-
"Vorrichtung zum selbsttätigen Falten von Artikeln aus flexiblen Materialien"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Falten von Artikeln aus
flexiblen Materialien.
-
Artikel aus flexiblen Materialien im Sinne der vorliegenden Anmeldung
können textile Gegenstände, zum Beispiel Tuche oder Wäsche, aber auch Gegenstände
aus anderem flexiblem Material wie zum Beispiel Papier oder Kunststoff sein.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der
diese Artikel selbsttätig gefaltet werden können.
-
Die hierzu vorgeschlagene Vorrichtung ist im wesentlichen gekennzeichnet
durch ein erstes und zweites Förderbandsystem in
einer solchen Anordnung,
daß das erste Förderbandsystem den eingegebenen Artikel in das zweite Förderbandsystem
eingibt, wobei beide Systeme diese Förderbewegung zunächst fortsetzen, und durch
eine Umsteuervorrichtung, die die Antriebsrichtung des zweiten Förderbandsystems
dann umsteuert, wenn sich der zu faltende Bereich zwischen dem ersten und dem zweiten
Förderbandsystem befindet, wobei der Artikel durch die Wirkung der entgegengesetzten
Antriebsrichtungen aus der Förderbahn heraus nach außen gefaltet wird.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung dieser Vorrichtung besteht darin,
daß die beiden Förderbandsysteme jeweils aus zwei endlosen Förderbändern gebildet
sind und daß die Förderbänder der Förderbandsysteme so angeordnet sind, daß der
zu faltende Artikel zwischen den Förderbändern zumindest geringfügig festgehalten
ist.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Förderbahnen
des ersten und des zweiten Förderbandsystems einen Winkel bilden derart, daß in
einem zwischen den Förderbandsystemen liegenden Faltbereich die Faltung zu einer
bestimmten Seite der Förderbahn gelenkt wird. Hierbei kann das zweite Förderbandsystem
mit seiner Förderbahn in einem gegen über der Förderbahn des ersten Förderbandsystems
aufwärts gerichteten Winkel angeordnet sein, so daß hierbei die Faltung des Artikels
durch die Schwerkraft unterstützt wird. Es können aber auch Maßnahmen getroffen
werden, mit denen die Faltung positiv geformt wird.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und die mit der
Erfindung erzielbaren Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das nachfolgend an Hand einer Zeichnung näher erläutert wird. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Anordnung der einzelnen Förderbandsysteme
der erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer
möglichen Ausführung des Antriebs für die in Fig. 1 dargestellte Anordnung der Förderbandsysteme.
-
Es soll zunächst auf Fig. 1 Bezug genommen werden, die eine zum selbsttätigen
Falten dienende Vorrichtung mit fünf Förderbandsystemen 1,2,3,4 und 5 darstellt;
welche freitragend an einer Wand 6 eines Gehäuses 7 angeordnet sind; letzteres enthält
den in Fig. 2 dargestellten Antrieb mit dem Getriebe.
-
Das Förderband 1 und der obere Teil des Förderbandes 2 bilden ein
erstes Förderbandsystem, dessen Förderbahn durch ein aus den Förderbändern 3 und
4 gebildetes zweites Förderband system fortgesetzt wird, wobei die durch das letztgenannte
System vorgegebene Förderbahn nach oben geneigt ist. Das Förderband 3 wiederum ist
durch zwei Förderbänder 3a und 3b gebildet, zwischen denen ein Schlitz 8 vorgesehen
ist, der zum Durchführen eines Tastarmes 9 dient. Letzterer gehört zu einem nur
schematisch dargestellten Steuergerät 10 und dient zum Erfassen
eines
in der Förderbahn befindlichen Artikels. Wie erkennbar sind alle Förderbänder 1
bis 5 an ihren Rändern 11 gezahnt; in die Zähne greifen gezahnte Walzen 12 ein.
Hierdurch wird der positive Antrieb aller Bänder bewirkt, und darüber hinaus läßt
sich durch den noch zu beschreibenden Antrieb eine Synchronisation zwischen den
Bändern erreichen.
-
Das Zuführen von zu faltenden Artikeln aus textilem Material wird
durch ein Zuführband 14 bewirkt, das ebenfalls gezahnt ist. Im Bedarfsfall kann
jedes der Bänder durch eine Vielzahl von parallelen und gemeinsam angetriebenen
Einzelbändern ersetzt werden.
