Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Fassadenkonstruktion mit Pfostenund
Riegelprofilen und umfassend eine Tragstruktur aus einem
ersten Material und eine glashaltende Struktur aus einem
zweiten Material gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
Pfosten-Riegel-Fassaden besitzen die Funktion, zum einen die
Fassadenelemente sicher zu befestigen und zum anderen die
auftretende Last durch das Eigengewicht, Wind- oder
Verkehrslasten sicher abzutragen. Ausgehend von diesen beiden
Grundfunktionen bestehen Systeme, bei denen eine Aufteilung
der Funktionen zwischen einer Tragstruktur und einer
glashaltenden Struktur besteht. Beispiele hierfür sind
Holz-Aluminium-Fassaden oder aber verschiedene
Adaptersysteme, bei denen einer Tragstruktur aus hochfestem
Material, beispielsweise Stahl, eine glashaltende Struktur
zugeordnet ist, die in Bezug auf ihre Formgebung variabler
gestaltet werden kann oder aber Vorteile bei der Befestigung
einer Abdeckleiste gegen die Pfosten oder Riegel bietet. Bei
all diesen funktionell aufgeteilten Fassadensystemen wird die
glashaltende Struktur mit Hilfe von Befestigungsmitteln an
der Tragstruktur fixiert. Als Befestigungsmittel werden
Schrauben, Nägel oder Nieten eingesetzt oder aber es wird
eine Schweißverbindung vorgenommen. Durch diese Maßnahmen
wird der Montageaufwand erhöht. Darüber hinaus hängt die
sichere Lastabtragung von der ordnungsgemäßen Durchführung
der Montage ab, weil diese erst durch die durch Schrauben,
Schweißen oder Nageln oder Nieten erfolgende Verbindung
zwischen glashaltender Struktur und Tragstruktur
sichergestellt wird.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Fassadenkonstruktion vorzuschlagen, die gleichsam in Form
einer Baukastenfassade bei einfacher Montage eine hohe
Variabilität in Bezug auf spezifische Anforderungen besitzt.
Diese Aufgabe wird durch eine Fassadenkonstruktion mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass die
glashaltende Struktur ohne weitere Befestigungsmittel direkt
so an der Tragstruktur anbringbar ist, dass eine
formschlüssige Verbindung zwischen glashaltender Struktur und
Tragstruktur besteht. Darüber hinaus sind das erste Material
und das zweite Material beliebig miteinander kombinierbar.
Das erste Material und das zweite Material können identisch
sein. Diese Merkmalskombination leistet eine hohe
Variabilität der Fassadenkonstruktion in Bezug auf
unterschiedliche Anforderungen bei einer gleichzeitig
einfachen Montage. Die Materialien können gezielt im Hinblick
auf die gewünschten Eigenschaften ausgewählt werden und es
sind keine weiteren Befestigungsmittel nötig, um die
glashaltende Struktur an der Tragstruktur anzubringen.
Schließlich bietet die entstehende formschlüssige Verbindung
eine sehr sichere Befestigung der glashaltenden Struktur an
der Tragstruktur.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den übrigen Ansprüchen
beschrieben.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind das erste
Material und das zweite Material korrosionschemisch
aufeinander abgestimmt. Es wird somit bei der Kombination der
Materialien für die glashaltende Struktur und für die
Tragstruktur darauf geachtet, dass zwischen den Materialien
keine Korrosion auftritt, welche die Gesamtfunktion der
Fassadenkonstruktion oder aber deren optisches
Erscheinungsbild gefährden könnte. Es ist vorzugsweise das
erste Material Stahl, beschichteter oder verzinkter Stahl
oder Edelstahl oder aber Kupfer. Auch Aluminium ist
verwendbar. Das zweite Material zur Herstellung der
glashaltenden Struktur ist Aluminium, beschichtetes
Aluminium, Edelstahl oder Stahl mit coil coating, beschichtet
oder verzinkt.
