DD243823A3 - Verfahren zur herstellung von witterungsunabhaengigen anstrichfarben, bindemittel und beizen aus waidpflanzen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von witterungsunabhaengigen anstrichfarben, bindemittel und beizen aus waidpflanzen Download PDF

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DD243823A3
DD243823A3 DD26226684A DD26226684A DD243823A3 DD 243823 A3 DD243823 A3 DD 243823A3 DD 26226684 A DD26226684 A DD 26226684A DD 26226684 A DD26226684 A DD 26226684A DD 243823 A3 DD243823 A3 DD 243823A3
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von witterungsunabhaengigen schnellhaertenden deckfaehigen Anstrichfarben sowie Bindemitteln und Beizen aus dem Grundstoff der Waidpflanze zur Werterhaltung und Rekonstruktion von bestehenden Innen- und Aussenflaechen sowie zur Impraegnierung von neuen Hoelzern und Holzflaechen. Ziel der Erfindung ist es, ein materialsparendes und oekonomisches Verfahren auf der Basis von organischen Extrakten fuer die Herstellung von verschiedenen witterungsunabhaengigen und wischfesten Anstrichfarben, Bindemitteln und Beizen zu entwickeln, das zur Behandlung von Holzbauteilen und bestehenden Kalk- und Zementputzflaechen eingesetzt werden kann. Die Aufgabe wird dadurch geloest, dass eine Mischung aus getrockneten und pulverisierten Waid je nach Verwendungsart mit Zusaetzen von Warmwasser, Kalk, Pottasche und Weizenkleie gekocht, danach durchgesiebt wird ohne Zugabe von Loesungsmitteln oder Haertern. Durch Zusatz von Farbpigmenten kann die gewuenschte Farbtoenung erzielt werden.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von witterungsunabhängigen schnellhärtendeh deckfähigen Anstrichfarben sowie Bindemittel und Beizen aus dem Grundstoff der Waidpflanze zur Werterhaltung und Rekonstruktion von bestehenden Innen- und Außenflächen sowie zur Imprägnierung von neuen Holzflächen.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es sind Verfahren zur Herstellung organischer Farbanstriche bekannt, die auf der Basis von Kalk, Leim und Kasein erfolgen.
Diese bekannten Verfahren auf der Basis von Leim und Kasein haben den Nachteil, daß die Ausführung von Farbanstrichen nur für Innenräume durchführbar ist, da bei intensiver Sonnenbestrahlung und anderen Witterungseinflüssen ein Auswaschen der Anstriche an Außenflächen eintritt.
Ein weiterer Nachteil der Verfahren zur Herstellung von organischen Farbanstrichen mit der Grundsubstanz Leim und Kasein besteht darin, daß diese Anstrichfarben eine kurze Aufbewahrungszeit besitzen und bei Luftsauerstoffzutritt in Fäulnis übergehen und nicht mehr gebrauchsfähig sind.
Bei Anwendung von Kalkanstrichen besteht der Nachteil darin, daß ohne Verwendung von Härtemitteln (Zusätzen) kein wischfester Anstrich herzustellen ist.
Es sind weitere Verfahren bekannt, die aus organischen Stoffen durch Abbrühen und Durchsieben den so gewonnenen Absud aus Irländischem Moos und Isländischem Moos, wie in der DR-PS 80537 und DR-PS 192080 beschrieben, als Bindemittel den Leimfarben zugefügt wird.
Der Nachteil dieser Verfahren besteht darin, daß der gewonnene Absud nur als Zusatz für Leimfarben mit geringer Bindekraft für Innenanstriche verwendet werden kann.
