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Die
Erfindung betrifft ein Fussbodenpaneel mit einem Kern aus Holzwerkstoff,
einer Oberseite und einer Unterseite, einer an einer Seitenkante
ausgebildeten Feder und einer an der gegenüberliegenden Seitenkante ausgebildeten
Nut, wobei die Feder mit einem zur Unterseite weisenden Vorsprung
versehen ist, dessen zum Kern weisende Wandung im Winkel α geneigt
verläuft,
und die Nut mit einer zum Vorsprung der Feder im wesentlichen korrespondierenden
Vertiefung versehen ist, dabei bilden der Vorsprung und die Vertiefung
Verrastmittel für
zwei ineinander gesteckte Paneele, und die die Nut begrenzende Oberlippe
und Unterlippe enden in derselben vertikalen Ebene.
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Ein
solches Fussbodenpaneel ist beispielsweise aus der
DE 297 10 175 U1 bekannt.
Solche Paneele sind mit einem sogenannten Klick-Profil versehen.
Die Feder-/Nut- Ausbildung auf sich gegenüberliegenden Längs- und/oder
Querseiten, über
die die Paneele ineinander gesteckt werden können, rastet ineinander und
verriegelt die miteinander verbundenen Paneele in Querrichtung.
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Ein
ganz ähnlich
ausgebildetes Fussbodenpaneel ist aus der JP 3-169 967 (KOKAI Publikation) bekannt.
Bei diesem Paneel ist die Feder an der Unterseite nur mit einem
Widerhaken versehen, der in eine Hinterschneidung an der Unterlippe
der Nut einrasten kann.
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Aus
der
DE 33 43 601 A1 sind
Paneele bekannt, die an den miteinander zu verbindenden Rändern durchgehende
Profilstäbe
aufweisen, die durch bloßes
Zusammenfügen
in Querrichtung miteinander so verbunden werden können, dass
die Paneele sowohl parallel zur Plattenebene als auch senkrecht dazu
miteinander gekoppelt sind. Die Profilstäbe müssen mit den Plattenrändern verklebt
werden. Hierzu müssen
die Seitenkanten mit entsprechenden Ausnehmungen versehen sein.
Solange die Profilstäbe
nicht mit den Paneelen verbunden sind, liegt die dünne Dekorschicht,
die die Oberseite begrenzt (Laminatpaneel) über einen deutlichen Bereich
frei und kann bei unsachgemäßer Handhabung
ausbrechen, was dazu führt,
dass das Fussbodenpaneel unbrauchbar ist und nicht mehr als Bodenbelag
eingesetzt werden kann.
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Die
Fussbodenpaneele sind aus einem Holzwerkstoff, insbesondere MDF,
HDF oder OSB gefertigt. Bei einem Laminatpaneel wird die Oberseite durch
eine auf die Grundplatte aufgebrachte Dekorschicht gebildet. Zu
einem Bodenbelag zusammengesetzte Paneele müssen an der Verbindungsstelle der
Oberseite dicht sein, damit keine Feuchtigkeit in die Verbindungsstelle
eindringen kann, was zum Aufquellen des Trägermaterials der Paneele führen würde. Aus
diesem Grund sind die Verrastmittel so ausgebildet, dass zwei ineinander
gesteckte Paneele unter Vorspannung stehen und an der Oberseite
die Verbindungsstellen fest zusammengepreßt werden. Die Paneele müssen sowohl
an den Längs-
als auch an den Querseiten miteinander verbunden werden. Beim Verlegen
werden in aller Regel zunächst
die Längsseiten
miteinander verbunden. Dann muss das neu angesetzte Paneel in Längsrichtung
verschoben werden, um an der Querseite mit einem bereits verlegten
Paneel verbunden werden zu können.
Auf Grund der in der Feder-/Nut-Verbindung vorhandenen Vorspannung
ist eine relativ Bewegung zweier Paneele zueinander nur unter einem
entsprechend hohen Krafteinfluss möglich, der durch Hammerschläge von außen aufgebracht
werden muss.
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Es
besteht die Gefahr, dass durch die Hammerschläge die empfindliche Querseite
des Paneels zerstört
wird. Wird das neu eingesetzte Paneel über einen zu weiten Bereich
in Längsrichtung
verschoben, entsteht an der Verbindungsstelle Verschleiß, der zu
einem Spalt führen
kann, durch den dann Feuchtigkeit in den ausgelegten Boden eindringen und
diesen über
kurz oder lang zerstören
kann.
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Die
CH 684 544 A5 offenbart
eine Platte, insbesondere für
hochbeanspruchte Bodenbeläge,
deren Randbereiche mit integralen Verbindungsorganen zur Verbindung
zweier Platten versehen sind. Jeder Randbereich ist als flanschartiger
Vorsprung ausgebildet. Die eine Fläche des Vorsprunges bildet
einen Teil entweder der Nutzfläche
oder der Anlage. Die Vorsprünge
sind zum Eingreifen unter entsprechende Vorsprünge von weiteren Platten bestimmt. Bei
einer solchen Ausgestaltung kann in Querrichtung der Verbindung
keine Vorspannung aufgebracht werden, so dass an der Oberfläche zweier
Paneele keine dichte Verbindung eingestellt werden kann.
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Von
dieser Problemstellung ausgehend soll das eingangs erläuterte Fussbodenpaneel
verbessert werden.
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Die
Problemlösung
erfolgt bei einem gattungsgemäßen Fussbodenpaneel
dadurch, dass die Oberlippe an ihrer der Nut zugewandten Seite eine Fase
aufweist, die im vorstehend genannten Winkel verläuft und
die Oberseite der Feder zumindest teilweise im Winkel α zur Unterseite
geneigt verlaufend aus dem Kern herausgebildet ist, und die Unterseite der
Oberlippe zunächst
parallel zur Oberseite des Panells verläuft und eine Stufe ausbildet,
die zunächst
durch eine schräg
nach unten verlaufende Wandung eingeleitet wird und dann in einen
wieder parallel zur Oberseite des Panells verlaufenden Bereich übergeht.
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Durch
diese Ausgestaltung brauchen die Paneele nicht zueinander relativ
verschoben werden, sondern die Verbindung wird dadurch bewirkt,
dass die Feder des einen Paneels diagonal in die Nut des anderen
Paneels eingefügt
wird. Durch den schrägen Verlauf
der zum Kern weisenden Kante des Vorsprunges an der Unterseite der
Feder und des schrägen
Verlaufs der Oberseite der Feder im selben Winkel zieht sich das
Paneel in die Nut hinein, ohne dass hierzu ein besonders hoher Kraftaufwand
notwendig wäre.
Diese Profilausgestaltung kann sowohl an der Längsseite als auch an der Querseite
eines Bodenpaneels vorgesehen sein. Wenn sowohl die Längsseite
als auch die Querseite mit dem Profil ausgestaltet ist, ist es möglich, beim
Verlegen ein neues Paneel sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung
in einem Arbeitsgang einzusetzen, wodurch die Verlegezeit deutlich
reduziert wird. Dadurch das keine Relativverschiebung der Paneele
zueinander notwendig ist, ist Verschleiß und insbesondere eine Beschädigung in
der Verbindungsstelle ausgeschlossen.
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Der
Winkel α beträgt vorzugsweise
in etwa 45°.
Hierdurch wird nicht nur die Fertigung beim Fräsen des Profils vereinfacht,
sondern auch das Zusammenfügen
zweier Paneele geht recht einfach von statten.
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Wenn
die Seitenkante zwischen dem oberen Ende der Feder und der Oberseite
des Paneels im rechten Winkel zur Oberseite verläuft, die Oberlippe an ihrer
der Nut zugewandten Seite eine Fase aufweist und vom Ende der Fase
bis zur Oberseite des Paneels im rechten Winkel zur Oberseite verläuft, stützen sich
zwei ineinander gesteckte Paneele an den senkrecht verlaufenden
Kanten im oberen Bereich ab.
