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Anordnung von Behältniseinheiten, wie Regalen Schränken Ständern oder
ähnlichen Behältnissen Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung von Regalen,
Schränken, Ständern oder ähnlichen Behältniseinheiten zur Unterbringung von Schrift-
und Registraturgut, Akten, Büchern oder sonstigen Gegenständen in einem Raum.
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Um in einem bestimmten Raum eine möglichst große Anzahl solcher Behältniseinheiten
unterzubringen, dahei aber jede Behältniseinheit zur Entnahme bzw. zur Einbringung
der betreffenden Gegenstände zugänglich zu machen, wurde bereits vorgeschlagen,
in einem Fachschrank für Bücher od. dgl. eine Anzahl von einzelnen Kästen in zwei
hintereinanderliegenden Reihen anzuordnen und sowohl in Reihenlängsrichtung als
auch in Reihenquerrichtung mittels sich kreuzender Führungen verschiebbar zu lagern.
Dabei wurde in der vorderen Reihe ein Kasten ausgelassen, so daß man durch Verschiebung
der vorderen Kästen vor jedem beliebigen hinteren Kasten einen freien Platz schaffen
konnte, in den der gewünschte hintere Kasten vorgezogen und zugänglich gemacht werden
konnte. Der Fachschrank muß bei dieser Anordnung über seine ganze, die vordere Kastenreihe
umfassende Breite offen sein. Man kann zwar die Kästen der vorderen Reihe gemeinsam
hin- und herschieben, aber die Kästen der hinteren Reihe müssen einzeln vorgezogen
werden. Bei der Verwendung dieses Systems für die Anordnung von verhältnismäßig
großen und schweren Regalen, Schränken oder Ständern wäre eine solche Handhabung
schwierig, umständlich und gefährlich, weil man in die Lücke zwischen den vorderen
Regalen oder Schränken treten müßte und Gefahr liefe, bei einer unbeabsichtigten
Verschiebungsbewegung dieser Regale oder Schränke zwischen denselben eingeklemmt
zu werden.
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Es ist ferner ein Schrank bekannt, in welchem eine Anzahl von Behältern
in vertikalen Reihen übereinander angeordnet sind und mittels endloser Ketten paternosterartig
bewegt werden. Eine solche Anordnung hat den Nachteil, daß der zur Bewegung der
Behälter erforderliche Raum zwei- bis dreimal so groß wie der eigentliche Nutzraum
der Behälter sein muß, so daß eiine Raumersparnis nicht erreicht wird.
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Schließlich ist auch ein Schrank mit Schubladen bekannt, die hintereinander
angeordnet und in einer parallel zur Stirnfront des Schrankes verlaufenden Ebene
verschiebbar sind. Auch hier besteht aber ein ungünstiges Verhältnis zwischen dem
Nutzraum und dem toten Raum, weil die Schubladenführung etwa dreimal so lang wie
die Länge einer der beiden darin unterzubringenden Schubladen sein soll.
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Die Anordnung gemäß der Erfindung geht ebenfalls von zwei nebeneinanderliegenden
Reihen von Behältniseinheiten aus, welche sowohl in Reihenlängsrichtung als auch
in Reihenquerrichtung verschiebbar gelagert sind.
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Die Erfindung selbst besteht darin, daß am vorderen bzw. hinteren
Ende jeder der beiden benachbarten Reihen der Behältniseinheiten ein freier, der
Aufnahme einer BehäLtniseinh,eit räumlich entsp.rechender latz des Unterbringungsraumes
belassen ist und die Behältniseinheiten einer jeden Behältnisreihe gruppenweise
oder geschlossen in Richtung des freien Platzes der betreffenden Reihe vor- bzw.
zurückschiebbar sind, wobei die Behältnisse der beiden Reihen vorzugsweise gleichzeitig
derart vor- bzw. zurückbewegt werden, daß die eine Behältniseinheit auf den vorderen
freien Platz dieser Reihe vorrückt, während die Behältniseinheit der anderen Reihe
auf den hinteren freien Platz dieser Reihe zurückrückt, und anschließend die jeweils
vorderste Behältniseinheit der einen Reihe und die jeweils hinterste Behältniseinheit
der anderen Reihe vorzugsweise gleichzeitig seitlich in den durch die Verschiebung
der Behältniseinheiten frei gewordenen Platz der benachbarten Reihe verschoben werden.
