DD216267A1 - Verfahren zum walken von hutfilzen - Google Patents
Verfahren zum walken von hutfilzen Download PDFInfo
- Publication number
- DD216267A1 DD216267A1 DD25245183A DD25245183A DD216267A1 DD 216267 A1 DD216267 A1 DD 216267A1 DD 25245183 A DD25245183 A DD 25245183A DD 25245183 A DD25245183 A DD 25245183A DD 216267 A1 DD216267 A1 DD 216267A1
- Authority
- DD
- German Democratic Republic
- Prior art keywords
- walk
- hat
- felt
- walking
- drum
- Prior art date
Links
Landscapes
- Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
Abstract
Verfahren zum Walken von Hutfilzen aus tierischen Fasern oder im Gemisch mit Chemiefasern mittels Trommelwalkmaschinen mit dem Ziel, Durchsatz und Einsatzbreite der Mischungen guenstiger zu gestalten und den Umfang arbeitsschutztechnischer Massnahmen zu verringern. Hierzu war die Aufgabe gestellt, die Intensitaet des Walkvorgangs zu erhoehen und den mit Behandlungsbeginn eingestellten pH-Wert waehrend des Walkens konstant zu halten. Die Aufgabe wurde loesbar durch Anwendung eines Walkmediums hoeherer Dichte oberhalb 1,2 g/cm hoch 3 aus waessrigen Salzloesungen organischer oder anorganischer Salze, deren durch Hydrolyse bedingte saure, neutrale oder basische Reaktion genutzt wird zur Einstellung eines fuer den jeweiligen Walkprozess zutreffenden pH-Wertes. Letzterer wird durch den Einsatz von Puffer- oder gepufferten Systemen konstant gehalten.
Description
-A-
litel der Erfindung ι
Verfahren zum Walken von Hutfilzen .
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung gelangt bei der Herateilung von Filzhüten aus Tierhaaren oder Gemischen mit einem Anteil synthetischer Fasern zur Anwendung·
Charakteristik der bekannten techniaeheη Lösungen
Im Walkprozeß wird die Eigenschaft des Hutfilzmaterials genutzt, unter mechanischen Einwirkungen, Wärme und Feuchtigkeit, Einwirkung bestimmter chemischer Reagenzien zu verfilzen und sich zu verfestigen·
Hauptsächlich zwei Verfahrenswege werden hierbei beschritteni ., Sum ersten das klassische' Verfahren,- mittels Schlag-, Stoßoder längerer Druckbeanspruchung in Multiroller- oder Hammerwalken in Anwesenheit von Wärme und Feuchte das Pilzmaterial zu verfestigen· Je nach Haar- und Faserart wirken Zusätze in Form basischer, neutraler oder 3aurer wäßriger Medien mit·
Zum zweiten sind es Trcsisie!walken, in denen das Hutfilzmaterial je nach Materialart in basischen, neutralen oder sauren wäßrigen Medien behandelt wird, indem die emulgierte /
< · 2 —
Plot-fee Verdräng tings- and Stoßarbeit in der rotierenden. Iroas™ mel leistet. Die Emulsion besteht int wesentlichen aus zweiatomigen halogeniertea Kohlenwasserstoffen und Wasser, Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die Produktivität aufgrund der erforderlichen langen Walkarbeit, die nachteilig viel Abrieb \dea Walkmaterials zur Folge hat, au gering ist. - :'..·
Ein größerer Mangel dieses Verfahrens liegt in der Art und Konzentration des verwendeten Walkaediums in Porm von Fluoroder Chlorkohlenwasserstoffen, die selbst bei sorgfältigster Arbeitsweise aus dem behandelten Material nicht sofort vollständig entfernt werden können.
Weitere Belästigungen, die gesundheitsschädigende Langzeitwirkungen hervorrufen, ergeben sich beim Hantieren mit diesen organischen Stoffen« Da halogenierte Kohlenwasserstoffe insbesondere über die Haut und die Atemwege nach längerer Zeit als ein Nerven- und Organgift wirken, sind für das Bedienpersonal besondere Schutzmaßnahmen einzuleiten.
