der Zuführwalzen beträgt, durch die die Papierbahn diesen Schneidezylindern zugebracht wird, und die durch Wechselräder mit verschiedener Geschwindigkeit nach Maßgabe der zu schneidenden Bogengröße angetrieben werden. Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Rotationsmaschine, bei der die Papierbahn zwischen fortwährend in Umdrehung befindlichen Form- und Druckzylindern dadurch mit verschiedenen großen Formatseiten bedruckt werden kann, daß ihre Weiterbewegung nach jeder Druckperiode der Zylinder bis zum Beginn der nächstfolgenden Druckperiode dem Format entsprechend lange verzögert wird. Die den eigentlichen Erfindungsgegenstand bildende Schneidevorrichtung unterscheidet sich von der bei der oben als bekannt angeführten Maschine verwendeten dadurch wesentlich, daß besondere Mittel vorgesehen sind, um die Geschwindigkeit der Schneide- oder Perforierorgane in beliebigem Maße derjenigen der Papierbahn anzupassen, ohne daß die Umdrehungszahl der Zylinder oder dergl., an denen die Schneideorgane befestigt sind, durch Wechselräder oder dergl. geändert zu werden braucht.

Vermöge dieser Vorrichtung läßt sich durch entsprechendes Einstellen der Schneideorgane der Augenblick, in dem die Papierbahn perforiert bezw. durchschnitten werden soll, und somit also die Bogenlänge mit großer Genauigkeit bestimmen, ohne daß die Einstellung von bestimmten vorhandenen Abmessungen der Wechselräder oder anderer Teile irgendwie abhängig ist.

Es empfiehlt sich, eine derartige der Erfindung entsprechende Anordnung der Perforier- bezw. Schneideorgane besonders dann, wenn man zunächst quer verlaufende Schnitte oder Perforationen in der Papierbahn erzeugen und dann erst das Abtrennen der einzelnen Bogenlängen von der perforierten Papierbahn unter. Anspannung der letzteren bis zum Durchreißen der perforierten Stellen vornehmen will. Im nachfolgenden wird .dieser Fall angenommen; es können jedoch auch Schneideklingen oder solche Teile, welche die Papierlängen auf einmal abtrennen, Verwendung finden. Die rotierenden Zylinder können mit einem oder mehreren Paaren von Perforier- oder Schneideorganen versehen sein,

so daß bei jeder Umdrehung eine oder mehrere Papierlängen perforiert oder abgeschnitten werden.

In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele der den Erfindungsgegenstand verkörpernden Vorrichtung veranschaulicht.

Bei der in Fig. I und 2 in Seitenansicht gezeigten Ausführungsform befinden sich die

ίο Perforierorgane an rotierenden Armen 18. Diese sind auf Wellen 19 radial verstellbar. Die Wellen 19 selbst können einander genähert bezw. voneinander entfernt werden, um die radiale Verstellung der Arme 18 zu gestatten. Bei der dargestellten Anordnung wird die radiale Verstellung der rotierenden Arme mittels Schraubenspindeln 20 bewirkt, indem die Arme an Rahmen oder Schlitten 21 sitzen, in welchen die Lager der Wellen 19 verschiebbar angeordnet sind. Durch entsprechendes Drehen der Schraubenspindeln können die Arme an den Schlitten rückwärts- oder vorwärtsbewegt werden.

Die Lager der Wellen 19 sind auf Armen 22 befestigt, die auf den Wellen 23 sitzen. Die Arme 22 besitzen Fortsätze 24 mit kreisbogenförmigen Schlitzen 25, so daß sie gegeneinander hin- und voneinander wegbewegt und in jeder gewünschten Stellung

■30 mittels Bolzen gesichert werden können. Ihre Drehbewegung erhalten die Arme 18 durch die auf den Wellen 19 angeordneten Zahnräder 26, welche mit den auf den Wellen 23 sitzenden und auch ineinander greifenden Zahnrädern 27 in Eingriff stehen.

Fig. 2 zeigt diejenige Einstellung der Arme, bei welcher die kleinsten Bogenlängen abgeschnitten werden.

Nach einer weiteren Ausführungsform (Fig. 3 und 4) können Perforierzylinder angewendet werden, die ihren Antrieb mittels Oval- oder Exzentervorgelege oder ähnlicher Einrichtungen erhalten, so daß die Umfangsgeschwindigkeit der Zylinder und demzufolge auch jene der Perforierorgane während jeder Umdrehung wechselt. Diese Antriebseinrichtung ermöglicht es gleichfalls, den Perforieroder Schneideorganen bei ihrer gegenseitigen Berührung eine Geschwindigkeit zu erteilen, die derjenigen entspricht, mit welcher sich die Papierbahn nach Maßgabe der bedruckten Papierlängen fortbewegt.