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Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt wird vor
allem darin erblickt, daß bei bester Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes
jedes Regal bzw. jeder Schrank, Ständer od. dgl. zur Entnahme oder Einbringung der
einzulagernden Gegenstände von ein und derselben Stelle des Raumes aus zugänglich
gemacht werden kann, wobei die nicht benötigten Regale, Schränke od. dgl. versperrt
sind und die Benutzung der Anordnung völlig gefahrlos und mechanisch, vorzugsweise
automatisch, erfolgen kann. Nur die beiden freien Plätze an jedem Reihenende müssen
frei bleiben, wobei der vordere freie Platz nur durch eine
verhältnismäßig
schmale Tür von Regalbreite versperrt zu werden braucht; um-den ganzen, im übrigen
fast restlos ausgenutzten Raum abzuschließen. Die Hintereinanderanordnung der Regale,
Schränke od. dgl. und ihre schrittweise Bewegung einerseits in Gruppen vor und zurück
und andererseits einzeln nach der Seite vorn und hinten kann rhythmisch erfolgen,
wodurch -die mechanische Betätigung der Bewegungsvorgänge mit verhältnismäßig geringem
Kraftaufwand bewirkt werden kann. Unfälle können nicht passieren, weil jedes gewünschte
Regal od. dgl. mechanisch nach vorn zum Eingang des Raumes bewegt werden kann- und
der Benutzer niemals zwischen zwei Regale treten kann, weil dieselben unmittelbar
hintereinanderstehen. Der tote Raum ist im übrigen auf ein Mindestmaß reduziert.
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Die Steuerung der taktmäßig erfolgenden Verschiebungsbewegungen kann
vollautomatisch, z. B.- mittels Drucktasten, an Hand eines die Lage der einzelnen
Einheiten innerhalb der Gesamtanordnung anzeigenden Tableaus bewirkt werden. Es
können aber auch einfachere manuelle oder maschinelle Steuerungen, z. B. mittels
an der Vorderseite der Anordnung befindlicher Schalthebel od. dgl., verwendet werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch in einem Horizontalschnitt
der Anordnung veranschaulicht. Die Figur zeigt lediglich ein Ausführungsbeispiel
zur Erläuterung des wesentlichen Erfindungsgedankens, wobei die maschinelle Ausrüstung
und sonstige Einzelheiten der praktischen Ausbildung fortgelassen worden sind.
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Gemäß dem dargestellten Beispiel ist die ganze Anordnung in einem
lediglich schematisch durch die Begrenzungswände angedeuteten Raum 1 untergebracht.
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Es kann dies ein beliebiger Lagerraum, ein Tresorraum od. dgl. sein,
welcher an seiner Vorderseite mindestens teilweise offen und zugänglich, jedoch
selbstverständlich durch Türen verschließbar ist.
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Der Grundriß des Raumes 1 ist nun fast vollständig durch eine größere
Anzahl, im Ausführungsbeispiel zwanzig, Behältniseinheiten 2 ausgefüllt, die z.
B. aus unter sich völlig gleichen Regalen oder vorn offenen Schränken bestehen.
Die offenen Vorderseiten dieser Regale sind mit 3 bezeichnet. Jedes Regal 2 hat
ferner eine Rückwand 4 und Seitenwände 5 sowie die üblichen Fachböden oder sonstigen
inneren Unterteilungen.
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Die zwanzig Einheiten 2 sind beispielsweise in zwei nebeneinanderliegenden
Reihen zu je zehn Einheiten in dem Raum 1 angeordnet, wobei die Länge des Raumes
1 so bemessen ist, daß in jeder Behältnisreihe vorn bzw. hinten ein Platz 6 bzw.
7 frei bleibt, dessen Größe derjenigen einer Behältniseinheit 2 zuzüglich eines
geringen Spielraumes entspricht. Bei den Behältnissen möge es sich z. B. um Regale
zur Aufnahme einer Schriftgutregistratur, bestehend aus Ordnern od. dgl., handeln.
Die Ordner mögen alphabetisch in den einzelnen Regalen untergebracht sein, die in
der Zeichnung mit den Buchstaben A bis Z versehen sind.
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Die Behältniseinheiten 2, beispielsweise die Regale A bis Z, sind
nun in dem Raum 1 einerseits gruppenweise bzw. reihenweise in Längsrichtung der
Behältnisreihen und andererseits einzeln seitlich, d. h. in Querrichtung der Behältnisreihen
verschiebbar gelagert. Die Lagerung kann ganz beliebig sein, z. B. können die Behältnisse
2- auf Rollen laufen, an Schienen aufgehängt oder in sonstiger Weise beweglich angeordnet
sein.
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Die Bewegung der Behailtnisgruppen bzw. -einheiten erfolgt beispielsweise
kreislaufartig in Richtung der
in der Figur eingezeichneten Pfeile und wird am besten
durch ein Benutzungsbeispiel erläutert.
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Die Anordnung möge die in der Zeichnung dargestellte Grundstellung
der Behältniseinheiten einnehmen. Hierbei ist vorn in der linken Reihe das Regal
A und vorn in der rechten Reihe das Regal Z frei zugänglich, sobald die in der Zeichnung
nicht näher veranschaulichten Türen des Raumes von den beiden Reihen geöffnet sind.