Technologisch ist weiter von Nachteil, daß im allgemeinen in der Hutmacherei kaum Möglichkeiten zur Reproduktion der genauen Walkenbedingungen gegeben, sind. Unter anderem wird die Einhaltung des optimalen Wassergehalts in der Emulsion, dadurch erschwert, daß zusätzlich den Hüten beim Eintrag anhaftendes ?/asaer in diese Emulsion gelangt, dessen Menge schwer-feststellbar ist. Daher läßt sich auch der zu Beginn der,Operation eingestellte pH-Wert der Lösung nur ungenau halten. PiIr eine Vielzahl von Hutstoff mischungen, u. a. Po--. lya'cryleffekte, und für Hutartikel mit hoher Pilzdichte ist diese Verfahrensweise nicht geeignet» da die mechanischen Drücke nicht erreicht werden können, unreinen dichten. Pilz zu produzieren.
Die Rückdestiliation des halogenieren Kohlenwasserstoffs. ist energie- und apparateaufwendige
Ziel der Erfindung
Mit der Erfindung wird daa £iel verfolgt, den Durchsatz der Tromrne!walkmaschineη bei gleichzeitigem Absenken dea Abriebs zu erhöhen, eine größere Einsatabreite für weitere Hutfilzmiachungen möglich zu machen, und arbeitsachutztechniache Erschwernisse zu beseitigen. '
Darlegung dea Wesens der Erfindung
Damit war die Aufgabe geatellt, die Walkintenaitat in der Walktrommel zu vergrößern, dabei den voreinge8tellten walkmaterialabhängigen pH-Wert auch unter den Bedingungen dea Eintrags zu walkender Pilzhüte mit unbekanntem, Peuchtegehalt konstant zu halten und solche Walkmedien einzuaetzen, die sich mit. geringem apparativen Aufwand rückgewinnen lassen.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß das Trommelwalken der Pilzhüte in einer hochkonzentrierten Salzlösung, deren Dichte 1,2 .g/csr übersteigt und deren pH-Wert, nach Art und Konzentration des Salzes^ festgelegt, infolge Hydrolyse in baäi-
sehen, neutralen oder saurem Bereich liegt und über Pufferwirkung der pH-Wert, des Systems konstant gehalten wird. Da der Einsatz von Wasser Grundbedingung für das Walken von Pilzen mit Tierhaaranteilen ist und einen wesentlichen Beatandteil der Walkflotte darstellt, entstehen beim Eintrag ' dea Walkgutes durch gegebene, im Pilz gebundene. Restfeuchten keine unbeherrschbareη Änderungen der Walkbedingungen,, Die Einstellung der/erforderlicheη Dichte der Walkflötte erfolgt durch den Einsatz der hochkonzentrierten Salzlösungen.
Ea bieten sich Salze in breiter Palette an, mit denen sich derartige Walkmittel herstellen lassen· So verfügt bei-
: -4 - .
ι ...
spielsweise "eine 78,6 %±ge Zinkchlorid-Lösung bei 20 0G über eine Dichte von 2,08 g/cm^· Je höher die Dichte der Walkflotte in der iromrnel, desto schneller ist der Walkprozeß abgeschlossen and es ist möglich, Pilze mit sehr hoher Dichte herzustellen« Gleichseitig begünstigt diese hohe Dichte des Walkaediams die Herstellung von Hutfilzea mit Anteilen synthetischer PasernCbeispielsweise Polyacrylnitril), die nach bisherigen Verfahren sehr risikobehaftet war· Die wirksamen Dichten der Salzsysteme liegen oberhalb 1,2 g/cm, möglich sind Dichten über 2 g/cm · Bei der Auswahl des Jeweils einzusetzenden Salzes ist dessen hydrolytische Reaktion zu. beachten* Da diese sowohl sauer, neutral oder basisch sein kann, muß je nach der Art des Walkgutes der pH-Wert eingestellt aein. Sr ist vorrangig von Art und Konzentration des verwendeten Salzes abhängig· So kann ait einer Zinkchloridlösung bei pH = 2 bis 3 ein Hutfilz aus Kaninhaar gut gewalzt werden·
Bei Wollfilzen ist ein schwach alkalisches Milieu vorteilhaft, während alle Hutfilzmischungen mit Anteilen synthetischer Fasern einiger Yorversuche bedürfen, um den erforderlichen pH-Wert au ermitteln.
