DD239513A5 - Gewaechshausschattiervorrichtung - Google Patents

Abstract

Eine Gewaechshausschattiervorrichtung mit hoher Lichtbestaendigkeit und guten Alterungseigenschaften. Die Aufgabe besteht in der Schaffung einer Gewaechshausschattiervorrichtung, die die Eigenschaften eines Schattiervorhanges und eines Verdunkelungsvorhanges sowie in bestimmten Faellen auch eines Energieschutzschildes vereinigt. Diese Aufgaben wurden dadurch geloest, dass die Schattiervorrichtung zumindest teilweise aus einem Material besteht, das in einer oder mehreren Schichten das Sonnenlicht in einem wesentlichen Teil des Wellenlaengenbereichs von 575 bis 800 nm, vorzugsweise maximal im Bereich von 600 bis 750 nm, absorbiert, waehrend das Photosyntheselicht des Sonnenlichtes im Wellenlaengenbereich von 400 bis 575 nm weitgehend durch das Material hindurchgeht.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Gewächshausschattiervorrichtung aus einer Folie, einem Textil- oder Faservliesmaterial mit hoher Beständigkeit gegen Lichteinfall und mit guten Verwitterungseigenschaften.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Ein gutes Wachstum in Gewächshäusern ist weitgehend von einer entsprechenden, zu den Pflanzen gelangenden Lichtmenge abhängig, damit die Photosynthese zu der erwarteten Entwicklung der Pflanzen führen kann. In der Vergangenheit wurden Schattiervorhänge benutzt, deren Hauptaufgabe darin bestand, unerwünschte Sonnenbestrahlung zu verhindern, damit die Pflanzen nicht überhitzt wurden. Vom gesamten Sonnenlicht sind nur etwa 45% sichtbares Licht, d. h. photosynthetisches Licht, während der Rest von etwa 55% nur Wärme erzeugt. Ein idealer Schattiervorhang sollte das photosynthetische Licht nur minimal verringern und alles übrige Licht maximal reflektieren. Ein Nachteil des Schattiervorhanges liegt darin, daß er das Gewächshaus in einem solchen Ausmaß abdunkelt, daß es dabei unmöglich wird, darinnen zu arbeiten. Der Bedarf der Pflanzen an photosynthetischem Licht ist bei den einzelnen Pflanzenarten ganz unterschiedlich, und bestimmte Pflanzen sind sogenannte Kurztagspflanzen, die zum schnellen Blühen kurze Tageszeiten brauchen. Wenn der natürliche Tag nicht kurz genug ist, muß die Pflanze getäuscht werden, was mit Verdunkelungsvorhängen erreicht wird, die das Licht vollkommen ausschließen. "¹Je Verdunkelung kann aber dazu führen, daß sich die Pflanze in einer unerwünschten Weise streckt oder daß es zu einer Verzögerung des Blühens kommt. Der Verdunkelungsvorhang kann auch die Eigenschaften eines Energieschutzschildes aufweisen, d. h. er müßte die Wärmeströmung zu dem kalten Gewächshaus verringern und dadurch die Wasserverdunstung vom Erdreich und den Pflanzen reduzieren und er müßte die Wärmestrahlung von den Heizrohren, Pflanzen, dem Erdreich usw. im Gewächshaus reflektieren.

Da unterschiedliche Pflanzen unterschiedlich empfindlich auf Licht und Temperatur reagieren, müssen die Gärtner über sehr große Erfahrungen und Kenntnisse verfugen, damit die richtigen Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt ergriffen werden.

Ziel der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gewächshausschattiervorrichtung zu entwickeln, die die Eigenschaften vereinigt, die ein Schattiervorhang und ein Verdunkelungsvorhang sowie in bestimmten Fällen auch ein Energieschutzschild aufweisen. Als Schattiervorhang sollte er unerwünschtes Sonnenlicht abhalten, d. h. das Sonnenlicht, das die Pflanzen nicht zur Photosynthese nutzen können. Der Verdunkelungsvorhang, müßte kurze Tagesleistungsstunden simulieren, damit sich die Pflanzen in der erwünschten Weise entwickeln kann, und der Energieschutzschild müßte die Wärmestrahlung und die Energiekosten durch seine Fähigkeit der Lichtreflektion reduzieren und eine hohe Absorptionsfähigkeit zur Verhinderung von Wasserkondensation besitzen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Diese Ziele wurden dadurch erreicht, daß die Gewächshausschattiervorrichtung zumindest teilweise aus einem Material hergestellt wurde, das in einem wesentlichen Teil des Wellenlängenbereichs von 575 bis 800nm, vorzugsweise maximal im Bereich von 600 bis 750 nm, das Sonnenlicht absorbiert, während das Sonnenlicht für die Photosynthese im Wellenlängenbereich von 400 bis 575nm vorwiegend durch das Material hindurchgeht. Durch die Herstellung von Gewächshausschattiervorrichtungen aus diesem sonnenlichtabsorbierenden und/oder reflektierenden Material in größeren oder kleineren Anteilen und durch die Hinzunahme von Material mit anderen Funktionen können Gewächshausvorhänge mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt werden. Dadurch wird es möglich, die Kurztagspflanze sowohl in einer vegetativen als auch einer induzierenden Phase zu halten und auf diese Weise die Produktionszeit wesentlich zu verkürzen (um etwa 15%).

Ausführungsbeispiel

Die erfindungsgemäße Gewächshausschattiervorrichtung kann entsprechend aus einem Folienmaterial hergestellt werden, das das Licht in einem wesentlichen Teil des Wellenlängenbereichs von 575 bis 800 nm absorbiert, während das Photosyntheselicht der Sonnenstrahlen im Wellenlängenbereich von 400 bis 575nm vorwiegend durch das Material hindurchgeht. Das Folienmaterial wird in die Gewächshausschattiervorrichtung in Form von schmalen Streifen eingesetzt, die in den verschiedensten Formen miteinander verbunden werden können, zum Beispiel durch Strickverfahren, bei denen die Folienstreifen durch ein lose gewebtes Garnskelett aneinander befestigt werden. Die Maschengröße zwischen den einzelnen Streifen sollte dabei so klein wie möglich sein, damit die relative Oberfläche der Streifen so groß wie möglich ist. Anstelle des Strickverfahrens können die Streifen auch durch Weben verbunden werden, wobei die Kette aus den Folienstreifen bestehen kann, während als Schuß sehr dünne Fäden eines synthetischen Textilmaterials dienen. Möglich ist es auch, daß der Schuß aus Folienstreifen besteht, wobei bei dieser Ausführungsform zwei aufeinanderliegende Streifen die verlangte Lichtabsorption in dem betreffenden Wellenlängenbereich von 575 bis 800nm aufweisen.

Die Absorptionskurve des Folienstreifennrraterials muß nicht unbedingt konstant verlaufen, ihr Maximum sollte vielmehr im Bereich von 600 bis 750 nm liegen, und von diesem Bereichen kann die Absorption laufend abnehmen. Zur Erzielung unterschiedlicher Wirkungen kann eine größere oder kleinere Menge von Streifen aus anderem Material mit bestimmten Funktionen in die Gewächshausschattiervorrichtung eingearbeitet werden. Je nachdem, für welche Pflanzen das Gewebe verwendet werden soll, kann ein bestimmter Prozentanteil der Gesamtfläche des Vorhanges aus Streifen eines starkreflektierenden Folienmaterials mit geringem Strahlungsvermögen, zum Beispiel Aluminiumfolie, bestehen, die dann auch als Verdunkelungsvorhang zusätzlich zu den sonnenlicht-absorbierenden Materialstreifen wirken. Es ist auch möglich, daß in dem Vorhang eine bestimmte Menge weißer Folienstreifen vorhanden ist, um eine bestimmte Schattierwirkung zu erzielen. Die stark reflektierenden Aluminiumstreifen mit geringem Strahlungsvermögen können an ihrer Unterseite mit einer die Wärmestrahlung absorbierenden Schicht versehen sein, das heißt auf den zu den Pflanzen gerichteten Seiten. Die Breite der Streifen kann je nach den Bedingungen und der Notwendigkeit eingestellt werden, wie durch leichtes Aufhängen, und sie kann von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern variieren. Aus den Erfahrungen ist bekannt, welche Pflanzen besonders lichtempfindlich sind und welche Pflanzen robuster sind. Diese Erfahrungen werden für die Herstellung von Gewächshausschattiervorrichtungen genutzt, so daß dem Gärtner verschiedene Arten von Vorhängen zur Verfügung stehen und er die Lichtabschirmung für beide Pflanzenarten und deren Bedarf sowie je nach Jahreszeit und Wetter einstellen kann.

Claims (5)

1. Erfindungsanspruch:

   1. Gewächshausschattiervorrichtung aus einem Folien-, Textil- oder Faservliesmaterial oder einer Kombination davon mit hoher Lichtbeständigkeit und guten Alterungseigenschaften, gekennzeichnet dadurch, daß sie zumindest teilweise aus einem Material besteht, das in einer oder mehreren Schichten Sonnenlicht in einem wesentlichen Teil des Wellenlängenbereichs von 575 bis 80 nm vorzugsweise maximal im Bereich von 600 bis 750 nm, absorbiert, während das zur Photosynthese nötige Licht der Sonnenstrahlen im Wellenlängenbereich von 400 bis 575 nm vorwiegend durch das Material hindurchgeht.
2. 2. Gewächshausschattiervorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das sonnenlicht-absorbierende Material die Form von miteinander verbundenen Streifen aufweist, die infolge einer Web- oder Stricktechnik ein Gewebe bilden.
3. 3. Gewächshausschattiervorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß außer dem sonnenlicht-absorbierenden Material stark reflektierendes Folienmaterial mit geringem Strahlungsvermögen und/oder Streifen aus weißem Folienmaterial in der Materialrückseite vorhanden sind.
4. 4. Durch Weben hergestellte Gewächshausschattiervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Webkette aus den Materialstreifen besteht und daß der Schuß aus dünnen Fäden eines synthetischen Textilmaterial und/ oder aus dem gleichen Material wie die Kette und/oder weißen Folienstreifen besteht.
5. 5. Gewächshausschattiervorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß die stark reflektierende Schicht auf dem Folienmaterial nur auf einer Seite vorhanden ist, während sich auf der anderen Seite eine die Wärmestrahlung absorbierende Schicht befindet.