Aus dem beschriebenen Nachteil der bekannten Verfahren zur Herstellung organischer Farbanstriche und der Ausführung nur in Innenräumen, erfolgen in der Praxis Außenanstriche auf der Basis von Alkydharzfarben, Latex- und Plastputzfarben. Der Nachteil dieser in der Praxis angewendeten Verfahren für Außenanstriche besteht darin, daß in einem kurzen Zeitraum von 1-3 Jahren diese farblich behandelten Flächen durch Abblättern und Rißbildung größere Schäden aufweisen und der erforderliche Holzschutz nicht mehr gewährleistet ist.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein materialsparendes und ökonomisches Verfahren auf der Basis von organischen Extrakten für die Herstellung von Emulsionen zu entwickeln, das zur Herstellung von verschiedenen witterungsunabhängigen, wischfesten und umweltfreundlichen Anstrichfarben, Bindemitteln und Beizen zur Behandlung von Holzbauteilen eingesetzt werden kann. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, organische Fassadenanstriche zu entwickeln, die auf bestehende Kalk- und Zementputzflächen wisch- und wetterfest auftragbar sind.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das durch eine vereinfachte Arbeitsweise die Herstellung deckfähiger, witterungsunabhängiger und wischfester Anstriche, Bindemittel und Beizen ermöglicht, die mit jeder organischen und anorganischen Trockenfarbe mischbar ist und auf bereits mit Öl- oder Alkydharzfarben gestrichenen Holzflächen oder mit Kalk- und Zementputz behandelten Flächen, mit guten Fließ- und Streicheigenschaften sowie schneller Abbinde- und Erhärtungszeit auftragbar sind.
Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, daß für Fassadenanstriche eine Mischung aus getrocknetem und pulverisiertem Waid mit Wasser versetzt und mit einem Zusatz von Kalk und Wasser gekocht wird und nach Durchsieben dieses Gemisches ohne Zugabe von Lösungsmitteln und Härtern ein streichfähiges, witterungsbeständiges und wischfestes hellgrünes Anstrichmittel mit großer Dauerhaftigkeit hergestellt wird.
Durch Zusatz von entsprechenden Farbpigmenten können verschiedene Farbtönungen der Anstrichmittel erzielt werden.
Zur Herstellung von Bindemitteln wird eine Mischung aus getrocknetem und pulverisiertem Trockenwaid mit Zusatz von Pottasche, Weizenkleie und Wasser innerhalb eines längeren Zeitraumes zu einer zähflüssigen gelblich-braunen Lasur gekocht und nach Durchsieben dieses Gemisches zum Beizen und Lasieren von Holzflächen verwendet.
Eine weitere Behandlung der erfindungsgemäß bearbeiteten Flächen kann mit farblosem Lack erfolgen.
Ausführungsbeispiel
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindungsoll anhand der folgenden Beispiele näher erläutert werden. · Die Angabe „Teile" in den folgenden Beispielen bezieht sich auf Gewichtsteile.
Beispiel 1
Vorbehandlung der Waidpflanzen
Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, daß die geernteten Blätter der Waidpflanzen, gewaschen, halbtrocken gepreßt, und zerschlagen werden. Diese zerschlagene Blattmasse, auch als Waidmus bezeichnet, wird ineinem Behälter mit wenig Wasser Übergossen bei Raumtemperatur von 200C in einem Zeitraum von 24-48 Stunden zur Gährung gebracht und anschließend leicht gepreßt.
Diese halbtrockene Masse wird in 1-3 Tagen in Trockenkammern oder Trockenofen getrocknet. (Temperatur 20—4O0C) Die so entstandenen Trocken-Waidmasse ist unbegrenzt lagerfähig und es erfolgt keine Fäulnisbildung.
Zur Herstellung von Anstrichfarben wird die Trocken-Waidmasse pulverisiert, mit warmem Wasser versetzt und gekocht.
Beispiel 2
Verfahren zur Herstellung von Fassadenanstrichen auf Kalk- und Zementputzflächen Die Mischung, die aus
1 Teil Kalk mit 3 Teilen Wasser
1 Teil Waid als Trockenmasse mit
4Teilen Warmwasser
besteht, wird über einen Zeitraum von 20-30 Minuten gekocht und durchgesiebt und ergibt einen hellgrünen wisch- und wetterfesten Fassadenanstrich. Durch Zusatz von Farbpigmenten kann jede andere gewünschte Farbtönung erzielt werden.
Beispiel 3
Folgendes Verfahren ergibt ein mehrfach anwendbares Bindemittel:
1 Teil Pottasche mit 4-5 Teilen Warmwasser
2 Teile Trockenwaid 4 Teile Weizenkleie 33 Teile Warmwasser
Durch Kochen dieser Mischung in einem Zeitraum von 30 Minuten erhält man eine sirupähnliche gelblich-braune Lasur, die nach dem Durchsieben noch mit 1-15% Gewichtsteilen Firnis, Kunstharz oder Kasein emulgiert werden kann. Je nach Art der Anstriche ist diese Emulsion oder Bindemittel mit allen organischen und anorganischen Trockenfarben mischbar und ergeben wisch- und witterungsfeste Anstriche für Innen- und Außenflächen.
Durch einen Klarlackanstrich kann die Wetterfestigkeit noch wesentlich erhöht werden. Durch Zusatz von verdünnten Ammoniak erhöht man die Aufbewahrungsdauer.
Beispiel 4
Verfahren zur Herstellung von Beizen für Hölzer oder Lasuren 1 Teil Pottasche mit 1 Teil Warmwasser
3 Teile Trockenwaid mit 15 Teilen Warmwasser
Durch Kochen dieser Mischung in einem Zeitraum von 30 Min. und weitere Zugabe von 8 Teilen Warmwasser erhält man eine Lasur in folgenden Farbtönen ohne Zugabe von Pigmenten: Ocker, gelb und grün.
Durch Zugabe von 1-10% Gewichtsteilen Firnis erhält man einen wetterfesten Holzschutz.
Eine Grundierung mit Halböl ist nicht erforderlich. Diese Lasuren können für Innen- und Außenflächen noch mit Nitro- oder Kunstharz- sowi.e Klarlack behandelt werden.

Claims (5)

  1. Erfindungsanspruch: .
    1. Verfahren zur Herstellung von witterungsunabhängigen Anstrichfarben, Bindemittel und Beizen zur Behandlung von Innen- und Außenflächen, gekennzeichnet dadurch, daß ein Gemisch aus pulverisierten Trockenwaid, Warmwasser und bekannten Zusätzen gekocht, durchgesiebt und mit bekannten organischen und anorganischen Trockenfarben gemischt wird.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1> dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Fassadenanstrichen auf Kalk und Zementputzflächen das Gemisch aus 1 Gewichtsteil Kalk mit 3 Gewichtsteilen Wasser, 1 Gewichtsteil pulverisierten Trockenwaid, 4 Gewichtsteile Warmwasser besteht.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Bindemitteln das Gemisch aus
    1 Gewichtsteil Pottasche mit 4-5 Gewichtsteilen Warmwasser
    2 Gewichtsteilen pulverisierten' Trockenwaid
    4 Gewichtsteile Weizenkleie
    33 Gewichtsteile Warmwasser
    besteht, das nach dem Kochen und Durchsieben des Gemisches mit 1-15% Gewichtsteilen Firnis/Kunstharz oder Kasein emulgiertwird.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Beizen für Hölzer oder Lasuren das Gemisch aus 1 Gewichtsteil Pottasche mit 1 Gewichtsteil Warmwasser, 3 Gewichtsteilen pulverisierten Trockenwaid mit 15 Gewichtsteilen Warmwasser besteht und durch Zugabe von
    8 Gewichtsteilen Wasser sowie von 1-10% Gewichtsteilen Firnis nach dem Kochen ein wetterfestes Holzschutzmittel entsteht.
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Bearbeitung der Innen- und Außenflächen mit Klarlack erfolgen kann und die vorliegenden Lasuren mit Kunstharz-oder Nitrolacken behandelt werden können.
DD26226684A 1984-04-24 1984-04-24 Verfahren zur herstellung von witterungsunabhaengigen anstrichfarben, bindemittel und beizen aus waidpflanzen DD243823A3 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1223198A1 (de) * 2000-12-13 2002-07-17 Bita GmbH, Niederlassung Thüringen Verfahren zur Entwicklung einer umwelt-und gesundheitsfreundlichen Rohstoffgrundlage auf der Basis von Waid (isatis tinctoria L.)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP1223198A1 (de) * 2000-12-13 2002-07-17 Bita GmbH, Niederlassung Thüringen Verfahren zur Entwicklung einer umwelt-und gesundheitsfreundlichen Rohstoffgrundlage auf der Basis von Waid (isatis tinctoria L.)

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