Vorzugsweise ist die Tragstruktur ein rollgeformter und
geschweißter Körper mit geschlossenem Querschnitt. Weitere
Möglichkeiten sind das Ziehen oder Strangpressen der
Tragstruktur. Diese Formgebung bietet in Bezug auf den
benötigten Materialeinsatz eine sehr hohe Festigkeit. Darüber
hinaus lässt sich die Festigkeit beeinflussen, in dem die
Materialstärke der Tragstruktur an den jeweiligen
Belastungsfall angepasst wird. Durch diese zusätzliche
Maßnahme lässt sich ein Knicken und Beulen bei größeren
Bautiefen vermeiden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist die glashaltende
Struktur einen Schraubkanal zur Aufnahme einer
Befestigungsschraube auf, der bei erfolgter formschlüssiger
Verbindung zwischen glashaltender Struktur und Tragstruktur
teilweise in einer Vertiefung in der Tragstruktur angeordnet
ist. Diese Maßnahme verringert die Höhe des gesamten Aufbaus
und besitzt zudem Vorteile dahingehend, dass eine erhöhte
Stabilität des Fassadenprofils gegeben ist und zudem ein
besserer K-Wert vorliegt. Der Nachteil besteht allerdings
auch darin, dass ein größerer Hebelarm bei Glasauflagern
vorliegt, da der Schraubkanal eine geringere Erstreckung über
die Abschlussebene der Tragstruktur hinaus besitzt.
Vorzugsweise ist die glashaltende Struktur in die
Tragstruktur einhängbar, wobei mindestens ein
Befestigungsansatz der glashaltenden Struktur so vorgesehen
ist, dass er bei einer Relativbewegung zwischen glashaltender
Struktur und Tragstruktur senkrecht zur Längserstreckung der
Tragstruktur in mindestens eine entsprechend geformte
Hinterschneidung in der Tragstruktur einrückt. Das Einhängen
erfolgt somit durch eine einzige Bewegung zwischen
glashaltender Struktur und Tragstruktur, die relativ zwischen
den beiden Komponenten und senkrecht zur Längserstreckung der
Tragstruktur erfolgt. Dieses Einhängen stellt eine sehr
einfache Anbringungsvariante dar, die bei entsprechender
Orientierung der Hinterschneidung insbesondere in Bezug auf
die Riegel eine sehr sichere Befestigung zwischen
glashaltender Struktur und Tragstruktur leistet. Wird die
Einhängtechnik im Pfostenbereich verwendet, so sind
allerdings vorzugsweise Sicherungselemente zur Lagesicherung
der in der Tragstruktur eingehängten glashaltenden Struktur
empfehlenswert.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform
weist die glashaltende Struktur einen Schraubkanal sowie zwei
gleichgerichtete Befestigungsansätze auf, die beidseits des
Schraubkanals angeordnet sind. Das Vorsehen der zwei
gleichgerichteten Befestigungsansätze stellt sicher, dass
weiterhin das unidirektional erfolgende Einhängen der
glashaltenden Struktur in die Tragstruktur möglich ist. Durch
das Vorsehen von zwei Befestigungsansätzen kommt es aber zu
einer symmetrischen Lastabtragung, wenn auch das Vorsehen
zweier gleichgerichteter Befestigungsansätze die Formgebung
der Tragstruktur und möglicherweise auch der Innendichtung
komplizierter gestalten.
Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die
glashaltende Struktur in die Tragstruktur einschiebbar, wobei
mindestens ein Befestigungsansatz der glashaltenden Struktur
durch eine Relativbewegung zwischen glashaltender Struktur
und Tragstruktur in mindestens eine entsprechend geformte
Hinterschneidung in der Tragstruktur einbringbar ist. Unter
der Anbringungsalternative des Einschiebens wird somit eine
Relativbewegung zwischen glashaltender Struktur und
Tragstruktur in Längsrichtung der Grundstruktur verstanden.
Das Einschieben der glashaltenden Struktur in die
Tragstruktur erlaubt eine einfache Formgebung der beiden
miteinander zu verbindenden Komponenten. Allerdings muss
berücksichtigt werden, dass im Fassadenbau die Pfosten und
Riegel eine beträchtliche Länge aufweisen können und somit
das Einschieben einer mehrere Meter langen glashaltenden
Struktur in die Tragstruktur sowohl in Bezug auf die
räumlichen Gegebenheiten wie auch die das Einschieben
erschwerenden Reibungseffekte berücksichtigt werden muss.
In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, die Hinterschneidung der Tragstruktur als
schwalbenschwanzförmige Einschiebenut zu gestalten.
Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung besteht
die glashaltende Struktur aus einem Material mit hoher
Elastizität und ist so geformt, dass sie in einander
zugewandte Aufnahmeräume der Tragstruktur einrastbar ist. Mit
anderen Worten wird die glashaltende Struktur in die
Tragstruktur eingeklipst. Hierzu kann im einfachsten Fall
eine Relativbewegung zwischen glashaltender Struktur und
Tragstruktur senkrecht zur Längserstreckung der Tragstruktur
sowie auch senkrecht zu der zur Fassadenaußenseite hin
gerichteten Abschlussfläche der Tragstruktur erfolgen. Damit
die glashaltende Struktur in der eingerasteten bzw.
eingeklipsten Position verbleibt, muss diese aus einem
Material mit hoher Elastizität bestehen, so dass sowohl die
durch das Gewicht der Fassadenplatten wie auch durch Windsog
erzeugten Lasten nicht zu einem unerwünschten Herausrutschen
der glashaltenden Struktur aus der Tragstruktur führen
können.
In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
die Befestigungsansätze der glashaltenden Struktur aus einer
Vielzahl von einzelnen Befestigungslaschen auszugestalten,
die über die Länge der glashaltenden Struktur verteilt sind.
Die Befestigungslaschen rasten in die kontinuierlich über die
Länge verlaufenden Aufnahmeräume der Tragstruktur. Durch
diese Maßnahme wird zusätzlich eine formschlüssige Verbindung
zwischen den Befestigungsansätzen und den Aufnahmeräumen
geschaffen, die eine Relativbewegung zwischen glashaltender
Struktur und Tragstruktur in Längsrichtung der Tragstruktur
verhindern.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
glashaltende Struktur in die Tragstruktur einschiebbar, wobei
mindestens zwei Befestigungsansätze der glashaltenden
Struktur so vorgesehen sind, dass bei einer zweistufigen
Relativbewegung zwischen glashaltender Struktur und
Tragstruktur in Richtung senkrecht zur Längserstreckung der
Tragstruktur die mindestens zwei Befestigungsansätze in
entsprechend geformte, einander zugewandte Hinterschneidungen
einklinkbar sind. Die zweistufige Relativbewegung besteht
hierbei aus einer ersten Stufe und einer sich anschließenden
zweiten Stufe, deren Bewegungsrichtung im wesentlichen in
entgegengesetzter Richtung zur Bewegungsrichtung der ersten
Stufe ist. Das durch die Hin-und-Herbewegung erfolgende
Einklinken der glashaltenden Struktur in der Tragstruktur
wird auch als Shuffle-Technik bezeichnet. Damit das
Einklinken mit Hilfe der Shuffle-Technik möglich ist, muss
ein ausreichendes Spiel bei der Relativbewegung zwischen
Tragstruktur und glashaltender Struktur vorgesehen sein, das
größer als die Überdeckung der Befestigungsansätze der
glashaltenden Struktur mit den Hinterschneidungen der
Tragstruktur ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der
beigefügten Figuren beschrieben, in denen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht eines
Pfostens oder Riegels einer
Fassadenkonstruktion zeigt, wobei nur die
Tragstruktur sowie die einschiebbare
glashaltende Struktur dargestellt sind;
- Fig. 2
- eine Ansicht ähnlich der in Fig. 1
dargestellten zeigt, wobei die glashaltende
Struktur eine abgewandelte Geometrie besitzt;
- Fig. 3
- eine Ansicht ähnlich der in Fig. 1
dargestellten zeigt, wobei die glashaltende
Struktur eine abgewandelte Geometrie besitzt;
- Fig. 4
- eine abgewandelte Geometrie der Tragstruktur
ähnlich zu der gemäß Fig. 3 zeigt;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung
mit einer in die Tragstruktur einhängbaren
glashaltenden Struktur zeigt;
- Fig. 6 bis 8
- weitere Ausführungsformen der Erfindung mit
einer doppelten Einhängung zwischen
glashaltender Struktur und Tragstruktur
schematisch darstellen;
- Fig. 9
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung in
schematischer Darstellung gemäß Fig. 1
zeigen, wobei die glashaltende Struktur in
die Tragstruktur einklinkbar ist;
- Fig. 10 sowie 12 bis 15
- verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
mit einer in die Tragstruktur einklipsbaren
glashaltenden Struktur zeigen; und
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung eines Teils der
glashaltenden Struktur mit
Befestigungslaschen andeutet.
Wege zur Ausführung der Erfindung
In den nachfolgenden Figuren wird jeweils keine
Fassadenkonstruktion, sondern nur eine schematische
Darstellung des Verbindungsbereichs zwischen einer
Grundstruktur und einer glashaltenden Struktur von Pfostenoder
Riegelprofilen dargestellt. Hierbei werden die
verschiedenen Elemente in den verschiedenen Figuren mit
denselben Referenzziffern bezeichnet werden.