Es möge nun gewünscht werden, einen Ordner aus dem Regal mit dem Buchstaben T zu
entnehmen. Zu diesem Zweck wird die gesamte linke Gruppe oder Reihe der Regale A
bis K geschlossen von vorn nach hinten in Richtung des linken Pfeiles verschoben,
so daß nunmehr der bisher freie Platz 7 von dem Regal K eingenommen wird und der
vordere Platz, an dem sich bisher das Regal A befand, frei wird. Gleichzeitig wird
die gesamte rechte Gruppe oder Reihe der Regale L bis Z von hinten nach vorn in
Richtung des rechten Pfeiles verschoben, so daß das Regal Z den bisher freien vorderen
Platz 6 einnimmt und der hintere Platz des Regals L frei wird.
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Jetzt wird das linke, ganz hinten befindliche Regal K seitlich von
links nach rechts auf den alten, nun freien Platz des Regals L verschoben. Gleichzeitig
wird das vordere Regal Z von rechts auf die linke Seite verschoben. Als Ergebnis
dieser Verschiebungsbewegungen befindet sich nun vorn in der rechten Reihe das Regal
X, Y, so daß dessen Inhalt frei zugänglich ist.
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Sodann wiederholt sich das Spiel dieser Verschiebungsbewegungen in
gleicher Weise so oft, bis das Regal T den vordersten Platz in der rechten Behältnisreihe
erreicht hat und frei zugänglich geworden ist.
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In der Praxis können die Bewegungsvorgänge automatisch sehr rasch
durchgeführt werden. Beispielsweise genügt ein Druck auf den mit T bezeichneten
Knopf einer Tastatur A bis Z, um alle erforderlichen Verschiebungen in Gang zu setzen
und zu steuern.
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Wenn beispielsweise das Regal F benötigt wird, so ist es gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung nicht unbedingt erforderlich, sämtliche Behältniseinheiten
im Kreislauf der eingezeichneten Pfeile ganz von links nach rechts herumlaufen zu
lassen.
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Man kann in solchem Falle vielmehr die Bewegungsrichtung des Kreislaufes
umkehren, so daß das Regal F in der linken Reihe nach vorn wandert, bis es die vorderste
Stellung erreicht hat und frei zugänglich ist.
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Gemäß einer Variante des Erfindungsgedankens ist es ferner möglich,
den Kreislauf der Behältniseinheiten je nach der Lage des gewünschten Regals zu
verkleinern, indem der hintere freie Platz am Ende einer Behältnisreihe weiter nach
vorn verlegt wird. Wenn beispielsweise das Regal E gewünscht wird, würde es genügen,
die Regale K bis F der linken Reihe nach hinten zu verschieben, so daß der freie
Platz am Ende der Reihe A bis E nunmehr dort ist, wo sich vorher das Regal F befand.
Die taktmäßige Bewegung und der Kreislauf der Regale vollziehen sich dann nur im
vorderen Teil der Anordnung, während die hinteren Regale in Ruhe verharren.
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Es können auch mehr als zwei Behältnisreihen nebeneinander in dem
Aufnahmeraum angeordnet werden, wobei vorzugsweise je zwei benachbarte Reihen, also
ein Reihenpaar, zusammenarbeiten. Es kann dann jedes Reihenpaar an der Vorderseite
durch eine Tür verschlossen werden. Die erfindungsgemäß erzielte außerordentlich
große Einsparung an kostbarem Raum tritt in jedem Falle ein. Die Ersparnis an Baukosten
oder an Mieten wird in den meisten
Fällen die höheren Kosten der
Anordnung bei weitem aufwiegen, ganz abgesehen von der erhöhten Sicherheit.
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PATENTANSPROCHE: 1. Anordnung von Behältniseinheiten, wie Regalen,
Schränken, Ständern oder ähnlichen Behältnissen, zur Unterbringung von Schrift-
und Registraturgut, Akten, Büchern oder sonstigen Gegenständen in einem Raum, in
welchem die in zwei nebeneinanderliegenden Reihen angeordneten Behältniseinheiten
sowohl in Reihenlängsrichtung als auch in Reihenquerrichtung verschiebbar gelagert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen bzw. hinteren Ende jeder der beiden
benachbarten Reihen der Behältniseinheiten (2) ein freier, der Aufnahme einer Behältniseinheit
(2) räumlich entsprechender Platz (6 bzw. 7) des Unterbringungsraumes (1) belassen
ist und die Behältniseinheiten (2) einer jeden Behältnisreihe gruppenweise oder
geschlossen in Richtung des freien Platzes (6 bzw. 7) der betreffenden Reihe vor-
bzw. zurückschiebbar sind, wobei die Behältnisse der beiden Reihen vorzugsweise
gleichzeitig derart vor-bzw. zurückbewegt werden, daß die eine Behältniseinheit
auf den vorderen freien Platz (6) dieser Reihe vorrückt, während die Behältniseinheit
der anderen Reihe auf den hinteren freien Platz (7) dieser Reihe zurückrückt, und
anschließend die jeweils vorderste Behältniseinheit der einen Reihe
und die jeweils
hinterste Behältniseinheit der anderen Reihe vorzugsweise gleichzeitig seitlich
in den durch die Verschiebung der Behältniseinheiten frei gewordenen Platz der benachbarten
Reihe verschoben werden.