DD229742A1 - Verfahren zur herstellung der anschluesse von dacheindeckungen an schornsteine und dgl. - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein insbesondere fuer Reparaturen geeignetes Verfahren zur Herstellung der Anschluesse von Dacheindeckungen an Schornsteine oder dgl. Durch die Verwendung einer mit der Schornsteinwange oder dgl. verklebten flexiblen Materialbahn und deren Einbeziehung in die Dacheindeckung sind diese Anschluesse mit geringem Material- und Arbeitszeitaufwand herstellbar.

Description

TITEL DER ERFINDUNG

Verfahren zur Herstellung der Anschlüsse von Dacheindeckungen an Schornsteine und dgl.

ANWENDUNGSGEBIET DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Anschlüsse von Dacheindeckungen an Schornsteine oder an andere, über die Dachfläche hinausragende Bauteile, das sowohl bei Neubauten als auch bei Reparaturen und Sanierungen von Altbauten anwendbar ist.

CHARAKTERISTIK DER BEKANNTEN TECHNISCHEN LÖSUNGEN

Es ist bekannt, zur Herstellung der Anschlüsse von Dacheindeckungen an Schornsteine und dgl. bei Dächern mit unterschiedlichem Ausdehnungs- und Setzungsverhalten von Dachkonstruktion und Schornstein eine abgekantete manschettenartige Einfassung aus Blechen oder plattenartigem Plastmaterial zu verwenden. Diese Einfassung ist mit ihrem waagerechten Teil in die Dachhaut einbezogen und liegt mit ihrem senkrechten Teil den Schornsteinwangen lose an. Die Dichtung und Befestigung am Schornstein erfolgt durch eine diese Einfassung im Randbereich überdeckende, fest am Schornstein angeordnete Kappleiste.

2711S4- 214356

Dieses bekannte Verfahren gewährleistet einen bauphysikalisch einwandfreien Anschluß und ist bei allen Dacheindeckungen anwendbar, bedingt jedoch die Verwendung hochwertiger Materialien für diese Einfassungen und ermöglicht auf Grund der erforderlichen individuellen Anpassung der Einfassung an Schornsteinabmessungen, Dachneigung und Dacheindeckung nur eine geringe Vorfertigung der benötigten Teile, so daß diese Anschlüsse mit einem hohen Arbeitszeitaufwand verbunden sind.

Es ist nach den DD-WP 88 190 und 128 459 weiterhin bekannt, solche Anschlüsse durch die Einfassung der Schornsteine mit einem Laminat aus einem aufgelegten Gewebe und einer Tränkung mit einem Gießharz herzustellen, wobei nach dem DD-WP 128 459 die notwendige Beweglichkeit zwischen Dachhaut und Schornstein durch eine Bewegungsfuge mit einer Plastfolie als Gleitschicht auf der Dachhaut gewährleistet werden soll.

Abgesehen von dem hohen manuellen Arbeitsaufwand einer solchen !aminierung auf dem Dach, ist dieses Verfahren auf geringe Dachneigungen beschränkt und auch nur dann sinnvoll anwendbar, wenn, wie bei Neubauten oder komplexen Sanierungen, die Dachhaut in gleicher Weise hergestellt wird. Sofern nur der Schornstein oder die Schornsteineinfassung zu reparieren ist, wird mit dem DD-WP 128 459 zwar vorgeschlagen, dieses Laminat in einem bestimmten Umkreis um den Schornstein einfach auf die vorhandene Dachhaut aufzutragen, eine solche sichtbare Reparatur entspricht jedoch in keiner Weise den Ansprüchen, denen ein Bauwerk auch in ästhetischer Hinsicht genügen muß, zumal dabei durch die doppelte Dachhaut in diesem Umkreis auch ein Materialmehrverbrauch eintritt.

ZIEL DER ERFINDUNG

Das Ziel der Erfindung ist es, unter Vermeidung der angeführten Nachteile solche Anschlüsse von Dacheindeckungen an Schornsteine und dgl. sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung

das gesamten Daches oder auch nur der Reparatur des einzelnen Schornsteines mit geringem Material- und Arbeitszeitaufwand herzustellen und durch die damit erreichbare Erhöhung der Reparaturkapazität größere Folgeschäden an Gebäuden zu verhindern und deren Nutzungsdauer zu verlängern.

DARLEGUNG DES WESENS DER ERFINDUNG

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung der Anschlüsse von Dacheindeckungen an Schornsteine oder an andere, über die Dachfläche hinausragende Bauteile zu entwickeln, das sowohl bei Neubauten als auch bei Altbaureparaturen die einfache Herstellung von parallel zur Dachfläche und vertikal beweglichen und dabei dichten Anschlüssen beliebiger Form und Größe ohne Eingriffe in die Konstruktion der Schornsteine oder dgl. und mit geringen Eingriffen in den Schichtenaufbau der Dacheindeckungen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß wie folgt gelöst:

Eine flexible Materialbahn aus Thermoplast, Elast oder einem Schichtstoff mit Thermoplast und/oder Elast wird auf einem Teil von höchstens der Hälfte ihrer Länge mit einem Klebstoffauftrag versehen und an die über die Dachfläche hinausragende Schornsteinwange, die noch teilweise funktionsfähige Schornsteineinfassung oder dgl. angepreßt. Dieses Anpressen' erfolgt klebstoffabhängig mit oder ohne Erhitzung des Klebstoff¹ fes und/oder der Schornsteinwange -oder dgl. Ebenfalls klebstoff- und untergrundabhängig wird die Schornsteinwange oder dgl. mit einem Klebstoffauftrag versehen.

Der andere Teil der flexiblen Materialbahn wird umgeschlagen und in die Dacheindeckung einbezogen und befestigt, wobei die Befestigungsmittel in einem Abstand von der Schornsteinwange oder dgl. angeordnet werden. Diese Einbeziehung erfolgt vorzugsweise derart, daß die flexible Materialbahn in Richtung

der Dachneigung oberhalb des Schornsteins oder dgl. unter die Dacheindeckung geschoben und bei Dacheindeckungen mit Schalung oder Lattung angenagelt und bei Dacheindeckungen auf massiver Dachkonstruktion angeklebt wird. Unterhalb des Schornsteins oder dgl. wird die flexible Materialbahn bei allen Dachkonstruktionen auf die Dacheindeckung aufgelegt und angeklebt.

Überlappungen der flexiblen Materialbahn an der Schornsteinwange oder dgl. oder in der Dacheindeckung werden geklebt. Als Klebstoff wird vorzugsweise ein Schmelzklebstoff verwendet.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Zielstellung der Erfindung im vollen Umfang erreicht. Der Vorteil des Verfahrens besteht in dem geringen Material- und Arbeitszeitaufwand bei der Herstellung solcher Anschlüsse und der insbesondere bei Reparaturen möglichen Anpassung an alle möglichen Größen und Formen von Schornsteinen oder dgl.

AÜSFÜHEUNGSBEISPIEL

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In einem Reparaturfall wurde auf einem Flachdach der Schornsteinkopf mit Betonformsteinen erneuert. Die vorhandene Dacheindeckung aus mehrlagiger Bitumenpappe auf einer Holzschalung ist nun an den Schornstein anzuschließen.

Der Anschlußbereich, Schornsteinwangen und Dachhaut, wird mit einem groben Besen von losem Schmutz befreit. Danach werden unter Berücksichtigung der Schornsteinabmessungen und der Dachneigung aus einer flexiblen Materialbahn aus Elastbaufolie mit einer Schmelzklebstoffbeschichtung Stükken entsprechender Länge zugeschnitten und angepaßt.

Mit einem Propangasbrenner wird nun ein Bereich der zugeschnittenen Bahn und ein entsprechender Bereich der Schornsteinwange erhitzt, die Bahn an die Schornsteinwange angedrückt und durch mehrmaliges Überrollen mit einer Gummiwalze angepreßt. Auf diese Weise werden zuerst alle Bahnen mit Überlappungen an Ecken und Stößen an der Schornsteinwange befestigt.

Der nun auf der Dachfläche aufliegende Teil der Bahn wird anschließend in gleicher Weise durch abschnittweises Erhitzen der Bahn und des Untergrundes und Anpressen mit der Gummiwalze rings um den Schornstein fest mit der Bitumenpappe verbunden.

Dabei ist zu sichern, daß in einem Randbereich von 30 mm rings um den Schornstein keine Erhitzung des Schmelzkleb— stoffes und damit keine Verbindung mit dem Untergrund erfolgt. Die offenen Eckbereiche sind durch paßgerechte Streifen in gleicher Weise zu überkleben.

Der Anschlußbereich zwischen Folie und Schornsteinwange ist bei unebenem Mauerwerk mit einem dauerelastischen Dichtungsmaterial auszugleichen.

Punktartige Öffnungen im Überlappungsbereich der Bahnen können mit dem gleichen Material geschlossen werden.

Claims (6)

1. ERPINDUNGSANSPRUCH

   1. Verfahren zur Herstellung der Anschlüsse von Dacheindeckungen an Schornsteine oder an andere, über die Dachfläche hinausragende Bauteile beim Neubau oder der Altbaureparatur von Dächern mit unterschiedlichem Ausdehnungs- und Setzungsverhalten von Dachkonstruktion und Schornstein oder dgl.

   gekennzeichnet dadurch,

   daß eine flexible Materialbahn aus Thermoplast, Elast oder einem Schichtstoff mit Thermoplast und/oder Elast auf einem Teil von höchstens der Hälfte ihrer Länge mit einem Klebstoffauftrag versehen und klebstoffabhängig mit oder ohne Erhitzung an die klebstoff- und untergrundabhängig mit oder ohne weiteren Klebstoffauftrag versehene über die Dachfläche hinausragende Schornsteinwange, die noch teilweise funktionsfähige Schornsteineinfassung oder dgl. angepreßt wird und

   der andere Teil der flexiblen Materialbahn umgeschlagen und in die Dacheindeckung einbezogen - vorzugsweise in Richtung der Dachneigung oberhalb des Schornsteines oder dgl. unter die Dacheindeckung,geschoben und unterhalb des Schornsteines oder dgl. auf die Dacheindeckung aufgelegt - und befestigt wird, wobei die Befestigungsmittel in einem Abstand von der Schornsteinwange oder dgl. angeordnet v/erden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch gekennzeichnet dadurch,

   daß Überlappungen der flexiblen Materialbahn an der Schornsteinwange oder dgl. oder in der Dacheindeckung geklebt werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1. und gekennzeichnet dadurch,

   daß bei Dacheindeckungen mit Schalung oder Lattung die untergeschobene Materialbahn angenagelt wird.
4. 4. Verfahren nach Anspruch 1. bis gekennzeichnet dadurch,

   daß bei Dacheindeckungen mit Schalung oder Lattung die aufgelegte Materialbahn und bei Dacheindeckungen auf massiver Dachkonstruktion sowohl die untergeschobene als auch die aufgelegte Materialbahn angeklebt wird.
5. 5. Verfahren nach Anspruch 1. bis gekennzeichnet dadurch,

   daß einzelne flexible Materialbahnen auf die noch teilweise funktionsfähige Schornsteineinfassung oder dgl. geklebt werden.
6. 6. Verfahren nach Anspruch 1. bis gekennzeichnet dadurch,

   daß als Klebstoff vorzugsweise ein Schmelzklebstoff verwendet wird.