Dem Fachmann ist der grundlegende Aufbau einer
Fassadenkonstruktion mit aus Pfosten und Riegeln gebildeten
Profilen, zwischen einer Innendichtung wie auch Außendichtung
gehaltenen Fassadenelementen und einer auf der
Fassadenaußenseite angeordneten Abdeckleiste, die gegen das
Grundprofil verspannt ist, bekannt, wobei bei dem Fixieren
der Abdeckleiste eine oder mehrere Befestigungsschrauben in
einen Schraubkanal eingebracht und die Fassadenelemente
zwischen Innen- und Außendichtung gehalten werden. Zusätzlich
dienen die Wandungen eines Schraubkanals dazu, im
Riegelbereich Glasauflager zu tragen, auf denen die
Fassadenelemente aufliegen. Da dem Fachmann diese
Grundkonstruktion bekannt ist, kann im folgenden gezielt auf
die erfindungsgemäße Verbindung zwischen einer Tragstruktur
und einer glashaltenden Struktur eingegangen werden.
Die Tragstruktur wie auch die glashaltende Struktur sind
funktional voneinander entkoppelt und in allen nachfolgend
beschriebenen Ausführungsformen auf eine einfache Weise
miteinander verbunden. Die Verbindung zwischen Tragstruktur
und glashaltender Struktur erfolgt ohne Einschrauben,
Schweißen, Kleben, Nieten oder ähnliches. Die Vorteile dieser
ähnlich einer Baukastenlösung zusammengesetzten Fassade
bestehen darin, dass beispielsweise immer die gleiche
glashaltende Struktur eingesetzt werden kann und diese mit
einer an die jeweilige Aufgabe angepassten Tragstruktur
kombiniert wird. So kann durch die Anpassung der Tragstruktur
eine sichere Lastabtragung der durch Wind, Eigengewicht oder
Verkehrslasten erzeugten Belastungen erreicht werden. Darüber
hinaus ist eine beliebige Kombination der Werkstoffe möglich.
Für die Grundkonstruktion werden vor allen Dingen Stahl
S 280 GD roh und bandlegierverzinkt, Edelstahl 1.4301,
1.4401 / gewalzt oder geschliffen oder poliert sowie
Aluminium eingesetzt und für die glashaltende Struktur Stahl
S 280 GD roh wie auch bandlegierverzinkt, 1.4301, 1.4401 oder
Aluminium. Selbstverständlich sind auch andere beliebige
Werkstoffkombinationen möglich, die vorzugsweise im Hinblick
auf ihre korrosionschemische Zulässigkeit ausgewählt werden.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Pfostens oder
Riegels einer Fassade, wobei in dieser wie auch allen
nachfolgend gezeigten Figuren nur eine stark schematisierte
Ansicht der Tragstruktur sowie glashaltenden Struktur eines
Pfostens oder Riegels gezeigt ist. Im Falle eines Riegels
wird zudem auf die Darstellung von Glasauflagern verzichtet.
Der in Fig. 1 dargestellte Pfosten oder Riegel besteht aus
einer Tragstruktur 10, die im vorliegenden Fall als
Hohlprofil ausgebildet ist. Die Tragstruktur kann
beispielsweise als rollgeformt und geschweißter Körper
hergestellt sein. Auf der zur Fassadenaußenseite hin
gewandten Seite der Tragstruktur ist eine Vertiefung 14 mit
Hinterschneidungen, im vorliegenden Fall eine
schwalbenschwanzförmige Nut, ausgebildet. Wie aus den Figuren
1 und 2 ersichtlich ist, besitzt die schwalbenschwanzförmige
Nut 14 geneigte Seitenflanken 16, die mit wachsendem Abstand
von der im Montagezustand zur Fassadenaußenseite gewandten
Abschlussfläche 18 die Breite der Nut 14 erhöhen.
Die Figuren 1 und 2 wie auch, wenn nachfolgend nichts anderes
erwähnt ist, sämtliche nachfolgende Figuren zeigen jeweils
einen Schnitt durch Tragstruktur sowie glashaltende Struktur
senkrecht zur Längserstreckung der Profile. Daher verläuft
die schwalbenschwanzförmige Nut 14 in Längsrichtung der
Tragstruktur 10. Um auf einfache Weise eine glashaltende
Struktur 12 auf der Tragstruktur 10 befestigen zu können,
besitzt diese komplementär zu den geneigten Seitenflächen 16
geformte Befestigungsansätze 20, die sich in Montagestellung
mit wachsendem Abstand von der Fassadenaußenseite her
zunehmend aufspreizen und daher innerhalb der
schwalbenschwanzförmigen Nut eine formschlüssige Verbindung
bilden.
