DD252743A3 - Verfahren zum aufkonzentrieren der abfalloesungen von atomkraftwerken - Google Patents

Verfahren zum aufkonzentrieren der abfalloesungen von atomkraftwerken Download PDF

Info

Publication number
DD252743A3
DD252743A3 DD25190983A DD25190983A DD252743A3 DD 252743 A3 DD252743 A3 DD 252743A3 DD 25190983 A DD25190983 A DD 25190983A DD 25190983 A DD25190983 A DD 25190983A DD 252743 A3 DD252743 A3 DD 252743A3
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
acid
expediently
hydroxide
solution
organic substances
Prior art date
Application number
DD25190983A
Other languages
English (en)
Inventor
Tamas Drozda
Tibor Balint
Eva Nagy
Miklos Kantor
Mihaly Kristof
Miklos Machacs
Original Assignee
Magyar Asvanyolaj Es Foeldgaz
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Magyar Asvanyolaj Es Foeldgaz filed Critical Magyar Asvanyolaj Es Foeldgaz
Publication of DD252743A3 publication Critical patent/DD252743A3/de

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21FPROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
    • G21F9/00Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
    • G21F9/04Treating liquids
    • G21F9/06Processing

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)
  • Heat Treatment Of Water, Waste Water Or Sewage (AREA)
  • Separation Using Semi-Permeable Membranes (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Abstract

Gegenstand der vorhandenen Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von ohne Ausscheidung von Feststoffen bei Temperaturen von wenigstens 20C lagerbaren, stabilen Abfalloesungskonzentraten mit hoher, vorzugsweise 150-310 g/dm3 betragender Salzkonzentration aus im Primaerkreislauf entstehenden Abfaellen, Dekontaminierungsmitteln und bei Regenerierung von Ionaustauscher entstehende, hauptsaechlich organische Stoffe, Oxalsaeure und/oder Oxalate, Citronensaeure und/oder Citrate und Weinsaeure und/oder Tartarate, ferner Borsaeure und/oder Borate, Nitrate, Permanganate und sonstige anorganische Salze sowie anorganische Saeure und Lauge enthaltenden, radioaktiven Abfalloesungen von Atomkraftwerken. Das erfindungsgemaesse Verfahren wurde dadurch ausgefuehrt, dass man die K -Konzentration der aufzuarbeitenden Abfalloesung vorzugsweise unter 10 2 Mol/dm3 haelt, ferner bei dem Ueberschuss von organischen Stoffen mit dem stoechiometrischen Zusatz von Alkalipermanganat - zweckmaessig Natriumpermanganat - dagegen bei dem Ueberschuss von Permanganat mit dem stoechiometrischen Zusatz von reduzierenden organischen Stoffen - zweckmaessige Oxalsaeure und/oder Citronensaeure - vorzugsweise in schwach saurem Medium - zweckmaessig in HNO3, im p H-Bereich von 5p H7 - werden Oxydation bzw. Reduktion mit dem Uebergang von fuenf Elektronen durchgefuehrt, dann CO2 wird durch Einblasen von sauerstoffhaltigem Gas - zweckmaessig von Luft - eliminiert und gleichzeitig Manganhydroxyd zu Manganoxydhydroxyd oxydiert und damit dem Zusatz von Alkalihydroxyd - zweckmaessig Natriumhydroxyd - das Alkalihydroxyd/Borsaeure-Molverhaeltnis auf 0,17-0,25 - zweckmaessig auf 0,21 - eingestellt, und Manganoxydhydroxyd-Niederschlag abgesetzt und/oder filtriert und/oder zentrifugiert und schliesslich die Loesung durch umgekehrte Osmose und/oder durch Eindampfen eingeengt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufkonzentrieren der Abfallösungen von Atomkraftwerken. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Aufkonzentrieren der in Atomkraftwerken an unterschiedlichen Stellen anfallenden radioaktiven Abfallösungen (aus Sickerstellen stammende, Borsäure und/oder Borat, organische Stoffe, zum Beispiel Oxalat und/oder Oxalsäure, Citronensäure, Citrat, Weinsäure und/oder Tartarate, Salpetersäure, Alkalipermanganate und Natriumhydroxyd enthaltende Lösungen, bei der Regenerierung der Ionenaustauscher anfallende, Salpetersäure oder Alkalihydroxyde enthaltende radioaktive Abfallösungen), bei dem weder während des Einengens (Eindampfen oder sonstige Maßnahmen) noch beim Lagern des Konzentrates bei einer Temperatur von mindestens 200C keine Kristalle und/oder festen Niederschläge ausfallen.
Der Primärwasserkreis der sog. Preßwasseratomreaktoren (PWR) enthält wegen der Fähigkeit des Bors, Neutronen einzufangen, im allgemeinen 4—12 Gew.-% Borsäure. Der Borsäuregehalt des Primärkreises wird in Abhängigkeit vom Zustand der Heizelemente reguliert; die gereinigte Borsäure gelangt durch den sog. Borsäurezirkulationskreis zurück in den Primärkreis.
Für die Rückgewinnung und Rezirkulation der aus dem Primärkreislauf — in den Abwasserkreislauf gelangenden Borsäure sind (aus Kostengründen und sonstigen Gründen) die meisten Atomkraftwerke nicht eingerichtet. Deshalb entstehen borsäurehaltige radioaktive Abfälle (pro Jahr mehrere hundert Kubikmeter), die bis zum Zerfall des eine kurze Halbwertszeit aufweisenden Isotops (zwischen einigen Monaten und einem Jahr) und bis zur endgültigen Aufarbeitung gelagert werden.
Die Lagerung und Einbettung (in Zement oder Bitumen) sowie das Vergraben derflüssigen radioaktiven Abfälle sind kosten-und mittelaufwendig. Unter dem Aspekt der spezifischen Lagerungskosten, des spezifischen Beton- oder Bitumenaufwandes und der spezifischen Vergrabungskosten ist deshalb ein Verfahren um so vorteilhafter, je konzentriertere Lösungen damit hergestellt werden können. Es ist zwar ein Verfahren bekannt (Jpn. Tokyo Koho 80 34.397 /Cl. G21 F9/14/), bei dem die borsäurehaltige Abfallösung vor der endgültigen Verfestigung zur Trockne eingedampft wird, jedoch wird in den meisten Atomkraftwerken aus unterschiedlichen Gründen (Aspekte des Umweltschutzes; Vermeidung der Bildung radioaktiven Staubs, Automatisierbarkeit usw.) mit „nassen" Verfahren, mit Lösungen gearbeitet.