Fig. 3 und 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung, bei welchem die Perforierzylinder 28 genügend weit voneinander gestellt sind, damit die Papierbahn zwischen ihnen frei hindurchgehen kann. Diese Zylinder werden an ihrem einen Ende mittels exzentrischer Vorgelege, wie folgt, angetrieben: 29 ist eine im Rahmen gelagerte Antriebswelle mit einem Triebe 30.

An diesem ist mittels Bolzen 32, die in einem kreisförmigen Schlitz 33 verstellbar sind (Fig. 4), ein Zahnrad 31 verstellbar befestigt. Dieses greift in ein auf der Welle eines der Zylinder 28 sitzendes ähnliches Zahnrad 34, welches an einem Trieb 35 derselben Welle mittels Bolzen und kreisförmigen Schlitzes gleichfalls verstellbar befestigt ist. Die Perforierzylinder 28 sind miteinander in üblicher Weise durch Zahnräder verbunden. Wie ersichtlich, bewirkt das beschriebene Vorgelege, daß die Zylinder 28 sich in beständigem, gleichartigem Wechsel während eines Teiles ihrer Umdrehung mit wachsender Umfangsgeschwindigkeit drehen und dann allmählich eine geringere Umfangsgeschwindigkeit annehmen. Die höhere Geschwindigkeit entspricht der Geschwindigkeit der Papierbahn, wenn ein großes Format gedruckt wird, während die kleinste Geschwindigkeit der bei Erzeugung der kürzesten Bogen auftretenden Geschwindigkeit der Papierbahn entspricht. An Stelle der exzentrischen Räder können selbstverständlich auch ovale Räder verwendet werden, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Durch entsprechendes Einstellen des exzentrischen oder ovalen Rades auf der Welle des Schneidezylinders läßt sich die Geschwindigkeit der Perforierorgane so einrichten, daß dieselben im Augenblicke des Schneidens oder Perforierens sich mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen wie das Papier. Sie werden demnach die Papierbahn perforieren oder einschneiden, ohne sie in Schleifen zu legen oder eine unnötige Spannung auf das Papier auszuüben.

Es können ferner statt vollständiger Schneide- oder Perforierzylinder auch Teilstücke solcher oder anders geformte rotierende Teile, welche die Schneide- oder Perforierorgane tragen, bei den vorstehend beschriebenen Vorrichtungen verwendet werden.

Die bedruckte Papierbahn, welche perforiert oder geschnitten werden soll, kann eine einfache oder eine längsweise gefalzte Bahn sein, kann auch aus mehreren längs^ weise gefalzten oder nicht gefalzten, übereinander gelegten Papierbahnen bestehen.

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Claims

Patent-An Sprüche:

i. Papierschneide- bezw. Perforiervorrichtung für Rotationsdruckmaschinen für wechselnde Bogenformate, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der in bekannter Weise an sich drehenden Zylindern oder dergl. befestigten Schneidebezw. Perforiervorrichtungen im 'Augenblick des Schneidens oder Perforierens mit der Geschwindigkeit der in bekannter Weise entsprechend dem jeweiligen Druckformat verschieden schnell weiterbewegten

Papierbahn durch solche Mittel in Übereinstimmung gebracht werden kann, welche eine Änderung der Umdrehungszahl der Schneide- bezw. Perforierzylinder durch Wechselräder oder dergl. nicht nötig machen.
2. Eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforier- oder Schneidevorrichtungen von rotierenden Armen (18) getragen werden, welche auf ihren Wellen (19) in radialer Richtung verstellbar angebracht sind, so daß durch den gewählten Abstand der Perforier- oder Schneidevorrichtungen von den Mittellinien der genannten Wellen (19) ihre Geschwindigkeit eingestellt werden kann, wobei auch der Abstand der Wellen (19) voneinander dementsprechend dadurch eingestellt werden kann, daß sie an bewegliehen Armen (22) gelagert sind, die auf den Achsen (23) der Antriebsräder (27) drehbar bezw. einstellbar gelagert sind.
3. Eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide- bezw. Perforiervorrichtungen mittels Unrund- oder Exzentervorgelege (31, 34) angetrieben werden, vermittels deren ihre Umlaufsgeschwindigkeit innerhalb jeder Dreh- bewegung wechselt, so daß durch eine in bekannter Weise vorgenommene Verstellung dieser Antriebsvorrichtung die Geschwindigkeit der Schneide- bezw. Perforiervorrichtungen, mit welcher diese sich gerade beim Erfassen der Papierbahn bewegen, entsprechend der Geschwindigkeit der Papierbahn geregelt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.