DE10012690C1 - Profilverbinder für Brandschutzkonstruktionen - Google Patents
Profilverbinder für BrandschutzkonstruktionenInfo
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Abstract
Ein Verbinder (10) für Riegel-Pfosten für Brandschutz-Rahmenkonstruktionen umfasst ein Einlageelement (14) aus im Brandfall ausreichend temperaturbeständigem Material, ein das Einlageelement (14) umgebendes Tragelement (12) aus einem im Brandfall nicht temperaturbeständigen Material; wobei das Einlageelement (14) und das umgebende Tragelement (12) am Pfosten (22) befestigbar sind. Ein Abstandshalter (20) aus einem im Brandfall ausreichend temperaturbeständigen Material ist am Einlageelement (14) befestigt und ragt so weit vom Einlegeelement (14) in Richtung der tragenden Seiten des Verbinders heraus, dass er mit der Außenfläche des Tragelements (12) im wesentlichen bündig abschließt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Verbinder für Riegel-Pfosten für
Brandschutz-Rahmenkonstruktionen.
Rahmenkonstruktionen bestehen aus im wesentlichen senkrecht
angeordneten Pfosten, die durch Riegel miteinander verbunden
sind. Die aus Pfosten und Riegel bestehende
Rahmenkonstruktion hält Glas- und Paneelfüllungen einer
Fassade. Um eine ausreichende Festigkeit der
Rahmenkonstruktion sicher zu stellen, sind Verbinder zwischen
den Pfosten und Riegeln angeordnet. Darüber hinaus muss
jedoch auch darauf geachtet werden, dass eine ausreichende
Verbindung zwischen Pfosten und Riegel im Brandfall aufrecht
erhalten bleibt.
Im Stand der Technik werden Verbinder zwischen Pfosten und
Riegel aus Stahl verwendet. Diese Verbinder werden entweder
aus Profilabschnitten oder durch Abkantung von Stahl
hergestellt. Aufgrund des hoch festen und entsprechend schwer
zu bearbeitenden Materials sind die Formgebungsmöglichkeiten
begrenzt. So ist es z. B. sehr schwierig, die Verbinder mit
einem Schraubkanal zu versehen. Darüber hinaus bestehen bei
Stahlverbindern große Toleranzen, die im Normalfall eine
feste Verbindung zwischen Pfosten und Riegel bei Untermaß des
Verbinders negativ beeinflussen. Verbinder mit
herstellungsbedingten Übermaßen können sogar Ausschuss sein
und nicht eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
kostengünstigen und ausreichend präzisen, aber auch stabilen
Verbinder für Riegel-Pfosten für Brandschutz-
Rahmenkonstruktionen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch einen Verbinder mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen Verbinder
vorzusehen, der aus einem im Brandfall ausreichend
temperaturbeständigem Einlageelement und einem das
Einlageelement umgebenen Tragelement aus einem im Brandfall
nicht temperaturbeständigen Material besteht. Hierdurch wird
es möglich, das umgebende Tragelement aus einem leicht
bearbeitbaren Material zu fertigen oder aber ein Material
einzusetzen, das ein Strangpressen oder Gießen des
Tragelements erlaubt. Das Einlageelement und das umgebende
Tragelement sind am Pfosten befestigbar und dienen somit als
Verbinder für das den Verbinder umgebende Hohlprofil des
Riegels. Die gewünschten Eigenschaften im Brandfall werden
erzielt, indem ein Abstandshalter vorgesehen ist, der aus
einem im Brandfall ausreichend temperaturbeständigen Material
besteht und am Einlageelement befestigt ist. Der
Abstandshalter erstreckt sich vom Einlageelement soweit in
Richtung der tragenden Seite des Verbinders, dass er mit der
Außenfläche des Tragelements im wesentlichen bündig
abschließt. Wenn im Brandfall das aus einem nicht ausreichend
temperaturbeständigen Material bestehende Tragelement seine
Festigkeit verliert und wegschmilzt, hält das
temperaturbeständige Einlageelement mit dem Abstandshalter
die Verbindung zwischen Riegel und Pfosten ausreichend
aufrecht.