Die glashaltende Struktur 12 ist im vorliegenden
Ausführungsbeispiel aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium
gefertigt und wird in die Tragstruktur 10 aus Stahl,
Edelstahl oder Aluminium in Längsrichtung eingeschoben. Die
glashaltende Struktur 12 besitzt als einstückiges Bauteil
einen Schraubkanal 22 wie auch Halteelemente 24 zur
Anbringung von Innendichtungsstreifen (nicht dargestellt).
In Bezug auf die Ausgestaltung der glashaltenden Struktur 12
und die Lage des Schraubkanals sind beispielhaft die in den
Figuren 1 und 2 gezeigten Alternativen denkbar. Bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist der Schraubkanal erhaben,
während dieser beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in die
schwalbenschwanzförmige Nut versenkt ist. Der Vorteil der
Ausführungsform nach Fig. 2 liegt darin, dass die Aufbauhöhe
des Gesamtprofils geringer ist und die seitliche Abstützung
durch die Befestigungsansätze 20 dem Schraubkanal eine
erhöhte Stabilität verleihen. Darüber hinaus verbessert sich
auch gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 der
K-Wert. Allerdings muss bei der Variante nach Fig. 2
berücksichtigt werden, dass ein größerer Hebelarm bei den
Glasauflagern besteht und die Dichtungsgeometrie an die
geänderte Geometrie mit verkürztem Schraubkanal angepasst
werden muss.
Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Lösung mit einer in die
Tragstruktur 10 eingeschobenen glashaltenden Struktur bietet
zudem den Vorteil, dass die Verbindung zwischen Tragstruktur
und glashaltender Struktur von der Wanddicke der Tragstruktur
unabhängig ist. So könnten beispielsweise im Bereich zwischen
1,5 mm und 3 mm verschiedene Wandstärken realisiert werden,
ohne dass es bei einer Beibehaltung der hierdurch
entstehenden Außenabmessungen zu einer Anpassung der
glashaltenden Struktur kommen müsste.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 weist eine unterschiedliche
Geometrie auf. Anstelle der bei den Ausführungsformen nach
Figuren 1 und 2 vorgesehenen, einzelnen,
schwalbenschwanzförmigen Nut 14 sind zwei Nuten 14a und 14b
vorgesehen, die ebenfalls Hinterschneidungen im Bereich einer
mittig angeordneten Schraubkanalauflage besitzen. Die
glashaltende Struktur 12 weist entsprechend geformte
Befestigungsansätze 20a und 20b auf, die in die
Hinterschneidungen einrücken und somit nach dem Einschieben
der glashaltenden Struktur 12 auf die Tragstruktur 10 eine
formschlüssige Verbindung sicherstellen.
Während bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 die
Tragstruktur 10 aus einem einzigen Materialband rollgeformt
ist, zeigt Fig. 4 eine alternative Ausführungsform bestehend
aus zwei identischen Teilstücken 10a und 10b, die
spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet werden und über eine
Schweißnaht 15 miteinander verbunden werden. Es entsteht
ebenfalls eine Tragstruktur mit einer Schraubkanalauflage,
die zwei Nuten 14a und 14b mit Hinterschneidungen bilden.
In den Figuren 5 bis 8 sind Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt, bei denen die glashaltende Struktur 12 in die
Tragstruktur 10 eingehängt wird. Hierbei kann zwischen einer
einfachen Einhängung gemäß der schematisch dargestellten
Ausführungsform nach Fig. 5 sowie einer mehrfachen Einhängung
gemäß den Ausführungsbeispielen nach Fig. 6 bis 8 mit jeweils
einer doppelten Einhängung unterschieden werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist in der Tragstruktur
10 eine Hinterschneidung in Form einer einseitigen
Verbreiterung einer exzentrisch angeordneten Nut vorgesehen.
In diese hinterschnittene Vertiefung 14 greift ein
hakenförmig geformter Befestigungsansatz 20 der glashaltenden
Struktur ein und stellt eine formschlüssige Verbindung
zwischen Tragstruktur 10 und glashaltender Struktur 12 her.
