DE10012758A1 - Verstellschalteranordnung zur elektrischen Verstellung eines Kraftfahrzeugsitzes - Google Patents
Verstellschalteranordnung zur elektrischen Verstellung eines KraftfahrzeugsitzesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verstellschalteranordnung zur elektrischen Verstellung eines Kraftfahrzeugsitzes, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1. Um hierbei die Betätigung sowie auch die Haptik zur Betätigung deutlich zu verbessern, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Verstellung der Sitzlehnenneigung über ein Verstellrad (10) erfolgt, bei welchem eine Verstelldrehbetätigung in eine entsprechende Neigungsverstellung der Sitzrückenlehne (32) elektrisch umsetzbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verstellschalteranordnung zur elektrischen Verstellung eines
Kraftfahrzeugsitzes, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Verstellschalteranordnungen zur Verstellung des Fahrzeugsitzes, der Sitzposition, der
Sitzkontur etc. sind vielfach und in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
So ist aus der DE 197 29 866 A1 eine segmentierte Schalteranordnung in der Art eines
miniaturisierten oder modellhaft nachgebildeten Fahrzeugsitzes bekannt. Die einzelnen
Segmente der Schalteranordnung stellen dabei das Sitzkissen, die Rückenlehne sowie
die Kopfstütze dar, wobei die Einzelelemente je nach gewünschten
Verstellfreiheitsgraden auch untereinander wiederum mindestens zweiteilig ausgeführt
sein können. Die gesamten Schaltersegmente sind auf einem gemeinsamen
Schalterelement aufgebracht bzw. angeordnet, so daß sich eine schlüssige Baugruppe
ergibt. Die einzelnen Schaltersegmente sind dabei jedoch die Bedienflächen oder die
Bedienkörper über die der entsprechende Fahrzeuginsasse die Schalteranordnung
betätigen kann. Solche Schalteranordnungen sind trotz ihrer selbsterklärenden
modellhaften Darstellung relativ aufwendig zu bedienen und beanspruchen die ganze
Aufmerksamkeit desjenigen Fahrzeuginsassen, der aktuell eine Verstellung vornimmt.
Dies wird insbesondere dann kritisch, wenn es sich bei dem Fahrzeug um den
Fahrzeugführer handelt, der ggf. eine Anpassung während der Fahrt vornehmen möchte
und somit über Gebühr vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird.
Aus der EP 0 604 532 B1 ist eine Anordnung bekannt, bei welcher ein Verstellrad mit
Bowdenzugführung zur Verstellung der Rückenlehne vorgesehen ist. Hierbei bedarf es
einer komplizierten Mechanik, die überdies störanfällig ist. Dies scheint im Zeitalter
elektrisch verstellbarer Fahrzeugsitze nicht mehr zeitgemäß. Im übrigen bedarf es eines
entsprechenden Betätigungsmomentes, also eines entsprechenden Kraftaufwandes.
Aus der DE 295 00 869 U1 ist ein elektrischer Verstellschalter für unter anderem
Kraftfahrzeugsitze mit flächig verteilten Tastflächen angegeben.
Des weiteren ist aus der DE 35 40 727 A1 eine Stellantriebsvorrichtung für Sitze,
insbesondere Kraftfahrzeugsitze, bekannt. Der Stellantrieb weist als solches zwei
voneinander unabhängige Antriebseinheiten auf. Diese Antriebseinheiten sind mit einer
zentralen, und über eine Stellwelle und über ein Handrad betätigbaren Antriebseinheit im
Eingriff, deren beide auf der Stellwelle drehbar gelagerten Antriebsglieder über ein
Kopplungselement jeweils wechselweise mit dem Handraddrehmoment übertragend
verbunden ist. Auch hierbei ist die letztendliche Verstellung eine mechanische, was
angesichts immer häufiger verwendeter elektrisch verstellbarer Sitze nicht mehr
zeitgemäß ist.