Der erfindungsgemäße Verbinder kann für Rahmenkonstruktionen
aus Stahl, Edelstahl, Aluminium und weiteren Materialen
eingesetzt werden.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die
übrigen Ansprüche gekennzeichnet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Tragelement aus einer Aluminiumlegierung stranggepresst oder
gegossen. Auf diese Weise lässt sich zum einen das
Tragelement sehr kostengünstig fertigen, der Verbinder für
das Handling am Bau leicht ausbilden und darüber hinaus auch
eine gewünschte, komplexe Formgebung im Rahmen der
gusstechnisch oder bei Extrusionsverfahren möglichen
Geometrien verwirklichen.
Vorzugsweise besteht das Einlageelement aus Stahl oder
Edelstahl. Hierdurch wird eine ausreichende Festigkeit
sichergestellt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
Abstandshalter eine Schraube aus Stahl oder Edelstahl, die in
ein Gewinde im Einlageelement eingeschraubt ist. Eine
Schraube stellt insbesondere im Hinblick auf die Montage eine
sehr einfach zu verwirklichende Lösung für den Abstandshalter
dar, da die Schraube nach dem Einschieben des
Einlageelementes in das Tragelement von außen, d. h. durch
eine entsprechende Öffnung im Tragelement, in das
Einlageelement eingeschraubt werden kann. Selbstverständlich
ist es auch möglich, eine Schraube vorzusehen, die von Innen,
d. h. durch das Einlageelement hindurch, geschraubt wird und
so weit in das Einlageelement eingeschraubt wird, bis der
Schraubenbolzen entsprechend in eine Öffnung im umgebenden
Tragelement hineinragt. Die Wahl des Materials für die
Schraube richtet sich in erster Linie nach der Materialwahl
für das Einlageelement, da zwischen dem Einlageelement und
der verwendeten Schraube keine Korrosion aufgrund des
Potenzialunterschieds unterschiedlicher Materialien auftreten
sollte.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Schraube
einen Senkkopf, der in eine entsprechend geformte Aufnahme im
Tragprofil versenkbar ist. Bei dieser Ausführungsform kann
die als Abstandshalter dienende Schraube nur von außen, d. h.
durch das Tragelement hindurch in das Einlageelement
eingeschraubt werden. Durch die Senkkopfgeometrie und die
entsprechend geformte Aufnahme im Tragprofil dient die
Schraube der Fixierung des Tragelements relativ zum
Einlageelement, so dass der Verbinder als Vormontageeinheit
bestehend aus Tragelement, Einlageelement und Abstandshalter
zur Baustelle geliefert werden kann.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt
das Einlageelement einen U-förmigen Querschnitt. Indem das U
so angeordnet wird, dass der Basischenkel des U's an dem
Pfosten befestigt wird besteht ein bequemer Zugang zu den
Befestigungsschrauben, mit denen der Verbinder am Pfosten
angebracht wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Tragelement im wesentlichen ein Rechteckprofil. Die Wahl
eines Rechteckprofils verleiht dem Tragprofil eine hohe
Festigkeit, so dass für die im Normalfall auftretenden
Lasterfordernisse eine entsprechend reduzierte Wanddicke des
Tragelements vorgesehen sein kann.
Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der
beigefügten Figuren beschrieben, in denen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Riegel-Pfosten-Verbinders
ist;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-
A in Fig. 1 ist; und
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 2 einer alternativen
Ausführungsform eines Riegel-Pfosten-Verbinders
gemäß der Erfindung zeigt.
In den nachfolgenden Figuren bezeichnen jeweils die gleichen
Referenzziffern übereinstimmende Elemente in den
verschiedenen Ausführungsformen.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht den Riegel-Pfosten-
Verbinder 10 für Brandschutz-Rahmenkonstruktionen. Der
Verbinder 10 besteht aus einem Tragelement 12, das
vorzugsweise aus einer handelsüblichen Aluminiumlegierung
hergestellt ist. Die Herstellung erfolgt durch das Gießen des
Tragelements oder aber in einem Strangpressverfahren. In dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 besitzt das Tragelement 12
und somit der Verbinder einen im wesentlichen quadratischen
Außenquerschnitt, doch sind auch andere Geometrien denkbar,
solange der Verbinder so gestaltet ist, dass die
Außenabmessungen des Tragelements es erlauben, dass ein
Riegel über den Verbinder geschoben wird.
