DE10021897A1 - Platte - Google Patents
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Abstract
Eine Platte (1), insbesondere eine mit Laminat beschichtete lignozellulosehaltige Bodenplatte, weist an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten Kantenprofile (2, 3; 4, 5) auf, die als Nutprofil (4) und Federprofil (5) ausgebildet sind und zur Bildung einer ebenen Oberfläche aus mehreren Platten ineinander fügbar sind. Das Nutprofil (4) besitzt eine sich geneigt zur ebenen Oberfläche erstreckende Kontaktfläche (12), die im zusammengefügten Zustand an einer Kontaktfläche (20) des Federprofils (5) anliegt. Erfindungsgemäß greift ein vorstehender Abschnitt des Federprofils (5) im zusammengefügten Zustand in das Nutprofil (4) ein und ist keilartig in dem Nutprofil (4) gehalten. Vorzugsweise ist das Federprofil (5) und das Nutprofil (4) mit Formschluss aneinander gehalten, wobei die Schwenkbewegung beim Zusammenfügen durch die Kontaktflächen (12, 20) in eine untere gekrümmte Wandfläche (10, 18) geführt ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Platte nach dem Oberbegriff des Anspru
ches 1. Solche Platten werden hauptsächlich zum Verlegen als Laminatfußboden
eingesetzt, wobei die Verwendung als Decken- und Wandpaneele ebenfalls möglich
ist.
Die US-A-4426820 offenbart Platten, die zur Herstellung eines Bodenbelags inein
ander gesteckt werden können. Die vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Plat
ten weisen eine Art Nut-Federverbindung auf, wobei die Feder in die Nut einge
schwenkt werden kann. Hierfür weist die Feder eine schräg verlaufende obere
Kante auf, so dass das spitz zulaufende Federprofil in das korrespondierend ausge
bildete Nutprofil eingefügt werden kann. An der unteren Nutlippe ist ein Vorsprung
ausgebildet, der als Verriegelungsmittel zwei ineinander gesteckte Profile zusam
menhält. Bei der gezeigten Profilverbindung besteht der Nachteil, dass durch diese
Profilform kein vollständiger Formschluss erreicht wird und sich kleine Spalte aus
bilden können, da die Profile nur durch die Verriegelungsmittel aneinander gehalten
sind.
Ferner ist es aus der EP 843753 bekannt, einen Fußbodenbelag aus einem Holz
werkstoff bereitzustellen, der aus mehreren ineinander gefügten Paneelen gebildet
ist. Die Paneele weisen an gegenüberliegenden Seiten Nuten und Federn auf, die in
einander verschwenkbar oder verschiebbar sind. An der Feder ist dabei ein Vor
sprung ausgebildet, der mit einem an der unteren Nutlippe ausgebildeten Verriege
lungsmittel zusammenwirkt, um eine Klemmkraft zwischen den einzelnen Platten
zu erzeugen. Die Klemmkraft wird durch die elastische untere Nutlippe bereitge
stellt, die teilweise nach unten hervorsteht, so dass es nicht möglich ist, einen ebe
nen Fußbodenbelag aus diesen Platten herzustellen. Sobald die Platten im Bereich
der nach unten hervorstehenden Nutlippe belastet werden, führt dies zu Verformun
gen an der Platte. Ferner sind die Klemmkräfte zwischen den einzelnen Platten auf
grund der geringen Höhe des Vorsprunges an der Feder begrenzt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Platte der eingangs genann
ten Art bereitzustellen, bei der die Haltekräfte zwischen zwei Platten im verlegten
Zustand verbessert sind und die einen ebenen Verbund mehrerer Platten ermögli
chen.