Diese einfache Einhängung lässt sich mit einer einfachen Form
sowohl der Tragstruktur 10 wie auch glashaltenden Struktur 12
erreichen. Es ist allerdings abhängig vom Belastungsfall zu
überprüfen, ob eine ausreichende Lastabtragung durch eine
einfache Einhängung gemäß Fig. 5 möglich ist. Sollte dies
nicht der Fall sein, so kann auch eine doppelte Einhängung
gemäß einem der Ausführungsbeispiele nach Figuren 6 bis 8
erfolgen. Eine doppelte Einhängung besitzt den Vorteil, dass
die Lastabtragung symmetrisch erfolgt, wenn dies auch durch
eine kompliziertere Formgebung sowohl der Tragstruktur 10 als
auch glashaltenden Struktur 12 erkauft werden muss.
Bei den Ausführungsbeispielen nach Figuren 6 bis 8 sind
jeweils zwei hinterschnittene Nuten 14a und 14b in der
Tragstruktur vorgesehen. In die beiden hinterschnittenen
Vertiefungen 14a und 14b greifen entsprechend geformte
Befestigungsansätze 20a sowie 20b der glashaltenden Struktur
12 ein.
Bei allen Ausführungsformen nach Figuren 6 bis 8 erfolgt die
Verbindung zwischen Tragstruktur und glashaltender Struktur
durch das Einhängen der glashaltenden Struktur 12 in die
Tragstruktur. In allen gezeigten Fällen wird die glashaltende
Struktur 12 in Pfeilrichtung A (siehe Fig. 5) relativ zur
Tragstruktur 10 bewegt, wodurch der oder die
Befestigungsansätze 20, 20a, 20b in die entsprechenden
hinterschnittenen Nuten 14, 14a, 14b der Profile einrücken.
Bei der Verwendung der Einhängetechnik im Riegelbereich ist
darauf zu achten, dass die Pfeilrichtung A der
Schwerkraftrichtung entspricht, damit es zu keinem
selbsttätigen Lösen der Einhängeverbindung kommen kann. Wird
die Einhängetechnik im Pfostenbereich verwendet, so empfiehlt
es sich, zusätzliche Fixiermittel vorzusehen, die das
unerwünschte Herausrutschen der glashaltenden Struktur aus
der Tragstruktur unterbinden.
Bei den in Figuren 6 bis 8 dargestellten Varianten einer
doppelten Einhängung sind unterschiedliche
Gestaltungsalternativen denkbar. So können gemäß den
Ausführungsbeispielen nach Figuren 6 bis 8 die beiden
hinterschnittenen Vertiefungen 14a und 14b in gleicher Höhe
angeordnet sein aber auch auf einem unterschiedlichen Niveau
liegen. Das Ausführungsbeispiel nach Figur 6 zeigt eine
glashaltende Struktur mit Halteelementen 24 für
Innendichtungsstreifen, während bei der Ausführungsform nach
Fig. 7 und 8 die beiden Innendichtungen nicht von der
glashaltenden Struktur 12, sondern von der Tragstruktur
gehalten werden. Hierzu sind Befestigungsrippen 26 in der
Tragstruktur 10 ausgeformt. Diese Ausführungsform nach Fig. 8
ist eine sehr einfach ausgestaltete Variante mit geringem
Materialeinsatz mit einer speziellen Ausgestaltung der
Innendichtungen, die in Bezug auf die mittig durch den
Schraubkanal verlaufende Symmetrieachse 30 nicht symmetrisch
ausgestaltet ist.
Die Innendichtung 13 ist bei der Ausführungsform nach Fig. 8
mit einer Sicherungsnase 13a versehen, die im Rahmen ihrer
Elastizität ein Aushängen der glashaltenden Struktur 12 aus
der Tragstruktur 10 verhindert.
Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Anbringung der glashaltenden Struktur 12 an der Tragstruktur
10 durch Einklinken mit der sogenannten Shuffle-Technik
erfolgt. Bei diesem Beispiel besitzt die Tragstruktur 10 eine
Nut 14 mit beidseits der Symmetrieachse angeordneten
Hinterschneidungen, in die nach dem Verbindungsvorgang
entsprechende Befestigungsansätze 20a und 20b der
glashaltenden Struktur eingreifen. Das Einhängen erfolgt im
Wesentlichen durch zwei aufeinanderfolgende Bewegungen, die
in Fig. 9 mit den Pfeilen B und C angedeutet sind und deren
Bewegungsrichtung zueinander im wesentlichen entgegengesetzt
verläuft. Es wird somit zuerst der Befestigungsansatz 20b in
den entsprechenden Teil 14b der hinterschnittenen Nut 14
eingeschoben, bis kein Spiel mehr in Bewegungsrichtung B
zwischen der Tragstruktur und glashaltenden Struktur besteht.