Beim Einengen der eine schwache Radioaktivität aufweisenden Abfallösungen müssen zwei Dinge besonders beachtet werden:
a) es sollen möglichst konzentrierte Lösungen hergestellt werden, einesteils, weil die Lagermöglichkeiten der Atomkraftwerke beschränkt sind, ferner, weil sich die spezifischen Kosten der endgültigen Verfestigung und die spezifischen Vergrabungskosten — infolge der Eindampfung — vermindern;
b) die Gleichgewichtskonzentration der Löslichkeit der Komponenten darf nicht überschritten werden, weil, die infolge der Übersättigung hervorgerufene Auskristallisierung beim Pumpen und bei der Lösung in den zum Einengen der Abfallösung dienenden Vorrichtungen Betriebsstörungen verursachen können.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde unter strikter Berücksichtigung der obigen Gesichtspunkte ausgearbeitet. Für das Verfahren ist keine besondere Vorrichtung erforderlich, sondern es kann mit den üblichen Wasserbehandlungs- und Lagervorrichtungen durchgeführt werden. Lediglich durch eine zweckmäßige chemische Behandlung der Abfallösung kann ein dreimal so konzentriertes Konzentrat hergestellt werden wie mit den in der Technologie der Atomkraftwerke üblichen Methoden.
Gemäß der sowjetischen Patentschrift Nr.654010 werden die Oxalate und Borsäure enthaltenden Abfallösungen der Atomkraftwerke zum Einengen mit Salpetersäure auf den pH 3,5-4,0 eingestellt. Gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren werden Salzkonzentrationen von 130-150g/dm3 erreicht.
Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Verfahren einmal deswegen günstiger, weil die Metallvorrichtungen (Eindämpfer, Behälter) infolge des weniger sauren Mediums (pH über 5) weniger korrodiert werden, zum anderen können erfindungsgemäß Salzkonzentrationen von — abhängend vom Borsäure- und Boratgehalt — 260-31 Og/dm3 erreicht werden. In Fig. 1 ist das prinzipielle Fließschema der Aufarbeitung von Abfallösungen geringer Radioaktivität in Atomkraftwerken angegeben. In dem Absetzbehälter 1 werden die aus unterschiedlichen Dekontaminieresregenerierstufen stammenden und sonst noch anfallenden Lösungen gesammelt. Die Lösung gelangt durch das Filter 2 hindurch in die zum Einengen dienende Vorrichtung 3, die meistens ein unter atmosphärischem oder vermindertem Druck arbeitender Eindampfer ist, jedoch auch durch einen anderen Vorrichtungstyp, zum Beispiel eine zur umgekehrten Osmose dienende Vorrichtung (reverse osmosis) repräsentiert werden kann. Das Konzentrat wird in dem Lagerbehälter 4 aufbewahrt, bis das über eine kurze Halbwertszeit verfügende Isotop zerfallen ist, und dann werden die gelösten Salze durch verschiedene Verfestigungsverfahren (Einbetten in Zement oder Bitumen) in einer festen Matrix fixiert und vergraben.
Das Wesen des ecfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß in dem Absetzbehältör 1 durch entsprechende (leicht ausführbare) einfache, chemische Raktionen die Abfallösung hinsichtlich ihrer Konzentrierbarkeit in einen physikalischchemischen Zustand versetzt, der wesentlich günstiger ist als ihr Ausgangszustand (es kann ein etwa fünfmal höher konzentriertes Konzentrat hergestellt werden), und auch das gebildete Konzentrat bei der Lagerungstemperatur von wenigstens 2O0C thermodynamisch stabil bleibt, d. h. Kristallbildung und Ausfällung fester Stoffe nicht eintreten. Die Vorteile der konzentrierteren Lösungen hinsichtlich der spezifischen Entsorgungskosten wurden bereits weiter oben genannt. Hier sei nur darauf verwiesen, daß wegen der beschränkten Lagerkapazität des Behälters 4 schon Atomkraftwerke stillgelegt worden sind. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß durch Zwischenschaltung einer Borsäurerückgewinnungsanlage zwischen die Einheiten 3 und 4 die Einengbarkeit des Konzentrates weiter erhöht werden kann; auch ist der physikalisch-chemische Zustand der mit dem Verfahren erhaltenen Abfallösung optimal für die Rückgewinnung der Borsäure mittels Celluloseacetat-Membran (japanische Patentschrift Nr.7709.684). Das Wesen des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in folgendem:
1. Die K+-ionenkonzentration der Abfallösung wird auf einem möglichst niedrigen Wert, zweckmäßig unter 10~2 Mol/dm3 ! gehalten, und zwar, indem man zum Dekontaminieren der Vorrichtungen statt der Kaliumpermanganat enthaltenden
j Dekontaminiermittel Natriumpermanganat enthaltendes Dekontaminiermittel benutzt und auch die sonst noch zur Anwendung
gelangenden Kaliumverbindungen, wenn möglich, durch die entsprechenden Natriumverbindungen ersetzt, z. B. NaOH wird statt KOH zur lonaustauscher-Regenerierung verwendet.
Diese Methode ist wesentlich einfacher als zum Beispiel die Rückgewinnung von K+aus der Abfallösung um die erfindungsgemäß vorteilhafte Konzentration von K+ unter 10~2 Mol/dm3 zu gewährleisten.
Die Verringerung der Konzentration der K+-Ionen ist erforderlich, weil die Löslichkeit der Kaliumborate, z. B. Kaliumpentaborat (K2O · 5B2O3 · 8H2O) etwa ein Drittel der Löslichkeit der entsprechenden Natriumborate (Na2O · 5B2O3 · 10H2O) beträgt.
2. Aus der in dem Absetzbehälter 1 angesammelten Abfallösung werden die organischen Substanzen, meistens Oxalsäure, Oxalate und/oder Citrate und/oder Tartarate und gleichzeitig auch das Permanganat entfernt.
Die Entfernung der organischen Verbindungen ist vorteilhaft, weil von den Komponenten der Abfallösungen die Oxalate und die Borate am schlechtesten löslich sind und außerdem gegenseitig ihre Löslichkeit ungünstig beeinflussen (W. F. Linke: Solubilities of Inorganic and Metal-Organic Compounds; American Chem. Society, Washington. D. C. 1958).
2.1. In der die organischen Verbindungen, meistens Oxalsäure und/oder Oxalate, und eine starke Mineralsäure—vorzugsweise Salpetersäure—und eine starke Lauge—vorzugsweise Natriumhydroxyd —beziehungsweise das Salz der beiden letzteren und ein Alkalipermanganät — zweckmäßig Natriumpermanganat — und Borsäure und/oder Borat enthaltenden Abfallösung wird durch Zusatz einer starken Säure—vorzugsweise Salpetersäure—oder starker Lauge—vorzugsweise Natriumhydroxyd—das Molverhältnis der starken Laugen — zweckmäßig NaOH — und der starken Säuren — zweckmäßig HNO3 — so eingestellt, daß das Molverhältnis der starken einwertigen Lauge (NaOH) und der starken Säure (HNO3), einschließlich auch das Alkalipermanganät, welche gemäß Punkt 2.2 der Abfallösung zugesetzt ist, soll S1 betragen und der pH-Wert der Lösung soll auf 5 S pH < 7 eingestellt werden.
Dies ist erforderlich, damit die Eliminierung der Oxalsäure in einem entsprechenden pH-Wert-Bereich (5 S pH < 7), ablaufen j . werden kann, wobei jedoch die Salzkonzentration der Lösung durch Chemikalienzusatz gemäß Punkt 2.2 nur unwesentlich
! erhöht wird.
2.2. Durch Zusatz von Alkalipermanganät—zweckmäßig Natriumpermanganat—und/oder durch Zusatz von Oxalsäure wird in der Abfallösung das Molverhältnis zwischen Oxalsäure und/oder Oxalat einerseits und dem Alkalipermanganät andererseits auf 2,5:1 eingestellt, d.h. zur in schwach saurem bzw. in einem neutralen Medium durchgeführten Oxydation wird ein
j stöchiometrisches Molverhältnis versichert, worin es sich um eine Oxydation mit einem Übergang von fünf Permanganat-
Elektronen handelt.
j · Die Eliminierung der Oxalsäure läuft gemäß dem folgenden Reaktionsschema ab:
2MnOi + 5 (C00)r + 16H+ = 2Mn++ + 10CO2 + 8H2O Der pH-Wert des Reaktionsmediums liegt zwischen S 5 und <7 und ergibt sich aus den Maßnahmen gemäß Punkt 2.1.
2.3. Nachdem die Bedingungen gemäß den Punkten 2.1 und 2.2. eingestellt sind, wird die sämtliche Menge der Oxalsäure mit Natriumpermanganat bzw. die sämtliche Menge von Natriumpermanganat mit Oxalsäure durch Einblasen von Luft — zweckmäßig bei Umgebungstemperaturen in 2 bis 3 Stunden unter Rühren reagieren gelassen. Durch das Einblasen von Luft wird gleichzeitig des Kohlendioxyd aus der Lösung ausgetrieben, und die Mn++-Ionen werden zu einem unlöslichen Niederschlag oxydiert. Unter obigen Umständen wird Mn2+ mit dem Sauerstoff von Luft zu einem sieht gut absetzenden Manganoxydhydroxyd MnO(OH)2 umgesetzt (Erdey: Bevezetes a kemiai analizisbe, Budapest, 1951).
3. Nach der Eliminierung der in der Reaktion gemäß Punkt 2.2. entstandenen CO2 — welche anhand der im Punkt 2,3 beschriebenen Weise durchgeführt wurde — wird das Natriumhydroxyd/Borsäure-Molverhältnis mitAlkalihydroxyd — zweckmäßig mit NaOH-Zusatz auf 0,17-0,27 — zweckmäßig auf 0,21 — eingestellt, damit sich eine optimale Lösbarkeit der Borsäure bzw. Boraten ergibt und gleichzeitig wird ein vollkommenes Manganoxydhydroxyd-Absetzen erreicht.