Neben der reinen Sitzverstellung nach vorne oder hinten oder Erhöhung oder Absenkung
des Sitzkissens sind weitere Komforteinstellungen wesentlich häufiger im Einsatz. Hierzu
gehört die korrekte Neigungseinstellung oder -verstellung der Rückenlehne sowie eine
Verstellung der sog. Lendenwirbelstütze, die sog. Lordose. Die besagte
Lendenwirbelstütze oder Lordose kann dabei vor und zurück und auf- und abwärts
verfahren werden. Dies bewirkt eine entsprechende Verfahrung einer Wölbung in der
Rückensitzlehne im Bereich der Lendenwirbel. Eine Verstellung oder Anpassung
derselben führt zu einer Anpassung an die jeweilige orthopädische Anatomie des
jeweiligen Fahrzeuginsassen. Die Verstellbarkeit der Sitzlehnenneigung bewirkt nicht nur
eine Verbesserung des Sitzkomforts als solches, sondern verändert bzw. paßt auch die
Stellung beispielsweise der Arme zum Lenkrad und zu den übrigen Armaturen an. Aus
diesen genannten Gründen spielt die Verstellbarkeit der Lordose sowie der Rückenlehne
eine wesentliche Rolle.
Im oben bereits zitierten Stand der Technik sind entweder mechanische Handräder oder
anderweitige Verstellmöglichkeiten im Einsatz.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, die Verstellbarkeit der Sitzlehnenneigung und der Lordose auf eine geeignete
und komfortablere Weise vorzunehmen.
Die gestellte Aufgabe ist bei einer Verstellschalteranordnung der gattungsgemäßen Art
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
2-8 angegeben.
Kern der einrichtungsgemäßen Erfindung besteht darin, daß die Verstellung der
Sitzlehnenneigung über ein Verstellrad erfolgt, bei welchem eine Verstelldrehbetätigung
in eine entsprechende Neigungsverstellung der Sitzrückenlehne elektrisch umsetzbar ist.
Dieses Verstellrad unterscheidet sich gegenüber solchen aus dem Stand der Technik
dadurch, daß die auf das Verstellrad aufgebrachten Drehbetätigungskräfte keine
mechanischen Verstellelemente betätigen, sondern daß das Verstellrad lediglich eine Art
Drehschalter ist. Wesentlich ist hierbei jedoch, daß das für den Fahrzeuginsassen
ansonsten gewohnte Verstellrad für die Sitzlehnenneigungseinstellung erhalten bleibt.
Lediglich die aufzubringenden Kräfte verringern sich deutlich und die Betätigung wird
erheblich komfortabler, weil durch das Verstellrad eine elektrische Verstellung bewirkt
wird.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß die Umsetzung der
Verstelldrehbetätigung über ein Drehpotentiometer erfolgt.
Alternativ dazu kann aber auch vorgesehen sein, daß die Umsetzung der
Verstelldrehbetätigung über radial verteilte Mikroschalter erfolgt, die durch Drehung des
Verstellrades entsprechend betätigt werden. Auch diese Verstellweise ist möglich und
elektrisch einfach zu realisieren. Darüber hinausgehend wäre eine verteilte Anordnung
von Mikroschaltern noch wesentlich störunanfälliger als die Verwendung eines
Drehpotentiometers oder eines vergleichbaren Elementes.
Weiterhin ist vorteilhaft ausgestaltet, daß das Verstellrad mit einer taktilen Rückmeldung
versehen ist. Auf diese Weise ergeben sich kleine ertastbare Schrittweiten, die der
entsprechend betätigenden Person den Eindruck eines nur quasi kontinuierlichen
Verstellverlaufes gibt, wodurch er den Verstellweg feinfühlig und sogar reproduzierbar
einstellen kann.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Verstellschalteranordnung
seitlich an dem jeweiligen Kraftfahrzeugsitz angeordnet ist. Damit ist sie an der auch
gewöhnlich verwendeten Stelle angeordnet.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß mittig auf der
Verstellschalteranordnung, also mittig auf dem Verstellrad ein Verstellschalter zur
Lordosenverstellung angeordnet ist. Dieser dreht sich natürlich nicht mit dem Verstellrad
mit, sondern ist feststehend angeordnet. Das Verstellrad dreht sich relativ zu diesem
Lordosenverstellschalter um denselben herum.