Im Verbinder 10 befindet sich ein Einlageelement 14, das aus
einem im Brandfall ausreichend temperaturbeständigen Material
besteht. Bevorzugte Materialien sind daher Stahl oder
Edelstahl. Das Einlageelement ist im vorliegenden Fall U-
förmig gebildet und besitzt jeweils eine Länge der Basis 14a
und der Schenkel 14b und 14c, die jeweils im wesentlichen den
Innenabmessungen des umgebenden Tragelements 12 entsprechen.
Durch diese Abstimmung der Geometrie des Einlageelements auf
die Innenabmessungen des Tragelements erfolgt beim
Einschieben des Einlageelements 14 automatisch eine
zentrierende Ausrichtung im Hinblick auf das Tragelement 12.
In der Basis 14a des Einlageelements 14 sind
Durchtrittsöffnungen für Befestigungsschrauben 16 vorgesehen,
die durch das Einlageelement und das umgebende Tragelement
hindurchtreten und den Verbinder an einem in Fig. 1 nicht
dargestellten Pfosten befestigen, indem die vorzugsweise
gewindeschneidenden oder gewindefurchenden Schrauben 16 in
entsprechende Öffnungen am Pfosten eintreten und den
Verbinder 10 auf diese Weise am Pfosten fixieren. Damit die
Schrauben 16 für das Eindrehen zugänglich sind, sind bei der
Ausführungsform nach Fig. 1 in der Seitenwand 12a des
Tragelements Durchtrittsöffnungen 18 für einen
Schraubendreher fluchtend mit der Einschraubachse der
Befestigungsschrauben 16 vorgesehen.
Auf der Oberseite 12b des Tragelements 12 ist zudem die als
Abstandshalter dienende Tragschraube 20 gezeigt, die aus
Fig. 2 besser ersichtlich ist.
In Fig. 2 ist ein Schnitt durch den in Fig. 1 dargestellten
Verbinder entlang der Linie A-A gezeigt. Wie aus Fig. 2
ersichtlich ist, befindet sich der Verbinder 10 im
Stoßbereich zwischen einem Pfosten 22 und einem Riegel 24,
die jeweils aus Hohlprofilen bestehen und in einem stumpfen
Stoß aneinander grenzen. Die Pfosten 22 und Riegel 24 können
aus beliebigen Werkstoffen bestehen, wie Aluminium, Stahl
oder Edelstahl. Der aus dem Tragelement 12 und Einlageelement
bestehende Verbinder 10 weist ein Gewinde 26 auf derjenigen
Seite auf, die im Einbauzustand des Verbinders 10 oben
angeordnet ist und somit die Tragfunktion für den über den
Verbinder 10 geschobenen Riegel 24 erfüllt. Vor dem
Aufschieben des Verbinders 24 wird die Tragschraube 20 von
außen, d. h. von der Außenseite des Tragelements 12 her, in
das Gewinde 26 des Einlageelements eingeschraubt, bis beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel der Kopf der Tragschraube 20
auf der Außenfläche des Tragelements aufliegt. Der Kopf der
Tragschraube 20 besitzt eine Höhe, die nach dem vollständigen
Eindrehen der Tragschraube im wesentlichen bündig mit der
Außenfläche des Tragelements 12 abschließt.
Im Normalfall besitzt der Riegel-Pfosten-Verbinder 10 alle
Vorteile eines Verbinders aus Aluminium, d. h. die leichte
Herstellbarkeit, das geringe Gewicht und die Möglichkeit
einer speziellen Formgebung wie auch geringe
Herstelltoleranzen, während im Brandfall bei erhöhten
Temperaturen, die zu einem Versagen des Aluminiums durch das
Erweichen oder Schmelzen des Aluminiums führen, das
Einlageelement 14 mit der Tragschraube die Verbindung
zwischen Riegel 24 und Pfosten 22 ausreichend aufrecht
erhält.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Verbinders 10
zwischen dem Pfosten 22 und Riegel 24. Die Darstellung in
Fig. 3 entspricht im wesentlichen der Darstellung in Fig. 2,
d. h. einem Schnitt durch den Verbinder 10 im Bereich der
Tragschraube 20.