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Dadurch,
dass die Fase an der Oberlippe ebenfalls im Winkel α verläuft, stützen sich
zwei ineinandergesteckte Paneele zusätzlich auch mit der von der
Fase gebildeten Fläche
auf der im selben Winkel verlaufenden Oberseite der Feder ab. Hierdurch
wird eine hohe Belastbarkeit des mit den Fussbodenpaneelen ausgelegten
Fussbodens erreicht.
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Die
Bodenpaneele können
eine Stärke
von 6 mm bis 12 mm oder darüber
aufweisen. Je dünner die
Fussbodenpaneele ausgebildet sind, um so größer sollte die Fläche sein, über die
sich Feder und die Oberlippe abstützen. Die Unterlippe ist so
ausgestaltet, dass sich die Feder über eine möglichst große Fläche an ihr abstützen kann.
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Vorzugsweise
geht die Oberseite der Feder im Anschluss an den schräg verlaufenden
Bereich in einen parallel zur Oberseite des Paneels verlaufenden
Bereich über.
Durch diese Ausgestaltung wird die zur Verriegelung in vertikaler
Richtung vorhandene Fläche
vergrößert.
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Weiterhin
vorteilhaft ist es, wenn zwischen der Oberseite des Paneels und
dem Ende des schräg verlaufenden
Bereichs der Oberseite der Feder eine Stufe vorgesehen ist. Durch
diese Stufe liegen zwei ineinander gesteckte Paneele nur über eine
entsprechend kurze Fläche
an der Oberseite aneinander an, so dass die Vorspannung in der Verbindungsstelle
erhöht
werden kann. Außerdem
wird eine weitere Staubtasche durch die durch die Stufe gebildete
Ausnehmung geschaffen.
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Mit
Hilfe einer Zeichnung sollen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
nachfolgend näher
beschreiben werden. Es zeigt:
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1 – ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Fussbodenpaneels im Querschnitt;
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2a bis 2c – zwei
Paneele im Teilquerschnitt zur Verdeutlichung des Vorganges des
Ineinandersteckens;
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3 – ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Fussbodenpaneels im Querschnitt.
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Die
Fussbodenpaneele 1, 2 bestehen aus einem Kern
aus Holzwerkstoff, beispielsweise einer mitteldichten Faserplatte
(MDF), einer hochverdichteten Faserplatte (HDF) oder einer Span-
bzw. OSB-Platte. An den Seitenkanten zumindest der Längsseiten
ist das Paneel 1, 2 mit einer Feder 12 beziehungsweise
einer Nut 5 versehen, die durch Fräsen im Kern erzeugt worden
sind. Die Nut 5 ist im Querschnitt abgestuft ausgebildet
und wird von einer Unterlippe 3 und einer Oberlippe 8 begrenzt,
die in derselben vertikalen Ebene enden. An der Unterlippe ist eine
im wesentlichen dreieckförmige
Vertiefung 4 ausgebildet mit einer im Winkel α von im wesentlichen
45° verlaufenden
Wandung 4'.
Die Vertiefung 4 ist spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die
Oberlippe 8 weist auf ihrer der Nut 5 zugewandten
Seite eine Fase 6 auf, die ebenfalls im Winkel α von etwa
45° verläuft. Oberhalb
der Fase 6 verläuft
die Oberlippe 8 bis zur Oberseite 9 des Paneels 1, 2 im
rechten Winkel hierzu und bildet eine Kante 7 aus. Die
Unterseite der Oberlippe 8 verläuft zunächst parallel zur Oberseite 9 des
Paneels 1, 2 und bildet dann eine Stufe 8' aus, die zunächst durch
eine schräg
nach unten verlaufende Wandung eingeleitet wird und dann in einen wieder
parallel zur Oberseite 9 des Paneels 1, 2 verlaufenden
Bereich 8'' übergeht.
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Auf
der gegenüberliegenden
Seitenkante ist die Oberseite 11 der Feder 12 im
Winkel α von
etwa 45° zur
Unterseite 15 beziehungsweise Oberseite 9 geneigt
aus dem Kern herausgebildet. An ihrem oberen Ende geht die schräge Oberseite 11 in
einen senkrecht zur Oberseite 9 des Paneels 1; 2 verlaufenden
Abschnitt 10 über.
