DE10002675C2 - Pfeifenorgel mit Tonkanzellen-Windladen - Google Patents
Pfeifenorgel mit Tonkanzellen-WindladenInfo
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- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10B—ORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
- G10B1/00—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus
- G10B1/02—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus of organs, i.e. pipe organs
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Description
Die Erfindung betrifft eine Pfeifenorgel mit einer eine Mehrzahl von Tonkanzellen
aufweisenden Windlade, die im Wesentlichen aus dem Orgelgehäuse, dem Pfei
fenwerk, den Windladen, der Spielanlage, der Windanlage, der Tontraktur sowie
der Registertraktur besteht.
Seit vielen Jahrhunderten werden solche Instrumente als Einzelstücke gebaut. Im
Normalfall entsteht jedes Werk einmalig als Maßanfertigung bzw. als Unikat, oft
nach speziellen Wünschen des Auftraggebers.
Aus US 1,645,608 ist eine Pfeifenorgel mit Registerkanzellen-Windladen bekannt,
bei welcher die Orgelpfeifen registerweise auf den Halterungen angeordnet sind,
die wiederum auf dem Windladen stehen. Dementsprechend können bei dieser
Pfeifenorgel nur komplette Register ausgetauscht werden, die beispielsweise je
weils 56 Pfeifen umfassen.
Ferner ist auf DE-PS 529 921 zu verweisen, wo Metall-Registerkanzellen für Or
geln und ähnliche Instrumente beschrieben sind. Bei Registerkanzellen-Windladen
sind die Pfeifen im Unterschied zu Tonkanzellen-Windladen nicht nach Tönen,
sondern nach Registern kopiert. Eine Registerkanzelle enthält also alle Pfeifen
eines Registers, die auf einem gemeinsamen Windladen stehen. Die Metallre
gisterkanzellen gemäß DE 529 921 sind aus Teilstücken von gleicher Länge her
gestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache aufgebaute Orgel an
zugeben.
Zur Lösung dieses Problems ist eine Pfeifenorgel mit einer eine Mehrzahl von
Tonkanzellen aufweisenden Windlade vorgesehen, wobei jede Tonkanzelle aus
mehreren Tonkanzellenabschnitten modular zusammensetzbar oder zusammen
gesetzt ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Pfeifenorgel können bestimmte Teile einer Orgel in
Serie produziert und später zu einem Gesamtwerk zusammengefügt werden. Der
Orgelprospekt, die Schauseite mit den Pfeifen, kann z. B. bei gleichen äußeren
Abmessungen unterschiedliche Gestaltungsvarianten aufweisen und als separates
Einzelteil einem speziellen Modell zugeordnet werden. Das seitliche Orgelgehäuse
wird je nach Tiefe der Orgel aus einzelnen Segmenten zusammengefügt; d. h. bei
Erweiterung der Windladen kann das Gehäuse ebenfalls erweitert werden. Die
gleiche Erweiterung wie das Gehäuse kann auch das Lagerwerk, wo die Windla
den aufliegen, erfahren. Das Pfeifenwerk kann bei diesen Orgeltypen weiterhin als
individueller Bestandteil auf die Raumakustik Rücksicht nehmen. Der eigentliche
Kern der Erfindung betrifft die Windlade. Die Windlade ist der Teil einer Orgel, wo
die Pfeifen darauf stehen. Dort kommen die Informationen des Organisten an und
werden zu den Pfeifen weitergeleitet. Im Orgelbau
unterscheidet man im wesentlichen zwischen Tonkanzellen-Windladen
(Zeichnung 1 und 2) und Registerkanzellen-Windladen. Die Erfindung
betrifft die Tonkanzellen-Windladen-Orgel. Diese funktioniert so, dass im
Normalfall ein Ventil (6) für eine Taste zuständig ist; d. h. wenn der
Organist eine Taste drückt, öffnet sich ein Ventil (6), das über den
Abzugsdraht (8) durch die Klaviatur an der Spielanlage betätigt, geöffnet
wird, welches der entsprechenden Tonkanzelle (1) zugeordnet ist. Als
Tonkanzelle (1) bezeichnet man eine Windkammer, welche durch Öffnen
des Ventils (6) mit Wind gefüllt wird. Die Seitenwände der Tonkanzellen
(1) werden als Schiede bezeichnet. Eine Windlade hat im Normalfall
demzufolge so viel Tonkanzellen (1) oder auch nur Kanzellen genannt,
wie auch Tasten (Töne) die dazugehörige Klaviatur aufweist. Das
Pfeifenwerk (9) ist nun quer über den Kanzellen (1) stehend
hintereinander angeordnet. Sind Register eingeschaltet, bedeutet dies, dass
zwischen dem Lochbild der Windladenoberseite (14) und dem Lochbild
der Pfeifenstöcke (3) direkte Verbindungen bestehen und eine
Übereinstimmung des Lochbildes herrscht. Der Wind in der Kanzelle (1)
strömt nun durch die Windladenoberseite (14), die Schleife (2) durch die
Pfeifenstockbohrung (5) zu den Pfeifen. Ein Register ist eine Pfeifenreihe,
z. B. von C-g''', was hierbei 56 Tasten, Tönen bzw. Registerkanzellen
entspricht, von Pfeifen gleicher Bauart. Als Registereinschaltung dienen z. B.
Schleifen (2), welche wiederum das gleiche Lochbild wie die
Windladenoberseite (14) und die Pfeifenstöcke (2) aufweisen, die ebenfalls
quer zu den Kanzellen (1) auf der Windladenoberseite (14) und den
Pfeifenstöcken (2) angeordnet sind und zum Ein- und Auschalten des
Registers verschoben werden. Damit die Schleife (2) überhaupt bewegt
werden kann, werden die Pfeifenstöcke (3) auf Dämmen (4) befestigt.
Der Damm (4) ist etwas dicker als die Schleife (2). Auf der
Windladenoberseite (14) und der Pfeifenstock (3) -Unterseite werden
jeweils sogenannte Schleifendichtungen angebracht, auf deren genaue
Beschreibung hier verzichtet wird. Überdecken sich alle drei Lochbilder,
ist das Register eingeschaltet und so verteilt sich der Wind bei gedrückter
Taste über die Kanzelle (1) zu den darüberstehenden Pfeifen
unterschiedlicher Registern des gleichen Tones. D. h., wenn die Windlade
fünf Register aufweist und diese alle eingeschaltet sind, erklingen, sofern
der Orgelspieler z. B. a' drückt, alle fünf a' der unterschiedlichen fünf
Register.
Bei der herkömmlichen Fertigung der Windlade (Zeichnung 1), dem Stand
der Technik, muss man sich bereits vor dem Bau der Orgel entscheiden,
welche und wieviel Register die Orgel enthalten soll. Hierbei werden die
Kanzellen (1) der Windladen durchgehend aus einem Stück gefertigt und
mit der Windladenoberseite (14) und dem Teil, wo die Ventile angeordnet
sind, fest verleimt. Danach werden alle einzelnen Bestandteile der Orgel
geplant, gefertigt und zusammengefügt. Eine nachträgliche Erweiterung
der Orgel bzw. der Windlade um weitere Register ist somit im Normalfall
nicht möglich. Der Erfindung liegt nun wie bereits erwähnt die Aufgabe
zu Grunde, dass eine Orgel auch nachträglich verändert werden kann.
Diese Veränderung bezieht sich im Wesentlichen auf die Windlade, das
Lagerwerk und das Gehäuse. Die Erfindung sieht vor, dass einzelne
Kanzellen-Abschnitte (10), auf denen die Pfeifen stehen, geschaffen
werden. Die Windlade besteht somit im Wesentlichen aus dem
Windkasten und einzelnen Kanzellenabschnitten (10), welche je nach
Registertypen individuell zusammengefügt werden können. Die einzelnen
Kanzellenabschnitte (10) können vor oder hinter dem Windkasten (7)
angeordnet werden. Das Breiten-Mass, Mass zwischen z. B. Dichtmittel
(12) und Dichtmittel (13), einzelner Kanzellen-Abschnitten richtet sich
jeweils nach den Durchmessern oder Flächen der darauf stehenden
Pfeifen. Auf der Zeichnung Nr. 2 sind die einzelnen Kanzellenabschnitte
(10) links und rechts vom Windkasten (7) auseinander gezeichnet,
dargestellt. Zeichnung 1 zeigt die herkömmliche Bauart einer Windlade,
ebenfalls im Schnitt. Eine Erweiterung, Tausch oder Reduzierung
einzelner Kanzellenabschnitte (10) ist hier nicht möglich.
Kauft sich ein Kunde eine Orgel, so kann er zunächst z. B. nur drei
Register bestellen. Das Instrument ist somit spielbar. Möchte er danach
noch weitere Register haben, so ordert er diese nach. Bei dem Anbau der
neuen Register oder des Registers, wird nun eine Kanzellen-Adeckplatte
(11) entfernt, das oder die neuen Register dazwischen gefügt und die
Kanzellen-Abdeckplatte wieder an das letzte Register bzw.
Kanzellenabschnitt (10) angebracht. Die Kanzellen (1) werden somit durch
die angefügten Kanzellenabschnitte (10) verlängert. Die Windmenge,
Kanzellenmaße, etc. werden vorher auf ein ausreichendes Mass ausgelegt.
Auch ein Tausch einzelner Register ist somit nachträglich möglich. Die
Erfindung gibt den Kunden je nach finanzieller Lage die Möglichkeit mit
einer kleinen Orgel zu beginnen und je nach Finanzlage das Instrument zu
erweitern. Die Kanzellenabschnitte (10) werden bevorzugter Weise aus
Holz auf CNC-Maschinen gefertigt. Die Arbeitsweise ermöglicht eine
sehr gute Wiederholgenauigkeit der einzelnen Kanzellenfräsungen etc.
Zwischen den Kanzellenabschnitten (10) kann eine Dichtung (13) mit
entsprechendem Lochbild eingebaut werden. Um eine sehr gute
Genauigkeit beim Zusammenfügen der einzelnen Kanzellenabschnitte (10)
zu erreichen, können Justierbolzen etc. angebracht werden. Da die
einzelnen Kanzellenabschnitte wie bereits erwähnt z. B. aus Holz
bestehen, können die Verbindungselemente aus Metall, in Form von
Spezialverbindungselementen, gefertigt werden. Somit wäre eine
ausreichende Dichtigkeit zu gewährleisten und ein beliebiges Hinzufügen
oder Entfernen einzelner Kanzellenabschnitte (10) nahezu verschleissfrei.
Würde man die Kanzellen nur mit normalen Holzschrauben verbinden, so
könnten bei öfterem Lösen und Zusammenfügen einzelner
Kanzellenabschnitte (10) Verschleisserscheinungen entstehen.
1
Tonkanzelle
2
Schleife
3
Pfeifenstock
4
Damm
5
Pfeifenstock-Bohrung
6
Ton-Ventil
7
Windkasten
8
Abzugsdraht zur Klaviatur
9
Pfeifen
10
Kanzellen-Abschnitt
11
Abdeckplatte
12
Dichtmittel für Abdeckplatte
13
Dichtmittel zwischen den Kanzellen-Abschnitten
14
Windladenoberseite
Claims (10)
1. Pfeifenorgel mit einer eine Mehrzahl von Tonkanzellen aufweisenden
Windlade, wobei jede Tonkanzelle (1) aus mehreren Tonkanzelle
nabschnitten (10) modular zusammensetzbar oder zusammengesetzt ist.
2. Pfeifenorgel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Reihe
von parallelen, den verschiedenen Tonkanzellen zugeordneten Tonkanzel
lenabschnitten (10) ein quer zu den Tonkanzellen angeordnetes Register
zugeordnet ist.
3. Pfeifenorgel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Tonkanzellenabschnitt (10) mehrere Pfeifenstockbohrungen (5) aufweist.
4. Pfeifenorgel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass Tonkanzellenabschnitte (10) mittels eines Dichtmittels (13)
gegeneinander abdichtbar oder abgedichtet sind.
5. Pfeifenorgel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass an dem äußeren Tonkanzellenabschnitt (10) eine lösbar
befestigbare, die Windlade abschließende Abdeckplatte (11) angeordnet
ist.
6. Pfeifenorgel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass zwischen den Tonkanzellenabschnitten (10) Justierteile
anbringbar oder angebracht sind.
7. Pfeifenorgel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass Tonkanzellenabschnitte (10) mittels als Justierbolzen aus
gebildeten Verbindungselementen zusammensetzbar oder zusammenge
setzt sind.
8. Pfeifenorgel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbin
dungselemente aus Metall bestehen.
9. Pfeifenorgel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass sie ein durch Erweiterung, Reduzierung oder Tausch einzel
ner Teile veränderbares Orgelgehäuse aufweist.
10. Pfeifenorgel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass sie ein entsprechend der Windladentiefe erweiterbares oder
reduzierbares Lagerwerk für die Windladen aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102675 DE10002675C2 (de) | 2000-01-24 | 2000-01-24 | Pfeifenorgel mit Tonkanzellen-Windladen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102675 DE10002675C2 (de) | 2000-01-24 | 2000-01-24 | Pfeifenorgel mit Tonkanzellen-Windladen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10002675A1 DE10002675A1 (de) | 2001-08-09 |
DE10002675C2 true DE10002675C2 (de) | 2003-04-30 |
Family
ID=7628385
Family Applications (1)
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DE2000102675 Expired - Fee Related DE10002675C2 (de) | 2000-01-24 | 2000-01-24 | Pfeifenorgel mit Tonkanzellen-Windladen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10002675C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1645608A (en) * | 1927-10-18 | Best available cop | ||
DE529921C (de) * | 1931-07-18 | Theodor Herzberg | Metall-Registerkanzelle fuer Orgeln | |
DE8403097U1 (de) * | 1984-02-03 | 1984-07-12 | Bieker, Christl, 3551 Lahntal | Orgel |
-
2000
- 2000-01-24 DE DE2000102675 patent/DE10002675C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1645608A (en) * | 1927-10-18 | Best available cop | ||
DE529921C (de) * | 1931-07-18 | Theodor Herzberg | Metall-Registerkanzelle fuer Orgeln | |
DE8403097U1 (de) * | 1984-02-03 | 1984-07-12 | Bieker, Christl, 3551 Lahntal | Orgel |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10002675A1 (de) | 2001-08-09 |
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