Der Verbinder 10 besteht aus einem Tragelement 12, das im
Querschnitt U-förmig ausgebildet ist, während das
Einlageelement entsprechend der Ausführungsform nach Fig.
1 und 2 wiederum U-förmig ist. In gleicher Weise wie bereits
bei der Erläuterung der Fig. 1 und 2 dargelegt wurde, ist
der Verbinder 10 mit Hilfe von Befestigungsschrauben 16 mit
dem Pfosten 22 aus Aluminium, Stahl oder Edelstahl
verschraubt. Der Riegel 24 ist über den Verbinder 10
geschoben.
Abweichend von der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2
besitzt die Tragschraube 20 einen Senkkopf mit geneigten
Flanken und das Tragelement im Bereich der Durchtrittsöffnung
ist in entsprechender Weise mit einer Kegelsenkung versehen,
so dass der Schraubenkopf der Tragschraube 20 in die
entsprechend geformte Aufnahmeöffnung im Tragelement 2
einrücken kann. Diese Ausgestaltung der Schraubenköpfe und
der entsprechend geformten Aufnahmeöffnung im Tragelement
besitzt den Vorteil, dass das Tragelement und das
Einlageelement mit Hilfe der Tragschraube 20 vormontiert
werden können, da die Tragschraube 20 neben ihrer Funktion im
Brandfall auch der Fixierung des Tragelements mit dem
Einlageelement dient.
Wie aus Fig. 3 darüber hinaus ersichtlich ist, müssen bei der
Verwendung eines Tragelements sowie Einlageelements mit U-
förmigen Querschnitt keine speziellen Vorkehrungen getroffen
werden, um das Einschrauben der Befestigungsschrauben 16 zu
ermöglichen. Bei der Verwendung von U-Profilen sind diese von
der offenen Seite des U's her zugänglich.
Mit dem beschriebenen Riegel-Pfosten-Verbinder für
Brandschutz-Rahmenkonstruktionen wird ein kostengünstiger
Verbinder geschaffen, der ausreichend präzise und stabil ist
und darüber hinaus im Brandfall eine ausreichende Verbindung
zwischen Riegel und Pfosten aufrecht erhalten kann.
Claims (7)
1. Verbinder (10) für Riegel-Pfosten für Brandschutz-
Rahmenkonstruktionen, umfassend:
- - ein Einlageelement (14) aus im Brandfall ausreichend temperaturbeständigem Material;
- - ein das Einlageelement (14) umgebendes Tragelement (12) aus einem im Brandfall nicht temperaturbeständigen Material; wobei
- - das Einlageelement (14) und das umgebende Tragelement (12) am Pfosten (22) befestigbar sind; und
- - ein Abstandshalter (20) aus einem im Brandfall ausreichend temperaturbeständigen Material am Einlageelement (14) befestigt ist und soweit vom Einlageelement (14) in Richtung der tragenden Seite des Verbinders (10) herausragt, dass der Abstandshalter mit der Außenfläche des Tragelements (12) im wesentlichen bündig abschließt.
2. Verbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Tragelement (12) aus einer Aluminiumlegierung
stranggepresst oder gegossen ist.
3. Verbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das Einlageelement (14) aus Stahl
oder Edelstahl besteht.
4. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Abstandshalter (20) eine
Schraube aus Stahl oder Edelstahl ist, die in ein
Gewinde (26) im Einlageelement (14) eingeschraubt ist.
5. Verbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraube (20) eine Senkschraube ist, deren
Schraubenkopf in einer entsprechend geformten Aufnahme
im Tragprofil (12) versenkbar ist.
6. Verbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Einlageelement (14)
einen U-förmigen Querschnitt besitzt.
7. Verbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (12) im
wesentlichen ein Rechteckprofil besitzt.
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