Die Länge
des Abschnitts 10 entspricht der Länge des Abschnitts 7 auf
der gegenüberliegenden
Seitenkante. An dem unteren Ende geht die Oberseite 11 in
einen parallel zur Oberseite 9 des Paneels 1, 2 verlaufenden
Bereich 11' über. Die
Länge des
Bereichs 11' entspricht
im wesentlichen der Länge
des Bereichs 8''.
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An
der Unterseite ist die Feder 12 mit einem im Querschnitt
dreieckförmigen
Vorsprung 13 ausgebildet, dessen zum Kern weisende Wandung 14 ebenfalls
im Winkel α von
im wesentlichen 45° verläuft. Der
Vorsprung 13 ist kongruent zur Vertiefung 4 spiegelsymmetrisch
ausgebildet. Die Feder 12 ist an ihrer äußeren Seitenkante 12' leicht ballig
ausgebildet.
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Im
vollständig
zusammengesetzten Zustand (2c)
stützen
sich die Paneele 1, 2 an der Oberseite 9 in
horizontaler Richtung RH an den Abschnitten 7 und 10 ab.
In vertikaler Richtung Rv liegt die Unterseite
der Feder 12 auf der Unterlippe 3 auf. Die schräg verlaufenden
Abschnitte 4', 14 liegen
aneinander an. Ebenso liegt die durch die Fass 6 gebildete Fläche vollständig auf
der in derselben Neigung verlaufenden Oberseite 11 der
Feder 12 auf. In der Verbindung sind Freiräume 16, 17, 18 ausgebildet,
die die Funktion von Staubtaschen übernehmen.
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Wie
die 2a bis 2c verdeutlichen, wird das
Paneel 1 mit der Feder 12 vertikal in die Nut 5 des
Paneels 2 eingesetzt und nach unten gedrückt. Die
Unterlippe 3 und die Oberlippe 8 federn auseinander
und das Paneel 1 gleitet entlang der im Winkel α verlaufenden
schrägen
Flächen 4', 6, 11 und 14 in das
Paneel 2. Der Vorsprung 13 schnappt in die Vertiefung 4 ein,
und die Verbindung ist in horizontaler RH und
vertikaler Rv Richtung verrastet.
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Das
in 3 gezeigte Paneel 1 ist
bis auf die Stufe 19 zwischen dem Ende der Oberseite 11 der Feder 12 und
der Oberseite 9 identisch zu dem in 1 gezeigten Paneel ausgebildet. Durch
die Stufe 19 wird der senkrecht zur Oberseite 9 verlaufende Abschnitt 10 in
seiner Länge
reduziert. Zwei ineinandergesteckte Paneele 1, 2 liegen
folglich über
einen kürzeren
Bereich aneinander an. Durch diese Maßnahme kann die Vorspannung
in der Verbindungsstelle erhöht
werden. Außerdem
wird durch die Stufe 19 bei miteinander verbundenen Paneelen 1, 2 eine weitere
Staubtasche geschaffen, wodurch die Sicherheit gegen Verspannungen
in der Verbindungsstelle erhöht
wird.
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- 1
- Paneel
- 2
- Paneel
- 3
- Unterlippe
- 4
- Vertiefung
- 4'
- schräge Seitenfläche
- 5
- Nut
- 6
- Phase
- 7
- Abschnitt
- 8
- Oberlippe
- 8'
- Stufe
- 8''
- Bereich
- 9
- Oberseite
- 10
- Abschnitt
- 11
- Oberseite
der Feder
- 11'
- Bereich
- 12
- Feder
- 12'
- äußere Seitenkante
der Fede
- 13
- Vorsprung
- 14
- Wandung
- 15
- Unterseite
- 16
- Freiraum
- 17
- Freiraum
- 18
- Freiraum
- 19
- Stufe
- α
- Neigungswinkel
- RH
- horizontale
Richtung
- Rv
- vertikale
Richtung