Während dieser ersten Einhängebewegung 13 verschiebt sich der
Befestigungsansatz 20a auf der zur Fassadenaußenseite hin
gewandten Fläche 18 der Tragstruktur. Erst wenn der
Befestigungsansatz 20b vollständig oder nahezu vollständig in
die hinterschnittene Nut 14b eingerückt ist, kann auch der
Befestigungsansatz 20a in die Nut 14a eingebracht werden und
durch eine anschließende Verschiebebewegung C in
entgegengesetzter Richtung wird erreicht, dass beide
Befestigungsansätze durch die Nut 14 bzw. 14a und 14b an
einer Bewegung zur Fassadenaußenseite hin gehindert werden.
Damit die Einklinktechnik durchgeführt werden kann, muss
ausreichendes Spiel vorhanden sein, wobei, wie anhand der
Fig. 9 dargestellt ist, die Überlappung S1 des
Befestigungsansatzes 20a geringer ist als das Spiel S2, das
der andere Befestigungsansatz 20b noch in Bezug auf eine
Bewegung in die hinterschnittene Nut 14b hinein besitzt.
Da, wie oben erwähnt wurde, der eigentliche Vorgang des
Einschiebens in einer leicht verkanteten Weise während des
ersten Bewegungsschrittes B erfolgt, muss ausreichend Spiel
zwischen glashaltender Struktur 12 und Tragstruktur 10
vorgesehen sein. So muss die in Fig. 9 dargestellte Nut 30
zwischen dem Befestigungsansatz 20b und dem Abschnitt 32 der
glashaltenden Struktur, welche das Halteelement 24 für die
Innendichtung hält, ein ausreichendes Spiel vorgesehen
werden. Um dennoch eine gewünschte, möglichst spielfreie
formschlüssige Verbindung zwischen Tragstruktur und
glashaltender Struktur zu erreichen, kann eine Dichtung
vorgesehen sein, welche so dimensioniert ist, dass sie das
Spiel zwischen Tragstruktur und glashaltender Struktur
beseitigt.
Die Federwirkung der Dichtung kann bei allen vorangehend und
nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen eingesetzt
werden, z.B. um das Einschieben durch das Erzeugen von Spiel
zu erleichtern, oder das Einhängen mit Spiel zu erleichtern.
Figuren 10 bis 15 zeigen jeweils eine weitere
Befestigungsalternative zwischen Tragstruktur 10 und
glashaltender Struktur 12, wobei die glashaltende Struktur
aus einem Material mit hoher Elastizität ausgebildet ist, so
dass sich diese federnd in die Tragstruktur einklipsen lässt.
Damit es zu einer formschlüssigen Verbindung kommt, liegt
auch hier eine hinterschnittene Vertiefung 14 in der
Tragstruktur vor, die entweder, eine schwalbenschwanzförmige
Nut sein kann, oder gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 10,
12 und 13 einander zugewandte Vertiefungen beidseits der
Symmetrieachse 28 aufweisen und in dieser Ausgestaltung auch
für das Einhängen der glashaltenden Struktur mit Hilfe der
Shuffle-Technik prinzipiell geeignet wären. Eine weitere
Alternative besteht darin, die Hinterschneidungen, wie in
Fig. 14 und 15 dargestellt ist, im Bereich einer
Schraubkanalauflage 36 vorzusehen, die sich im Wesentlichen
T-förmig über den Grund der Nuten 14a und 14b erhebt und
somit voneinander abgewandte hinterschnittene Bereiche in den
beiden Nutabschnitten 14a und 14b bildet.
In all den gezeigten Ausführungsformen nach Fig. 10 bis 15
wird die federelastische glashaltenden Struktur in die
Vertiefungen eingeklipst und hält die glashaltende Struktur
durch ihre Federwirkung in formschlüssigem Kontakt mit der
Tragstruktur. Hierzu ist die glashaltende Struktur mit
entsprechenden Befestigungsansätzen 20a und 20b versehen, die
wieder in die Hinterschneidungen 14a und 14b in der
Tragstruktur federnd einschnappen. Der Schraubkanal kann in
Achsrichtung 28 abgestützt werden, indem er entweder auf dem
Nutgrund der Nut aufliegt, auf einem Stützansatz gehalten
wird, der sich vom Grund der Nut zur Fassadenaußenseite hin
erstreckt, oder aber indem dieser auf einer
Schraubkanalauflage aufliegt.
Bei der Anwendung der Klipstechnik muss die glashaltende
Struktur mit einer ausreichenden Federelastizität versehen
sein, um auch beim Auftreten von Windsoglasten nicht aus dem
formschlüssigen Kontakt mit der Tragstruktur herausgezogen zu
werden oder herauszuschnappen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 11, die eine schematische
dreidimensionale Ansicht einer glashaltenden Struktur im
Zusammenwirken mit einer zugehörigen Tragstruktur zeigt,
findet die formschlüssige Verbindung zwischen glashaltender
Struktur und Tragstruktur nicht über die gesamte Länge statt.
Vielmehr sind in der glashaltenden Struktur 12 in
Längsrichtung voneinander beabstandete Befestigungslaschen
40a bis 40c beidseits des Schraubkanals vorgesehen, die in
die entsprechend geformten Vertiefungen 14a und 14b der
Tragstruktur 10 einschnappen können. Auf diese Weise wird
neben dem formschlüssigen Kontakt und der festen Verbindung
zwischen Tragstruktur und glashaltender Struktur in Richtung
zur Fassadenaußenseite hin auch eine formschlüssige
Verbindung geschaffen, die eine unerwünschte Relativbewegung
zwischen Tragstruktur und glashaltender Struktur in
Längsrichtung verhindert.
Fig. 12 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der der
Nutgrund der Vertiefung 14 nicht eben ist, sondern einen
mittigen Vorsprung 42 aufweist, der sowohl als Versteifung
dient als auch eine Bewegung der Federarme 40 der
glashaltenden Struktur 12 in Richtung auf die Achse 28
verhindert.
Neben der Fixierung der glashaltenden Struktur in einer
hinterschnittenen Vertiefung der Tragstruktur ist es aber
auch möglich, diese an durchlaufenden Vorsprüngen der
Tragstruktur 10 zu befestigen, wie in den Figuren 14 und 15
gezeigt ist. In diesen Ausführungsbeispielen ist jeweils die
glashaltende Struktur 12 an Vorsprüngen der Tragstruktur 10
angebracht, die sich von der zur Fassadenaußenseite hin
gerichteten Abschlussfläche 18 nach außen, d. h. zur
Fassadenaußenseite hin, erstrecken. In den
Ausführungsbeispielen nach Figuren 14 und 15 sind dies
jeweils Anbringehaken 44, die aufgrund einer hakenförmigen
Gestaltung bei einer entsprechenden Formgebung der
glashaltenden Struktur einen formschlüssigen Kontakt zwischen
Tragstruktur und glashaltender Struktur ermöglichen, so dass
die glashaltende Struktur entweder elastisch federnd auf die
Anbringehaken 44 der Tragstruktur 10 eingeklipst wird oder
aber die glashaltende Struktur starr ausgebildet wird und in
Längsrichtung der Tragstruktur auf die Anbringehaken 44
aufgeschoben wird.
Allen oben genannten Ausführungsbeispielen ist gemeinsam,
dass eine funktionale Entkoppelung zwischen Tragstruktur und
glashaltender Struktur stattfindet. Es findet zwischen der
Tragstruktur und der glashaltenden Struktur eine einfache
Verbindung statt, die durch das Einschieben, Einhängen,
Einklinken oder Einklipsen erfolgt. Schrauben, Nieten oder
aber eine Schweiß- oder Klebverbindung sind nicht
erforderlich. Durch die funktionale Entkoppelung zwischen
Tragstruktur und glashaltender Struktur kann eine an die
jeweilige Aufgabe angepasste Tragstruktur eingesetzt werden
und in beliebiger Kombination der Werkstoffe eine für den
jeweiligen Anwendungsfall optimierte glashaltende Struktur
ausgewählt werden.
Aufgrund der einfachen Verbindungstechnik besteht zwischen
Tragstruktur und glashaltender Struktur bevorzugt, aber nicht
notwendigerweise Spiel. Dieses Spiel kann durch eine
spezielle Formgebung der an der glashaltenden Struktur zu
befestigenden Dichtungen beseitigt werden, indem die
Dichtungen die glashaltende Struktur umgreifen und somit
zwischen Grundstruktur und glashaltender Struktur eingeklemmt
sind diese gegeneinander verspreizen und spielfrei fixieren.
Alternativ ist es aber auch möglich, eine Zusatzbefestigung
vorzusehen, wobei dies aber die Verwendung zusätzlicher
Bauteile bei der Montage bedingt.