Die Löslichkeit der Borsäure in Wasser und.in Gegenwart neutraler Salze, zum Beispiel NaNO3, beträgt bei 20°C48g/dm3, während in der Lösung mit dem oben genannten NaOH/Bor-Molverhältnis von 0,21 die Löslichkeit der Borate unter den gleichen Bedingungen (in Borsäure ausgedrückt) 160g/dm3 beträgt.
4. Dann wird das Rühren abgestellt, der Mangan-Niederschlag wird abgesetzt und/oder filtriert und/oder zentrifugiert. Die unter Punkt 2 beschriebene chemische Behandlung und das Absetzen werden zweckmäßig in dem Absetzbehälter 1 vorgenommen. Die Reihenfolge der Maßnahmen 2.1 und 2.2. ist im Prinzip vertausch bar, jedoch wird zweckmäßig die angegebene Reihenfolge eingehalten, weil die mit der chemischen Behandlung in die Abfallösung eingeführte Salzmenge weitgehend vermindert werden kann.
Mit der beschriebenen chemischen Behandlung kann erreicht werden, daß statt einer Salzkonzentration von 60-80g/dm3 eine Salzkonzentration von 120-150 g/dm3 hergestellt werden kann, ohne da.ß weder bei dem Eindampfen noch bei der Abkühlung auf 2O0C der konzentrierten Abfallösung indem Behälter 4 beim Lagern von 2O0C Kristallbildung bzw. Niederschlagsausfallung erregt wird. Wird nicht nur zur Entfernung der Oxalsäure Natriumpermanganat verwendet, sondern bereits die Dekontaminierlösung mit Natriumpermanganat statt mit Kaliumpermanganat zubereitet und dadurch die Kaliumionenkonzentration in der Abfallösung niedrig gehalten, sokönnen, weniger als 10~2 Mol/dm3 Kaliumionen vorausgesetzt, abhängend von der Borsäure- und/oder Boratkorizentration Lösungskonzentrate mit einer Salzkonzentration von 260-310g/dm3 hergestellt werden, aus denen sich bei Lagerung (wenigstens 20°C) kein Niederschlag ausscheidet. Ist die Borsäurekonzentration gering oder wird die Borsäure und/oder das Borat zu rückgewonnen, so können unter den gleichen Bedingungen Konzentrate einer Salzkonzentration von 400g/dm3 hergestellt werden.
Beispiel 1
Die auf Grund der technologischen Beschreibung eines Atomkraftwerkes berechnete Zusammensetzung der Abfallösung — als Referenzlösung — ohne den Merkmalen der radioaktiven Elemente und deren Aktivitäten — ist folgende:
g/dm3
Oxalat (als Oxalsäure ausgedrückt) 0,36-1,8
Borat (als Borsäure ausgedrückt) 3,10-8,04
Natriumnitrat 0,85-13,6
Kaliumpermanganat 0,05-0,32
„Natriumhydroxyd" 0,24-0,8
„Kaliumhydroxyd" höchstens 0,06.
Die Alkalihydroxyde liegen natürlich nicht als solche vor, da sie in wäßriger Lösung mit der Borsäure und Oxalsäure Borate beziehungsweise Oxalate bilden.
Beim Einengen der Lösung wurde (ebenso im Beispiel 2) immer die Bedingung eingehalten, daß sich weder beim Eindampfen noch bei der bei wenigstens 200C erfolgenden Lagerung Feststoffe nicht ausscheiden dürfen.
Auf diese Weise konnte aus der Referenzlösung durch Eindampfen bei atmosphärischem Druck eine Lösung mit einer Salzkonzentration von 60-80 g/dm3 ohne Ausscheidung von Feststoffen hergestellt werden.
Bei Anwendung des auf der chemischen Behandlung der Abfallösung beruhenden erfindungsgemäßen Verfahrens gelang die Herstellung einer 120-150 g/dm3 enthaltenden Lösung ohne Ausscheidung von Feststoffen. Dadurch stieg die Einengbarkeitder Abfallösung stark an, denn die Oxalsäure und die Oxalate—als schlecht lösliche Verbindungen — sowie die Alkalipermanganate wurden gleichzeitig entfernt, zum anderen wurde durch Einstellung des optimalen Natriumhydroxyd-Bor-Molverhältnisses die Löslichkeit der Borate beträchtlich erhöht. Durch zweckmäßige chemische Behandlung der Abfallösung konnte die Herstellung eines etwa doppelt so konzentrierten Konzentrates ermöglicht werden. Die Zusammensetzung der bei eventueller Übersättigung ausgefallenen festen Phase K2O · 5B2O3 · 8H2O.
Beispiel 2
Die Zusammensetzung der in einem funktionierenden Atomkraftwerk entstehenden, radioaktiven, Abfallösung — ohne Merkmalen der radioaktiven Elemente und deren Aktivitäten — ist die folgende:
g/dm3
Oxalat (als Oxalsäure ausgedrückt) 0,25
Borat (als Borsäure ausgedrückt) 1,20
Natriumnitrat 0,50
„Natriumhydroxyd" 0,14
Der zur Behandlung von Abfallösung gegenwärtig verwendeten Technologie nach wird die Abfallösung mit NaOH auf den pH-Wert von 11 alkalisiert und ein Konzentrat mit höchstens 70g/dm3 Salzgehalt durch Eindampfen hergestellt, ohne daß Niederschlag bei Umgebungstemperaturen zwischen 20 und 250C ausfallen würde.
Gegenbeispiel: In demselben Atomkraftwerk, aus derselben Abfallösung wurden 250m3 gemäß unserem Verfahren behandelt. Zur Abfallösung je m3 wurden 0,15 kg Natriumpermanganat, 0,39dm3 65 Gew.-% HNO3 eingesetzt und 150 m3 Luft pro Stunde wurden durch die Lösung durchgeblasen solange, bis die Lösung bereits keine Oxalsäure und CO2 enthält. Nach dem Zusatz von
0,18kg NaOH der Abfallösung je m3 wurde die Lösung dekantiert. Die chemische Behandlung wurde bei Umgebungstemperaturen zwischen 20 und 25°C durchgeführt. Die dekantierte Lösung wurde bis zu einer Salzkonzentration von 280g/dm3 in dem „Abfallösung-Eindampfer" des Atomkraftwerkes eingeengt, wobei kein Niederschlag in dem Eindampfer, bzw. in dem Konzentrat-Behälter nach der Abkühlung des Konzentrates auf die Umgebungstemperatur von 20-250C ausgefallen wurde.
Beispiel 3
Die Zusammensetzung der in einem funktionierenden Atomkraftwerk entstehenden, radioaktiven Abfallösung — ohne Merkmalen der radioaktiven Elemente und deren Aktivitäten — ist die folgende:
Borat (als Borsäure ausgedrückt) 1,7 g/dm3
Natriumnitrat 0,8 g/dm3
Der zur Behandlung von Abfallösung gegenwärtig verwendeten Technologie nach wird die Abfallösung mit NaOH auf den pH-Wert von 11 alkalisiert und ein Konzentrat mit höchstens 80 g/dm3 Salzgehalt hergestellt, ohne daß Niederschlag bei Umgebungstemperaturen von 20-250C ausfallen würde.
Gegenbeispiel: Gemäß unserem Verfahren wurden 0,23g NaOH zu derselben Lösung je dm3 eingesetzt, d. h. das erfindungsgemäß vorgeschlagene Natriumhydroxyd/Borsäure-Molverhältnis von 0,21 würde eingestellt, wobei der pH-Wert der Abfallösung 9 betrug. Die behandelte Abfallösung wurde bis zu einer Salzkonzentration von 240 g/dm3 eingeengt, wobei kein Niederschlag weder in dem Eindampfer noch in dem Konzentrat-Behälternach der Abkühlung auf Umgebungstemperatur von 20-250C ausgefallen wurde.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung von ohne Ausscheidung von Feststoffen bei Temperaturen von wenigstens 200C lagerbaren, stabilen Abfallösungskonzentraten mit hoher, vorzugsweise 150-310g/dm3 betragender Salzkonzentration aus im Primärkreislauf entstehenden Abfällen, Dekontaminierungsmitteln und bei Regenerierung von lonaustauscher entstehende, hauptsächlich organische Stoffe, Oxalsäure und/oder Oxalate, Citronensäure und/oder Citrate und Weinsäure und/oder Tartarate, ferner Borsäure und/oder Borate, Nitrate, Permanganate und sonstige anorganische Salze sowie anorganische Säure und Lauge enthaltenden, radioaktiven Abfallösungen von Atomkraftwerken, dadurch gekennzeichnet, daß man die K+-Konzentration der aufzuarbeitenden Abfallösung vorzugsweise unter 10~2Mol/dm3 hält, ferner bei dem Überschuß von organischen Stoffen mit dem stöchiometrischen Zusatz von Alkalipermanganat—zweckmäßig Natriumpermanganat — dagegen bei dem Überschuß von Permanganat mit dem stöchiometrischen Zusatz von reduzierenden organischen Stoffen — zweckmäßig Oxalsäure und/ oder Citronensäure — vorzugsweise in schwach saurem Medium — zweckmäßig in HNO3, im pH-Bereich von 5 ^= pH < 7 — werden Oxydation bzw. Reduktion mit dem Übergang von fünf Elektronen durchgeführt, denn CO2 wird durch Einblasen von sauerstoffhaltigem Gas — zweckmäßig von Luft — eliminiert und gleichzeitig Manganhydroxyd zu Manganoxydhydroxyd oxydiert und damit dem Zusatz von Alkalihydroxyd — zweckmäßig Natriumhydroxyd — das Alkalihydroxyd/Borsäure-Molverhältnis auf 0,17-0,25 — zweckmäßig auf 0,21 —eingestellt, und Manganoxydhydroxyd-Niederschlag abgesetzt und/oder filtriert und/oder zentrifugiert und schließlich die Lösung durch umgekehrte Osmose und/oder durch Eindampfen eingeengt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die K+-Konzentration der aufzuarbeitenden Abfallösung unter 10~2mol/dm3 gehalten wird, wobei zu den Dekontaminierungsprozessen der Vorrichtungen statt Dekontaminierungsmitteln mit Kaliumpermanganatsgehalt, Dekontaminierungsmittel mit Natriumpermanganatsgehalt verwendet werden, und ferner können Natriumhydroxyd und/oder Natriumsalz zur Regenerierung von lonaustauscher und bei der Anwendung von anderen Laugen oder Salzen eingesetzt werden.
DD25190983A 1982-06-10 1983-06-10 Verfahren zum aufkonzentrieren der abfalloesungen von atomkraftwerken DD252743A3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
HU187682A HU185105B (en) 1982-06-10 1982-06-10 Method for producing waste solution concentrates of atomic power station having high salt concantration

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD252743A3 true DD252743A3 (de) 1987-12-30

Family

ID=10956622

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD25190983A DD252743A3 (de) 1982-06-10 1983-06-10 Verfahren zum aufkonzentrieren der abfalloesungen von atomkraftwerken

Country Status (7)

Country Link
CS (1) CS422783A2 (de)
DD (1) DD252743A3 (de)
DE (1) DE3321069A1 (de)
FR (1) FR2530856B1 (de)
GB (1) GB2123203B (de)
HU (1) HU185105B (de)
PL (1) PL141722B1 (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
HU193209B (en) * 1984-05-21 1987-08-28 Magyar Asvanyolaj Es Foeldgaz Method for increasing the concentratability of nuclear power station radioactive waste solutions
DE4232246A1 (de) * 1992-09-25 1994-03-31 Siemens Ag Verfahren zur Zerstörung einer organischen Substanz
DE102012204415A1 (de) * 2012-03-20 2013-09-26 Areva Gmbh Verfahren zur Entfernung radioaktiver Verunreinigungen aus Abwässern
RU2652978C1 (ru) * 2017-04-12 2018-05-04 Федеральное государственное бюджетное учреждение науки Федеральный исследовательский центр "Кольский научный центр Российской академии наук" (ФИЦ КНЦ РАН) Способ переработки жидких отходов АЭС с борным регулированием

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
SE398595B (sv) * 1973-08-06 1978-01-09 Duni Bila Ab Papptallrik
BE838533A (fr) * 1976-02-13 1976-05-28 Procede de sechage des solutions contenant de l'acide borique
BE859028A (fr) * 1977-09-26 1978-03-28 Belgonucleaire Sa Procede de decontamination de l'eau
DE3003087A1 (de) * 1980-01-29 1981-07-30 Alkem Gmbh, 6450 Hanau Verfahren zur rueckgewinnung von uran und/oder plutonium aus loesungen mit hoher salzfracht
DE3029147A1 (de) * 1980-07-31 1982-02-25 Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim Verfahren und anlage zur behandlung radioaktiver rueckstaende aus borathaltigen abwaessern

Also Published As

Publication number Publication date
HU185105B (en) 1984-12-28
CS422783A2 (en) 1989-12-13
DE3321069A1 (de) 1983-12-15
GB2123203A (en) 1984-01-25
PL242466A1 (en) 1984-03-12
FR2530856A1 (fr) 1984-01-27
GB2123203B (en) 1986-09-24
FR2530856B1 (fr) 1989-11-03
PL141722B1 (en) 1987-08-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69837863T2 (de) Verfahren zur Abfall-Verarbeitung unter überkritischen Bedingungen
DE2210106C2 (de) Verfahren zur selektiven Extraktion von Metallionen aus wäßrigen Lösungen
DE2803019A1 (de) Verfahren zum reinigen fluorid enthaltendenm wassers
DE2449588A1 (de) Verfahren zum vorbereiten waessriger, radioaktiver abfall-loesungen aus kerntechnischen anlagen zur verfestigung
DE3605338A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herabsetzung des inaktiven salzgehaltes von abfalloesungen von kernkraftwerken
DE3003837A1 (de) Verfahren zur gewinnung von uran
EP2828205B1 (de) Verfahren zur entfernung radioaktiver verunreinigungen aus abwässern
DD252743A3 (de) Verfahren zum aufkonzentrieren der abfalloesungen von atomkraftwerken
DE3428877C2 (de)
DE19951642A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Reduzieren von kationischen Verunreinigungen und zum Dosieren von Lithium im Kühlwasser eines Leichtwasserreaktors und Kühlwassersystem eines Leichtwasserreaktors mit einer solchen Vorrichtung
DE69105884T2 (de) Verfahren zum Entfernen von Cesium aus wässrigen Lösungen mit hoher Salpetersäurekonzentration.
EP2313348B1 (de) Verfahren zur konditionierung einer bei der nasschemischen reinigung konventioneller oder nukleartechnischer anlagen anfallenden, organische substanzen und metalle in ionischer form enthaltenden abfalllösung
DD201828A5 (de) Verfahren zur chemischen, automatischen aufloesung von molybdaenkerndraht in wolframwendeln sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE602004003464T2 (de) Verfahren zur Behandlung vor verbrauchten Ionenaustauschern
DE3428878C2 (de)
DE1145157B (de) Verfahren zur Herstellung von bestaendigen waessrigen Solen von hydratisierten Oxyden der Elemente der Aktinidengruppe
EP3895184B1 (de) Verfahren zur konditionierung von ionenaustauscherharzen und vorrichtung zur durchführung des verfahrens
JP2004526128A (ja) 核施設で形成される固体を溶解する方法
DE2907600C2 (de)
DE3243841C2 (de) Verfahren zur Denitrierung von salpetersauren, Aktiniden enthaltenden Abfall-Lösungen unter gleichzeitiger Abtrennung der Aktiniden
DE2009374C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Hochtemperatur-Katalysatoren auf Eisenoxidgrundlage
DE3744544C2 (de)
DE2252717B1 (de) Verfahren zur abtrennung von Bor aus radioaktiven L¦sungen
DE3512230A1 (de) Verfahren zur behandlung von sauren uranhaltigen loesungen durch zusatz eines aluminiumsalzes
DE2244990C3 (de) Verfahren zur Verringerung des Quecksilberdampfgehaltes eines damit verunreinigten Gases

Legal Events

Date Code Title Description
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee