DE1002176B

DE1002176B - Wahlweise auf Hand- oder ferngesteuerten Motorbetrieb umstellbarer Stellantrieb

Info

Publication number: DE1002176B
Application number: DES28324A
Authority: DE
Inventors: Albert Blattmann
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1952-04-28
Filing date: 1952-04-28
Publication date: 1957-02-07

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf einen wahlweise auf Hand- oder ferngesteuerten Motorbetrieb utnstellbaren Fernantrieb, ζ. B. zur Betätigung von Rohrschiebern, Ventilen u. dgl. Aufgabe der Erfindung ist es, den Stellantrieb so auszubilden, daß dieser jederzeit auf ferngesteuerten Motorbetrieb mit Vorrang umgestellt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe wurden bereits Additionsgetriebe eingesetzt, mit deren Hilfe der Stellantrieb wahlweise von Hand oder vom Motor oder auch gleichzeitig von Hand und vom Motor angetrieben werden kann. Der hierfür notwendige Getriebeaufwand, der mit Selbsthemmung im Handrad und Motorzweig ausgestattet sein muß, ist erheblich. Gegenstand der Erfindung ist ein wahlweise auf Hand- oder ferngesteuerten Motorbetrieb umstellbarer Stellantrieb, der gegenüber den bekannten Anordnungen wesentlich einfacher und billiger ist. Die Erfindung ist gekennzeichnet durch eine bei Schaltergetrieben an sich bekannte Frei aus lösung im Umschal tgetriebe, die. jederzeit den ferngesteuerten Motor mit Vorrang auf den Stellantrieb kuppeln läßt.

Freiauslösumgen sind an sich z.B. in Getrieben elektrischer Selbstschalter bekannt. Meist besteht eine solche Freiauslösung aus einem Kniegelenk, das mit einem auf der in die offene Stellung strebenden Schaltwelle sitzenden Hebel verbunden ist und einem am Kniegelenk angreifenden,, in die Auslösestellung strebenden Auslöseteil, der durch eine elektromagnetisch überwachte Klinke vom Kniegelenk ferngehalten wird. Zur Auslösung wird die Klinke ausgerückt, so daß der Auslöseteil das durchgedrückte Kniegelenk einschlagen und damit den Schalter auslösen kann, dies auch dann, wenn die Handhabe während des Auslösevorganges festgehalten wird. Zum Einschalten muß im allgemeinen der Auslöseteil wieder verklinkt werden, bevor der Schalter eingelegt werden kann. Diese Art von Getriebe ist durch die Erfindung so weiterentwickelt worden, daß sie mit Vorrang die Umstellung auf ferngesteuerten Motorbetrieb jederzeit sicher gewährleistet. Der in die Auslösung strebenden Schalterwelle entspricht die Welle des Umstellgetriebes, der Schalterhandhabe entspricht der Handgriff zum Einstellen des gewünschten Antriebes und dem Schaltschloß die Kniehebelübersetzung des Umstellgetriebes, das durch eine Klinke durchgedrückt werden kann.

Als besonders vorteilhaft für ein Umstellgetriebe nach der Erfindung erweist sich ein doppeltes Kniegelenk, wie es an Hand der Zeichnung im einzelnen als Ausführungsbeispiel für eine Freiauslösung nach der Erfindung erläutert wird.

Auf der Welle des Stellantriebes 1 sitzt eine Kupplungsgabel 2, die wahlweise ein nicht näher darge-Wahlweise auf Hand- oder ferngesteuerten Motorbetrieb umstellbarer Stellantrieb

Anmelder:

Siemens-Sdmckertwerke

Aktiengesellschaft, Berlin und Erlangen, Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Albert Blattmann, Nürnberg,
ist als Erfinder genannt worden

stelltes Handrad bei Kupplung in Richtung^ oder einen Motor bei Kupplung in Richtung B auf die Welle schaltet. Die Kupplungsgabel 2 wird z. B. über eine Schnecke 3 betätigt. Auf der Welle der Schnecke ist der eine feste Schwenkpunkt eines Doppelkniehebelgelerikes 5 angeordnet. Einen weiteren Festpunkt hat das aus dem Doppelarm 6, den Armen 7, 8 und dem Winkelarm 9 bestehende Kniehebelgelenk im Drehpunkt 10. Ein Handgriff 11 dreht über eine Welle 12 gegen eine Feder 13 einen Doppelschwenkarm 14, dessen einer Arm 15 mit der Rückzugsfeder 13 verbunden ist und dessen freier Arm 16 über eine Lasche 17 an das Mittelgelemik des Doppelkniehebelgelenkes 5 greift. Der Winkelarm 9 des Doppelkniehebelgelenkes ist mit seinem Arm 18 durch eine Halbwelle 19 verklinkt, an der eine Auslöseleiste 20 derart angeordnet ist, daß die Welle durch einen Nocken 21 eines Klappmagneten 22 gegen die Wirkung einer Feder 24 gedreht wird.

Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Wird der Handgriff 11 in die strichpunktiert eingezeichnete Lage, die Handantriebsstellung, gestellt, so wird das Umstellgetriebe die strichpunktiert eingezeichnete Lage annehmen, und der Stellantrieb wird auf Handantrieb geschaltet. Wird nun z. B. von der Steuerwarte aus festgestellt, daß die von Hand eingeleitete Stellbewegung des Stellantriebes falsch ist, oder soll z. B. bei Steuerung eines Ventils dieses bei Ausfall eines anderen Ventils schnell entgegen der von Hand aus eingeleiteten Bewegung verstellt werden, so wird durch einen an sich bekannten Auslösestromkreis, z. B. Druckknopf, der Auslösemagnet 22 erregt, damit sich der Nocken 21 gegen die Auslöseleiste 20 der Halbwelle 19 bewegt und diese so dreht,

609 769/135

daß der Arm 18 des Winkelhebels 9 freigegeben wird. Dadurch wird das Gelenk 25 des Doppelkniehebels 5 frei beweglich und der Kniehebel knickt ein, so daß die Welle über die Schnecke 3 und die Kupplungsgabel 2 den Stellantrieb auf den Motor umschaltet. Selbst wenn jetzt der Handgriff 11 nochmals auf Handbetrieb umgestellt wird, kann der Stellantrieb nicht wieder auf Handantrieb zurückgestellt werden, d^!a das Doppelkniegelenk, solange der Arm 18 frei ist, nicht wieder gestreckt werden kann.

Vorteilhaft ist es, den Auslösemagraetstromkreis so mit dem Motorstromkreis des Stellantriebes zu kuppeln, daß erst bei Abschalten des Motors auch der Auslösestromkreis geöffnet wird. Dieses kann z. B. durch ein Schütz mit doppelten Arbeits- und Ruhekontakten in einfacher Weise erreicht werden.

Die Ausführungsmöglichkeiten eines Umstellantriebes nach der Erfindung sind durch das beschriebene Beispiel nicht erschöpft, wesentlich ist, daß bei den an sich bekannten Kniehebelgelenken od. dgl. eine Freiauslösung vorgesehen ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Wahlweise auf Hand- oder ferngesteuerten Motorbetrieb umstellbarer Stellantrieb, gekennzeichnet durch eine bei Schaltergetrieben an sich bekannte Freiauslösung im Umstellgetriebe, die jederzeit den ferngesteuerten Motor mit Vorrang auf den Stellantrieb kuppeln läßt.

2. Stellantrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Doppelkniegelenk mit einem freien durch eine Sperre willkürlich festlegbaren Arm, dessen Sperre vorzugsweise elektromagnetisch ferngelöst werden kann.

In Betracht gezogene Druckschriften:
'Deutsche Patentschriften Nr. 570 793, 594 799,
257.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen