DD276671A1 - Verfahren zur herstellung von natriumsilikatloesungen aus reisschalenaschen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von natriumsilikatloesungen aus reisschalenaschen Download PDF

Info

Publication number
DD276671A1
DD276671A1 DD32154888A DD32154888A DD276671A1 DD 276671 A1 DD276671 A1 DD 276671A1 DD 32154888 A DD32154888 A DD 32154888A DD 32154888 A DD32154888 A DD 32154888A DD 276671 A1 DD276671 A1 DD 276671A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
water glass
rice husk
reaction
sodium silicate
production
Prior art date
Application number
DD32154888A
Other languages
English (en)
Inventor
Marion Eisenbruch
Ida Keil
Manfred Gutmann
Original Assignee
Akad Wissenschaften Ddr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Akad Wissenschaften Ddr filed Critical Akad Wissenschaften Ddr
Priority to DD32154888A priority Critical patent/DD276671A1/de
Publication of DD276671A1 publication Critical patent/DD276671A1/de

Links

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Natriumsilikatloesungen aus Reisschalenaschen, die als Wasserglas fuer die Gewinnung von Alumosilikaten des Zeolithtyps und von Kieselgelen, als Bindemittel und in der Keramikindustrie Anwendung findet. Die Reisschalenaschen werden hydrothermal mit Natronlauge bei Temperatruen von 50 bis 150C unter Einwirkung von Scherkraeften bei Reaktionszeiten von 5 bis 100 Minuten umgesetzt.

Description

vermeiden, wird unter Einwirkung von Scherkräften in wäßriger Lösung von Ätznatron aufsuspendiert. Die Alkalikonzentration der wäßrigen Lösung muß, damit technisch vertretbare Reaktionszeiten von 5 bis maximal 100 Minuten realisiert werden können, 100 bis 200g/l Na2O, günstiger über 150g/l Na2O betragen. Bei Temperaturen von 50 bis 1500C, vorzugsweise 90 bis 120cC, reagiert der Silikatanteil der Asche mit dem Alkali und geht als Natriumsilikat in Lösung.
Bei kontinuierlicher Prozeßführung in einer Ruhrwerkskaskade wird die Alkalilauge in Wärmetauschern auf Reaktionstemporatur erhitzt, und im ersten Rührbehälter der Kaskade kontinuierlich unter Rühren mit Reisschalenaschen versetzt. Das die Kaskade verlassende Reaktionsgemisch wird einer Fest-Flüssig-Trennung unterzogen, vorzugsweise durch Fliehkraftabscheider, Filterpressen oder Drehtrommelfilter.
Die erhaltene wasserklare Silikatlösung, die bei einem einmaligen Durchsatz bis zu 200g/l SiO2 enthält, wird wieder als Einsatzlauge eingesetzt, bis in der resultierenden Alkalisilikatlösung ein Na2O/SiO2-Verhältnis, welches zwischen 0,2 und 0,4 liegt, erhalten wird.
Eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit wird erziolt durch
- eine mechanische Aktivierung, z. B. bei Aufmahlung der Aschen. Gleichzeitig werden iJabei die durch den thermischen Prozeß der Verbrennung der Reisschalen entstandenen Sinteraggregate zerstört. Die Aktivierung erfolgt günstigerweise in Desintegratoren.
- Erhöhung der Temperatur auf über 1000C. Die dann in wenigen Minuten ablaufende Reaktion erhöht den Durchsatz und eröffnet die Möglichkeit des Einsatzes von Durchfluß- bzw. Rohrreaktoren.
Die Verwertung des Abproduktes Reisschalenasche bringt ökonomische Vorteile dahingehend, daß ein Einsatzmaterial Verwendung findet, welches sonst verhaldet werden muß. Damit werden Verladungskosten eingespart, die sich kostengünstig auf das Verfahren auswirken. Die entsprechend der ablaufenden Reaktion erhaltene hochreine Wasserglaslösung erschließt Möglichkeiten für hochwertigu Einsatzgebiete.
Ausführungsbeispiele Beispiel 1
I.Stufe: 500g Reisschalenasche mit 91,3% SiO2 werden in 21 wäßrigor Lösung von Ätznatron, welche 150g/l Na2O enthält und auf 950C erhitzt wurde, auf suspendiert. Das Reaktionsgemisch wird 90 min bei der Reaktionstemperatur intensiv gerührt und anschließend wird eine Fest-Flüssig-Trennung über eine Fritte durchgeführt.
Die erhaltene Silikatlösung enthält 195g/l SiO2
2. Stufe: 500g Reisschalenasche (Zusammensetzung siehe Stufe 1) werden in 21 der nach der 1. Stufe erhaltenen auf 95 C erwärmten Silikatlösung aufsuspendiert und bei dieser Temperatur 90min intensiv gerührt. Die nach Abtrennung des Feststoffes erhaltene Alkalisilikatlösung enthält 380g/l SiO2 mit einem Na20/Si02-Molverhältniss von 0,38 und ist als Wasserglaslösung einsetzbar.
Beispiel 2
500g Reisschalenaoche (Zusammensetzung siehe Beispiel 1) werden in einer Schwingmühle aktiviert und mit 21 einer wäßrignn Lösung von Ätznatron, welche 150g/l Na2O enthält und auf 95CC erwärmt wurde, eingetragen und bei dieser Temperatur über 20 min intensiv gerührt. Die Alkalisilikatlösung enthält nach Abtrennung des Feststoffes 198g/l SiO2. Die erhaltene Silikatlösung wird wieder in einer 2. otnfo mit 500g aktivierter Reisschalenasche versetzt und bei 950C wird nach 20 min eine Wasserglaslösung mit einer Konzentration von 390g/l SiO2 und einem Na20/Si02Molverhältnis von 0,37 erhalten.
Beispiel 3
500g Reisschalenasche (Zusammensetzung siehe Beispiel 1) werden mit 21 wäßriger Lösung von Ätznatron, in welcher ein Na2O Geholt von 110g/l realisiert ist, vermischt. Die Suspension wird in einen Autoklaven gefüllt, unter Rührung auf 150 C aufgeheizt und 15min bei Reaktionstemperatur unter Rührung belassen. Nach Abkühlung auf 70 bis 80 C wird die Suspension aus dem Autoklav entnommen und einer Fest-Flüssig-Trennung unterzogen. Die resultierende Alkalisilikatlösung enthält 378g/l SiO2 und besitzt ein Na20/Si02-Molverhältr.is von 0,28.

Claims (4)

  1. Patentansprüche:
    1. Verfahren zur Herstellung von Natriumsilikatlösungen aus Reisschalenaschen, welche als Wasserglas zur Herstellung von Alumosilikaten des Zeolithtyps und Kieselgelen, als Bindemittel und in der Keramikindustrie Verwendung finden, gekennzeichnet dadurch, daß sie aus Reisschalenaschen durch Umsetzung dieser mit wäßrigen Lösungen aus Ätznatron, die 100 bis 200g/l Na2O enthalten, bei Temperaturen von 50 bis 15O0C, vorzugsweise 90 bis 1200C, unter Einwirkung von Scherkräften bei Reaktionszeiten von 5 bis 100min gewonnen werden und die Natriumsilikatlösungen bei Kreislaufführung ein Na2O/SiO2-Vorhältnis von 0,2 bis 0,4:1 aufweisen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß zur Erhöhung der Reinheit der Wasserglaslösung durch eine Klassierung die kohligen Bestandteile der Reisschalenaschen entfernt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Reisschalenaschen zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit einer mechanischen Aktivierung rnterzogen werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß zur Verringerung der Reaktionszeit die Umsetzung bei Temperaturen > 1000C in Autoklaven erfolgt.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Dio Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Natriumsilikatlösungen aus Reisschalenaschen, welche als Was sorglas Rohstoff für eine Vielzahl von Produkten, wie für die Gewinnung von Alumosilikaten des Zeolithtyps und von Kieselgcle.i. als Bindemittel und in der Keramikindustrie Anwendung finden.
    Charakteristik des bekannten Standes der Technik
    Natriumsilikatlösungen, bekannt als Wasserglas, werden hergestellt durch Verschmelzen von Quarzsand mit Soda bei Temperaturen von 1200 bis 1400 C und anschließender Wasserdampfbehandlung oder Pulverisierung dor Schmelze und Behandlung mit Wasser (Ulmann Encyclopädie der technischen Chemie Band 1811967], S. 733ff). Die Wasserglasherstellung auf diosem Wege ist ein sehr energieintensiver Prozeß, der an die zu verwendenden Werkstoffe· hohe Anforderungen stellt. Besonders nachteilig sind die hohen Reaktionstemperaturen und die Durchführung der Reaktion in Druckbehältern. Es kann weiterhin nicht verhindert werden, daß Verunreinigungen der Asche mit in du Reaktion eingehen, so daß das erhaltene Wasserglas unrein ist. Bei der Verbrennung von Reisschalen zur Energieerzeugung fallen Aschen an, die fast ausschließlich aus SiO; bestehen. Im US-Patent 4319911 wird die Herstellung eines festen Sorbenten aus solchen Reisschalenaschen durch Vermischen mit einem Metallhydroxid und nachfolgender thermischer Behandlung beschrieben. Dieses wild jedoch nur als Adsorptionsmittel verwendot und läßt sich nicht wio eine Wasserglaslösung für eine Vielzahl von Synthesen einsetzen. Reisschalenaschen werden auch als Ausgang^material zur Herstellung von Kieselgurerzeugnissen, wie Isoliersteine und zur Herstellung von Zement und anderen Baustoffen eingesetzt (Cement and Concrete Research Vo116,1986, S.67 bis 73).
    Ziel der Erfindung
    Es ist das Ziel der Erfindung, aus Aschen von Reisschalen Natriumsilikatlösungen herzustellen, die als Wasserglas Verwendung findon. Damit sollen einerseits Verhaldungskoston eingespart und andererseits ein hochwertiges Produkt gewonnen werden, das für die Gewinnung von Alumosilikaten des Zeolithtyps, von Kieselgelon, als Bindemittel und in der Keramikindustrie oinsetzbar ist.
    Darlegung des Wesens der Erfindung
    Dor Erfindung liegt dio Aufgabo zugrunde, aus Roisschalon, die iois zu übor 90% aus SiO; bestehen, eino Natriumsilikatlösung herzustellen. Zum Einsatz golangen Aschon, dio bei dor Verbrennung von Heisschalen, z. B. zur Energieerzeugung, anfallen. Es wurdon üborraschendorwoiso gofundon, daß dioso Aschon mit wäßrigen Lösungon von Alkalimetallhydroxiden boi ontiprochondon Bodingungon löslicho Vorbindungon oingohon.
    Dio Moisschalonaschen sotznn sich zusammen aus:
    90-97ToSiO;
    2-5% Kohlenstoff
    1-5% CuO
    etwa 0,5% Fo^O1
    Dur Silikutanteil bostoht zu über 95% aus amorphom SiO; und Cristobalit, in Spuron tritt auch Quarz auf. Dio Ascho, aus dor zuvor durch Klnssiorung die kohligon Bustandtoilo ontfornt werdon, um oino Vor lärluin;· dos Endproduktes zu
DD32154888A 1988-11-08 1988-11-08 Verfahren zur herstellung von natriumsilikatloesungen aus reisschalenaschen DD276671A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD32154888A DD276671A1 (de) 1988-11-08 1988-11-08 Verfahren zur herstellung von natriumsilikatloesungen aus reisschalenaschen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD32154888A DD276671A1 (de) 1988-11-08 1988-11-08 Verfahren zur herstellung von natriumsilikatloesungen aus reisschalenaschen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD276671A1 true DD276671A1 (de) 1990-03-07