Durch diese bauliche Zusammenfassung, bei welcher der Lordosenschalter mit dem
Verstellrad zu einer Baueinheit integral zusammengefasst ist, ergeben sich
Montagevorteile, jedoch auch Bedienvorteile. Alle wesentlichen Verstellmöglichkeiten
sind somit im nahen Zugriffsbereich des Fahrzeuginsassen. Da die Lordosenverstellung
sowie die Verstellung der Sitzrückenlehnenneigung häufig auch gemeinsam oder
kumulativ gewählte Verstellungen sind, ist schon aus diesem Grund, auch aus
haptischen Gründen, die Integration beider Schalter zueinander extrem vorteilhaft.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß der Lordosenverstellschalter
ein Joystick-Schalter ist, welcher in jeweils orthogonal zueinander stehenden Richtungen
vor/auf/zurück/ab neigbar ist. Dadurch wird eine entsprechend proportionale bzw. zu den
Verstellrichtungen und Verstellwegen proportionale Verstellung der Lordose bewirkt.
In letzter vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß das Verstellrad sowie der
Joystick-Schalter bzw. Lordosenverstellschalter sowie die entsprechenden Mikroschalter
oder ggf. Potentiometer in einer integrierten Baugruppe gemeinsam zusammengefaßt
sind. Dies hat, wie oben bereits ausgeführt, nicht nur die günstige haptische Nähe beider
Verstellschalter zur Folge, sondern bewirkt auch montagemäßige Vorteile. So können
zwei Funktionsschalter in einer Baueinheit zusammengefaßt und gemeinsam eingebaut
werden. Da die entsprechenden Verstellantriebe in der Rückenlehne sowie im
Lordosenbereich auch baulich nahe beieinanderliegend sind, ist die entsprechende
Zusammenfassung beider Schalter in die Nähe der Antriebe zur Verstellung der
besagten Elemente vorteilhaft.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1: Verstellschalteranordnung mit Verstellrad und Lordosenverstellschalter.
Fig. 2: Anordnung der Verstellschalteranordnung seitlich am Fahrzeugsitz.
Fig. 1 zeigt die gesamte erfindungsgemäße Verstellschalteranordnung. Sie besteht aus
einem haptisch am Außenrand greifbaren Verstellrad 10. Dieses Verstellrad 10 ist
gekoppelt mit entsprechend radial verteilten Mikroschaltern 11, die beim Drehbetätigen
des Verstellrades 10 entsprechend nachfolgend betätigt werden. Diese geben somit eine
räumliche Orientierung auch der Verstellraddrehstellung zur jeweiligen Sitzposition
wieder. Darüber hinausgehend bedarf es aber nicht einer generellen Kopplung der
aktuellen Drehstellung an eine aktuelle Sitzrückenlehnenneigung, sondern die Drehung
am Verstellrad kann auch lediglich einfach nur proportional eines Verstellweges,
ausgehend von einer jeweils neu eingestellten, beispielsweise über Memory-Funktionen
abrufbaren Sitzgrundeinstellung sein.
Haptisch im Zentrum des Verstellrades 10 ist der Verstellschalter 20 zur
Lordosenverstellung angeordnet. Somit sind beide Schaltelemente haptisch dicht
beieinanderliegend, und in haptischer Hinsicht jedoch gut auch voneinander
unterscheidbar, ohne dabei Blickkontakt mit der Schalteranordnung aufnehmen zu
müssen. Somit besteht auch kein Zwang zu einer notwendigen Blickaufnahme. Die
Verstellung kann sozusagen blind durchgeführt werden.