Günstig für die Reproduzierbarkeit der genannten Walkbedingungen wirkt sich der Zusatz von Puffern aus. Sie verhindern ein Driften des ,eingestellten pH-Wertes auch bei Einsatz handfeuchten Walkgutes« Unter den gegebenen technologischen Bedingungen des Trommelwalkens. wird überraschenderweise die Pufferkapazität nicht erachöpftj so daß die Bearbeitungabedingungen konstant bleiben. Zweckmäßig haben sich, unter anderem folgende Puffergemische erwiesen: .
Hatr'iummethanat/Methansäure
Ammoniumäthanat/Ammoniak. . '
— 5 —
Die genannten Puffergemische überstreiche α alle einsehbaren Hutfilzarten und -gemische mit synthetischeη Faseranteilen· .
Zur Erhöhung der Effektivität des Verfahrens trägt nach der Beendigung der Arbeitsoperation die Pilterung der Walklösung bei, durch*die die Lösungsbestandteile weitgehend zurückgewonnen werden«
Das beschriebene Verfahren bedingt keine ungewöhnlichen aufwendigen Gesundheitsschutz-Maßnahmen. '
Ausführungsbeispiele .
Die erfindungsgemäße Lösung soll anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
1. 30 kg halbfertige Hutware aus Kaninhaar mit einer durchschnittlichen Masse von 110 g/Stück werden mit 500 1 einer 45 %igen Zinkchloridlösung nach dem Trommelwalkverfahren behandelt.
Bei einer Temperatur von 45 0G wird die Ware 20 Minuten in der Walkflotte bewegt und anschließend das Walkmittel abgepumpt, abgeschleudert und das Hutmaterial gründlich mit Wasser gespült. Anschließend erhalten die Stumpen y fünf Passagen am Multiroller.
2. 200 Pilze aus 90 % Kaninhaar und 10 % Polyacrylfaser werden in 300 1 einer Lösung, in der ,200 kg Hatriusijodid-2-!·
• .Hydrat, 27 kg Hatriumethanat und 15 kg Methansäure gelöst sind, bei einer Temperatur von 50 0C 25 Minuten gewalkt. Das Walkmittel wird abgepumpt, abgeschleudert und das V/alkgut mit Wasser gespült.
" - - 6 - .
