DE10021640A1 - Gassack - Google Patents
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Abstract
Ein Gassack für den Insassenschutz in Fahrzeugen wird zur Verfügung gestellt, bei dem mit geringem Aufwand das Abströmen von Gasen an den Nähten weitgehend verhindert wird. Dazu ist entlang der Naht (14, 16) mindestens ein die Naht abdichtender Materialstreifen (18) angeordnet. Die durch den Materialstreifen gegebene Dichtwirkung verhindert das Austreten von Gas insbesondere im Bereich der Nahtlöcher, da diese von dem Material dieses Materialstreifens verschlossen werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Gassack für den Insassenschutz in Fahr
zeugen.
Bei den gängigen Gassack-Konstruktionen sind mehrere flächige Gewebe
teile durch eine Naht oder mehrere Nähte miteinander verbunden. Beim
Entfaltungsvorgang sind die Nähte einer hohen Zugbelastung ausgesetzt.
Durch diese Zugbelastung werden die in die Gewebeteile gestochenen Naht
löcher aufgeweitet. An den aufgeweiteten Nahtlöchern entweichen heiße
Füllgase, die eine thermische Beanspruchung der Gewebeteile und des
Nähfadens zur Folge haben. Druckverluste aufgrund des Abströmens von Gasen
durch die aufgeweiteten Nahtlöcher müssen durch entsprechende Dimensionie
rung des Gasgenerators kompensiert werden. Diese Mängel herkömmlicher
Gassack-Konstruktionen wurden bisher in Kauf genommen, weil Nahtverbindun
gen geeignet sind, mit geringem technischen Aufwand reproduzierbare Eigen
schaften über einen großen Temperaturbereich von -40°C bis +105°C über
einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren zu gewährleisten. Auch die Recycling-
Eigenschaften der herkömmlichen Gassack-Konstruktionen sind günstig.
Durch die Erfindung wird ein Gassack für den Insassenschutz in Fahr
zeugen zur Verfügung gestellt, bei dem mit geringem zusätzlichen Aufwand
das Abströmen von Gasen an den Nähten weitgehend verhindert wird. Gemäß der
Erfindung ist entlang der Naht mindestens ein die Naht abdichtender
Materialstreifen angeordnet. Die durch den Materialstreifen gegebene
Dichtwirkung verhindert das Austreten von Gas insbesondere im Bereich der
Nahtlöcher, da diese von dem Material dieses Materialstreifens verschlossen
werden. Die zur Ausbildung des Materialstreifens verwendete Substanz muß
ausreichend hitzebeständig und zudem flexibel sein, um die Faltungs- und
Entfaltungseigenschaften des Gassacks nicht zu beeinträchtigen. Bei
vorteilhaften Ausführungsformen wird der Materialstreifen aus einer
Substanz auf synthetischer Polymer- oder Silikat-Basis gebildet. Der
Materialstreifen kann als gasdichtes Band ausgebildet sein, das mit
wenigstens einem der Gewebeteile in Verbund gebracht ist. Bei der
bevorzugten Ausführungsform wird aber der Materialstreifen aus einem
flüssigen oder pastösen Material gebildet, das vorzugsweise mit einem
Druckverfahren auf den Gewebeteilen aufgebracht wird. Besonders zweckmäßig
ist der Auftrag der Substanz mittels Offset-Druck, wobei die flüssige oder
pastöse Substanz mittels einer dem Nahtbild entsprechenden Matrize
aufgerakelt wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der fol
genden Beschreibung und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch die Wandung eines Gassacks im
Bereich zweier übereinanderliegender, durch eine Naht miteinander verbun
dener Gewebeteile;
Fig. 2 eine Schnittansicht analog Fig. 1, jedoch bei einer Ausfüh
rungsvariante;
Fig. 3 eine analoge Schnittansicht einer weiteren Ausführungsvarian
te; und
Fig. 4 eine schematische Draufsicht eines Gewebeteils zur Herstellung
des Gassacks.
Die Fig. 1 zeigt zwei übereinanderliegende Gewebeteile 10, 12, die
durch eine Nahtverbindung miteinander verbunden sind. Die Nahtverbindung
besteht aus zwei parallelen Nähten 14, 16, die im Abstand von einigen
Millimetern nebeneinander angeordnet sind. Zwischen den Gewebeteilen 10, 12
ist ein Materialstreifen 18 angeordnet. Dieser Materialstreifen 18 besteht
aus einer Substanz, die auch unter hoher thermischer Beanspruchung eine
Abdichtung der Naht insbesondere im Bereich der Nahtlöcher gewährleistet.
Die Substanz, aus welcher der Materialstreifen 18 gebildet wird, muß
darüber hinaus eine hohe Flexibilität bzw. geringe Streifigkeit des
Materialstreifens zur Folge haben. Gut geeignet ist eine Substanz auf
synthetischer Polymer- oder Silikat-Basis. Diese Substanz kann im flüssigen
oder pastösen Zustand auf wenigstens einem der beiden Gewebeteile 10, 12
aufgebracht werden.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform füllt der Materialstrei
fen 18 den Raum zwischen den Nähten 14, 16 und ist seitlich über diese
hinaus ausgedehnt.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsvariante bleibt der Raum
zwischen den Nähten 14, 16 frei. Je ein Materialstreifen 18a, 18b ist
zwischen den Gewebeteilen 10, 12 neben einer Naht 14, 16 außenseitig von
dieser angeordnet.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsvariante sind zwei Material
streifen 18c, 18d einander gegenüberliegend außenseitig auf den Gewebetei
len 10, 12 angeordnet. Sie überdecken jeweils den Flächenbereich zwischen
den Nähten 14, 16 und sind seitlich über diese hinaus ausgedehnt.
Der Materialstreifen kann als Band aufgebracht und mit wenigstens
einem der Gewebeteile in Verbund gebracht werden. Besonders vorteilhaft ist
aber die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform, bei welcher ein Material
streifen 18e im Bereich der herzustellenden Naht, d. h. insbesondere entlang
dem Umfang eines Gewebeteils 10 mit einem Druckverfahren aufgebracht ist,
insbesondere mit einem Offset-Druckverfahren, bei dem eine flüssige oder
pastöse Substanz mittels einer Matrize auf dem Gewebeteil aufgerakelt wird.
Claims (14)
1. Gassack für den Insassenschutz in Fahrzeugen, mit wenigstens
einer zwei Gewebeteile verbindenden Naht, dadurch gekennzeichnet, daß
entlang der Naht mindestens ein die Naht abdichternder Materialstreifen
angeordnet ist.
2. Gassack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mate
rialstreifen zwischen den durch die Naht verbundenen Gewebeteilen ange
ordnet ist.
3. Gassack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mate
rialstreifen außenseitig auf die durch die Naht verbundenen Gewebeteile
aufgebracht ist.
4. Gassack nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mate
rialstreifen beidseitig auf den Gewebeteilen angeordnet ist.
5. Gassack nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Materialstreifen seitlich über die Naht hinaus aus
gedehnt ist.
6. Gassack nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht aus
wenigstens zwei parallelen Nahtlinien besteht und jede der Nahtlinien
durch einen Materialstreifen abgedichtet ist.
7. Gassack nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum
zwischen den Nahtlinien im wesentlichen frei von Materialstreifen ist.
8. Gassack nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Materialstreifen aus einer im wesentlichen gasdichten
Materialschicht gebildet ist.
9. Gassack nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Materialstreifen aus einem im wesentlichen gasdichten Band gebil
det ist, das mit wenigstens einem der Gewebeteile in Verbund gebracht
ist.
10. Gassack nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Materialstreifen aus einem flüssigen oder pastösen Material
gebildet ist.
11. Gassack nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das flüs
sige oder pastöse Material mit einem Druckverfahren auf wenigstens einem
der Gewebeteile aufgebracht ist.
12. Gassack nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Materialstreifen aus einer Substanz auf Silikat-Basis
gebildet ist.
13. Gassack nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Materialstreifen aus einer Substanz auf synthetischer
Polymer-Basis gebildet ist.
14. Gassack nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Materialstreifen eine geringere Steifigkeit als die
durch eine Naht verbundenen Gewebeteile aufweist.
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