Diese Aufgabe wird mit einer Platte mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Wenn ein vorstehender Abschnitt des Federprofils, der im zusammengefügten Zu
stand in das Nutprofil eingreift, keilartig in dem Nutprofil gehalten ist, wird zusätz
lich zu anderen Verriegelungsmitteln ein Verkeilungseffekt erzeugt, der die Profile
aneinander hält. Die aus Holzwerkstoff bzw. lignozellulosehaltigem Werkstoff be
stehenden Platten besitzen Poren, die beim keilartigen Ineinanderfügen zusammen
gestaucht werden. Sobald das Material geringfügig im Bereich der keilartigen Feder
gestaucht würde, tritt eine geringfügige Ausdehnung auf, so dass die Feder dauer
haft festgeklemmt ist. Zusätzlich weisen das Nutprofil und das Federprofil eine ge
wisse Oberflächenrauhigkeit auf, die ein Auseinanderbewegen der Platten aufgrund
der Klemmkräfte verhindert. Dieser Verkeilungseffekt zwischen Feder und Nut er
möglicht die Herstellung besonders dichter Bodenbeläge, bei denen die aneinander
gefügten Platten eine minimale Wasserdurchlässigkeit aufweisen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Federprofil im
Bereich der keilförmigen Verbindung formschlüssig in dem Nutprofil gehalten. Zur
Verstärkung der Haltekräfte dabei kann zusätzlich eine Klemmkraft über die Kon
taktfläche der unteren Nutlippe erzeugt werden.
Vorzugsweise weist der hervorstehende Abschnitt des Federprofils eine obere und
eine untere Wandfläche auf, die geneigt oder gekrümmt zur ebenen Oberfläche
verlaufen. Um einen ausreichenden Keileffekt zu erzielen, kann die Neigung bei
spielsweise 20 bis 30° zur ebenen Oberfläche betragen. Wenn die obere Wandfläche
geneigt und die untere Wandfläche gekrümmt ausgebildet ist, kann das Federprofil
besonders gut in das Nutprofil eingeführt werden. Die Krümmung an der unteren
Wandfläche bildet eine Führung aus, um zwei Platte ineinander schwenken zu kön
nen.
Die obige Aufgabe wird auch mit einer Platte der eingangs genannten Art gelöst,
bei der an dem Nutprofil an der unteren Nutlippe eine Verdickung vorgesehen ist,
an der die geneigt verlaufende Kontaktfläche und eine im wesentlichen parallel zur
ebenen Oberfläche verlaufende Auflagekante ausgebildet ist, und neben der Kon
taktfläche ein Spalt zwischen der unteren Nutlippe und einem Abschnitt des Feder
profils ausgebildet ist. Durch die ebene Auflagekante wird bei einer Belastung des
Nutprofils im zusammengefügten Zustand eine Klemmwirkung durch die Kontakt
fläche erzeugt, die ein weiteres Zusammendrücken der Platten bewirkt und auch bei
extremen Belastungen in diesem Bereich ein Auseinanderbewegen der Platten ver
hindert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele mit Bezug
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Platte;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht eines Nutprofils der Platte der Fig. 1;
Fig. 3 eine Querschnittsansicht eines Federprofils der erfindungsgemäßen Platte
der Fig. 1;
Fig. 4 eine Querschnittsansicht eines Nutprofils und Federprofils, die gerade
ineinander gefügt werden;
Fig. 5 eine Querschnittsansicht eines Nutprofils und eines Federprofils im zu
sammengefügten Zustand, und
Fig. 6 eine Querschnittsansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Ausführungs
beispieles eines Nut- und Federprofils.
In Fig. 1 ist eine Platte 1 aus einem lignozellulosehaltigen Werkstoff, wie einer
HDF-Platte (HDF-Platte = High Density Fibre Board) gezeigt, die an zwei gegen
überliegenden Querkanten ein Nutprofil 2 und ein Federprofil 3 aufweist. An den
Längskanten sind ebenfalls ein Nutprofil 5 und ein Federprofil 4 vorgesehen. Die
Nutprofile 3 und 5 sowie die Federprofile 2 und 4 sind identisch ausgebildet, es
können jedoch auch für die Quer- oder Längsseiten andere Profiltypen eingesetzt
werden. Die Platte 1 kann auch als Dünnspanplatte, Sperrholz, OSB, Kunststoff
platte oder Mineralstoffplatte ausgebildet sein. Die Platte 1 kann dabei für den Ein
satz als Laminatfußboden mit einer Dekorschicht überzogen sein.
Das Nutprofil 4 weist eine Anlagekante 7 auf, die zu der Ebene der Beschichtung 6
vertikal nach unten verläuft. Die Nut weist eine obere geneigt verlaufende Wandflä
che 8, einen gekrümmt ausgebildeten Boden 9 und eine gekrümmt verlaufende un
tere Wandfläche 10 auf. An die gekrümmte untere Wandfläche 10 schließt sich ein
ebener Bodenbereich 11 an.
An der unteren Nutlippe ist im hervorstehenden Bereich eine Verdickung 13 ausge
bildet, deren Höhe etwa die Hälfte der Höhe der Platte beträgt. An der Verdickung
13 ist eine Kontaktfläche 12 ausgebildet, die geneigt zur ebenen Oberfläche der Be
schichtung 6 verläuft. Die Neigung ist dabei so bemessen, dass im Querschnitt zwi
schen der Neigung und der Senkrechten zu einer Verbindungslinie R von der oberen
Kante der Anlagefläche 7 und der Oberkante der Beschichtung 6 zu dem oberen
Ende der Kontaktfläche 12 ein Winkel β ausgebildet ist, der zwischen 5 und 15°,
vorzugsweise 10° beträgt. An der Verdickung 13 ist eine Auflagefläche 21 ausge
bildet, die parallel zu der ebenen Bodenfläche verläuft. Wie in Fig. 2 dargestellt ist,
bildet die Senkrechte der Wandfläche 8 zu der Verbindungslinie R einen spitzen
Winkel aus der beispielsweise in einem Bereich von 20° bis 40° liegen kann.
Das Nutprofil 5 weist im Bereich der Beschichtung 6 eine Anlagefläche 14 auf, un
terhalb der eine Ausnehmung 15 ausgespart ist. Der vordere Abschnitt des Feder
profils 5 ist durch eine obere Wandfläche 16, eine gerundete Spitze 17 und eine
untere gekrümmte Wandfläche 18 gebildet. An die gekrümmte Wandfläche 18
schließt ein zurückgesetzter Abschnitt 19 an, der über eine Rundung mit einer
Kontaktfläche 20 verbunden ist. Das Federprofil 5 ist im Anschluss an die Kontakt
fläche 20 mit einer Auflagefläche 22 versehen.
Das Ineinanderfügen eines Nutprofils 4 und eines Federprofils 5 wird nachfolgend
in Bezug auf die Fig. 4 und 5 beschrieben.
Das Federprofil 5 wird zunächst lose in das am Boden liegende Nutprofil 4 einge
fügt, bis die Anlagefläche 7 des Nutprofils 4 an der Anlagefläche 14 des Federpro
fils 5 die untere Wandfläche 10 des Nutprofils 4 an der unteren Wandfläche 18 des
Federprofils 5 und die Kontaktflächen 12 und 20 aneinander anliegen. In dieser Po
sition kann der Belag 6 an dem Federprofil 5 noch leicht über den Belag 6 am Nut
profil 4 hervorstehen. Ferner ist in dieser Position zwischen dem ebenen Nutprofil
und dem locker anliegenden Federprofil 5 im Bereich der Oberfläche ein Winkel α
ausgebildet.
Um die neu zu verlegende Platte mit dem Federprofil 5 mit der schon verlegten
Platte mit dem Nutprofil 4 zusammenzufügen, wird das Federprofil 5 in das Nutpro
fil 4 eingeschwenkt. Dabei dient die gekrümmte untere Wandfläche 10 und die
Kontaktfläche 12 am Nutprofil 4 als Führungshilfe, bis die obere Wandfläche 16
der Feder an der oberen Wandfläche 8 am Nutprofil 4 anliegt. Dabei wird das Fe
derprofil 5 geringfügig in das Nutprofil 4 hineinbewegt, so dass eine Verkeilung des
Federprofils 5 in dem Nutprofil 4 stattfindet. Diese Keilwirkung verhindert auch,
dass bei einer Belastung des Nutprofils 4 im Bereich des hervorstehenden Ab
schnittes des Federprofils 5, dieses aus dem Nutprofil 4 herausgedrückt wird. Auch
eine vertikale Belastung im Bereich der Kontaktfläche 12 sorgt allenfalls für eine
stärkere Verkeilung des Federprofils 5 in dem Nutprofil 4, da zwischen dem Feder
profil 5 und dem Abschnitt 19 des Nutprofils ein Spalt ausgebildet ist.
In Fig. 6 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbindung ei
nes Nutprofils 4' und eines Federprofils 5' zweier Platten dargestellt. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist das Nutprofil 4' zur Aufnahme eines Federprofils 5' eben
falls mit einer Anlage 7' oder keilförmigen Wandflächen 8' und 10' versehen, wäh
rend an dem Federprofil 5' eine Anlagefläche 14' und keilförmige Wandflächen 16'
und 18' ausgebildet sind.
Im Bereich der unteren Nutlippe ist eine Verdickung 13' vorgesehen, die eine ge
ringere Höhe hat als bei dem ersten Ausführungsbeispiel. Dadurch ist auch die
Kontaktfläche 12' bzw. 20' kürzer ausgebildet. Um das Federprofil 5' besser in das
Nutprofil 4' einführen zu können, ist eine Schräge 21' am Nutprofil 4' und eine
Schräge 22' am Federprofil 5' ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform kann das
Federprofil 5' besonders unkompliziert in das Nutprofil 4' eingeführt werden. Die
geringere Höhe der Kontaktflächen 12' und 20' erleichtert zwar die Einführung des
Federprofils 5' in das Nutprofil 4', allerdings sind die Haltekräfte durch die Verdic
kung 13' auch geringer als beim ersten Ausführungsbeispiel. Die Keileffekte sind
aufgrund der identischen Ausbildung des Nutprofils 4' und des Federprofils 5' in
diesem Bereich jedoch genauso vorhanden.
Claims (8)
1. Platte (1), insbesondere eine mit Laminat beschichtete lignozellulosehaltige Bo
denplatte, mit mindestens zwei an gegenüberliegenden Seiten angeordneten
Kantenprofilen (2, 3; 4, 5, 4', 5'), die als Nutprofil (4, 4') und Federprofil (5, 5')
ausgebildet sind, die zur Bildung einer ebenen Oberfläche aus mehreren Platten
(1) ineinander fügbar sind, wobei das Nutprofil (4, 4') eine sich geneigt zur ebe
nen Oberfläche erstreckende Kontaktfläche (12, 12') aufweist, die im zusam
mengefügten Zustand an einer Kontaktfläche (20, 20') des Federprofils (5, 5')
anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorstehender Abschnitt des Feder
profils (5, 5') im zusammengefügten Zustand in das Nutprofil (4, 4') eingreift
und keilartig in dem Nutprofil (4, 4') gehalten ist.
2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federprofil (5, 5')
im Bereich der keilförmigen Verbindung (8, 9, 10, 16, 17, 18) formschlüssig in
dem Nutprofil (4, 4') gehalten ist.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der hervorste
hende Abschnitt des Federprofils (5, 5') eine obere und eine untere Wandfläche
(16, 18; 16', 18') aufweist, die geneigt oder gekrümmt zur ebenen Oberfläche
verlaufen.
4. Platte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Wandfläche
(16, 16') geneigt und die untere Wandfläche (18, 18') gekrümmt ausgebildet ist.
5. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Federprofil (5, 5') einer zweiten Platte in das Nutprofil (4, 4')
einer ersten Platte einschwenkbar ist, wobei die Kontaktfläche (12, 12') und un
tere gekrümmte Wandfläche (10, 10') eine Führung der Schwenkbewegung be
wirken.
6. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Platten im zusammengefügten Zustand eine ebene untere Oberfläche ausbilden.
7. Platte nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das der an dem Nutprofil (4) an der unteren Nutlippe eine Verdickung (13) vor
gesehen ist, an der die geneigt verlaufende Kontaktfläche (12) und eine im we
sentlichen parallel zur ebenen Oberfläche verlaufende Auflagekante (21) ausge
bildet ist, und neben der Kontaktfläche (12) ein Spalt zwischen der unteren
Nutlippe und einem Abschnitt (19) des Federprofils (5) ausgebildet ist.
8. Platte nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 oder nach einem der vorstehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schräge (21') am Nutprofil
(4') und/oder eine Schräge (22') am Federprofil (5') ausgebildet ist.
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