3. 300 Labrase aaa Kaninhaar, die durch den Walkprozeß hoch ζu verdichten sind, werden in einer 4-7 %igen Lösung-von Kaiziuochlorid 30 Minuten bei 53 0C gewalkt· Anschließend wird das Walkmittel abgepuaipt, abgeschleudert und das Walkgut nochmals kräftig geschleudertβ Ss erhält 10 MuI-tirollerpasaagen,
4· 20 kg Hut filz· aus Wolle werden in einer 2,8 molaren Lösung von Kai iumhydrogenkarbonat in Wasser bei 40 0G 20 Minuten gewalkt. Das bearbeitete Material wird anschließend wie im Beispiel 1 behandelt,
· ' *'
5· Pilze, bestehend aus 92 % Kaninhaar und 8 % Zellwolle, werden in einer Walkflotte, die 27 % Magnesiumsulfat enthält und mit 25 cm konzentrierter Schwefelsäure angesäuert wurde, analog Beispiel 2 behandelt*
6, Sine Wollfilzmischung aus 90 SS1WoIIe und 10 % Caseinfaser wird in 300 1 28 %iger Kaliumhydrogenkarbonatlösung, der 25 g Kaliumh.ydro.xid zugesetzt wurden, wie im Beispiel 4 behandelt. '.:: ·'
- 7 —
Claims (2)
1» Verfahren zum Walken, von Hutfilzen aus Tierhaaren oder tu Miaohung mit synthetischen Pasern in Trοmme!walkmaschine n, dadurch gekennzeichnet, daß das Walkgut in , hochkonzentrierten wäßrigen Lösungen organischer oder anorganischer Salze mit einer Dichte größer als 1,2 g/ml in einen pH-Wert-Bereich von 2 bisIO behandelt wird·
2„ Verfahren sum Walken von Hutfilzen nach Punkt I9 dadurch gekennzeichnet, daß die Walklösung als Puffer- oder gepuffertes System wirksam ist·
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD25245183A DD216267A1 (de) | 1983-06-28 | 1983-06-28 | Verfahren zum walken von hutfilzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD25245183A DD216267A1 (de) | 1983-06-28 | 1983-06-28 | Verfahren zum walken von hutfilzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD216267A1 true DD216267A1 (de) | 1984-12-05 |
Family
ID=5548560
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD25245183A DD216267A1 (de) | 1983-06-28 | 1983-06-28 | Verfahren zum walken von hutfilzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD216267A1 (de) |
-
1983
- 1983-06-28 DD DD25245183A patent/DD216267A1/de not_active IP Right Cessation
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
AT402932B (de) | Celluloseschwamm und verfahren zu dessen herstellung | |
DE102005007270A1 (de) | Schwammtuch, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung | |
DE1719367C3 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Griff verbesserung von Textilien, die mindestens 65 Gew % Polyesterfasern oder faden enthal | |
DE3534371C2 (de) | ||
DE2307744A1 (de) | Verfahren zur herstellung von feuerbestaendigen cellulosematerialien | |
DD216267A1 (de) | Verfahren zum walken von hutfilzen | |
DE601435C (de) | Verfahren zur Herstellung geformter Kunstmassen aus Viscoseschaum | |
DE2732561A1 (de) | Verwendung von salzloesungen zur flammhemmenden ausruestung brennbarer materialien und mittel hierfuer | |
EP0315848A2 (de) | Verfahren zur Vorbehandlung von textilen Materialien | |
DE659116C (de) | Verfahren zum Veredeln von Wollfasern | |
DE746589C (de) | Verfahren zum Enthaaren von Haeuten und Fellen | |
DE967641C (de) | Verfahren und Mittel zur Veredlung von Cellulosematerial | |
DE2402661A1 (de) | Verfahren zum verhindern chemischer angriffe auf mineralfasern bei fiberarmierung | |
DE1669531C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern | |
AT40535B (de) | Verfahren zum Imprägnieren von Holz. | |
DE880093C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff fuer Papier, Pappe u. dgl. | |
DE886732C (de) | Verfahren zur Behandlung von Textilprodukten | |
DE673163C (de) | Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen | |
DE551316C (de) | Verfahren zum Schutze besonders von Textilmaterialien gegen den Befall von Mehltau oder anderen pilzartigen Gewaechsen | |
DE1719575A1 (de) | Kieselsaeurehaltige Produkte sowie Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1546239C (de) | Verfahren zum Bleichen von Zellstoff oder Holzschliff, Wollgewebe, Textilmaterial u. dgl | |
AT103897B (de) | Verfahren zum Filzfähigmachen von nicht filzfähigen tierischen Haaren. | |
DD296706A5 (de) | Biologisch stabile, in feuchter form vorliegende ungegerbte haeute | |
DE2642618C2 (de) | Verfahren zum Herstellen einer eßbaren Kollagenhaut | |
DD296506A5 (de) | Verfahren zum gerben von haeuten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
ENJ | Ceased due to non-payment of renewal fee |