DE10002C - Federzugsvorrichtung für Kronleuchter und Lampen - Google Patents

Description

1879.

Klasse 4.

ACTIEN-GESELLSCHAFT für FABRIKATION von BRONZEWAAREN und ZINKGUSS, vormals J. C. SPINN & SOHN in BERLIN.

Federzugvorrichtung für Kronleuchter und Lampen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. August 1879 ab.

Die vorliegende Erfindung bezweckt, die bei Kronleuchtern und Lampen zur Ausbalancirung derselben dienenden Gewichte durch Federkraft in einfacher Weise zu ersetzen. Bremsvorrichtungen würden den Gegenstand complicirt und theuer machen; es mufs deshalb die Feder derart eingerichtet sein, dafs sie in jeder beliebigen Lage den Kronleuchter oder die Lampe festhält.

Dies wird dadurch erreicht, dafs die in einer Trommel angeordnete Spiralfeder sehr lang gemacht wird derart, dafs die mittleren Windungen sich immer berühren; die Feder ist dabei so regulirt, dafs der durch die Berührung der Federwind.ungen entstehende Reibungswiderstand der Vorrichtung die oben angegebene Eigenschaft verleiht. Mit der oben angegebenen Bedingung hängt ferner die Anwendung eines sehr dünnen Stahlbandes anstatt der gewöhnlichen Kette zusammen, da es nothwendig ist, dafs der Hebelarm, an welchen das Gewicht des Kronleuchters angreift, entsprechend der Abwickelung der Feder sich ändert, welche ihre geringste Kraft ausübt, wenn das Stahlband sich ganz aufgewickelt hat, während beim Abwickeln des Stahlbandes die Feder aufgewunden und gespannt wird, so dafs der Hebelarm kleiner werden mufs.

Es ist klar, dafs der Trommeldurchmesser mit der Dimension der Feder und des Stahlbandes in einem bestimmten Verhältnifs stehen mufs, um die oben angegebene Wirkung zu erreichen. Dieses Verhältnifs ist durch viele praktische Versuche festgestellt worden.

Die Anwendung einer Kette, bei der der Hebelarm immer constant bleibt, da die Windungen der Kette sich nur neben einander legen können, erfordert immer eine Bremsvorrichtung und bedingt eine viel gröfsere Breite der Trommel, wodurch die Einrichtung complicirter und theurer wird.

Beiliegende Zeichnung veranschaulicht die Federzugvorrichtung. Fig. i, 2, 3 und 4 zeigen dieselbe im Detail, Fig. 5 und 6 ihre Verwendungsweise.

Es sind in vorliegendem Falle nur zwei Federgehäuse vorausgesetzt, jedoch kann deren Anzahl auch vermehrt werden.

Der Kronleuchter hängt an den flachen Stahlbändern a, welche auf dem Umfang der Trommel b befestigt sind. Diese ist mit der fest in den Armen / gelagerten Axe c durch die lange flache Spiralfeder d verbunden. Auf der einen Seitenfläche der Federtrommel ist eine mit einigen. Zähnen versehene Scheibe g, Fig. 4, angeordnet, welche die Anzahl der zulässigen Umdrehungen der Federtrommel bestimmt und leicht eingestellt werden kann. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, liegen die Windungen der Feder d meistentheils auf einander, wodurch genügend Reibung hervorgerufen werden kann.
. Es wird bemerkt, dafs die, Federzugvorrichtung auch in einem Gehäuse untergebracht werden kann, wie überhaupt auch der die Federtrommel tragende Rahmen beliebig gestaltet sein kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anwendung einer Spiralfeder ohne Sperrrad an Federzugvorrichtungen für Kronleuchter und Lampen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.