DE10024278A1

DE10024278A1 - Kunststoffgehäuse mit einer Aufnahme sowie Verfahren zu dessen Herstellung

Info

Publication number: DE10024278A1
Application number: DE2000124278
Authority: DE
Inventors: Reinhard Nolting
Original assignee: Weidmueller Interface GmbH and Co KG
Current assignee: Weidmueller Interface GmbH and Co KG
Priority date: 2000-05-17
Filing date: 2000-05-17
Publication date: 2001-11-22

Abstract

Ein Kunststoffgehäuse - vorzugsweise für eine Reihenklemme - ist mit einem einstückig an das Gehäuse (9) angeformten Rasthaken (21) versehen, der einen winklig zur Senkrechten auf einer Stromschiene verlaufenden Hinterschicht (23) zum Verrasten der Stromschiene (S) am Gehäuse (9) aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kunststoffgehäuse, insbesondere für eine Reihenklemme, mit einer Aufnahme für eine Stromschiene, sowie ein Verfahren zu dessen Herstel lung.

An Kunststoffgehäusen für Reihenklemmen oder an ähnlichen Elementen müssen in der Regel Stromschienen befestigt werden. Hierzu wird die Stromschiene beispiels weise mit einer Aussparung versehen, durch welche ein die Stromschiene am Kunst stoffgehäuse verriegelndes Element hindurch gesteckt werden kann. Es ist auch be kannt, in der Stromschienenaufnahme Rasthaken auszubilden. Diese Rasthaken si chern die Stromschienen aber in vielen Fällen nicht zufriedenstellend an dem Kunst stoffgehäuse.

Die Erfindung zielt darauf ab, dieses Problem zu lösen, und ein Kunststoffgehäuse zu schaffen, mit dem eine Stromschiene in einfacher Weise sicher gehalten wird. Es soll ferner ein günstiges Herstellungsverfahren für diese Kunststoffgehäuse geschaffen werden.

Die Erfindung erreicht das gesetzte Ziel in Hinsicht auf das Kunststoffgehäuse durch den Gegenstand des Anspruches 1 und in Hinsicht auf das Herstellungsverfahren durch den Gegenstand des Anspruches 8.

Die Erfindung erreicht ihr Ziel in Hinsicht auf das Kunststoffgehäuse also dadurch, daß die Aufnahme für die Stromschiene mit einem einstückig an das Gehäuse ange formten Rasthaken - bevorzugt zum Eingriff in eine Öffnung und/oder eine stirn- und/oder längsseitige Ausnehmung der Stromschiene oder zum seitlichen Verrasten einer schmaleren Stromschiene - versehen wird, der einen winklig zur Senkrechten auf der Stromschiene verlaufenden Hinterschnitt zum Verrasten der Stromschiene am Gehäuse aufweist. Durch diese Ausbildung wird eine definierte und sichere Verra stung der Stromschiene am Gehäuse erreicht. Auch ist es möglich, den Rasthaken weiter in die Stromschiene hinein zu erstrecken, als dies nach dem Stand der Technik möglich war.

Nach vorteilhaften Ausgestaltungen wird der Rasthaken mittig oder im Seitenbereich an oberen und/oder unteren Begrenzungswandungen der Stromschienen angeordnet und schmaler als die Begrenzungswandung für die Stromschiene ausgebildet. Vor zugsweise wird der Rasthaken ferner in einem Winkel größer als 0° und kleiner als 90° zur Stromschiene in der Aufnahme ausgerichtet. Besonders bevorzugt wird der Rast haken im Winkelbereich von 30° bis 60° relativ zur Stromschiene ausgerichtet.

In Hinsicht auf das Verfahren zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß die Her stellung mittels einer Gußform mit einem in einem Winkel größer 0° und kleiner als 90° relativ zur Stromschienenaufnahme bzw. zur Stromschienenebene beweglichen Schieber erfolgt.

Bevorzugt wird dazu eine Gußform verwendet, die einen Boden und einen Deckel aufweist, die relativ zueinander beweglich sind. Dabei wird:

- der Boden mit dem Deckel zusammengefügt,
- vor oder nach dem Zusammenfügen des Bodens und des Deckels der Schieber ausgefahren,
- woraufhin das Kunststoffgehäuse gegossen und dann der Schieber einge fahren wird,
- woraufhin der Boden und der Deckel voneinander getrennt werden.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu ent nehmen.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung anhand von Ausfüh rungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1a-f verschiedene Schritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Kunst stoffgehäuses;

Fig. 2-4 verschiedene Ansichten von drei verschiedenen Rasthaken an einem er findungsgemäßen Kunststoffgehäuse; und

Fig. 5 drei verschiedene Rasthaken an einem erfindungsgemäßen Kunststoffge häuse nach Art der Fig. 2 im Zusammenwirken mit Stromschienen.

Fig. 1a zeigt einen Boden 1 und einen zugehörigen Deckel 3 zum Verschließen des Bodens 1. Am Deckel 3 ist ein Schieber 5 verschieblich geführt.

Nach Fig. 1a sind der Deckel 3 und der Boden 1 zunächst voneinander getrennt. Zum Start des Herstellvorganges wird durch Bewegen des Deckels dieser in der Richtung X auf den Boden 1 aufgesetzt, um der Boden 1 zu verschließen (Fig. 1b). Spätestens jetzt wird der Schieber 5 in seine dem Deckel zugewandte untere Position verschoben und daraufhin der Freiraum 7 zum Ausbilden des Kunststoffgehäuses mit Kunststoff aus gespritzt (Fig. 1c).

Daraufhin wird nach Art der Fig. 1d der Schieber in seine obere Stellung zurückgefah ren (Fig. 1d) und der Deckel 3 nach Art der Fig. 1e in Richtung X von dem Boden ab gehoben, um das Kunststoffgehäuse 9 vom Boden zu entnehmen. Hieraufhin kann dann nach Art der Fig. 1f der Schieber wieder in seine unsere Betriebsstellung zurück gezogen werden und der Spritzvorgang neu starten.

Wie ebenfalls in Fig. 1 zu erkennen, weist der Deckel 3 einen Vorsprung zur Ausbil dung der Aufnahme 13 für die Stromschiene auf. An der dem Boden 1 zugewandten Seite ist dieser Vorsprung 3 wiederum mit einem Schlitz 15 versehen, der zur Ausbil dung der Wandung der Stromschienenaufnahme 13 im Kunststoffgehäuse 9 dient, wo bei der Schieber winklig zur Bewegungsrichtung X des Deckels relativ zum Boden 1 ausgebildet ist, derart, daß er den Schlitz 15 winklig so durchsetzt, daß an zwei einan der gegenüberliegenden Seiten des Schiebers 5 im Schlitz 15 jeweils ein freier Spalt 17, 19 verbleibt.

Hierdurch wird am Kunststoffgehäuse 1 ein sich im wesentlichen parallel zur Bewe gungsrichtung des Schiebers 5 erstreckender Rasthaken 21 mit einem Hinterschnitt 23 ausgebildet.

Der Vorteil dieser Anordnung ergibt sich insbesondere aus dem Zusammenspiel der Fig. 2 bis 5.

Die Fig. 2 bis 5 zeigen jeweils einen Teil eines Kunststoffgehäuses 9, das bei spielsweise den Abschnitt einer hier ansonsten nicht dargestellten Reihenklemme bzw. eines Reihenkunststoffgehäuses bilden kann.

Das Reihenklemmengehäuse 9 ist mit einer Aufnahme 13 für eine Stromschiene S (s. beispielsweise Fig. 5) versehen, die wiederum eine Öffnung S₀ aufweist, in welche der Rasthaken 21 mit dem Hinterschnitt 23 eingreift, um die Stromschiene 5 am Kunst stoffgehäuse 9 zu sichern.

Wie gut in Fig. 5 zu erkennen, wäre es nicht möglich, einen derartigen Rasthaken mit einem Hinterschnitt auszubilden, ohne daß der Schieber 5 am Spritzwerkzeug ver schieblich in der Erstreckungsrichtung des Rasthakens 21 ausgebildet wäre.

Je nach Art der winkligen Ausrichtung des Schiebers ergibt sich eine andere Ausbil dung des Rasthakens. Dies ist insbesondere aus dem Zusammenspiel der Fig. 2 bis 5 ersichtlich.

Wie besonders gut aus Fig. 5 zu erkennen, ist der Rasthaken 21a hier am wenigsten winklig zur Erstreckungsebene der Stromschiene ausgebildet, wogegen bei einer rela tiv spitzwinkligen Ausbildung nach Art des Schnittes C-C in Fig. 5 der Rasthaken mehr in den Randbereich des Kunststoffgehäuses 9 verlegbar ist.

Hiervon unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel längs des Schnittes B-B gemäß Fig. 5 dadurch, daß der Rasthaken 21b zwar ebenfalls ähnlich zum Schnitt A-A relativ flach bzw. wenig winklig zur Stromschienenebene ausgerichtet ist, aber über zwei seitliche Ansätze 21' und 21" im wesentlichen schwenkbar am Kunststoffgehäuse 9 ansetzt. Die Rasthaken 21a und 21e sind dagegen nicht drehbar an die Vorsprünge 27 des Kunststoffgehäuses angeformt.

Während die linke Stromschiene die mittige Öffnung S₀ aufweist, in welche der Rast haken 21 mit dem Hinterschnitt 23 eingreift, um die Stromschiene S am Kunststoffge häuse 9 zu sichern, greift der mittlere Rasthaken 21b in eine seitliche Ausnehmung S₁ der Stromschiene S ein und der rechte Rasthaken 21c faßt eine schmalere Stromschie ne S' ohne Ausnehmung oder Öffnung seitlich ein bzw. verrastet diese am Gehäuse.

Weitere alternative Ausführungsformen von Stromschienen, welche sich in die linke, die mittlere oder die rechte Rasthakenanordnung einlegen lassen, sind alternativ im unteren Teil der Fig. 5 zeichnerisch dargestellt.

Claims

1. Kunststoffgehäuse, insbesondere für eine Reihenklemme, mit einer Aufnahme eine Stromschiene, wobei die Stromschienenaufnahme (13) für die Stromschiene (S) mit einem einstückig an das Gehäuse (9) angeformten Rasthaken (21) versehen ist, der einen winklig zur Senkrechten auf der Stromschiene verlaufenden Hinterschnitt (23) zum Verrasten und/oder Halten der Stromschiene (S) am Gehäuse (9) auf weist.

2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken mit dem Hinterschnitt zum Eingriff in eine Öffnung (S0) und/oder eine stirn- und/oder längsseitige Ausnehmung (S1) der Stromschiene (S) ausgelegt ist und/oder die Stromschiene (S) längsseitig verrastet.

3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken (21) mittig oder im Seitenbereich einer oberen und/oder unteren Begrenzungswandung der Stromschienenaufnahme (13) angeordnet und schmaler als die Begrenzungs wandung für die Stromschiene (S) ausgebildet ist.

4. Gehäuse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken (21) in einem Winkel größer als 0° und kleiner als 90° zur Strom schiene (S) in der Stromschienenaufnahme (13) ausgerichtet ist.

5. Gehäuse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken (21) in einem Winkel zwischen 30° und 60° relativ zur Stromschie ne (S) in der Stromschienenaufnahme (13) ausgerichtet ist.

6. Gehäuse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken (21) im Bereich seiner Grundfläche an die Stromschienenaufnahme (13) angeformt ist.

7. Gehäuse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken über zwei seitliche Ansätze (21', 21") schwenkbar mit der Wan dung der Stromschienenaufnahme (13) verbunden ist.

8. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffgehäuse, insbesondere für eine Reihen klemme, mit einer Aufnahme für eine Stromschiene, wobei die Stromschienenauf nahme für die Stromschiene mit einem einstückig an das Gehäuse angeformten Rasthaken versehen ist, der einen winklig zur Senkrechten auf der Stromschiene verlaufenden Hinterschnitt zum Verrasten der Stromschiene am Gehäuse aufweist, wobei die Herstellung mittels einer Gußform (1, 3) mit einem in einem Winkel größer als 0° und kleiner als 90° relativ zur Stromschienenaufnahme beweglichen Schieber (5) erfolgt.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gußform einen Bo den (1) und einen den Boden (1) verschliessenden Deckel (3) aufweist, wobei der Schieber (5) an dem Boden (1) oder an dem Deckel (3) angeordnet ist und relativ zur Boden (1) oder zum Deckel (3) beweglich ist.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (5) relativ zur Bewegungsrichtung (X) zwischen dem Deckel (1) und dem Boden (3) winklig bewegt wird.

11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel einen Vorsprung (11) zur Ausbildung der Stromschienenaufnahme (13) aufweist, relativ zu dem der Schieber (5) winklig bewegt wird.

12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (11) des Deckels mit einem Schlitz (15) zur Ausbildung einer Wan dung der Stromschienenaufnahme (13) im Kunststoffgehäuse (9) versehen ist und daß der Schieber durch den Schlitz bewegbar ist, derart, daß an zwei einander ge genüberliegenden Seiten des Schiebers im Schlitz ein freier Spalt (17, 19) ver bleibt.

13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden (1) und der Deckel (3) der Gußform zusammengefügt werden,
vor oder nach dem Zusammenfügen des Bodens (1) und des Deckels (3) der Schieber (5) ausgefahren wird,
woraufhin das Kunststoffgehäuse (9) gegossen und dann der Schieber (15) eingefahren wird,
woraufhin der Boden (1) und der Deckel (3) voneinander getrennt wer den.