Der Verstellschalter 20 zur Lordosenverstellung enthält in der Mitte, in diesem
Ausführungsbeispiel, einen Joystick-Schalter 21, der durch entsprechende
Neigungsbetätigung in die Richtungen der aufgezeigten Markierungen 22 eine
entsprechende Betätigung in Richtung vor, auf, zurück oder abwärts bewirkt. Die
Lordose, d. h. die Wölbung in der Rückensitzlehne im Lendenwirbelbereich wird
entsprechend diesen genannten Bewegungsrichtungen durch eine entsprechende
Neigungsbetätigung des Joystick-Schalters 21 bewirkt. Hierbei ist die Betriebsweise des
Joystick-Schalters verschiedentlich lösbar. So kann beispielsweise ein dauerhaftes
Halten in einer Richtung eine entsprechende dauerhafte Verstellung entlang dieser
Verstellrichtung bewirken, zumindest solange der Joystick-Schalter 21 in dieser Position
gedrückt gehalten wird. Weiterhin ist jedoch auch möglich, mit einer Betätigung nur
lediglich ein Wegsegment in der Verstellung zu bewirken.
So könnte beispielsweise ein mehrfaches Betätigen eine entsprechend
aneinandergereihte Serie von Verstellwegen erzeugen. Ein andauerndes Gedrückthalten
des Joystick-Schalters in die entsprechende Richtung würde dann in diesem Falle nicht
eine andauernde Verstellung bewirken, sondern nur eine Verstellung um eine
Schrittweite.
Fig. 2 zeigt einen entsprechenden Fahrzeugsitz lediglich in den wichtigsten
Konturelementen. Er besteht aus dem Sitzkissen 34, der Sitzrückenlehne 32 und der
Kopfstütze 33. An entsprechender Stelle seitlich ist die Verstellschalteranordnung 1
angeordnet, dort wo auch ansonsten das mechanische Handrad zur Verstellung der
Sitzrückenlehnenneigung angeordnet ist. Im Bereich des Lendenwirbelbereiches befindet
sich innerhalb der Sitzrückenlehne 32 die sog. Lordose 31. Diese besteht, wie oben
bereits ausgeführt, aus einer Wölbung in der Sitzrückenlehne und kann in die hier
dargestellten Richtungen, nämlich auf, ab, vor und zurück verstellt werden. Die
Verstellung der Neigung der Sitzrückenlehne 32 erfolgt über den Verstellschalter bzw.
wie in Fig. 1 dargestellt über das Verstellrad 10. Die Verstellung der Lordose 31 erfolgt,
gemäß Fig. 1 durch den Verstellschalter 20 bzw. die Betätigung des Joystick-Schalters
21.
Claims (8)
1. Verstellschalteranordnung zur elektrischen Verstellung eines Kraftfahrzeugsitzes,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellung der Sitzlehnenneigung über ein Verstellrad (10) erfolgt, bei
welchem eine Verstelldrehbetätigung in eine entsprechende Neigungsverstellung der
Sitzrückenlehne (32) elektrisch umsetzbar ist.
2. Verstellschalteranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung der Verstelldrehbetätigung über ein Drehpotentiometer erfolgt.
3. Verstellschalteranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung der Verstelldrehbetätigung über radial verteilte Mikroschalter
(11) erfolgt, die durch Drehung des Verstellrades (10) entsprechend betätigbar sind.
4. Verstellschalteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstellrad (10) mit einer taktilen Rückmeldung versehen ist.
5. Verstellschalteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellschalteranordnung (1) seitlich an dem jeweiligen Kraftfahrzeugsitz
(30) angeordnet ist.
6. Verstellschalteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittig auf der Verstellschalteranordnung (1) ein Verstellschalter (20) zur
Lordosenverstellung angeordnet ist.
7. Verstellschalteranordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lordosenverstellschalter (20) ein Joystick-Schalter ist, welcher in jeweils
orthogonal zueinander stehender Richtung vor/auf/zurück/ab neigbar ist.
8. Verstellschalteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstellrad (10), der Joystick-Schalter (20) sowie die entsprechenden
Mikroschalter (11) oder Potentiometer in einer integrierten Baugruppe gemeinsam
zusammengefaßt sind.
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