DD248155A1 - Rueckhalte- und rueckholeinrichtung fuer eine arbeitsstueckfuehrung an naehmaschinen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine steuerbare Rueckhalte- und Rueckholeinrichtung fuer eine Arbeitsstueckfuehrung zum automatischen Naehen von flexiblen, ein- und mehrlagigen Arbeitsstuecken. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die es ermoeglicht, beim Naehen eine steuerbare geringe Rueckhaltekraft und beim Ruecklauf eine hohe Rueckholkraft auf die Arbeitsstueckfuehrung wirken zu lassen. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass ein drehzahlstellbarer Motor 6 mit einer Fliehkraftkupplung, bestehend aus einer Fliehkrafthaltescheibe 5, Fliehkraftkoerpern 4 und einem Reib-Seil-Rad 3 verbunden ist.

Description

Hierzu 3 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine steuerbare Rückhalte- und Rückholeinrichtung für eine Arbeitsstückführung zum automatischen Nähen von flexiblen, ein- und mehrlagigen Arbeitsstücken, wobei die mehrlagigen im Bereich der zu schließenden Naht eine im wesentlichen deckungsgleiche Kontur haben und die zu erzeugende Naht sowohl bei ein- als auch mehrlagigen Arbeitsstücken im wesentlichen äquidistant zu seiner Kontur sein soll.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es sind Arbeitsstückführungen bekannt, die unter dem Einfluß einer ständig auf sie einwirkenden Rückhaltekraft stehen, die durch freihängende Gewichte erzeugt wird (siehe DE-GM 7438034). Die Gewichte sind so dimensioniert, daß sie einerseits beim Transport der Zuschnitte zur Nähstelle eine leichte, dem Nähgut angepaßte Straffung der Zuschnitteile gewährleisten und andererseits nach beendetem Nähvorgang den möglichst schnellen Rücklauf der Schleppklemme ermöglichen. Diese Ausführung ermöglicht beim Vernähen von dünnem emfpindlichen Nähgut, das während seines Transportes nur mit minimaler Rückhaltekraft gestrafft werden darf, keinen ausreichend schnellen Rücklauf der Schleppklemme, da die minimale Rückholkraft durch Reibungswiderstand beim Rücklauf noch weiter reduziert wird.

Es ist weiterhin bekannt, durch eine Düse, die einen gerichteten Luftstrahl auf Turbinenrad leitet, unterschiedliche Rückhaltebzw. Rückholkräfte auf die Schleppklemmeeinwirkenzu lassen (siehe DE-PS 2607235). Der Nachteil dieser Ausführung besteht darin, daß der Luftstrom völlig frei austritt und somit eine große Geräuschbelästigung der Näherin bzw. ein relativ großer Aufwandzur Abdämpfung betrieben werden muß.

Außerdem wird ständig Druckluft verbraucht, auch wenn sich die Arbeitsstückführung in der Ausgangsstellung befindet. Weiterhin kann die Rückhaltekraft während des Nähens nicht verändert werden. Der Durchmesser des Turbinenrades muß zur Erzielung der funktionsgerechten Rückholkraft relativ groß gewählt werden. Das führt zu einem relativ großen Massenträgheitsmoment, welches die qualitätsgerechte Bildung der Naht in Verbindung mit dem intermittierend arbeitenden Arbeitsstücktransport der Nähmaschine behindert.

Ziel der Erfindung

Die Erfindung hat das Ziel, eine technisch und ökonomisch günstige Lösung für eine steuerbare Rückhalte- und Rückholeinrichtung für eine Arbeitsstückführung zu realisieren, die die Nachteile oben genannter, vorbekannter Lösungen vermeidet.

Darstellung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung, die es ermöglicht, beim Nähen eine steuerbare geringe Rückhaltekraft und beim Rücklauf eine hohe Rückholkraft auf die Arbeitsstückführung wirken zu lassen. Die Rückholeinrichtung muß im Zusammenwirken mit der Arbeitsstückführung drei Betriebsfälle realisieren.

Betriebsfall 1:

Die im Bereich des Endes der zu erzeugenden Naht befestigte Arbeitsstückführung wird durch das Arbeitsstück während des Nähensauf die Nähmaschine zu bewegt, wobei in Abhängigkeit von der Art des Arbeitsstückes (Futterstoff-schwerer Kammgarnstoff usw.) von Nähvorgang zu Nähvorgang und in Abhängigkeit von der Arbeitsstückkonturwährend eines einzelnen Nähvorganges die Rückhaltekraft der Rückholeinrichtung von wenigen -zig Pont bis auf einige Hundert Pont verändert werden

Betriebsfall 2:

Nach Beendigung der Nahtbildung oder in deren letzten Bereich wird die Verbindung zwischen Arbeitsstück und

Arbeitsstückführung automatisch aufgehoben und die Rückholeinrichtung muß die Arbeitsstückführung schnell in die Ausgangslage zurückführen, wozu eine Kraft von mehreren Hundert Pont notwendig ist. Betriebsfall 3:

Beim Verweilen der Arbeitsstückführung in der Ausgangsstellung soll kein Energieverbrauch vorhanden sein. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein System drehzahlsteuerbarer Antrieb - Fliehkraftkupplung - Seilrad realisiert. Ein drehzahlstellbarer Motor ist mit einer Fliehkraftkupplung, bestehend aus einer Fliehkrafthaltescheibe, Fliehkraftkörpern und einem Reib-Seil-Rad verbunden. An dem Reib-Seil-Rad ist das Rückzugsseil der Arbeitsstückführung aufwickelbar befestigt. Der drehzahlstellbare Motor ist ein permanent erregbarer Gleichstrommotor, in dessen Rotorstromkreis mindestens 2 parallel geschaltete Kontakte eingefügt sind. Mindestens einer dieser Kontakte ist mit einem justierbaren Widerstand in Reihe geschaltet.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1: Prinzipdarstellung der Rückhalte- und Rückholeinrichtung

Fig. 2: Draufsicht auf den hinteren Teil der Nähanlage mit Rückholeinrichtung Fig.3: Vorderansicht der Nähanlage mit dem schematischen Aufbau der Rückhol- und Führungsvorrichtung

Fig. 3 zeigt die Nähmaschine 21 mit Transporteur 27 und der Transportrichtung 25 des Arbeitsstückes, in das die Nadel 26 eingreift.

An die Nähmaschine 21 schließt der Auflagetisch 28 an, der auf Gestell 29 gelagert ist. Auf dem Auflagetisch 28 ist die flexible Führungsleiste 23 befestigt, auf der die Arbeitsstückführung 24 gleitet. In der Nähe der Nähstelle N befindet sich, auf der Führungsleiste 23 verstellbar angebracht, ein Schalter 22. Ebenfalls verstellbar auf der Führungsleiste angeordnet ist der Bremspuffer 20, gleichzeitig die Einlegestelle E festgelegt. Die Arbeitsstückführung 24 ist über ein Zugseil 1 mit dem

Reib-Seil-Rad 3 verbunden. . .

Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf den hinteren Teil des Auflagetisches 28 mit der Rückholeinrichtung 18. Am Gestell ist eine Führungsstange 16 mittels der Böcke 17 befestigt. Die Rückholeinrichtung 18 ist auf der Führungsstange 16 quer zum Nahtverlauf verschiebbar und kann entsprechend des Nahtverlaufes mit Hilfe der Kreuzgriffschraube 19 arretiert werden.

Fig. 1 zeigt die Prinzipdarstellung der Rückhalte- und Rückholeinrichtung. Im Gestell 2 ist die Achse 12 befestigt, die das drehbewegliche Reib-Seil-Rad 3 trägt. Die axiale Bewegung des Rades 3 wird durch das Gestell 2 und die Begrenzungsscheibe 13 begrenzt.

Auf dem Reib-Seil-Rad 3 kann das Seil 1 aufgewickelt werden, das mit dem einen Ende am Reib-Seil-Rad 3 und mit dem anderen Ende an der Arbeitsstückführung 24 befestigt ist.

Im Betriebsfall 1 wird der Kontakt 8 geschlossen und durch Justage des Widerstandes 7 die arbeitsstückspezifische Rückhaltekraft eingestellt.

Für den Fall, daß eine arbeitsstückkonturabhängige Veränderung der Rückhaltekraft notwendig ist, werden die Kontakte 8 und 15 zur Einstellung verschiedener Rückhaltekräfte in drei Stufungen wechselweise betätigt. Das wird möglich, weil der Wert des Widerstandes 14 immer doppelt so groß ist wie der des Widerstandes 7. Damit ergeben sich 3 Rückzugskräfte entsprechend folgender Tabelle:

Kontakt Kontakt Hemmkraft

8 15

geöffnet geöffnet Null

geöffnet geschlossen klein

geschlossen geöffnet mittel

geschlossen geschlossen groß

Im Betriebsfall 2 wird der Kontakt 9 geschlossen und damit die maximale Spannung der Energiequelle am Motor 6 wirksam.

Dadurch wird die Fliehkörperhaltescheibe 5, welche durch das Element 11 gehalten wird, auf maximale Drehzahl beschleunigt.

Die Fliehgewichte 4 werden an das Reib-Seil-Rad 3 gedrückt und bewirken die Übertragung des maximalen Momentes auf das Reib-Seil-Rad 3 und damit die geforderte Seilkraft von einigen Hundert Pont.

Nach der Beschleunigungsphase wird der Kontakt 9 geöffnet und der Kontakt 15 geschlossen und damit nicht die volle Spannung am Motor 6 wirksam. Die daraus resultierende geringere Drehzahl der Fliehkörperhaltescheibe bewirkt eine geringere Andruckkraft der Fliehgewichte und somit eine geringere Rückzugskraft auf die Arbeitsstückführung.

Im Betriebsfall 3 sind die Kontakte 8,9 und 15 geöffnet und damit der Verbrauch von Energie aus der Energiequelle 10 nicht vorhanden.

Damit sind alle Forderungen entsprechend der drei Betriebsfälle erfüllt.

Claims (2)

1. Rückhalte- und Rückholeinrichtung für eine Arbeitsstückführung an Nähmaschinen^ekennzeichnet dadurch, daß ein drehzahlstellbarer Motor (6) mit einer Fliehkraftkupplung, bestehend aus der Fliehkörperhaltescheibe (5), den Fliehkörpern (4) und dem Reib-Seil-Rad (3) verbunden ist und an dem Reib-Seil-Rad (3) das Rückzugsseil (1) der Arbeitsstückführung aufwickelbar befestigt ist.

2. Rückhalte- und Rückholeinrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der drehzahlstellbare Motor (6) ein permanent erregter Gleichstrommotor ist, in dessen Rotorstromkreis mindestens zwei parallel geschaltete Kontakte eingefügt sind, wobei mindestens einer mit einem justierbaren Widerstand in Reihe geschaltet ist.