-
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 soll nachfolgend eine geeignete Ausführungsform
für den Antrieb der in Fig. 1 dargestellten Faltvorrichtung erläutert werden. Der
Antrieb wird im wesentlichen durch einen Elektromotor 20 bewirkt, an dessen Abtriebswelle
ein Zahnrad 21 befestigt'ist. Dieses treibt einen Riemen 22 an, der wiederum ein
auf einer Welle 24 angeordnetes zweites Zahnrad 23 antreibt. Die Welle 24 ist mit
einem Getrieberad 24 versehen, das die eine Hälfte eines Umkehrgetriebes 25, 26
darstellt; ferner ist die Welle 24 mit einem dritten Zahnrad 27 versehen, das einen
Riemen 28 antreibt. Letzterer treibt eine zweite Welle 29 an, auf der eine Kupplung
30, zum Beispiel eine elektromagnetische Kupplung, befestigt ist, über die eine
dritte Welle 31 angetrieben wird. Letztere wiederum treibt die Antriebswalze 32
des Zuführbandes 14 an.
-
Das Umkehrgetriebe 25,26 treibt eine vierte Welle 33 an, die mit zwei
Zahnrädern 34 und 35 versehen ist. Das Zahnrad 34 treibt einen Riemen 36 an, der
wiederum ein auf einer Welle 38 sitzendes Zahnrad 37 antreibt. Die Welle 38 ist
mit einem einen Riemen 40 antreibenden Zahnrad 39 und mit einer zum Beispiel als
elektromagnetischen Kupplung ausgeführten Kupplung 41 versehen, über die eine Welle
42 angetrieben wird.
-
Auf letzterer ist ein Getrieberad 43 eines Umkehrgetriebes 43, 44
angeordnet. Ferner treibt die Welle 42 eine Antriebswalze 45, mit der die oberen
Förderbänder 3a und 3b des entsprechenden Förderbandsystems angetrieben werden.
-
Mit der Welle 38 ist über den Riemen 40 und ein Zahnrad 47 eine dieses
tragende Welle 46 antriebsmäßig verbunden. Durch eine zum Beispiel als elektromagnetische
Kupplung ausgeführte Kupplung 49 ist mit der Welle 46 eine Welle 48 gekuppelt, die
das zweite Getrieberad 44 des Umkehrgetriebes 43,44 trägt.
-
Diese Welle 48 treibt ebenfalls die Antriebswalze 50 des Förderbandes
4. Die Kupplungen 41 und 49 werden durch das Steuergerät 10 gesteuert, was im einzelnen
noch beschrieben wird.
-
Das Zahnrad 45 treibt einen Riemen 51 an, der wiederum ein weiteres
Zahnrad 52 antreibt. Letzteres dient zum Antrieb einer Welle 53, die die Antriebswalze
54 des Förderbandes 1 antreibt.
-
Darüber hinaus treibt die Welle 33 die Antriebswalze 55 des Förderbandes
5, während die Welle 24 die Antriebswalze 56
des Förderbandes 2
antreibt.
-
Nachfolgend wird die Arbeitsweise der zum Falten dienenden Vorrichtung
beschrieben: Bei gelöster Kupplung 30 und somit bei stehendem Zuführband 14 wird
der Elektromotor 20 eingeschaltet. Er treibt dann die Wellen 24, 33, 53, 29, 46
und 38 an. Die Kupplung 49 ist gelöst, während die Kupplung 41 durch das Steuergerät
10 eingeschaltet ist und die Welle 42 antreibt, da sich zwischen den Förderbändern
3 und 4 kein Artikel befindet. Somit bewegen sich die Getrieberäder des Umkehrgetriebes
43,44 in den jeweils durch Pfeile bezeichneten Richtungen. Entsprechend werden auch
die Förderbänder 1, 2, 3a, 3b, 4 und 5 in den jeweils durch Pfeile angegebenen Richtungen
angetrieben.
-
Der zu faltende Artikel wird so auf das Zuführband 14 aufgelegt, daß
die herzustellende Faltlinie senkrecht zur Band-Längsachse verläuft. Es wird dann
die Kupplung 30 eingekuppelt, so daß jetzt das Zuführband 14 mit derselben linearen
Geschwindigkeit läuft wie die Förderbänder 1 und 2o Dadurch wird der zu faltende
Artikel in den Bereich zwischen den Förderbändern 1 und 2 transportiert, so daß
er zumindest geringfügig erfaßt wird. Die Förderbänder 1 und 2 transportieren den
Artikel zu den Förderbändern 3a, 3b und 4, die ebenfalls mit derselben linearen
Geschwindigkeit umlaufen und den Artikel zumindest geringfügig festhalten. Hierbei
läuft der Artikel über den zwischen den Förderbändern 1 und 2 einerseits und
den
Förderbändern 3a, 3b und 4 andererseits gebildeten Spalt, der eine Faltstation darstellt.
Der zu faltende Artikel läuft weiter zwischen die Förderbänder 3a, 3b und 4, während
er noch durch die Förderbänder 1 und 2 transportiert wird. Sobald der Faltbereich
des zu faltenden Artikels den Spalt erreicht, wird diese Lage dadurch erfaßt, daß
die Vorderseite des Artikels den Tastarm 9 berührt, dessen Lage in Bezug auf den
Spalt so vorgegeben wurde, daß hiermit genau bestimmt werden kann, wenn der Faltbereich
des Artikels seine richtige Faltposition erreicht hat. Dann wird das Steuergerät
10 betätigt.
-
Das Steuergerät 10 bewirkt dann das Eingreifen der Kupplung 49 und
das Lösen der Kupplung 41. Dies hat zur Folge, daß.die Antriebsrichtung der Förderbänder
3a, 3b und 4 umgekehrt wird, so daß in dem zu faltenden Artikel entlang der Faltlinie
eine Schlaufe oder Schleife gebildet wird. Der weitere Transport des Artikels bewirkt,
daß diese Schlaufe, die durch die Walzen 15 und 16 der Förderbänder 4 und 2 gebildete
Einschnürung durchläuft und die Faltung aufrechterhalten wird. Anschließend wird
dann die Falte zwischen den Förderbändern 5 und 2 erfaßt, so daß der ganze Artikel
in seiner gefalteten Form in Abwärtsrichtung transportiert wird und am Boden der
Vorrichtung zwischen den Förderbändern 2 und 5 austritt.
-
Wenn eine weitere Faltung erforderlich ist, wird eine zusätzliche
Vorrichtung unterhalb dieser Vorrichtung angeordnet, wie es in Form eines Förderbandes
2a durch strichpunktiere Linien
angedeutet ist. Es ist erkennbar,
daß bei dieser zweiten Vorrichtung die Funktion des Förderbandes 1 von dem unteren
Teil des Förderbandes 5 übernommen werden kann.
-
Um die Laufrichtung der Förderbänder 3a, 3b und 4 wieder auf die ursprüngliche
Richtung zurückzuschalten, kann ein hier nicht dargestelltes weiteres Steuergerät
vorgesehen werden, das die Lage des Artikels erfaßt, wenn dieser die Förderbänder
3a, 3b und 4 verlassen hat. Es kann aber auch die Rückstellung des Tastarms 9 als
Auslösung für die Umschaltung der Kupplungen 41 und 49 für die entgegengesetzte
Antriebsrichtung nach einer geeigneten Verzögerungszeit hierzu verwendet werden.
-
Wenn der Artikel das Zuführband 14 verlassen hat, kann dieses durch
das Lösen der Kupplung 30 gestoppt werden, so daß es zur Aufnahme des nächsten Artikels
bereit ist.
-
Wie erkennbar,ermöglicht die freitragende Anordnung der Vorrichtung
eine volle Zugänglichkeit für Bedienungspersonen.
-
Wenn jedoch besonders große oder schwere Artikel gefaltet werden sollen,
kann auch an den freien Enden der die Bandwalzen tragenden Wellen eine Stützlagerung
vorgesehen werden.
-
Die beschriebene Vorrichtung kann in einer Vielzahl von Möglichkeiten
verändert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Während die beschriebene
Vorrichtung nur einen Spalt zwischen den Förderbändern 1 und 2 beziehungsweise 3
und 4 aufweist, kann anstelle dessen eine besondere Vorrichtung
vorgesehen
werden, mit der die Falte positiv geformt wird.
-
Diese Vorrichtung kann durch eine Messerkante gebildet sein, die zu
einem geeigneten Zeitpunkt so im Spalt nach unten gestoßen wird, daß hierdurch eine
Falte gebildet wird. Es können ferner Einrichtungen vorgesehen sein, die die Kante
der entweder mit Hilfe der Messerkante oder nur durch den Spalt allein hergestellten
Falte erfassen. Eine solche Einrichtung kann so nach unten geführt werden, daß sie
den Artikel in seinem Faltbereich erfaßt und nach unten herauszieht.
-
Wenn eine Vorrichtung zum Formen der Falte verwendet wird, können
die Förderbahnen der Förderbänder 3a, 3b und 4 einerseits und der Förderbänder 1
und 2 andererseits in derselben Ebene liegen, da jetzt die Winkellage nicht mehr
erforderlich ist, um die Faltung in eine bestimmte Richtung nach unten zu lenken
wie bei dem beschriebenen Beispiel. Um die Verwendbarkeit für Artikel von unterschiedlicher
Stärke anzupassen, kann der Abstand zwischen den verschiedenen Teilen einstellbar
sein. Es kann auch eine leichte Federwirkung vorgesehen werden, um den Artikel zwischen
den Förderbändern zu erfassen.
-
Es ist auch eine andere Ausführung für das Steuergerät 10 denkbar
als die gezeigte Tastarm-Ausfübrung, und zwar zum Beispiel eine fotoelektrische
Ausführung. Wenn ferner ständig Artikel eines bestimmten Typs gefaltet werden sollen
und wenn diese Artikel in einer ganz bestimmten Lage auf das Zuführband 14 aufgelegt
werden, dann kann das Umsteuern der Bandrichtung auch ausgelöst werden durch das
Erfassen einer ganz bestimmten Bewegung des oder der Bänder, die jeweils betroffen
sind.
-
Es kann auch eine Tasteinrichtung vorgesehen sein, die zum Beispiel
in Verbindung mit den Förderbändern 1 und 2 arbeitet und die Rückseite des Artikels
anstelle seiner Vorderseite erfaßt. In Fällen, in denen eine genaue Synchronisation
zwischen den Antrieben und den Förderbändern nicht in demselben Ausmaß erforderlich
ist, wie es oben beschrieben wurde, können die Verzahnungen an den Förderbändern
und den Walzen auch entfallen. In diesem Fall wird dann aber die Anwendung von Spannvorrichtungen
für die Bänder erforderlich sein.
-
Was den Antrieb selbst beziehungsweise das Getriebe betrifft, so kann
dieses durch jede andere geeignete Antriebsvorrichtung ersetzt werden, die entsprechende
Getrieberäder, Ketten-oder Riemenantriebe oder andere geeignete Übertragungsmittel
aufweist. Anstelle eines separaten Elektromotors kann als Antrieb für die Vorrichtung
auch eine andere Antriebskraft dienen, die von einer anderen Kraftquelle abgenommen
wird, die in derselben Anlage wie die zu verwendende Vorrichtung bereits vorhanden
ist. Wenn mehrere Vorrichtungen gemeinsam verwendet werden, so ist es vorteilhaft,
diese alle durch nur einen einzigen Antriebsmotor anzutreiben.
Bezugsziffernliste:
1 Förderband 2 Förderband 2a Förderband 3, 3a, 3b Förderband 4 Förderband 5 Förderband
6 Wand 7 Gehäuse 8 Schlitz 9 Tastarm 10 Steuergerät 11 Rand 12 Walze 14 Zuführband
15 Walze 16 Walze 20 Elektromotor 21 Zahnrad 22 Riemen 23 Zahnrad 24 Welle 25 Getrieberad
26 Getrieberad 27 Zahnrad 28 Riemen 29 Welle 30 Kupplung 31 Welle 32 Antriebswalze
33 Welle 34 Zahnrad 35 Zahnrad 37 Riemen 38 Welle 39 Zahnrad 40 Riemen 41 Kupplung
42 Welle 43 Getrieberad 44 Getrieberad 45 Antriebswalze 46 Welle 47 Zahnrad 48 Welle
49 Kupplung 50 Antriebswalze 51 Riemen 52 Zahnrad 53 Welle 54 Antriebswalze 55 Antriebswalze
56 Antriebswalze