Family

ID=5603757

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD32154888A DD276671A1 (de) 1988-11-08 1988-11-08 Verfahren zur herstellung von natriumsilikatloesungen aus reisschalenaschen

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD276671A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0897377A1 (de) * 1996-05-06 1999-02-24 Agritec, Inc. Feinzellulare schaumzusammensetzung und verfahren
WO2002066372A1 (en) * 2001-02-19 2002-08-29 Fundação De Amparo Á Pesquisa Do Estado De São Paulo Oxides extracted from vegetal matter and process therefor
WO2009087360A1 (en) * 2008-01-05 2009-07-16 University Of York Biorefinery products in structural materials

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0897377A1 (de) * 1996-05-06 1999-02-24 Agritec, Inc. Feinzellulare schaumzusammensetzung und verfahren
EP0897377A4 (de) * 1996-05-06 2000-05-24 Agritec Feinzellulare schaumzusammensetzung und verfahren
WO2002066372A1 (en) * 2001-02-19 2002-08-29 Fundação De Amparo Á Pesquisa Do Estado De São Paulo Oxides extracted from vegetal matter and process therefor
WO2009087360A1 (en) * 2008-01-05 2009-07-16 University Of York Biorefinery products in structural materials

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0319560B1 (de) Verfahren zur herstellung von reinem magnesiumoxid
DE4038388A1 (de) Verfahren zur hydrothermalen herstellung von kristallinem natriumdisilikat
WO1991008169A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkalimetallsilicaten
AT397077B (de) Verfahren zur herstellung von natriumsilikaten
DE2807850C3 (de) Verfahren zur Herstellung reiner Tonerde
CH636583A5 (de) Verfahren zur aufbereitung von siliziumdioxid enthaltenden abfallstaub.
DE2651446C2 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Siliziumdioxid enthaltenden Abfallflugstäuben zu kristallinem zeolithischen Molekularsieb vom Typ Y mit Faujasit Struktur
EP0456654A1 (de) VERFAHREN ZUR HYDROTHERMALEN HERSTELLUNG VON KALIUMSILIKATLÖSUNGEN MIT HOHEM SiO2 : K2O-MOLVERHÄLTNIS
EP0092108A2 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von aluminium- und eisenhaltigen sauren Abwässern
DD276671A1 (de) Verfahren zur herstellung von natriumsilikatloesungen aus reisschalenaschen
WO1991019673A1 (de) Verfahren zur herstellung von natriumsilikatlösungen
DE3902751A1 (de) Verfahren zur hydrothermalen herstellung von natriumsilikatloesungen mit hohem si0(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts):na(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)-molverhaeltnis
DE2653762A1 (de) Verfahren zur aufarbeitung von rotschlamm
AT162886B (de) Verfahren zur Herstellung voluminöser Kieselsäure aus Alkalisilikaten
DE676192C (de) Gewinnung von Tonerde aus kuenstlichen oder natuerlichen Alkalialuminiumsilicaten
DE2328542C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Wasserglas
AT156573B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung reiner Tonerde.
DE3247837A1 (de) Verfahren zur reinigung eines magnesiumhaltigen rohstoffes
DE639415C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Lithiumphosphat enthaltenden Ausgangsstoffen
DE551073C (de) Herstellung von Kieselflusssaeure und Fluoriden
DE470539C (de) Verfahren zur Gewinnung von Alkalisulfaten und Salzsaeure
AT213849B (de) Verfahren zur Herstellung von Tonerde für metallurgische Zwecke
DD250519A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkalimetallsilicatloesungen
JPH01115814A (ja) ゼオライトの製造法
AT160021B (de) Verfahren zum Aufschließen von Zirkonerzen.

Legal Events

Date Code Title Description
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee